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Ich hab mal wieder ein Denkmal der Kaiserin Elisabeth von Österreich.
https://www.jigsawplanet.com/?rc=play&pid=3dd3c269317c
Weiß jemand wo es steht?
Liebe Grüße von waldi
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Weiß jemand wo es steht?
Liebe Grüße von waldi
Kürzestversion heute abends gewählt.
Danke für das hübsche Foto von der Kaiserin im Grünen!!!
Aber wo grünt's so gün? Das sollten wir alle halt herausfinden. Steht das Denkmal in Österreich?
Lieben Gruß!
Susanne
Steht das Denkmal in Österreich?
Nein, Susanne!
Am Sockel findest Du den Namen der Dame in der Landessprache.
Daran erkennst Du problemlos das Land.
Liebe Grüße von waldi
In Gödölle im Elisabeth Park dürfte sie stehen
Sie dürfte nicht nur, sie steht auch da!
Gut gemacht, Dieter!
Liebe Grüße von waldi
Ehe ich noch den Sockel näher betrachten konnte - und es wohl nicht mehr schwierig gewesen wäre, auf Ungarn zu tippen - hat Dieter offenbar schon die Lösung gefunden!!!
Susanne
Wieder einmal eine Antwort nicht abgeschickt, also verspätet - es ist aber sowieso die Anerkennung der Lösung durch Dieter!
Das Denkmal am Ende der "Königin Elisabeth Lindenallee" (Erzsébet kiráiyné hársfasor) in Gödöllő, unweit des Schlosses, in dem sich die ungarische Königin nach der Krönung gerne aufhielt, wurde von Bildhauer József Rona geschaffen und am 19. Mai 1901 im Beisein des Königs enthüllt.
Das Puzzlebild.
Der Pester Lloyd beschreibt die Einweihung in seiner Ausgabe vom 20.05.1901.
Enthüllung der Königin-Elisabeth-Statue
Die gestern stattgehabte Enthüllung der Königin Elisabeth-Statue in Gödöllő gestaltete sich nicht nur für Gödöllő, diesen Lieblingssitz der verewigten Königin, sondern auch für die Hauptstadt und das ganze Land zu einem Feste voll weihevoller Stimmung und pietätvoller Erinnerung. Die Theilnahme der Bevölkerung war eine geradezu riesige und bot einen Maßstab für die grenzenlose Liebe, deren sich Königin Elisabeth erfreut hatte, und für die tiefe, innige Pietät, mit welcher ihr Andenken in jedem Ungarherzen als kostbarer Schatz gehütet wird. Das Fest, so vornehm sein Rahmen und so glänzend auch die Namen der Mitwirkenden waren, hatte so gar nichts von der zeremoniellen Kälte einer offiziellen Veranstaltung an sich. Wohl selten fühlten sich König und Volk so zu e i n e r Familie vereint, wie bei der Enthüllung des Bildnisses der Königin Elisabeth; in dem Augenblicke, in welchem alter Schmerz um den gemeinsamen Verlust sich erneuerte und doch wieder das Bewußtsein, das Leid gemeinsam zu tragen, sich in den Herzen zum Troste wendete.
Die Feier war von herrlichem Frühjahrswetter begünstigt. Königspark und Elisabethpark, Rießensträußen gleich, athmeten berauschenden Duft aus; die Sonnenstrahlen, durch einen ganz leichten Wolkenschleier gedämpft, leuchteten, ohne zu brennen. Wohl ein Dutzend Züge brachte die Theilnehmer aus Budapest und Umgebung nach Gödöllő. Alle fahrplanmäßigen und Sonderzüge waren von Festgästen überfüllt. Auch die Gemeinden, nahe und fernere, hatten Deputationen entsendet: stämmige, sonngebräunte Landleute, ernst in den Zügen, schweigsam und nachdenklich; sie waren offenbar ganz bei der Sache und fühlten, nach Landsmannart, mehr als sie sagten. Jede Deputation hatte an einer Stange ein Täfelchen, welches den Namen ihres Heimathortes trug; wir haben etwa sechzig solcher Täfelchen gezählt. Die Budapester Züge entluden ein festtäglich geschmücktes Publikum; ein Sonderzug mit Würdenträgern hielt vor dem Königspavillon des Bahnhofes; dort erwarteten Prachtgespanne aus den dem Ackerbauminister unterstehenden Domänen die Herrschaften und brachten sie nach dem Festplatze.
Die lange, durch ganz Gödöllő führende Straße nach dem Königin-Elisabeth-Hain war von hohen, reisigumwundenen, wappengeschmückten Masten, von welchen die (ungarische) Trikolore flatterte, umsäumt. Durch diese Straße zog, von den frühen Morgenstunden angefangen, ein ununterbrochener Menschenstrom, welcher von den in kurzen Intervallen anlangenden Eisenbahnzügen stets neue Nahrung empfing, nach dem Festplatze. Gödöllő hatte sich zu seinem Ehrentage nach Kräften geschmückt. Durch den reichdekorierten Bahnhof gelangte man in den Ort, in welchem selbst das armseligste Bauernhaus wenigstens durch ein Bündel grünen Reisigs verrieth, daß es das Fest nach seiner Art mitfeiern wolle.
Der Schauplatz des Festes, der Königin-Elisabeth-Park, verdient eine eigene Schilderung. Dieser junge, aber bereits üppige Hain verdankt sein Dasein der Initiative des Ackerbauministers Darányi, welcher nach dem tragischen Ereignisse, das Ungarn seinen Schutzengel entriß, im ganzen Lande die Errichtung von Elisabeth-Hainen und die Pflanzung von Bäumen zur Erinnerung an die Königin anregte. Von den bereits vorhandenen hundert Elisabeth-Hainen ist nun der Gödöllőer der schönste. Gegenüber dem königlichen Parke gelegen, umfaßt er ein Areale von 52 Joch, zum Theil schattiger Park, zum Theil Ziergarten mit geschmackvollen Gruppen von Blumenbeeten und Bosquets abwechselnd. Etwa in der Mitte des Parkes erhebt sich eine pittoreske, hohe Felsengruppe, auf welcher eine aus Stein gehauene Krone ruht. Von beiden Seiten der Felsgruppe bricht ein klarer Bach hervor, welcher murmelnd zu Thale eilt. An der Vordertront der Felsgruppe befindet sich eine Terrasse, die eine herrliche Fernsicht bietet. Unterhalb der Terrasse ist eine Marmortafel in die Felswand eingelassen, mit der Inschrift:
Erzsébet
királyné
emlékére.
(Zum Andenken an Königin Elisabeth.)
Vor diesem Aufbau, der gleichsam als Hintergrund geschaffen wurde, befindet sich seit gestern das eherne Standbild der Königin, von Josef
R ó n a mit Künstlerhand entworfen. Auf einem einfachen Sockel, dessen Vorderfront von einem Bronzekranze geziert wird und der am oberen Rande eine in Stein gehauene Guirlande trägt, erhebt sich, 2 1/2 Meter hoch, die Statue der edlen Fürstin. Der Künstler hat es versucht, die Gestalt in jener erhabenen Einfachheit wiederzugeben, wie sie in dem Gedächtnisse der Mitlebenden unverwischbar haftet. Die Beherrscherin der großen Monarchie hat den glänzenden Prunk nie geliebt, sie hat das Schillernde und Schimmernde längst abgestreift und das Düster, das in ihr Mutterherz eingezogen, es zeigte sich nach außen in der Gewandung, die keine Mode, keine Farbe mehr kannte. Josef R ó n a ist daher vor einer schwierigen Aufgabe gestellt gewesen; das Monument der Königin Elisabeth, das er für den Gödöllőer Park zu schaffen hatte, war ohne große Dimensionen, ohne äußere Dekoration, ohne Embleme und allegorischen Schmuck herzustellen. Die Figur als solche sollte Tiefe üben, und der Plastiker ist damit auf jenen Weg gerathen, auf dem vor ihm die großen Meister des Pinsels gewandelt sind, die in den beiden letzten Jahren das Bild der Königin auf die Leinwand gebracht haben. Róna stellt die Monarchin in dem Momente dar, in welchem sie auf der Wanderung durch die von ihr so sehr geliebten Gefilde innehält und in die Ferne blickt. Die Gestalt stützt sich leicht auf einen Sonnenschirm, den sie in der rechten Hand hält, während die Linke einen Fächer und einige duftige Feldblumen umfaßt. Der Faltenwurf des Kleides ist leicht und einfach, die Taille und die weiten Aermel haben etwas Spitzenschmuck; eine feine Krause am Halse macht den Abschluß. Das Antlitz zeigt uns die unvergeßlichen Züge, durchgeistigt und mit dem ganzen Charme, der die hohe Frau alle Herzen gewinnen ließ. Der Kopf trägt die Haarkrone, den wunderbaren natürlichen Schmuck, der der Herrlichen verliehen war. Wenn wir uns nun nach dem Eindruck befragen, den das Standbild auf uns hervorgerufen, so müssen wir freimütig bekennen, daß wir die Monumentalität vermissen, die wir so gerne gesehen hätten. Der Künstler hat mit all seinem Fleiß und seinem Talent, seinem technischen Können und seiner realistischen, modernen Auffassung und Empfindung die Schwierigkeiten nicht zu überbrücken vermocht, die sich aus der Situation ergeben haben. Das Standbild ist für den weiten Plan zu klein gerathen; die Dimensionen rings herum sind zu weit für die zweieinhalbmetrige Bronzefigur. Das kann allerdings mit der Zeit besser werden, wenn die Natur schaffend wirkt, wenn sich rings umher Bäume und Bosquets erheben, dann wird das Monument umrahmt sein und wird intimer wirken. Trotz dieser Mängel müssen wir die Arbeit Róna's als gelungenes Werk bezeichnen, welches das Lob verdient, das ihm aus dem Munde des Königs gespendet wurde.
Morgens 7 1/2 Uhr fand im königlichen Schlosse eine Messe statt, welche der Waitzner Bischof Graf C s á k y mit glänzender Assistenz zelebrierte. Frau Josef R ó n a sang eine schöne Einlage. Die Chöre wurden von der Gödöllőer Schuljugend besorgt. S e. M a j e s t ä t kam durch den das Schloß mit der Kapelle verbindenden Korridor und nahm im Oratorium Platz. Nach der Messe zog sich der König in seine Gemächer zurück.
Mittlerweile hatte der Zugang der Festgäste begonnen. Die Feuerwehren von Gödöllő und Umgebung waren "en pleine parade" ausgerückt und hielten auf dem Festplatze die Ordnung aufrecht. Um 10 Uhr traf der Sonderzug ein, welcher die Mitglieder des Herrscherhauses, ferner der Regierung, des Magnaten- und des Abgeordnetenhauses brachte. Nach 10 Uhr wurde der Elisabethpark, welcher sich mittlerweile mit einem nach vielen Tausenden zählenden Publikum gefüllt hatte, abgesperrt. Es hatten sich folgende Deputationen eingefunden:
(Es folgt die Aufzählung der Deputationen mit namentlicher Beteiligung.)
Punkt 11 Uhr wurde die A n k u n f t d e s K ö n i g s signalisiert, zu dessen Empfange sich am Thore des Parkes eine auserlesene Gesellschaft, an ihrer Spitze zahlreiche Mitglieder des Herrscherhauses, eingefunden hatte. Zum Empfange waren erschienen:
(Es folgt die Aufzählung der Erzherzoge mit Erzherzoginnen mit ihren Partner, Palastdamen, gewesene Hofdamen der Kaiserin/Königin, die "Vorleserin" Ida Ferenczy, und viele hochgestellte Persönlichkeiten.)
Der König, der in Begleitung der Generaladjutanten Graf P a a r und B o l f r a s vorfuhr, wurde mit begeisterten Zurufen empfangen. Se. Majestät sprach zunächst die Erzherzogin K l o t i l d e und die anderen Mitglieder der Herrscherfamilie an und wechselte dann mit dem Minister-Präsidenten S z é l l einige Worte. Der Zug von der Triumphpforte bis zum Festplatze erfolgte in folgender Ordnung: Se. Majestät hatte der Erzherzogin Klotilde den Arm geboten, dann folgten Erzherzog Friedrich mit Erzherzogin Augusta, Erzherzog Josef mit Elisabeth Henriette, Erzherzog Josef August mit Klotilde Marie, die Minister, die Generaladjutanten Paar und Bolfras, der Hofmarschall in Ungarn Graf Ludwig Apponyi und die übrigen Sommitäten.
Rechts von der verhüllten Statue erhob sich das Königszelt aus rothem Sammt und mit reicher Golddekoration, in dessen Mitte ein rother Sammtfauteuil für Se. Majestät, und Sessel für die Mitglieder der Herrscherfamilie bereit standen. Rechts vom Zelte standen die Minister, ferner die Palastdamen, die Suiten und die Gemahlinen der Minister, links die Mitglieder beider Häuser des Reichstages, sowie die Hofdamen der verewigten Königin. Links von der Statue war die Deputation der vornehmen Budapester Damen placiert.
Nachdem der König, die Erzherzoge und Erzherzoginen das Zelt betreten hatten, zog das Denkmalkomité huldigend vorüber. Die vereinigten Liedertafeln stimmten Kölczey's Hymnus an; nachdem die feierlichen Töne verklungen waren, trat der Präsident des Denkmalkomités, Oberstuhlrichter Wilhelm K a p c z y, vor und richtete an Se. Majestät die folgende Ansprache:
"Ew. kais. u. apost. königl. Majestät! Allergnädigster Herr!
Zur Verewigung des Andenkens unserer hochseligen und unvergeßlichen Königin Elisabeth wurde ein Denkmal errichtet, welches berufen ist, die unerschütterliche Anhänglichkeit, ideale Liebe, Pietät und ehrfurchtsvolle Verehrung, welche das ungarische Volk seiner hochseligen Königin gegenüber empfindet, in Ewigkeit zu verkünden. Immerdar segnen wir ihr Andenken, auch Jene, welche nach uns folgen, werden es segnen, denn in deren Herzen Liebe und Güte für die ungarische Nation heimisch waren, deren Andenken wird im Danke und der Pietät der Nation ewig leben. Wir unterbreiten Ew. kais. u. apost. königl. Majestät, unserem allergnädigsten Herrn, die ehrfurchtsvolle Bitte: die Enthüllung des Denkmals allergnädigst zu bewilligen."
Die Antwort Se. Majestät lautete:
"Aus der Tiefe meines Herzens sage ich allen Jenen Dank, die das Andenken Meiner in Gott ruhenden unvergeßlichen Gemahlin hier, wo sie stets so gern geweilt, pietätvoll verewigt haben.
Und jetzt falle die Hülle!"
Die Hülle fiel und weihevolle Stimmung bemächtigte sich aller Anwesenden beim Betrachten der Züge der unvergeßlichen Königin. Im Antlitze des Königs spiegelte sich tiefste Ergriffenheit wieder, eine Erschütterung, die sich in dem, von einer Thräne verdunkelten Auge kundgab. Minutenlang hielt er den Blick unverwandt auf die Statue gerichtet, suchte sein Auge in den ehernen Zügen den Widerschein eines Lebens, in welchem jeder Augenblick ihm, seinen Theueren, der Nation gewidmet war. Gedämpft klang der Gesang herüber. Von den Wimpern der Hofdamen, welche einst die Umgebung der verewigten Königin gebildet, perlten Thränen; ihre Vertraute, Frau Ida Ferency, schluchzte laut...
Der Präsident des Denkmalskomités, Franz R i p k a, richtete nun folgende Ansprache an den Ackerbauminister Darányi:
"Ew. Exzellenz! Der reinsten Loyalität der Gemeinde Gödöllő entsprang der Gedanke, dem verewigten Schutzengel unserer Nation hier in Gödöllő ein Denkmal zu errichten; in Gödöllő, wo sie in ihrem gesegneten Leben so viel verweilte und wo sie im Kreise ihrer hohen Familie stets süßer Ruhe pflegte. Wir konnten uns in den Verlust nicht finden, wir forderten die Vernichtung in die Schranken und unsere flammende Liebe, bis zur Vergötterung sich erhebende Pietät, daß die Hochselige mit der Begeisterung des Künstlers zu neuem Leben erstehe. Wir errichteten ihr ein Denkmal! In dieser Gestalt wird das Andenken der vergötterten Königin so lange fortleben, als in den Kindern dieses Vaterlandes ein ungarisches Herz schlägt. Und über diesem Hain wird ihr Geist schweben, all Jene liebevoll bewahrend, deren erhabenstes Ideal, deren Schutzengel sie war. Ein schmerzliches, doch gleichzeitig beseligendes Gefühl ergreift uns, indem wir die Mission unseres Komités erfüllt sehen und indem wir allen Jenen Dank sagen, die uns darin unterstützt hatten, ersuchen wir Ew. Exzellenz, dieses heilige Andenken, welches wir auf dem Territorium der königlichen Krondomäne errichteten, von uns, die wir an dessen Schaffung mit so viel Liebe und Hingebung wirkten, zur Obsorge übernehmen."
Ackerbauminister D a r á n y i hielt hierauf folgende Rede:
"Ew. kaiserliche und apostolisch königliche Majestät!
Unser allergnädigster Herr!
Eine unsichtbare Kraft brachte uns die hochselige Königin immer näher und näher. Es war phänomenal, wie sie die ungarische Erde, das ungarische Volk lieb gewann.
Sie hatte im ungarischen Volke, in den breiten Schichten des ungarischen Volkes, in den Palästen wie unter den Strohdächern, alle jene Ideale und Tugenden gefunden, welche in ihr so wunderbar vereint waren.
Darin liegt die Erklärung, daß sie die ganze Gedanken- und Sinnenwelt unseres Volkes so vollständig erfaßte und so sehr verstand.
Sie erkannte den ritterlichen und biederen Charakter der ungarischen Nation. Sie erkannte in ihr die tief empfundene, unauslöschbare Dankbarkeit gegenüber der gesalbten Person Ew. Majestät, die Anhänglichkeit, die unerschütterliche Treue, und die mit dieser Treue unzertrennlich verbundene unendliche Vaterlandsliebe.
Und indem sie in unserer Geschichte blätterte, fand sie mehr als einen verwandten Zug zwischen ihrem Lebenslaufe und unserer tausendjährigen Vergangenheit; denn diese Vergangenheit war gleichfalls reich an Ruhm und ermangelte nicht der Schicksalsschläge.
Doch nicht allein die hochselige Königin hat das ungarische Volk geliebt; das ungarische Volk hat noch nie eine Königin so innig geliebt und vergöttert, wie die hochselige Elisabeth.
Wen eine Nation im Herzen bewahrt, der kann nicht sterben. Ihre Erdentage können vergehen, doch lebt sie weiter in der Erinnerung und in den Ueberlieferungen des Volkes, in seinen Gebeten und in den Legenden des Volkes. Und sie ist überall zugegen, wo gute Menschen lieben und leiden, um als Vorbild zu dienen in der Liebe, als Vorbild im Leid.
Mit der allerhöchsten Bewilligung Ew. kaiserlichen und apostolisch königlichen Majestät übernehme ich dieses Denkmal, welches auf dem Territoriom der königlichen Krondomäne steht, in pietätvolle Obsorge. Doch nicht ich allein werde das Denkmal betreuen. Mit mir betreut es die brave ungarische Bevölkerung Gödöllős; mit mir betreuen es die Hunderte und Tausende, die keine Belohnung suchen, und blos dem edlen Ruf ihres Herzens folgen.
Doch nein! Um eine Belohnung stehen sie doch: daß unsere hochselige Königin sie vom Himmel eines Blickes würdige. Das ist ihr Glaube, das ist ihre Hoffnung.
Und jetzt thun wir hienieden auf dieser Scholle, welche durch ihr Andenken geheiligt ist, was unser Schutzengel im Himmel thut.
Beten wir: Gott segne den König! Gott segne das Vaterland!"
Die schwungvolle, mit tiefer Empfindung vorgetragene Rede des Ackerbauministers wurde wiederholt von lebhaftem Beifall unterbrochen und am Schlusse stürmisch akklamiert. Nach der Rede trugen die Liedertafeln den "Szózat" vor, dessen Klängen das Publikum entblößten Hauptes lauschte.
Der König verließ nun das Prunkzelt und ließ sich vom Ackerbauminister Darányi die Mitglieder des Denkmal-Komités und den Schöpfer der Statue, den Bildhauer Josef R ó n a vorstellen. Zunächst würdigte der Monarch den Präsidenten des Komités Wilhelm K a p c z y einer Ansprache, in welcher er ihm Dank für dessen Bemühungen um das Zustandekommen des Denkmals aussprach. Den Präsidenten des Exekutiv-Komités Franz R i p k a fragte er, ob das Arrangement mühevoll war. Der König verlieh Josef Rona gegenüber seiner Befriedigung über die künstlerische Ausführung des Denkmals Ausdruck und bemerkte, der Künstler habe seine Intentionen vollkommen aufgefaßt. Auch an die Mitglieder des Denkmal-Komités richtete Se. Majestät Worte des Dankes und der Anerkennung. Besonderes Lob spendete der Monarch dem Präsidenten der Ofner "Dalárda", Vizebürgermeister Julius R o z s a v ö l g y i , für deren vorzügliche Gesangsvorträge.
Nach dem Cercle besichtigten Se. Majestät, die höchsten Herrschaften und die Würdenträger die im vorigen Jahre von Georg Z a l a geschaffene Elisabeth-Felsgruppe mit der bereits erwähnten Gedenktafel. Hierauf reichte der König der Erzherzogin Klotilde den Arm und trat, unter stürmischen Ovationen des Publikums, den Rückweg an, auf welchem sich ein herziger Zwischenfall abspielte. Abseits vom Wege hatten die Zöglinge der Gödöllőer Volksschulen vollzählig Aufstellung genommen und als der König vorüberschritt intonierten die Kinder einen Gelegenheitschoral. Als der Monarch die frischen Kinderstimmen vernahm, hielt er inne und lauschte mit sichtlichem Vergnügen dem Vortrage - bis zum Schlusse; dem Dirigenten der kleinen Sängerschar, Ludwig H a c k l, sprach er seine Anerkennung aus.
Von den Mitgliedern des Herrscherhauses und den Würdenträgern geleitet, übervoll von begeisterten Ovationen umrauscht, verließ der Monarch den Elisabethhain, um die Heimfahrt zum Schlosse anzutreten.
Nach der Feier fand bei Sr. Majestät ein "déjeuner diaatoire" statt an welchem theilnahmen:
(Es folgt die obligatorische namentliche Aufzählung der Gäste.)
Nach dem Dejeuner hielt der König Cercle...
Nachmittags 3 Uhr 15 Minuten trat Se. Majestät mittels Hof-Separatzuges die Reise nach Wien an...
Hier sei noch erwähnt, daß Se. Majestät auch das einstige Dienstpersonal der verewigten Königin, ihre Kammerdiener und Kutscher, aus Wien kommen ließ, damit sie Zeugen der Enthüllung des Standbildes ihrer einstigen Gebieterin seien.
Am Sockel des Denkmals waren zahlreiche auserlesen schöne Kränze und Blumengebinde niedergelegt. Vor Allem sei der herrliche Bronzekranz der Gödöllőer Damen erwähnt; er trägt die Inschrift:
[mark]"A gödöllői nők szivében örökké fog élni emléked."[/mark]
("Im Herzen der Gödöllőer Frauen wird Dein Andenken ewig leben.")
Ein überaus geschmackvolles Blumengebinde überbrachte die Deputation der Budapester Damen unter Führung der Frau Koloman Tißa. Der Kranz aus weißen Nelken und Maiglöckchen - dieser Lieblingsblume der verewigten Königin - trägt auf breiten Seidenbändern die Widmung:
[mark]"Fény nevére, áldás emlékére"[/mark]
( "Ihrem Namen Glanz, Segen ihrem Andenken")
und, in Gold gestickt, die Namen der Damen, welche den Kranz gewidmet. Der Kranz der Haupt- und Residenzstadt Budapest trägt die einfache, vielsagende Widmung:
[mark]"A felejthetetlen királynénak"[/mark]
("Der unvergeßlichen Königin")
Anmerkung von waldi: Die Wiedergabe des Textes aus dem Pester Lloyd ist nicht vollständig. Wer die ausgelassenen Aufzählungen und den fehlenden Schluss nachlesen möchte, der kann dies in ANNO tun.
Die Bäume der "Königin Elisabeth Lindenallee" waren erst 1 Jahr vor der Einweihung des Denkmals gepflanzt worden.
Ende März 2009 sah ich sie so.
Am Ende der Allee kann man das Denkmal erkennen.
Bei der Einweihung des Denkmals bildete die "Königin Elisabeth Felsgruppe" noch den Hintergrund.
Alte Ansichtskarte
So sah auch Kaiser Franz Joseph II., pardon: Ferenc Jósef király, das Denkmal von seinem Prunkzelt aus.
Quelle: Das interessante Blatt vom 30.05.1901
Heute verdecken Bäume und Sträucher den Blick auf die Felsgruppe.
Bei meinem Besuch 2009 war die Gedenktafel an der Felsgruppe durch ein Graffito verschandelt.
2011 war die Gedenktafel wieder restauriert.
Liebe Grüße von waldi
Danke, Waldi, für das Bild - und wieder eine so ausführliche Beschreibung des Standorts, der Umstände und der schönen Allee zum Denkmal!
Ganz herzlich! Susanne
Wie es wohl derzeit dort aussieht?
Ich nehme an, Du würdest sehr gern mal wieder selbst nachsehen,.
Ob es dieses Jahr mit einer Reise nach Ungarn klappt?
Wie sieht es ( coronabedingt) aus?
Liebe Grüße,
Elke
Ob es dieses Jahr mit einer Reise nach Ungarn klappt?
Das klappt sicher.
https://orf.at/stories/3217621/
Und fix treffen wir Waldi und seine Frau auf ihrer Reise dorthin in Österreich!
LG
Johannes
Wie es wohl derzeit dort aussieht?
Ich nehme an, Du würdest sehr gern mal wieder selbst nachsehen,.
Deine Annahme kann ich bestätigen, Elke!
Geplant ist unsere Ungarnfahrt für Mitte Juli.
Dann hat auch meine Gattin ihre Zweitimpfung!
Ob es dieses Jahr mit einer Reise nach Ungarn klappt?
Laut AA dürfen aktuell keine EU-Bürger nach Ungarn einreisen.
Aber...
Die Einreise ist für u.a. Deutsche grundsätzlich nicht möglich. Ungarn führt temporär wieder EU-Binnengrenzkontrollen durch.[mark] Einreisen können grundsätzlich nur noch ungarische Staatsangehörige[/mark]. Diesen gleichgestellt sind Personen, die in Ungarn zum permanenten Aufenthalt berechtigt sind [mark]und deren Familienmitglieder[/mark] und Personen, die über eine von der Ausländerbehörde ausgestellte, für mehr als 90 Tage geltende Aufenthaltsgenehmigung für Ungarn verfügen. Die Umstände sind durch geeignete Dokumente nachzuweisen.
...da ich ja Angehöriger einer Ungarin bin dürfte meine Einreise kein Problem werden.
Nur Polen, Tschechen und Slowaken dürfen frei reisen!??? (Visegrád lässt grüßen!)
Wie sieht es ( coronabedingt) aus?
Ungarn hatte in den letzten 7 Tagen 824 neue Infektionen.
Die 7-Tage-Inzidenz/100 000 liegt bei 8.
Die β-Variante tritt verstärkt auf.
Ich bin sehr zuversichtlich!
Liebe Grüße von waldi der auch dieses Jahr sicher nicht an Gödöllő vorbei fährt!
Gerade habe ich den Beitrag von Johannes entdeckt.
Das klappt sicher.
Das sind gute Nachrichten!
Dann klappt es sicher auch mit unserer Begegnung!
Nachgetragene Zeit zum schönen Puzzle des Denkmals, lieber Waldi: 27.08.
Mit vielen lieben Grüßen!
Susanne