Die Heunesäulen vom Bullauer Berg

  • Heute war ich wegen eines Arztbesuches meiner Gattin in Miltenberg und mir war langweilig.
    Ich machte also eine kleine Spazierfahrt nach Mainbullau.
    Wenn man da nicht hin "muss" kommt man normalerweise nicht hin, weil da die Straße endet - "die Welt aufhört" - wie wir zu sagen pflegen.
    Da der Ort auf einem Hochplateau liegt führt die besagte Straße in Serpentinen auf den Berg.
    Dabei kam ich an einem Hinweisschild...


    Heunesäulen


    vorbei.
    Da war doch mal was im Heimatkundeunterricht vor gut 50 Jahren, grübelte ich.
    Ich stellte mein Auto ab um der Sache auf den Grund zu gehen.


    Ein Weg führte mich im Wald den Bergabhang hinunter.
    Da entdeckte ich ein Infoschild.




    Und da lag auch schon so ein Ding rum.




    Das Infoschild habe ich zwar auch im Detail fotografiert, aber in dieser PDF-Datei steht alles Wissenswerte drin.
    Nur ein kleiner Auszug:


    Zitat

    Riesenhaft sind sie, die mächtigen Sandsteinkolosse, über 7 m lang, mit einem Durchmesser von 1,30 m.
    Sie sind hier an Ort und Stelle gebrochen und roh behauen worden.

    Zitat


    Da lagen auch noch mehr rum.







    Egal ob römisch oder um das Jahr 1000 für den Mainzer Dom,
    der Transport dieser Kolosse dürfte ein ernstes Problem gewesen sein.
    Sandstein ist kein Granit und bricht leicht bei falscher Belastung!


    Diese "Beschriftungen" dürften wohl erst in neuerer Zeit entstanden sein, vermute ich.





    An den Säulen sind "Knubbel" zu erkennen.





    Es wird vermutet, dass sie den Transport erleichtern sollten.


    Zitat

    Im 18. Jahrhundert waren es noch 14 Exemplare; ursprünglich sollen es 42 gewesen sein; mittlerweile wurden viele davon abtransportiert;
    eine steht in der Miltenberger Uferpromenade, eine in Nürnberg, eine weitere auf dem Domplatz in Mainz.


    Eine Säule - Höhe 749 cm , Gewicht 14,5 Tonnen - kam 1879 nach München.
    Sie war ein Geschenk des Magistrats der Stadt Miltenberg und ist vor dem Haupttrakt des Bayerischen Nationalmuseum aufgestellt worden.
    Sie wurde für den Transport nach München von sechs Pferden und zwei Ochsen auf einem 35 Zentner schweren Wagen zum Bahnhof Miltenberg gebracht
    und dort auf dem einzigen Spezialgüterwagen für Schwerlasten der Königlich Bayerischen Eisenbahn verladen.


    Quelle: https://www.historisches-franken.de/index04/heunesaeulen.htm




    Heute habe ich wieder was über meine Heimat gelernt!
    Der Tag war nicht umsonst!



    Liebe Grüße von waldi :174:


    Fast vergessen: Auf dem Rückweg wäre ich fast da drauf getreten.





    Wäre doch schade gewesen um dieses Prachtexemplar einer "roten Wegschnecke", oder?

  • Guter Tipp, der Geo-Naturpark. Wenn wir mal wieder in der Nähe sind ist dieser sicherlich einen Ausflug wert.


    Herzlichen Dank,
    Klaus

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