Margarita, Mais & Meeresfrüchte - Eine Reise in das Reich der Maya

Zitat von Michael

Guten Morgen nach Mexiko, bist ein Frühaufsteher ?!?

LG

Michael, mittlerweile bin ich wieder zuhause. Das Tagebuch habe ich im Urlaub geführt und veröffentliche es nun, nachdem ich wieder zuhause bin.

Michael, hatte 14 Nächte gebucht...

02. Tag – 10.11.2021 – Gefühlstechnisch angekommen

Zuerst einmal habe ich heute in aller Ruhe gefrühstückt. Ich habe das Hotel ja mit Frühstück gebucht. Zum Frühstück bekam ich Chilaquiles – das sind zwei Spiegeleier über einer Masse aus Kräutern und Zwiebeln in einer merkwürdigen, rötlichen Soße, daneben Bohnen, die die Mexikaner stets als eine Art Brei zu sich nehmen, der eigentlich eher wie Linsen schmeckt. Das Frühstück war – sagen wir mal – gewöhnungsbedürftig, aber essbar. Dazu gab es Früchte mit Joghurt-Soße, Kaffee und Orangensaft. Wenigstens war ich nun gesättigt.

Der Schaden am Mietwagen

Chilaquiles

Heute hatte ich zunächst einmal sowieso nicht allzu viel vor, sondern wollte mir hier in Cancun ein paar Dinge anschauen, um mich etwas einzugewöhnen. Das passte gut, denn so konnte ich heute Morgen zuerst einmal die Dinge mit der Polizei regeln, und würde mich eben ab dem Mittag etwas umschauen.

Auf der Straße vorm Hotel...

Also bin ich nach dem Frühstück zuerst einmal zur Autovermietung am Flughafen gefahren, um mir eine Kopie des Unfallberichts geben zu lassen, in der Hoffnung, dass dieser der Polizei beim Erstellen eines Berichts helfen würde. Dann fuhr ich auf die schmale Landzunge vor der Lagune, in die Zona Hotelera, da hier eine Filiale der Touristenpolizei ist. Es ist ein Erlebnis, zum ersten Mal auf der Landzunge auf dem Boulevard Kukulcan zu fahren. Man sieht das viele Wasser der Lagune und die Mangroven, die großen Hotels und das Meer. Alles sehr beeindruckend. Der Boulevard Kukulcan ist eine große, vierspurige Trasse, gesäumt mit großen Palmen, auf der man immerhin 70 km/h fahren darf. Ansonsten gilt in Mexiko die Regelung, dass man innerorts nur 40 km/h fahren darf, auf Landstraßen 80 und auf Autobahnen 110. Ich parkte vor der Polizeistation. Im Innern sagte mir der zuständige Beamte, dass sein Drucker nicht funktionieren würde, ich also an einem anderen Tag wiederkommen müsse oder, wenn es denn dringend sei, ich zu der weiteren Station in der Downtown fahren müsse.

Am Boulevard Kukulcan

Also auf zur Downtown. Hier musste ich zuerst einmal einen Parkplatz finden. Schließlich fand ich auf einem großen, sandigen Parkplatz mit großen Wasserlöchern – denn es hatte angefangen zu regnen – noch einen freien Platz und lief zur gegenüberliegenden Straßenseite. In der Station wies man mir den Weg über einen schmuddeligen Hinterhof zu weiteren Gebäuden. Die Wände sahen grauenvoll aus und hätten bereits vor Jahren einmal einen neuen Anstrich vertragen können. Für uns ist es unvorstellbar, dass hier Polizisten arbeiten können. Nach einer gewissen Zeit sagte mir eine Dame, sie könne mir nicht helfen, da die Polizei ja nicht beim Unfallort war. Tja, das sieht nicht gut aus. Der Schaden am Mietwagen ist nicht gerade gering. Wenn man bei uns in Deutschland einen Kostenvoranschlag machen ließe – man weiß ja, wie das läuft – käme sicherlich durch den Austausch aller in Mitleidenschaft gezogenen Teile zuzüglich der Arbeitszeit ein Betrag von mindestens 1.500 € dabei raus. Aber was soll ich machen? Es ist nun einmal geschehen. Und nun bin ich hier und lasse mir dadurch den Urlaub nicht vermiesen.

Da auf dem Unfallbericht des Autovermieters keine Angaben zum Unfallgegner stehen, rief ich noch einmal beim Autovermieter an, der ja auch im Besitz des Berichtes der gegnerischen Versicherung ist, um mir diesen noch schicken zu lassen, damit ich wenigstens auch noch diese Angaben besitze. Wir werden sehen, was dabei herauskommt!

Nun konnte mein Urlaub beginnen. Ich fuhr zurück in die Zona Hotelera und besuchte zuerst einmal den großen Supermarkt Super Chedraui Selecto, um einen kleinen Einkauf zu tätigen, denn ein paar Getränke brauchte ich ja. Man muss in Mexiko aufpassen, wo man parkt. Nicht wenige Urlauber kommen zu ihrem Wagen zurück und müssen feststellen, dass ein Nummernschild fehlt. Dieses wurde dann von der hiesigen Polizei abgeschraubt, wenn man falsch geparkt hatte. Man kann damit zunächst seinen Weg noch fortsetzen, doch bekommt es nur zurück, wenn man bei dem ansässigen Sicherheitsunternehmen (Secretaria Municipal de Seguridad Publica) einen nicht gerade geringen Betrag zahlt. Und so sieht man nicht wenige Fahrzeuge umherfahren, denen ein Nummernschild fehlt. Ich fand jedoch einen kostenfreien Parkplatz.

In einer Taco-Bar bestellte ich einen Burrito mit gegrilltem Rindfleisch und Käse, der vorzüglich schmeckte. Dazu gab es als Vorspeise aufs Haus Tortilla-Chips mit zwei verschiedenen Dips. Einer war sehr scharf, der Andere war ein Dip aus Zwiebeln und Kräutern. Die Mexikaner haben eine ganze Reihe dieser Maistortillas. Es gibt Burritos, Enchiladas, Quesadillas, Fajitas, Tacos und noch einige mehr. Oftmals unterschieden sie sich nur dadurch, ob sie gerollt oder offen serviert werden, ob die Seiten auch noch umgeschlagen sind (bei Burritos der Fall) oder nicht, ob im Innern auch eine Soße ist oder eine Soße außen darüber kommt, wie bei den Enchiladas. That’s Mexiko.

Tortilla-Chips mit Dips

Burrito

Ich entschied mich zu einem ersten Strandspaziergang bis zum Faro de Punta Cancun, dem Leuchtturm an der Landspitze, und es war herrlich, zum ersten Mal hier am Meer hinter den Hotels der Zona Hotelera spazieren zu gehen. Es roch wunderbar salzig – nach Meer und Fisch. Pelikane stürzten sich auf Beutejagd ins Wasser. So langsam wurde ich ruhiger. Viele Strände der Zona Hotelera gehören hier zu angrenzenden Hotels, doch sind dem Grunde nach öffentlich. Man muss nur einen Zugang finden. Geht man aber sowieso am Strand entlang, so ist das kein Problem.

Am Strand...

Idylle

Auf dem Steg...

Fleißiger Pelikan...

Faro de Punta Cancun

Rückweg

Im Anschluss besuchte ich das Museo Maya de Cancun. Das Museum gewährt einen ersten Einblick in die Kultur der Maya, zeigt das damalige Verbreitungsgebiet, was sich vom Osten Mexikos über Belize, Guatemala und noch einen kleinen Teil El Salvadors erstreckte, und natürlich auch viele antike Gegenstände. Da sind Krüge, Repliken ganzer Wände alter Maya-Stätten, Steinfiguren, Bilder, Töpfe, Schmuck und Einiges mehr. Nun bin ich eigentlich nicht der große Museumsgänger, doch gehört zum Museum auch die kleine, jedoch eher unbedeutende Maya-Stätte San Miguelito. Das interessierte mich mehr. Die kleine Maya-Stätte liegt in einem Rest des Urwalds, der zu früherer Zeit die komplette Landzunge überwucherte.

Maya-Gesicht

Replikat einer Wand der Maya-Stätte Chichen Itza

Totemmaske

Maya-Kunst

Also begab ich mich auf die Pfade durch den Wald und sah erste Komplexe wie z. B. den Palast des Maya-Gottes Chaak. Vorbei am Drachen-Komplex, am südlichen Komplex und einem außergewöhnlichen mächtigen Baum kam ich zur Pyramide. Das alles war nicht besonders groß, doch bereits ein kleiner Vorgeschmack auf die Dinge, die mich im Urlaub noch erwarten würden.

Palast des Chaak

Auf dem Pfad...

Drachenkomplex

Vorm südlichen Komplex

Pyramide

Blick von der Seite

Der Treppenaufgang

Vegetation im Park

Die sich ebenfalls auf der Landzunge vor Cancun befindliche, kleine Maya-Stätte El Rey hatte wegen Corona geschlossen und so begab ich mich zum Baden an den wunderbaren, öffentlichen Strand Playa Delfines. Wunderbarer Sand, hohe Wellen, Sonnenschirme aus Palmenblättern und Wasser, so warm wie die Lufttemperatur, erwarteten mich. Wir hatten immerhin 27°, doch der Himmel war noch immer bewölkt, was der Stimmung am Strand jedoch keinen Abbruch tat. Letztendlich lehnte ich mich an einen Sonnenschirm und ließ das Ganze auf mich wirken.

Playa Delfines

Buchstaben

Strandidylle

Wellen

Entspannung

Buchstaben im Sand

Ich bin dann etwas früher zum Hotel zurückgekehrt, da ich zwecks des Umzugs in ein Zimmer mit Balkon ja noch all mein Hab und Gut, das ich schon ausgeräumt hatte, umräumen musste. Also bin ich unzählige Male die Treppen hoch und die Treppen wieder runter, da das neue Zimmer im ersten Stock lag und das alte im zweiten Stock. Dies war ein ereignisreicher Tag, liebes Tagebuch, und nun habe ich mir ein Bier geöffnet und schreibe diese Zeilen. Eben habe ich noch an einem Straßenstand neben dem Hotel einen Hamburguesa gegessen, der sehr schlecht war. Der Mann hat da auch Avocadoscheiben und eine Art Kochschinken mit zu dem Fleisch drauf gepackt. Alles in allem sah es auch nicht fürchterlich frisch aus.

Mittlerweile kann ich nun sagen, ich fühle mich einigermaßen angekommen, habe verstanden, wie der Verkehr läuft, wie die Menschen so sind, wie sich alles so verhält hier im fernen Mexiko. Eben ist mir der Gedanke gekommen, morgen ganz früh doch noch einen letzten Versuch zu starten, einen Polizeibericht in die Hände zu bekommen, indem ich einfach noch einmal zur ersten Polizeistation in die Zona Hotelera fahre. Sie sagten ja schließlich, ich solle später wiederkommen, wenn der Drucker wieder funktionieren würde. Vielleicht geht ja noch irgendwas…

Viele Menschen sprechen Englisch in Cancun, auch wenn der Akzent mir teilweise große Probleme bereitete. Genauso viele Menschen sprechen aber auch ausschließlich Spanisch - vor allem etwas weiter im Westen der Halbinsel. Man muss also Glück haben.

Elke, ich hatte am zweiten Tag in etwa verstanden, wie der Verkehr läuft, aber so richtig angepasst ist man dadurch noch nicht. Höllisch aufpassen musste ich auch später noch.