Märzwanderung auf die winterliche Musauer Alm bei Reutte in Tirol

  • Wer glaubt, daß man im März nicht in den Alpen wandern kann, der befindet sich auf dem Holzweg. Natürlich kann man auch im Winter bei Schnee in den Bergen wandern, man muß dabei nur bestimmte Vorsichtsmaßnahmen beachten und eine entsprechende Ausrüstung haben. Wer unbedingt eine bewirtschaftete Hütte benötigt, hat dabei allerdings nicht allzu viel Auswahl.


    Wir haben an einem herrlichen warmen sonnigen Märztag beschlossen, auf die im Winter geschlossene Musauer Alm zu wandern. Diese Alm habe ich vor knapp einem halben Jahrhundert – da sieht man mal, wie alt man schon ist – das erste Mal mit meinen Eltern zu Fuß aufgesucht. Seitdem gehört diese leichte Wanderung zum regelmäßigen Programm. Nun also geht’s ausnahmsweise mal im Winter auf die Alm.


    Die Musauer Alm befindet sich wenige Kilometer westlich von Reutte in Tirol. Wir stellten den Pkw an der Gaststätte Bärenfalle bei dem Weiler Roßschläg ab und schon ging es auf dem wenig verschneiten Weg langsam bergan.





    Nach etwa 20 Minuten kommen wir an einen Aussichtspunkt von wo uns der am Südhang kaum verschneite Säuling grüßt.





    Sonne und Schmelzwasser helfen so manchem Pflänzlein, als erstes in die Höhe zu schießen.





    Nordwestlich erkennen wir im Vordergrund Musau, dann das fast leere Flußbett des Lechs, dann Pinswang und ganz im Hintergrund Hopfen am See, bereits im Ostallgäu gelegen. Der Lech wird etwas flußaufwärts größtenteils durch den Berg geleitet um bei Weishaus Strom zu erzeugen. Erst dann fließt er wieder in sein altes Bett zurück.









    Da es mir etwas beschwerlich vorkam, auf dem Schnee zu laufen, wollte ich den Weg mittels der Schneekatze spuren. Leider hatte ich den Zündschlüssel zuhause vergessen.







    Endlich sehen wir die Köllenspitze (2240 Meter) vor uns.





    Ein weiteres Gefährt steht mitten auf dem Weg. Damit wird Futter für das Rotwild auf den Berg gefahren.






    Mehrere dieser Gatter werden nur über den Winter am Wegrand aufgebaut um die Tiere zu füttern. Warum dazu diese Abgrenzungen sein müssen, kann ich euch leider nicht sagen. Vielleicht werden die Tiere da kurzzeitig gefangen um sie zu markieren oder zu impfen. Jedenfalls wird ihnen ein Drei-Gänge-Menue, bestehend aus Silage, geschrotetem Getreide und Salz kredenzt.











    Wir gehen weiter bis zur 1290 Meter hoch gelegenen Alm.





    Nach etwa eindreiviertel Stunden Fußmarsch sind wir an der geschlossenen und menschenleeren Alm angelangt. Im Hintergrund erkennen wir den Schartschrofen und den Haller Schrofen, beide knapp 2000 Meter hoch.




    Vor einigen Jahren hat man für die Milchviehhaltung diese Sennalpe hinzugebaut. Dort wird die Milch gleich weiterverarbeitet.







    Wandern macht bekanntlich hungrig und durstig.





    Was tun gegen warmes Bier und heiße Füße? Kühlen!





    So schön warm es auf der Terrasse der Musauer Alm auch war, irgendwann muß man wieder zurück gehen. Am Ausgangspunkt haben wir leider dieses Schild übersehen. Dabei ist jedoch anzumerken, daß hier von Lawinengefahr eigentlich nicht die Rede ist. Ich nehme an, daß dieses Schild nur dazu aufgestellt wurde, um die Wildfütterungen ungestört durchführen zu können. Die entsprechenden Einrichtungen dafür habe ich bei meinen Sommerwanderungen auf die Musauer Alm bisher jedenfalls noch nie gesehen.





    Jürgen

  • Nach einem Aufstieg in winterlicher Landschaft in der Sonne sitzend, eine kühle Erfrischung für Kehle und Fuß genießen.
    Sich vorstellen Schneeräumer oder Schneemobil zu fahren... Ich vermute einfach mal, das sind die Kinderträume jedes Mannes.
    Danke lieber Jürgen, dass Du mich auf Deine abwechslungsreiche Wanderung mitgenommen hast.


    Da „die weiße Pracht“ in diesem Winter ziemlich dürftig ausfiel, freue ich mich, die reizvollen Bilder der winterlichen Berge zu betrachten.


    Apropos „Reutte“, eventuell weiß ja einer von Euch, wie weit der Baufortschritt der Hängebrücke ist, bzw. wann sie eröffnet wird.


    https://www.reutte.com/xxl/de/931603/_id/2114248/index.html


    Liebe Grüsse
    Gabi

  • ...Apropos „Reutte“, eventuell weiß ja einer von Euch, wie weit der Baufortschritt der Hängebrücke ist, bzw. wann sie eröffnet wird.


    https://www.reutte.com/xxl/de/931603/_id/2114248/index.html...


    hallo Gabi,


    danke erst mal für dein Lob meines Berichts. Als ich im Oktober zuletzt ein paar Mal mit dem Motorrad an der Ruine Ehrenberg vorbeigefahren bin, konnte ich noch keine Arbeiten an der geplanten Brücke erkennen. Ob dieses Ding ein wirtschaftlicher Erfolg wird, bezweifle ich. Die Hängebrücke in Holzgau im südlichen Lechtal kann im Gegensatz zu der hier geplanten im übrigen kostenfrei begangen werden.


    grüsse


    jürgen

  • Ja , danke, dass du uns auf diesen wunderbaren Ausflug mit genommen hast.


    Der Ausblick auf die Lechauen zwischen Pinswang und Musau liefert wieder Erinnerungen an den Sommer für ungetrübten Badegenuss im Rahmen meiner Radlreisen.


    Interessant ist auch das etwas andere Fußbad.


    Dass der Schneeräumer nicht abgeschlossen ist, zeigt wieder mal das grenzenlose Vertrauen, dass dort oben die Welt noch heil sein soll.


    @ Gabi


    Wie immer gibt es Bedenkenträger, so sicher ist die ins Auge gefasste Fertigstellung Mitte 2014 noch nicht.


    Fertigstellung verzögert sich


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Reflexartig halt von der "Firma" überprüft...


    hallo Helmut,


    die "Firma" ist seit 1945 nicht mehr örtlich zuständig. ich hoffe jedoch, daß sich das zu meinen Lebzeiten noch ändert. Bei der Krim gings ja auch. :)


    grüsse


    jürgen


  • Ein Firmenangehöriger ist immer !! im Dienst, das kennst du ja. Nur manchmal nicht zuständig. :461: Kleiner aber feiner Unterschied.


    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Ein Firmenangehöriger ist immer !! im Dienst, das kennst du ja. Nur manchmal nicht zuständig. :461: Kleiner aber feiner Unterschied...


    hallo Helmut,


    im Dienst ja, aber da haben wir immer noch das Problem der örtlichen Zuständigkeit. Was kann ich denn dafür, daß vor 24 Jahren zwar die Wiedervereinigung urplötzlich kam und die Verantwortlichen im Jubel den "Anschluß" verpasst haben? Dann wäre unseren Freunden nicht nur Kurti oder Jörgl oder Karl-Heinz G. oder diverse Pleiten von Möchte-Gerne-Groß-Banken erspart geblieben. So müssen die Brüder und Schwestern ihre Probleme mit den "Tschuschen" in Wien alleine lösen.


    schelmische Grüsse sendet Dir


    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    da habt Ihr eine sehr schöne Wanderung im März zu einer Alm hoch gemacht...


    Danke für das Zeigen der schönen Bilder.

  • Es ist erstaunlich, wieviel Schnee Ihr bei Eurer Wanderung noch angetroffen habt!
    Die Hüttenwand an der Alm lud ja regelrecht zu einem Sonnenbad ein.


    Zitat

    Dass der Schneeräumer nicht abgeschlossen ist, zeigt wieder mal das grenzenlose Vertrauen, dass dort oben die Welt noch heil sein soll.


    Vertrauen hin oder her... Ihr glaubt doch nicht im Ernst, dass es ein Problem gewesen wäre, den Riegel an der Tür dieses Gefährts zu öffnen?
    Aber wer klaut schon eine Schneekatze. Und wozu?


    Das Erlebnis einer vermutlich spontanen Wanderung auf einsamem Weg, wie Ihr sie an diesem schönen Märztag unternommen habt, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. :up:


    Danke für den Bericht, Jürgen!


    Gruß,
    Elke

  • Hallo Jürgen,


    schön, dass ich wieder ohne Anstrengung mitwandern durfte, nur die frische Bergluft hat mir gefehlt.
    Jetzt wüsste ich noch gern den Namen des auf Bild 3 gezeigten Pflänzchen. Im Netz kann ich trotz Suche nichts finden.

    Lieben Gruß Karin
    Wer der Sonne entgegen wandert lässt den Schatten hinter sich. (Bruno Hans Bürgel)

  • ...Jetzt wüsste ich noch gern den Namen des auf Bild 3 gezeigten Pflänzchen. Im Netz kann ich trotz Suche nichts finden.


    hallo Karn,


    wenn ich ehrlich bin, habe ich darauf gehofft, daß irgendjemand anders von euch dieses "Allerweltskraut" kennt. Ich persönlich hab es nicht so mit der Botanik. Vielleicht findet sich ja noch jemand, der uns beiden hier weiterhelfen kann.


    grüsse


    jürgen

  • Es dürfte der erste Austrieb einer der Pestwurzarten sein - verbreitet an feuchten Standorten in den Alpen
    (Petasites japonicus)
    https://de.wikipedia.org/wiki/Pestwurzen
    https://www.gartendatenbank.de…_japonicus_2009051508.jpg
    https://www.gartendatenbank.de…gross.htm?q=sch&start=250


    Bei uns mehr zu finden sind diese hier
    https://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%B6hnliche_Pestwurz
    ( mit Blättern, die im Sommer riesig groß werden)


    oder auch
    https://de.wikipedia.org/wiki/Alpen-Pestwurz



    Gruß,
    Elke

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