Heute möchte ich euch ein paar Bilder meiner Heimat, dem Ostallgäu zeigen. Es ist eigentlich nichts spektakuläres, wie Angelika und ich Anfang November bei strahlendem Sonnenschein einen Abschnitt des Ostallgäuer Teils vom Jakobsweg bis nach Görisried gewandert sind. Vor drei Tagen habe ich mich erneut auf den Weg gemacht. Nur bin ich da nach Süden zur Wildberger Alpe abgebogen.
Wie man dort hin kommt, kann ich euch ganz einfach erklären. Man fährt von Marktoberdorf in Richtung Nesselwang und biegt nach der Gemeinde Wald bei Geigers rechts ab. Der Hängesteg ist angeschrieben.
An so einem warmen sonnigen Novembertag haben wir natürlich das Cabrio genommen.
Die Wertach ist ein kleiner Fluß, der in Augsburg in den Lech mündet. Hier fließt sie in einem tiefen Taleinschnitt welchen wir vom Parkplatz aus in einer viertel Stunde erreicht haben. Dann müssen wir den Fluß auf einem etwas wackeligen Steg überqueren.
Auf der anderen Seite geht es sofort wieder nach oben.
Der Bach verteilt sich über die bewachsenen Felsen am Hang.
Oben angelangt geht es den markierten Jakobsweg entlang nach rechts.
Es gibt immer wieder Gelegenheiten zur Rast und zum Genießen dieser abgeschiedenen Gegend.
Die Schumpen (weibliches Jungvieh) bleiben Tag und Nacht auf der Weide, bis es zu kalt wird und das Gras nicht mehr wächst. In diesem Jahr ist alles anders. Vermutlich holt der Bauer die erst an Weihnachten in den Stall.
Nach einer Stunde Gehzeit haben wir Görisried erreicht. Eine kleine Brotzeit auf der Terrasse des Dorfgasthauses und dann geht es auf dem selben Weg zurück.
Zwei Tage vor Weihnachten bin ich dann erneut in der Gegend gewesen. Wieder habe ich den Pkw am Wanderparkplatz abgestellt und bin über den Hängesteg am westlichen Ufer nach oben gelaufen. Dann jedoch ging es nach links zur Ortschaft Wildberg. Diese Bilder sind im übrigen mit dem Iphone geknipst worden.
Sogenannte Pflanzenkläranlagen findet man nicht nur bei einzeln stehenden Gehöften sondern auch bei Berghütten. Sie sorgen dafür, daß die Abwässer geklärt versickern können. In der Regel sind diese Gebäude so weit von größeren Ortschaften entfernt, daß sich der Bau einer Abwasserleitung nicht lohnt. Diese Kläranlagen sind mit Schilf und Rohrkolben bepflanzt, die das vorgeklärte Wassser vollständig reinigen, so daß es anschließend versickern darf.
In der Ortschaft Wildberg, welche wir nach etwa einer dreiviertel Stunde erreichen, steht noch eine alte „Käsküche“. So nennt man im Allgäu die kleinen Dorfmolkereien, zu welchen früher die Bauern die Milch brachten. Dort wurde sie zu Butter, Rahm, Quark oder Käse weiterverarbeitet. In den größeren Dörfern konnte man diese Dinge neben offen ausgeschenkter Milch auch kaufen. Heute kommt der Milchlaster mit Kühlung direkt zum Bauern auf den Hof und bringt die Milch direkt in die Molkerei.
Etwa einen Kilometer nach Wildberg kommt man an eine Kuppe, wo sich die gemeindliche Wasserversorgung befindet. Hier ist ein Schild aufgestellt, welches die Berge am Horizont erklärt.
Wie alt mögen wohl diese Wegweiser sein?
Das Ziel, die Wildberger Alpe ist nur wenige Gehminuten von diesem Aussichtspunkt entfernt.
Von dort aus hat man im Übrigen keinen schönen Weitblick. Beim nächsten Mal nehme ich eine Brotzeit mit und raste vorher an der Trinkwasserquelle.
Jürgen