Mit dem Rad von München nach Porec - die II.

  • Mit dem Rad von München nach Porec - die II.


    Achtung „Wiederholungstäter“! - Es soll wieder losgehen!


    Dass unsere Fahrradreise nach Kroatien keine einmalige Aktion bleiben soll, stand schon damals nach der ersten Tour https://www.adriaforum.com/kro…mit-dem-crossbike-t57661/ fest.
    Auf Grund gleicher Einstellung und identischem Leistungsvermögen hatten Hans und ich ideal harmoniert. Die gemeinsamen Tage verliefen, wie sich das für Männer gehört, einträchtig und unkompliziert. Das gleiche galt auch für die gemeinsamen Nächte, obwohl diese notwendigerweise meist im Doppelbett verbracht werden mussten. Selbst die, durch die Nähe zum Vorschein gekommene, eine oder andere verzeihliche Eigenheit, hatte sich auf unsere Freundschaft nicht nachteilig ausgewirkt. Das Erlebte hat unsere kleine Interessengemeinschaft noch mehr zusammengeschweißt.
    Also werden wir dieses „einmalige Erlebnis“ wiederholen. Auch wenn wir einräumen, dass eine Wiederholung vielleicht nur ein Abklatsch, eine reizlose Kopie der ersten Exkursion sein könnte, weil man sich nicht vorstellen kann, dass es so eindrucksvolle Ereignisse geben könnte, die im Stande wären das damalige Abenteuer zu übertreffen.
    Trotzdem blicken wir voller Optimismus und in freudiger Erwartung auf das, was diesmal an Herausforderungen und Neuem auf uns zukommen wird. Zumal die jetzige Rad-Reise bis auf kurze Abschnitte einen anderen Streckenverlauf hat, was auf jeden Fall schon für Abwechslung sorgen wird.
    Ein wenig Sorgen macht uns, dass die dringend erforderlichen Trainingseinheiten vor unserem Trip diesmal im wahrsten Sinne des Wortes „ins Wasser gefallen“ sind, denn der kühle, regnerische Frühling ließ uns nicht viele Möglichkeiten Kondition aufzubauen, die Beinmuskulatur wieder auf Vordermann zu bringen und die im letzten Jahr angelegten hartnäckigen „Winterreserven“ schwinden zu lassen.
    Erst am Montag stand der Termin fest, dass wir am Mittwoch, den 09.06.10 zu unserer großen Tour aufbrechen wollen.


    Jetzt genug der Vorrede. - Starten wir mit den Tatsachen.


    1. Tag, der Start in München



    Daten zum ersten Tag, Mittwoch der 9. Juni 2010


    Etappe: München-Telfs
    Wetter: sonnig angenehm warm
    Km: 143
    Zeit: 10 ¼ Std. incl. Pausen, 7 ½ Std. reine Fahrtzeit
    Höhenmeter: 1.080 Seefeld
    Strecke: 75% Asphalt, Rest Schotter, gut befahrbar
    Einkehr: Fleck, Gasthaus Papyrer
    Highlight: Verbindung zwischen Mittenwald und Scharnitz
    Übernacht.: Hotel Munde in Telfs, und Abfahrt nach Telfs, 90,--€ incl. Frühstück


    Das Wetter ist ideal, die Sonne strahlt und die Temperaturen sind für den Start unserer mehrtägigen Reise genau richtig.



    Mein „unsensibles Weib“ meint zwar, das Bild hätte was von Pat & Patachon, aber ein Startfoto muss schon sein.
    Als idealer Einstieg und Tourstart bietet sich wieder der Isar Radweg an.
    Zum Auftakt dürfen wir uns über die Isar-Floßfahrer freuen, die bei zünftiger Musik auf eine etwas bequemere Art, als wir unterwegs sind.



    In alter Gewohnheit legen wir eine Rast in Fleck, im „Papyrer“ ein. Bis zum Sylvenstein Speicher folgen wir der gleichen Route wie im Vorjahr.



    Die Beschreibung zu diesem Streckenabschnitt erspare ich mir daher. Parallel zum Speichersee, stetig ansteigend, mit einigen Gefällstrecken zur „Entspannung“, erreichen wir die Mautstraße, welche entlang der Isar von Fall nach Krün führt. Auf diesem Abschnitt wird es immer deutlicher, dass man sich von München (Höhe 530m) in Richtung Seefeld (Höhe 1.080m) bewegt.



    Die bis Wallgau errungenen Höhenmeter büßen wir in der darauf folgenden Abfahrt wieder ein mit der Gewissheit, dass wir sie bis Seefeld wieder erreichen müssen. Vom Ort Wallgau geht es vorbei an der „Pension Neuner“, auf einem dann gut ausgebauten Radweg. Bis und durch Mittenwald wird man dann auf einen ausgeschilderten Weg gelotst, der uns abseits der Straße über Viehweiden und die schöne Voralpenlandschaft nach Scharnitz bringt.



    Auch hier meint es der Wettergott gut und beschert uns mit seinem Fönwind aus Süden eine willkommene Art unseren Schweiß zu trocknen.
    Ab Scharnitz führt der Weg entlang der stark befahrenen Landstraße, die allerdings breit genug ist, und wir somit kein wesentliches Hindernis für den fließenden Verkehr darstellen. Mit dem Auto ist man diese Strecke schon oft gefahren, das ansteigende Gelände nach der Abzweigung Leutasch hat man allerdings so noch nie wahrgenommen. Bis man zur Einfahrt nach Seefeld kommt, ist diese lange Steigung eine sehr schweißtreibende Angelegenheit, die durch heftigsten Gegenwind noch erschwert wird.
    Die Abfahrt nach Seefeld verschafft uns wieder eine kurze Phase der Erholung, die sich aber schnell relativiert, durch die zwei heftigen Anstiege nach Mösern.



    Im Bewusstsein, von jetzt an geht’s bergab, erreichen wir die Höhe und begeben uns auf die Abfahrt nach Telfs. Diese Strecke ist mit einem voll beladenen Fahrrad mit aller Vorsicht anzugehen. Die langen Geraden verführen zum schnellen Fahren, benötigen aber einen erheblichen Bremsaufwand vor den abschüssigen Haarnadel-Kurven.
    Mit Ankunft in Telfs haben wir 143 km zurückgelegt. Wir sind mit unseren Kräften am Ende und entscheiden den Radltag zu beschließen. In der Ortmitte bietet sich das Hotel Munde zum Verbleib an. Obwohl an der Ortsdurchfahrtstraße gelegen, befinden sich die hübschen Zimmer ruhig gelegen im hinteren Bereich.



    Durch die flotte Abfahrt nach Telfs, ist unsere verschwitzte Radlkleidung bereits getrocknet und benötigt nur noch eine sehr kurze Zeit „der Durchlüftung“ auf dem Balkon unseres Zimmers.



    Nach dem geschafften Pensum freuen wir uns auf eine warme Dusche, ein schmackhaftes Essen, ein erfrischendes Weißbier und ein kleines, naturreines Marillenwässerchen und dann nur noch in die Kiste mit erholsamen Träumen.


    2. Tag, ab Telfs auf den Innradweg, mit Zielrichtung Pfunds



    Daten zum zweiten Tag, dem Donnerstag 10. Juni 2010


    Etappe: Telfs – Lafairs
    Wetter: sonnig, heiß, heftiger Gegenwind
    Km: 81
    Zeit: 8 ½ Std., 4 ¾ Std. reine Fahrtzeit
    Höhenmet.: 633 Telfs – 980 Lafairs
    Strecke: mit kleinen Ausnahmen Asphalt
    Einkehr: Gasthof Neuenzoll/Fleiß
    Highlight: Innradweg um Imst und die gesamte Radstrecke nach Landeck bis Pfunds
    Übernachtung: Lafairser Hof, 104,--€ Zimmer incl. Frühstück freie Nutzung Sauna, Dampfbad und Hallenbad sehr gute Küche



    Gut ausgeschlafen und nach einem ausgiebigem Frühstück begeben wir uns auf die 2. Etappe unserer Tour. Raus aus Telfs, über die Autobahnbrücke auf die Bundesstraße und von dort zum Einstieg des Inntal Radweges.



    Uns erwarten ein herrlicher Tag, eine wundervolle Landschaft und ein Gegenwind, der es heute frontal auf uns abgesehen hat.



    Zwischen Autobahn, Inn und der Bundesstraße ist dieser Radweg sehr gut angelegt, führt allerdings an einer Stelle auf die Bundesstraße und lässt dort leider jeglichen Hinweis auf die Weiterführung vermissen, was uns zu einem unnötigen Umweg zwingt. Vielleicht sind wir auch so schnell, dass wir die Kennzeichnung übersehen.



    In der Folge entschädigt die Strecke durch eine abwechslungsreiche und reizvolle Landschaft. Bis Imst ist der Radweg vorbildlich ausgebaut und es macht Spaß, trotz der stets wiederkehrenden kurzen Steigungen.



    Obwohl der Inn noch immer Hochwasser führt, können wir einigen aktiven Rafting-Fahrern zuschauen, die auf dem reißenden Fluss paddeln.



    Die Strecke Imst – Landeck führt eine geraume Zeit an der Autobahn, später an der Bahnstrecke entlang. Sie beschert erst eine lange Steigung, um uns dann mit der Abfahrt nach Landeck zu erfreuen. Hier finden wir keine Radweg-Ausschilderung, dass ist aber nicht sonderlich problematisch, da der Ort schnell zu bewältigen ist. Kurz darauf ist auch wieder die Beschilderung für den Radweg vorhanden. Erstmals entdecken wir die Kennzeichnung: „Via Claudia Augusta“.


    Die Strecke abseits der Landstraße ist sehr gut gekennzeichnet und angenehm zu fahren. Nachdem wir auf der Route Telfs – Landeck immer einen heftigen Gegenwind aus Richtung Westen hatten, nun aber den Weg zum Reschenpass in Richtung Süden nehmen, haben wir die Hoffnung auf veränderte Windverhältnisse.


    Doch unser „lästiger Gegenspieler“, bleibt uns weiterhin erhalten, scheint sogar noch ein bisschen zugelegt zu haben. Selbst auf gerader Strecke haben wir das Gefühl einer „Steigung“.
    Es ist Zeit, eine Pause einzulegen. In Neuenzoll, mit schmackhaftem Essen und der notwendigen Radlerhalben zur Ergänzung des Flüssigkeitspegels schöpfen wir wieder neue Kräfte.



    Unsere Planung war so ausgelegt, dass wir heute noch den Reschenpass bewältigen wollten. Die stetig ansteigende Strecke und der heftige Sturmwind mit einer Geschwindigkeit von gefühlten 60km/h, veranlassen uns in Pfunds vom Sattel zu steigen und im dortigen Hotel Lafairser Hof um Aufnahme zu bitten. Die höheren Mächte haben dann doch noch ein Einsehen und bescheren uns mit dieser Bleibe einen Pool, eine Sauna und ein Dampfbad, was wir vielleicht auch den erschwerenden Umständen zu verdanken haben, ohne die wir sicher weitergefahren wären.



    Also rein in die Entspannung - Hans tut dies in der Sauna und ich im Pool.



    3. Tag, ab Pfunds auf der Via Claudia Augusta nach Südtirol



    Daten zum dritten Tag, dem Freitag 11. Juni 2010


    Etappe: Pfunds – Plaus
    Wetter: sonnig, heiß, heftiger Gegenwind
    Km: 108,2
    Zeit: 9 Std., 6 Std. reine Fahrtzeit
    Höhenmet.: 980 Lafairs – 1.504 Reschen
    Strecke: mit kleinen Ausnahmen Asphalt
    Einkehr: Gasthof Sportplatz, St.Valentin
    Highlight: der neu angelegt Radweg rechts vom Reschen- und Haidersee bis Plaus
    Übernachtung: Stechers Wohlfühlhotel in Plaus, Übernachtung incl. Halbpension für das Doppelzimmer
    € 126,--. Sehr schönes Hotel und ausgezeichnetes Essen.


    Nach ruhiger Nacht, gutem Schlaf und ausgezeichnetem Frühstück geht es wieder auf die Piste. Was wird uns wohl erwarten? Natürlich...............der Gegenwind! - Das Ganze scheint schon System zu haben. Dennoch, führt uns ein sehr gut ausgebauter und gekennzeichneter Radweg weit abseits der Fahrstrasse durch blühende Wiesen, vorbei an typischen alpenländischen Bauernhäusern bis zur Kajetansbrücke.



    Hier verlässt man den Radweg und begibt sich über die Schweizer Grenzstation auf die Landstraße in Richtung Martina. Stetig ansteigend durch ein Canyon ähnliches Tal erreicht man nach einer Abfahrt (schade, man ist oben, fährt runter und muss dann um ein vielfaches wieder hoch) wiederum eine Schweizer Grenzstelle. Eine Kontrolle für uns zwei Radler bleibt an beiden Stationen aus, stattdessen werden wir mit einem teilnahmsvollen Blick bedacht.



    Jetzt ist er da, der Anstieg auf den Reschenpass. Noch ein kräftiger Schluck aus der Wasserflasche, ein Fruchtriegel zur Stärkung und furchtlos ran an den Berg.


    Gleich am Anfang informiert uns ein Hinweisschild, dass wir es mit 11 Kehren zu tun bekommen werden. Ein Countdown beginnt. Problemlos erreichen wir schon bald die Kehre 10. Bis zum Auftauchen der Kehre 9 werden wir allerdings mental auf eine heftige Geduldsprobe gestellt. Die dann folgenden Kehren kommen in kürzeren und somit erträglicheren Abständen. Die Steigung mit ca. 7% ist ebenfalls moderat und der Autoverkehr hält sich in Grenzen, da der normale Betrieb über die Hauptverbindung geführt wird.



    Während unserer Tour kam der Wind stets konstant aus Richtung Süden. Am Reschenpass zeigt er sich plötzlich außerplanmäßig inkonsequent. Nun hält er sich streng an die Verkehrsregeln und folgt den Windungen der Passstrasse ungestüm bergab, also immer uns entgegen. Diese kleine Erschwerniszulage gehen wir selbstverständlich „leidenschaftlich kämpferisch“ an.



    Oben angelangt eröffnet sich ein fantastisches Panorama auf das Tal und die Ortschaft Nauders. Die steile Abfahrt verschafft wieder etwas Erholung und der unvermindert böige Südwind trägt dazu bei, dass wir nicht so oft bremsen müssen und somit die Beläge schonen. – Alles nur eine Frage der Einstellung.



    Von Nauders bis zum Reschensee ist der Radweg sehr gut ausgebaut und vorbildlich beschildert. Die verwaiste italienische Grenzestelle ist schnell erreicht und es eröffnet sich kurz danach ein grandioser Blick auf den malerischen See und die beeindruckende Bergwelt im Hintergrund.



    Nach einigen kurzen Anstiegen und Abfahrten erreicht man den See und hat nun die Wahl den Radweg links oder rechts zu benutzen. Links führt er auf direktem Weg an der allerdings stark befahrenen Landstraße entlang. Rechts ist er neu angelegt, abseits der Straße und deshalb auf jeden Fall empfehlenswert. Kurz nach der Liftstation Schöneben beginnt der sehr gut markierte Einstieg. Am Ende geht es über die Staumauer auf die andere Seite hinunter. Hier läuft es wie geschmiert bis zum verträumt gelegenen Haider See.


    Der Blick in Fahrtrichtung, dem Radweg folgend und über den Haider See, zeigt uns im Hintergrund das Ortler-Massiv.



    Hier gönnen wir uns bei einer Pause eine Portion Spaghetti, die locker für zwei Personen gereicht hätte. Allen, die großen Hunger haben und nicht auf Qualität verzichten wollen, können wir die Gaststätte an den Tennisplätzen, nicht weitab der Hauptstraße wärmstens empfehlen.



    Ab hier führt der Radweg wieder abseits der Hauptverkehrsstraße durch eine wunderbar friedliche Landschaft, immer bergab, dem verdienten Lohn nach dem schweißtreibenden Aufstieg. Diese grandiose Strecke beschreiben zu wollen ist müßig. Im Schnellverfahren zähle ich die Orte auf, die wir passieren: Burgeis, Schleis, Laatsch, Glurns, Laas, Schlanders und Latsch. Mit einigen Aufnahmen haben wir versucht etwas davon einzufangen, was leider nur teilweise gelungen ist.




    Wer ein echtes Erlebnis mit dem Rad haben möchte, der sollte vom Reschensee bis Meran diesen Weg mit seinen ca. 85 km befahren und genießen. Mit dem Zug bis Mals im Vinschgau und dem Bus bis Reschen (Fahrradmitnahme gewährleistet) ist die Abfahrt dann ein wahrer Genuss.






    Um eine Übernachtung in Meran zu vermeiden (etwas außerhalb in der schönen Landschaft ist uns lieber), brechen wir unsere Tour für den heutigen Tag in Plaus ab und nehmen uns ein Zimmer in Stechers Wohlfühlhotel. Das mit der Halbpension verbundene außergewöhnlich gute 4-Gänge-Gourmetmenue erfreut Leib und Seele und gibt uns die erforderliche Kraft für den nächsten Tag.



    4. Tag, ab Plaus auf dem Etschtal-Radweg nach Levico-Therme



    Daten zum vierten Tag, dem Samstag 12. Juni 2010


    Etappe: Plaus – Levico Therme
    Wetter: sonnig, heiß, beste Voraussetzungen
    Km: 122,34
    Zeit: 9 ½ Std., 6 Std. reine Fahrtzeit
    Höhenmet.: 194mTrient – 490m Pergine
    Strecke: mit kleinen Ausnahmen Asphalt
    Einkehr: Albergo Dolomiten, Neumarkt
    Highlight: Die Abfahrt nach Meran und die Etschtal Radweg Autobahn bis Trient und der beginnende Brenta-Radweg ab Pergine
    Übernachtung: Hotel Bavaria incl. Frühstück und Abendessen für 104,-- € das Doppelzimmer. Sehr freundlich, empfehlenswert.


    Nach einem erholsamen Schlaf und sehr gutem und umfangreichem Frühstück, widmen wir uns wieder unserem lieb gewonnenen Tagwerk. Aufgesessen und hinein in den sonnigen Südtiroler Morgen begeben wir uns auf den Radweg Richtung Meran, der sich immer parallel an der Etsch entlang schlängelt. Kurz vor der steilen Abfahrt am Wehr stürzt sich der Fluss schäumend in die Tiefe.


    Oberhalb von Meran beginnt der neu angelegte Radweg, der sich in verwegenen Serpentinen in die Stadt hinab windet. Er ist zwar nicht lang, aber ein rasantes Erlebnis. Die Strecke ist sehr gut ausgebaut mit angelegten Ruhezonen und man hat immer einem herrlichen Blick über die Stadt und das Tal mit den unzähligen Obstbäumen und Weinreben. Wer die Strecke einmal befahren sollte, darf auf diesen Teil keines Falls verzichten.



    Die Durchfahrt von Meran ist gut gekennzeichnet, führt allerdings durch Industriezonen, sowie einige Kilometer über die Ausfallstraße Richtung Bozen, bis wieder ein deutlicher Hinweis auf den Radweg entlang der Etsch zu erkennen ist. Hier beginnt die so genannte Radweg-Autobahn: breit, gut befahrbar jedoch stark frequentiert. Da wir heute am Samstag unterwegs sind, haben wir ein erhebliches Verkehrsaufkommen an Freizeitradlern.
    Empfohlen wird im Rahmen der „Via Claudia Augusta“ die rechts der Etsch liegende Straße, welche über die dort liegenden Ortschaften führt. Sicher ist diese Strecke für das Auge schöner, aber durch ständige kleine Steigungen und Gefälle, für „Kilometer-Fresser“ wie uns mit einem weit entfernten Ziel im Auge nicht so geeignet.




    Der Radweg streift Bozen lediglich am Rande und führt dann weiter Richtung Süden. Ein paar zusätzliche Kilometer, die wir uns hier „gönnen“, sind nicht der schlechten Beschilderung zuzuschreiben, sondern unserer Unachtsamkeit, auf Grund des größeren Interesses an der Umgebung, als an den Wegweisern.
    Die hier weiterführende Strecke geht bis Trient und verläuft dabei weit ab von den Hauptverkehrsstraßen. Lediglich Querstraßen müssen verschiedentlich passiert werden. Immer auf den sehr starken Verkehr achtend, bewegen wir uns trotz der vielen Wochenendradler recht flott in Richtung Süden.
    Rechts rauscht die Etsch, links vom Radweg stehen Bäume in ihrem prachtvollen, satten Grün. Wir bewegen uns nebeneinander zügig vorwärts, begleitet vom Gesang der Vögel, die sich wie wir, an diesem schönen Tag erfreuen. Besonders ein gefiederter Sänger hat es uns angetan. Er begleitet uns schon eine ganze Weile und erstaunt durch seine virtuosen Melodien. Wir müssen ihm gefallen, denn er bleibt uns treu. Nach einiger Zeit interessiert uns doch, um welche Gattung es sich bei diesem „Sänger“ handelt. Wir werfen einen Blick nach oben und nach hinten und erkennen auf Anhieb den „Musikanten“. Er sitzt auf einer Rennmaschine (ohne Klingel), trägt eine knallig rote Hose, sowie ein farbiges Oberteil mit der Aufschrift „Cube-Racing-Team“, hat stramme Wadln und ist blitzartig an uns vorbei, nachdem wir ihm endlich Raum zum Überholen geschaffen haben. An dieser Stelle möchten wir uns recht herzlich bei unserem unfreiwilligen Weggefährten, für die über einen Kilometer lang andauernde gepfiffene, musikalische Unterhaltung bedanken.



    Über die 60 Kilometer von Bozen bis Trient gibt es nichts Außergewöhnliches zu berichten, lediglich dass sie sich fast ausschließlich gerade und weit einsehbar dahin ziehen.
    Da wir am heutigen Tag noch den Einstieg in das Brenta Tal erreichen wollen, hatten wir uns im Vorfeld informiert, welche Möglichkeiten es gibt, um von Trient nach Pergine zu kommen. Da auf dieser Strecke nochmals ca. 300 Höhenmeter zu bewältigen sind und diese Straße stark befahren ist, erlauben wir uns den erholsamen Luxus und nehmen für diesen Abschnitt die Bahn. Jedem der einmal in die Situation kommt, diese Etappe zu fahren, können wir diese Lösung nur empfehlen. Preiswert allemal, denn wir zahlen für zwei Personen mit Fahrrädern insgesamt lediglich 6,-- €. Der Zug ist optimal ausgestattet für die Mitnahme von Fahrrädern und bewältigt die Route bis Pergine in ca. 20 Minuten.
    Ab Pergine beginnt wieder der Radweg, der allerdings etwas schwierig zu finden ist. Nach Verlassen der Bahnstation geht es immer bergab, die Autobahn überqueren und dann parallel dazu weiter in Richtung See.



    Am späten Nachmittag erreichen wir den Lago di Caldonazzo, den größten See im Trentino, der hier friedlich in einem Tal eingebettet liegt. Da am Ende, an den Abflüssen des Sees erstmals der Name „Brenta“ auftaucht, gehe ich davon aus, dass hier der Fluss entspringt. Der Radweg führt auf der rechten Seite direkt am See entlang, auch hier wieder mal gekennzeichnet mit „Via Claudia Augusta“ und mit herrlichen Ausblicken, die Lust machen zu verweilen. Da wir aber noch über genügend Zeit und ausreichend Kraft verfügen, treibt es uns weiter bis Levico Therme.
    Hier begeben wir uns auf die Hotelsuche und haben bereits mit dem zweiten Versuch im Hotel Bavaria Erfolg. An der Rezeption empfängt uns ein junger Mann, der aus Düsseldorf stammt und im Hotel Bavaria arbeitet. Es handelt sich hier um ein historisches Hotel, das seinen Namen durch den Besuch der Kaiserin Sissi erhielt, deren Gemälde zur Erinnerung noch überall zu sehen sind.



    Leider nehmen wir uns nicht die Zeit und haben auch nicht die Muße, diesen reizvollen Ort näher kennen zu lernen. Es würde sich bestimmt lohnen. Doch nach bewältigter vierter Etappe, sind der Hunger und der Wunsch nach Entspannung größer, als die Entdeckerlaune.
    Nach dem wir das allabendlich übliche Procedere absolviert haben, gönnen wir uns noch einen kleinen Grappa zum Abschluss des Tages.



    5. Tag, Levico Therme – Montebelluna



    Daten zum fünften Tag, dem Sonntag 13. Juni 2010


    Etappe: Levico Therme - Montebelluna
    Wetter: sonnig, angenehme Temperatur
    Km: 111
    Zeit: 7 Std., 5 ½ Std. reine Fahrtzeit
    Höhenmet.: 480m Levico – 109 Montebelluna
    Strecke: mit kleinen Ausnahmen Asphalt
    Einkehr: Gasthof in Bassano del Grappa
    Highlight: Brenta – Radweg und Tal
    Übernachtung: Albergo San Marco, Übernachtung incl. Frühstück für
    das Doppelzimmer € 92,--. Schönes Hotel leider kein Lokal im Haus.


    Gut geschlafen, gut gefrühstückt, gut in Form und von der Sonne begrüßt, was will man mehr. Wir ignorieren die ersten leisen Proteste eines gewissen Körperteils, welches die Verbindung zum Fahrradsattel herstellt, schwingen uns damit auf denselben und starten zur Tour auf den Brenta-Radweg.




    Auch hier ist Italien wieder ein absolutes uneingeschränktes Lob auszusprechen, die Fahrradroute ist nahezu perfekt angelegt und führt durch die italienischen Südalpen. Die ebenfalls durch das Tal gebaute Autobahn ist kaum wahrnehmbar und deshalb nicht störend. Der Weg schlängelt sich immer am Fluss entlang, umrundet Felsen, vorbei an idyllisch angelegten Freizeitplätzen und durch malerische Ortschaften. Da wir an einem Sonntag unterwegs sind, haben wir das Gefühl wir befinden uns in der Hauptverkehrzeit. Die Strecke wird von Freizeit- und Rennradlern in Massen bevölkert.



    Wer diese Genusstour einmal durchführen möchte, der hat die Möglichkeit in Bassano del Grappa mit dem Fahrrad den Zug zu besteigen und bis Pergine zu fahren. Von dort geht es über ca. 75km an der Brenta entlang bis zurück nach Bassano del Grappa. Ein sehr schönes Erlebnis mit Einkehrmöglichkeiten und auf Grund nur kleiner Erhebungen nicht anstrengend.



    Am Tal-Ausgang endet der Radweg und geht über in normale Landstrassen, hinein nach Bassano del Grappa (Venetien). Dieser Ort mit seinem historischen Stadtkern und der Ponte degli Alpini ist ein kleines Juwel in dieser Region. Dass es sich hier um eine heiß umkämpfte Stadt des ersten Weltkriegs handelt, ist zum Glück nicht mehr erkennbar. Auch dass der Name der Stadt in einem direkten Bezug zum gleichnamigen Getränk steht, beruht laut informierten Kreisen nicht auf Tatsachen.






    Es ist Sonntag und es bewegen sich Massen von Besuchern und Touristen durch die Stadt. Die Lokale sind überfüllt und die Preise scheinen dem Andrang entsprechend angepasst worden zu sein. Diese Tatsache bekommen wir zu spüren, als wir uns ein attraktives Lokal am Fluss aussuchen und für eine Miniportion Nudeln mit kümmerlichen Auszügen von Spargel, sowie zwei Bier mit Lemonsoda schlappe 52,-- € auf den Tisch des Hauses legen müssen. Zum ersten Mal nicht so gestärkt nach der „üppigen“ Mahlzeit und in dem Gefühl abgezockt worden zu sein, verlassen wir diese dann auch leicht „angefressen“ und schleunigst, um wenigstens noch einige Kilometer auf unserem Weg in den Süden zu bewältigen.


    Ab hier enden die schönen Radwege, wir bewegen uns gemeinsam mit allen Verkehrsteilnehmern auf den Hauptverbindungsstraßen, wie üblich in Italien unter großer Rücksichtnahme der Autofahrer für Radler. Gegen ca. 16:00 Uhr erreichen wir Montebelluna (GEOX-Fabrik) und entschließen uns zu einer kurzen Rast in einem Cafe. Kaum haben wir uns niedergelassen, fallen die ersten Tropfen. Dann bricht es über uns herein, der Himmel schüttete aus was er hat, und bewirft uns obendrein mit Kieselstein großen Hagelkörnern. Diese sicher extra für uns arrangierte Show dauert 4 Stunden, führt zu überquellenden Gullydeckeln, überschwemmten Straßen und zwei völlig durchnässten Radlern, die verzweifelt das Hotel suchen, dessen Standort uns von Einheimischen bestimmt perfekt beschrieben wurde, aber mangels Italienisch-Kenntnissen unsererseits einfach nicht zu finden ist. Dass es von diesem Ereignis keine Fotos gibt, liegt weniger daran, dass wir eventuellen Lesern dieses Berichtes unseren triefenden Anblick ersparen wollten, sondern beruht auf dem Anliegen, unsere Kameras vor dem Ertrinken zu bewahren.



    Aber das Glück ist uns wieder mal hold. Wie zwei begossene Pudel stoppen wir nach unserer ergebnislosen Suche vor einem Cafe. Der gut deutsch sprechende ältere Herr und Besitzer, erkennt sogleich unsere „Notlage“, ruft im Hotel an, organisiert einen Abholdienst für uns und deponiert unsere Drahtesel in seiner abgeschlossenen Garage.
    Wie üblich, duschen, umziehen und ausnahmsweise mal auf die Suche nach möglichen Plätzen zum Trocken unserer klitschnassen Klamotten gehen. Im Hotel gibt es leider keine Möglichkeit zu essen, aber nicht weit entfernt befindet sich eine sehr gute, preiswerte Pizzeria, die zu unserer Freude sogar Paulaner Weißbier im Programm hat. Und welcher Lichtblick - auf dem im Hintergrund laufenden TV können wir das erste WM-Spiel der Deutschen Mannschaft gegen Australien verfolgen und mitfiebern. Zum Abschluss des schönen Tages noch einen Grappa auf den Sieg unserer Fußballjungs, Rückweg ins Hotel und ab in die Kiste, mit der Hoffnung dass unsere Radl-Trikots bis zum nächsten Morgen wieder getrocknet sind.



    6. Tag, Montebelluna - Grado



    Daten zum sechsten Tag, dem Montag 14. Juni 2010


    Etappe: Montebelluna - Grado
    Wetter: sonnig, hieß
    Km: 135
    Zeit: 8 Std., 6 Std. reine Fahrtzeit
    Höhenmet.: 109 Montebelluna - Meereshöhe
    Strecke: ausschließlich Asphalt
    Einkehr: ohne, wir leben von Müsliriegeln
    Highlight: Zu- und Überfahrt nach Grado
    Übernachtung: Hotel/Pension Milano, Übernachtung incl. Halbpension für
    das Doppelzimmer € 120,--. Älteres aber gepflegtes Haus, sehr gutes Essen.


    Ein vom Regen gereinigter, strahlend blauer Himmel mit vereinzelten, kleinen, fluffigen Wölkchen erwartet uns. Die im TV ausgestrahlte Wettervorhersage ist ebenfalls positiv. Also auf zur nächste Etappe. Unser Abholdienst vom Vortag wird zum Bringdienst zurück an den Standort der Räder. Der freundliche Chef des Cafes hat unsere Fahrzeuge schon bereitgestellt und wir genehmigen uns noch einen leckeren Cappuccino bei ihm, bedanken uns für die nicht alltägliche Unterstützung und schwingen uns auf die Räder.
    Von der Strecke gibt es bis zu unserem Eintreffen in Grado nichts Bemerkenswertes zu berichten, da wir uns ausschließlich auf Hauptverkehrsstraßen bewegen. Hier gilt der bekannte Spruch „Der Weg ist das Ziel“. An dieser Stelle will ich deshalb lediglich den Streckenverlauf kurz darstellen. Wir bewegen uns über Oderzo (große Umgehungsstraße) Portogruaro nach Latisana. Ab hier verläuft die Strecke parallel zur Autobahn nach San Giorgio di Nagaro und Cervignano. Ab dieser Stelle biegt man auf eine fast gerade Strecke ab, die über Aquileia geradewegs über den Straßendamm nach Grado führt. Hier ist auch wieder ein Radweg angelegt, der zwar nicht befestigt, aber sehr gut befahrbar ist. Vorbei an aktiven Ausgrabungen geht es direkt ans Meer, wo uns wieder mal eine steife Brise entgegen weht und damit die Zufahrt nach Grado etwas erschwert.




    Bei der Suche und Vermittlung einer Unterkunft ist uns die freundliche und sehr gut deutsch sprechende Dame im Tourist Büro behilflich. Im Stadtzentrum, in ruhiger Lage der Fußgängerzone bekommen wir ein Hotel, geführt von einer liebenswürdigen älteren Dame. Alles ist sehr hübsch eingerichtet und penibel sauber. Man kann sagen eines unserer nettesten, der bisher bereisten Hotels. Ein gravierendes Manko zeigt sich jedoch, als sich ein „größeres, menschliches Bedürfnis“ einstellt und man weder zur Kategorie Schlangenmensch gehört, noch über besondere akrobatische Fähigkeiten verfügt. Der Abstand zwischen WC-Sitz und fester Duschwand beträgt lächerliche 20 cm. Ganz besonders schlechte Karten hat Hans mit seinen 1,94 m. Man weiß beim Sitzen einfach nicht wohin mit seinen Beinen. Breitbeinig wird es fast zum Spagat. Senkrecht nach oben ist unzweckmäßig, denn man könnte sein Ziel verfehlen. Quer auf der Schüssel sitzend und die Beine waagerecht über das daneben hängende Bidet, ist auch eher zum Brüllen als hilfreich.



    Uns zieht es ans Meer, darum machen wir einen Spaziergang zum Strand. Am Eingang des abgesperrten Strand-Abschnitts prangt ein Schild: Euro 12,-- . Mit dem kostenpflichtigen Eintritt zur Adria haben wir ein echtes Akzeptanz-Problem und verzichten daher auf einen erfrischenden Sprung ins kühle Nass. Stattdessen begeben wir uns zurück in den Speisesaal des Hotels und lassen uns ein gutes 3-Gänge Menü schmecken. Abweichend zu den Vortagen entscheiden wir uns dieses Mal für einen regionalen Wein. Gemütlich sitzend vor dem Hotel lassen wir den Abend ausklingen und verfolgen nebenbei im TV das Spiel von Italien und teilen den Frust der Tifosis über das Ergebnis. Nach diesem ausgefüllten Tag mit packendem Abschluss begeben wir uns in die wohlverdiente, komfortable Horizontale.



    7. Tag, Grado – Porec



    Daten zum siebten Tag, dem Dienstag 15. Juni 2010


    Etappe: Grado - Porec/Gulici
    Wetter: sonnig, heiß
    Km: 94,1
    Zeit: 5 Std. reine Fahrtzeit (Rad)
    Abfahrt: 8:30 Hotel, Abfahrt Schiff 9:40, Ankunft Triest 11:05, Ankunft Porec/Gulici 18:00
    Strecke: ausschließlich Asphalt
    Einkehr: Bistro, Portoroz
    Schnaps auf Haus zur Begrüßung Highlight: Überfahrt nach Triest und Ankunft
    Übernachtung: wie üblich in Gulici


    Herrliches Wetter, blauer Himmel, gut geschlafen und leckeres Frühstück, was will man mehr. Wenn jetzt nicht ein gewisser Körperteil schon lauter protestieren würde, könnte dieser Tag in die Kategorie „perfekt“ eingeordnet werden. Mit dem deutlich spürbaren Symptom aus der unteren Körpermitte, begeben uns zum Hafen, um mit dem Boot bequem nach Triest zu gelangen, was auch unserer ursprünglichen Planung entspricht. Grund dafür ist die unattraktive Strecke über Monfalcone mit den Industrielandschaften. Das Boot befördert uns für Euro 6,-- pro Person in 1 ½ Stunden nach Triest, wo wir den letzten sportlichen Teil unserer Reise auf zwei Rädern antreten.




    Die Triest Durchfahrt kennen wir bereits aus dem Vorjahr. Selbstverständlich wissen wir auch noch wo wir falsch gefahren waren. Doch kaum zu glauben in alter Tradition wählen wir wieder den gleichen unkorrekten mühsamen Weg. - Man greift ja gerne auf „Altbewährtes“ zurück! Bis zur slowenischen Grenze bewältigten wir die Strecke danach recht flott, um dort den Einstieg in den Radweg D8 (Parenzana) zu nutzen. Die Ausschilderung und Weiterführung ab Skofie ignorieren wir bewusst, da uns der offizielle Radweg wieder zu weit ins Hinterland führen würde. Ab Dekani erfolgt wieder der Einstieg, der uns an der Autobahn entlang nach Koper bringt, wo inzwischen die Streckenführung fertig gestellt ist, so dass Überquerungen von Straßen hinfällig sind.




    Der Weg führt direkt am Meer entlang nach Izola, wo man über mehrere Ecken durch die Außenbezirke geleitet wird, bis man wieder den Einstieg auf die Parenzana ohne Autoverkehr erreicht. Diese Strecke windet sich bergauf und bergab durch das Gelände mit herrlichem Ausblick auf die Bucht von Izola und nach Durchquerung von beleuchteten Tunnels auf das hüglige, bewaldete Hinterland. Eine weitere Tunnel-Passage und rasante Abfahrt führt nach Portoroz. Nach einer kurzen Pause, einem Schinken/Käse Toast und Radler, sowie zur Begrüßung in Slowenien vom freundlichen Wirt einen „Schnaps von Haus“, nehmen wir den nächsten Teil der Tour in Angriff.






    Wir lieben die Herausforderung, deshalb entschieden wir uns für einen kleinen Umweg, der uns Steigungen beschert, die uns mal wieder die Grenzen unseres Leistungsvermögens aufzeigen. Nötig wäre dieser Abstecher nicht gewesen, er enthüllt aber durchaus reizvolle Landschaften, bis wir uns auf der Abfahrt zu den am Meer liegenden Salinen wieder erholen können. Hier geht es relativ gleichmäßig und flach bis zu den Grenzstationen dahin.
    Dieses Mal wollen sowohl die Slowenen wie auch die Kroaten unsere Ausweise sehen, allerdings ohne Zollkontrolle. Noch ein ordentlicher Schluck aus der Pulle und dann ran an den Aufstieg, den wir ja bereits „kennen und lieben gelernt“ haben.



    Oben angekommen hätte man die Gelegenheit die Parenzana im kroatischen Teil weiter zu befahren. Nach inzwischen reichlich zurückgelegten Kilometern und der Tatsache, dass dieser Streckenabschnitt eher für Mountainbikes, nicht aber für Crossbiker mit allerhand Gepäck geeignet ist, verzichten wir auf diesen Teil. Sicher ergibt sich die Gelegenheit die Parenzana auf dem schönsten Abschnitt von Groznian nach Vizinada, über Livade und Motovun, mit entsprechenden Bikes zu einem anderen Zeitpunkt zu befahren.
    Jetzt geht es auf der bekannten Strecke über Umag und Novigrad und das Mirnatal nach Porec zum Zielpunkt unserer nun siebentägigen Reise.
    Bei der jetzigen Ankunft wissen wir, dass weder ein Fotograf noch ein Abholdienst auf uns warten. Trotzdem, ist alles im Haus so vorbereitet, dass unserer Erholung und Regeneration in den nächsten Tagen nichts im Wege steht. Schnell sind unsere Sachen verstaut. Nach einer Dusche sind auch wir wieder in einem vertretbar hygienischen Zustand, um bei der „Zugangskontrolle“ für ein vorzügliches Essen im Restaurant Dvi Murve zu bestehen. Die Temperatur ist angenehm, so lassen wir auf der Terrasse in unserem Haus, bei einem guten Glas Wein und einer Pfeife den Tag ausklingen. Und resümieren noch ein wenig denn:


    - WIEDER HABEN WIR ES GESCHAFFT -


    Diese doch recht sportliche Tour, bei der wir in vielen Phasen den „inneren Schweinehund“ überwinden mussten und oftmals am Rande der körperlichen Belastbarkeit waren, erfüllt uns mit berechtigtem Stolz.
    Was wir weder wollen noch können, ist unsere erste Rad-Reise mit dieser zu vergleichen. Trotzdem kann man sagen, dass unsere 2009er Tour noch den Charakter einer Premiere hatte und damit mehr „prickeln“ verursachte. Die jetzige Exkursion ist wesentlich routinierter aber auch sportiver abgelaufen. An erster Stelle und absolut im Vordergrund stand immer die Streckenbewältigung, an Zweiter die Würdigung der traumhaft schönen Landschaften. Für Kulturelles fehlte uns die Muße, daher möge man uns verzeihen, dass wir während der sieben Tage nicht eine Kirche, nicht ein Museum, weder eine Burg, noch ein Schloss, oder ähnliches besucht bzw. besichtigt haben.


    Zusammenfassung der Tourdaten


    Insgesamt ca. 41 Std. reine Fahrtzeit, entsprechen 19,5 kmh im Schnitt


    Bewältigte Höhenmeter: 1973m insgesamt


    1. Etappe München-Telfs 143 km
    2. Etappe Telfs-Lafairs 81,13 km
    3. Etappe Lafairs-Plaus 102,8 km
    4. Etappe Plaus-Levico 122,34 km + 20 km Bahn
    5. Etappe Levico-Montebelluna 111 km
    6. Etappe Montebelluna-Grado 135 km
    7. Etappe Grado-Porec 94,1 km + Boot nach Triest


    Gesamtstrecke: 789,37 km



    Da uns dieses Mal der Rückholdienst versagt bleibt, haben wir ein Kleinbus-Unternehmen im Internet ermittelt, tofolean-reisedienst@gmx.eu; welches uns vom Busbahnhof in Porec nach München für Euro 70,-- /Person incl. Fahrrad, sogar ausnahmsweise bis vor die Haustür bringt.
    An diesem Sonntag verabschiedet sich Porec unter Tränen von uns. Auf dem Weg zum Busbahnhof öffnet der Himmel seine Schleusen und zwingt uns noch vor dem Besteigen des Busses, zu einem kompletten Kleiderwechsel.
    Diese zweite, gelungene um nicht zusagen perfekte Radlreise lässt nicht nur für die Zukunft hoffen, sondern lockt mit dem Versprechen, dass alle guten Dingen (vielleicht im nächsten Jahr schon) DREI sind.
    Mit vielen Grüßen von Albert und Hans

  • „Hund seit`s scho!“
    Hallo Olifan,
    deinen ausgezeichneten Bericht über deine außergewöhnlichen Taten, einschl. deines Freundes, muss ich ebenso mit einem urbayrischen , tiefenpsychologisch betrachtet, ausnehmend auffallenden Lob bedenken.
    Es kann als Ausdruck ungläubigen Erstaunens über eine Leistung, sei sie mentaler oder psychischer Art, ebenso gewertet werden, wie die Angewohnheit des Bayern, sich auf das Wesentliche , aber das sehr betont, zu beschränken, lach.
    Es ist halt Teil des bay. Rüstzeugs auf Außerordentliches abweichend vom dezenten Erstaunen sich über alle Maßen zu erfreuen.
    Geburtsnahe Sprachfärbungen besitzen eben einen eigenen nicht zu unterschätzenden Reiz .
    Haha Scherz!!


    Wenn das Herz überläuft vor Freude , sprudelt halt auch die Würdigung!!!
    Also, lieber Olifan,
    das musste sein, lach, aber allein schon deine Einführung dieser kraftraubenden Reise zeigt schon, was die wesentlichen Merkmale einer solchen Gewalttour sind.
    Der wunde Punkt heuer war tatsächlich das schlechte Wetter, das einen ( nomen est omen) nicht in die Gänge kommen ließ.
    Dann aber diese Reise, bei der man beim Durchlesen der Zusammenfassung nur noch fassungslos die Hände über den Kopf zusammen schlägt.
    Ihr seid im positiven Sinne sehr „zache“ Herren, da würden so manche Junge
    aufgeben.
    Ich verkenne nicht, dass es zu Zweit ebenso ein Ansporn ist, wie diese Glücksgefühle ( Fahren in unberührter Landschaft, würziger Waldgeruch, blühende Wiesen und und und) beim Radfahren , die einem selbst weite Strecken weitgehend schmerzfrei bewältigen lassen.
    Oder aber den Ehrgeiz anspornen, wenn es gilt, größere Steigungen zu überwinden.
    Das Frauen in dem ersten Bild eine gewisse Herausforderung zum kommentieren sehen, sei ihnen herzlich verziehen, lach,
    man sieht aber schon was für „durchtrainierte, „schlanke Burschen“ ihr seid.
    Insofern Idealmaß.
    Die angeführte Mautstr. bis Wallgau ist zwar landschaftlich eine Perle, zum Radfahren aber leider nicht ungefährlich, wenn man vor allen Dingen im Sommer durchfährt. Rücksichtslose Autofahrer sind auf dieser Strecke besonders oft zu sehen, zumal die Straße bei Gegenverkehr so seine Tücken hat.
    Für den ersten Tag habt ihr eine mörderische Strecke hinter euch gelassen, wie sie so aus deiner bescheidenen Erzählung nicht ersichtlich ist (lediglich am Schluss die Bemerkung: „todmüde“). Was mir auffiel, ihr habt euch bei dieser ganzen Reise wunderschöne Hotels leisten können, was die Strapazen nicht unerheblich erleichtern kann.
    Der zweite Tag , bis Pfunds ursprünglich keine direkte Anstrengung wurde nun doch durch den Fön zur Herausforderung.
    Aaaaber die wunderschönen Radwege, die ich dort bisher noch nicht gesehen habe. Traumhaft , wie schon oben erwähnt, das sind ja die Highlights , wenn man Vergleiche mit der Landstr. hat.
    Pfunds war ja, streckenmäßig betrachtet, hervorragend ausgesucht.
    Habt ihr bei den Hotels immer auch ohne größere Bedenken eure Zimmer bekommen? Wir waren nämlich seinerzeit überrascht, dass für Radfahrer immer ein Bettchen frei war.


    Der Reschenpass.
    Dies war für mich der Knackpunkt, denn irgendwie wollte ich schon auch mal über den Reschen.
    Jetzt habe ich gesehen, dass es tatsächlich eine nicht so gefährliche Autostr. hinauf nach Nauders gibt. Also die Martinsbrucker Str.
    Zu meinem Leidwesen ( da ich in eine genaue Planung noch nicht eingestiegen bin) muss ich gestehen, dass ich diese Strecke nicht kenne, da ich bisher immer nur entweder geradeaus von der Grenze Richtung Scoul gefahren bin , oder nach Nauders die Irrsinnsstr. durch die Tunnels, die von „Tausenden“ von Motorrädern als Rennstr. verwendet wird (was ich da schon erlebt habe).
    Man glaubt es nicht, was ihr da bewerkstelligt habt, nicht nur dieser Anstieg, sondern auch noch der Fön. Wahnsinn.
    Chapeau.
    Den Genussweg hinunter nach Trento durfte ich ja auch in schon in Teilen befahren . Grandioses Fahrraderlebnis.
    Man staunt, wie plötzlich man in eine ruhige , abseits der bekannten Landstr. nach Meran in einen Wein-oder Obstbäuerlichen , friedlichen Landschaftsstreifen eintaucht.
    Kurz, man wird beflügelt.
    Die Strecke nun, vom Trentino hinein ins Grappland kenne ich in Abschnitten auch nur vom Auto her.
    Siehe hier https://schoener-reisen.at/for…Proseccoland-Reisebericht
    https://schoener-reisen.at/for…-Reisebericht-Fortsetzung


    Aber auch hier, was man sich vom Auto aus nicht so vorstellen kann, gibt es diese schönen Radwege. Ich kann mich da wunderbar hinein versetzen, welchen Genuss es bereitet hat, trotz allem nicht wegzudenkendem Aufwands.
    Und am Abend noch die Hilfsbereitschaft, fantastisch.
    Wenn sich da nicht die Schleusen geöffnet hätten, das kann verleiden. Und wie.


    Die weitere Streckenführung bis Grado bin ich noch nie mit dem Auto gefahren. Ich kann mir aber angesichts der humorvollen Sicht deiner Dinge durchaus vorstellen, was es bedeutet, in südlichen Ländern auf der Landstr. fahren zu müssen.
    Und es bedarf keiner 1.94 Größe um sich im Kampf um allzu Alltägliches
    vorstellen zu können , dass hierzu zirkusreife Verrenkungen wegen von uns abweichender Bauweise in mediterranen Gefilden erforderlich sind.
    Und ähnlich, wie ich im Proseccolandbericht vor Jesolo schon erwähnt habe, nimmt man es in diesem touristischen „Nehmerland“ von den Lebenden.


    Gott sei Dank seid ihr auf eurer letzten , nicht minder schwierigen Strecke vom Wetter belohnt worden. Wer`s halt verdient……
    Und zwar hast du es nur kurz erwähnt, aber man kann sich schon vorstellen, welche Strapazen ihr temporär durchgemacht habt.
    Der Mensch neigt ja schon manchmal , Gott Lob zum Vergessen, aber selbst trotz deiner Bescheidenheit muss es eine ungemein anstrengende Tour gewesen sein.
    Ihr könnt wahrhaft Stolz sein auf das Erlebte!!!
    Und ich bin sehr froh, dass du diesen aufwändig gestalteten Bericht mit so vielen aussagekräftigen Bildern mit tollen Motiven, und sprachlich humorvoll gwürzt, hier in diesem Forum eingestellt hast. Vielen Dank dafür.
    Ich hoffe, ihr habt noch lange die Gesundheit, die es euch erlaubt an die Grenzen zu gehen.
    Euer
    Wallbergler

  • Zuerst hab ich mir "nur" die Bilder angeschaut und mich über die vielen Frühsommerbilder und Bilder in den Alpen gefreut.
    Ja, und dann habe ich ganz genussvoll gelesen ...und dabei immer wieder den Kopf geschüttelt: Was für Strapazen und welch gleichzeitiger Spaß!


    Ein riesiges Kompliment:


    -für Eure ( physische) Leistung
    -für die tollen Bilder
    -und für die außerodentlich kurzweilig erzählten Tagesberichte!!


    Ich werde das nie machen können ( vielleicht den einen oder anderen von Dir empfohlenen Teilabschnitt - z.B. das Stück um Meran)
    aber es hat mir großen Spaß gemacht, mit Euch in diesen 7 Tagen virtuell unterwegs zu sein.


    Danke ! (Auch an Hans)


    Gruß,
    ELMA

  • Das ist wirklich ein wundervoller Bericht.
    Von den herrlichen Fotos gar nicht zu sprechen.


    Herzliche Gratulation zu dieser Leistung.

  • Hallo wallbergler,


    du siehst mich hier gelinde gesagt fassungslos gleichzeitig überwältigt von Deiner eingehenden Antwort mit den vielen außerordentlich bewegenden Worten der Würdigung. Und wie tief du in unseren fast unzumutbar langen Bericht eingetaucht bist, diesen nicht nur gelesen, sondern Dir auch tiefgründige Gedanken dazu gemacht und mitgefühlt hast, freut uns natürlich unwahrscheinlich.
    Da merkt man gleich die Verbundenheit zwischen uns Gleichgesinnten „Radlern“.
    Zitat: „Wenn das Herz überläuft vor Freude.“ Das tat es wirklich während unserer Tour des Öfteren.


    Die Idee, die 2. Tour über Südtirol anzugehen, entstammte tatsächlich Deinen fantastischen Berichten in 5 Teilen: „Der große Reisebericht- Radtour von Siegertsbrunn nach Meran“ Wobei wir bei der Streckenführung dann doch etwas weiter nach Westen gerückt sind, um die Fahrt und das Erlebnis Vinschgau-Radweg zu genießen.


    Zitat: „Was mir auffiel, ihr habt euch bei dieser ganzen Reise wunderschöne Hotels leisten können, was die Strapazen nicht unerheblich erleichtern kann.“
    Wir haben nicht bewusst den Luxus angesteuert, doch die Chancen ein Zimmer für eine Nacht zu bekommen, potenzieren sich mit der Größe des Hotels, wobei wir eigentlich keinerlei Probleme hatten, denn unsere Reisezeit war noch nicht die Urlaubs-Hochsaison. Wir hätten uns auch mit einer weniger komfortablen Bleibe zufrieden gegeben, mit einer Einschränkung: aus dem Alter „Bandscheiben quälender Bettenlager“ sind wir raus. Gerne haben wir uns dann, nach so einem langen kräftezehrenden Tag, eine behagliche Unterkunft mit ein paar Extras als eine Art Belohnung (ein Bonbon) gegönnt.

    Aus Deinen Kommentaren wird ersichtlich, dass Dir viele Streckenführungen nicht fremd sind.
    Zitat: „Der Reschenpass“
    Landschaftlich ist diese Route ein Genuss für Auge und Seele, bis Kajetansbrücke bewegt man sich weitab von der viel befahrenen Landstraße. Nach Passieren der Schweizer Grenze befindet man sich zwar bis Martina und bis zur Passhöhe auf normaler Landstraße, die aber relativ wenig befahren ist. Für eine zukünftige Tourplanung kann ich Dir diese Strecke nur empfehlen.
    - Wer mit seinem Bike vom Zillertal bis Meran über das Hochgebirge gekommen ist, der wird unsere Piste locker bewältigen. -


    Zitat: „Die Strecke nun, vom Trentino hinein ins Grappaland...“
    Hier kann ich nur empfehlen: Unbedingt fahren, nach jeder Kurve, jeder Fels Umrundung oder Orts Durchfahrung bieten sich neue beeindruckende Bilder und atemberaubende Panoramen.

    Zitat: „Der Mensch neigt ja schon manchmal, Gott Lob zum Vergessen, aber trotz deiner Bescheidenheit muss es eine ungemein anstrengende Tour gewesen sein.“

    Das war es! Doch die auf unserer Fahrt häufig hervor gelockten körpereigenen Drogen (Adrenalin, Dopamin, Serotonin etc.) relativierten die körperliche Anstrengung, mobilisierten ungeahnte Kräfte, und verschafften einen reizvollen Genuss ohne nachhaltige Folgen.


    Vielen Dank übrigens noch für die „treffende“ Bezeichnung als:
    „zache“ Herren,
    „durchtrainierte“,
    „schlanke Burschen“

    Bei künftig aufkommender Kritik an unserer Person oder Figur durch unsere Frauen, werde ich diese Passage Deiner Nachricht gerne zitieren.


    @ELMA
    Josef


    Danke an Euch alle fürs Durchhaltevermögen beim Lesen und die freundlichen Worte – Das macht Mut, die in unseren Träumen bereits gefahrene dritte Tour (dieses mal weiter östlich), im nächsten Jahr in die Tat umzusetzen.


    Euer
    Albert und Hans

  • Was für eine (Tor-)Tour! Klasse deine Bilder und die humorvolle Berichterstattung. Mehrfach gelesen fehlen uns weitere Worte für diesen grandiosen Bericht!


    Danke,
    Irmgard und Klaus

  • Gelungenes Wortspiel! Danke Irmgard und Klaus -
    und Peter für die freundlichen, Anteil nehmenden Kommentare zu unserem Bericht.


    Liebe Grüsse
    Albert und Hans

  • Hallo Albert, hallo Hans,


    habe mehrfach total begeistert euere Reiseberichte über die Tour nach Porec gelesen. Ich würde gern die erste Tour von euch nachfahren. Besteht die Möglichkeit sich von euch ein paar Tipps einzuholen (Routenauswahl, Kartenmaterial, etc.?)


    Danke euch und Grüße,
    Dragan

  • Hallo Dragan,
    es freut mich, dass Dir unserer Tour nach Porec gut gefallen hat. Ich kann Dir nur empfehlen diese Strecke in Angriff zu nehmen, es ist landschaftlich ein Genuss für Auge und Seele, allerdings auch eine Herausforderung an die Kondition, besonders die Gerlosstrasse. Gerne kann ich Dir alle Informationen über die Planung und die Durchführung geben. Die Tagesetappen habe ich über Google Map geplant und für jeden Tage ausgedruckt. Kartenmaterial waren gute Straßenkarten und Infos aus dem Internet über verfügbare Radwege auf dieser Strecke. Als erste Info sende ich Dir einen Link zu Bikemap, wo Du Dir die gesamte Strecke ansehen kannst und auch über die Auswahl - Gelände - Satellit - mit entsprechendem Zoom die Radwege erkennst, die ich leider über die Karte nicht auswählen konnte, da sie nicht dargestellt waren. Hier der Link dazu:
    https://www.bikemap.net/route/932657#
    Die Radwege sind immer sehr gut markiert und erkennbar, hier eine kurze Aufzählung der genutzten Wege:
    Isar-Radweg bis Sylvenstein-Speicher
    Achensee Radweg
    Zillertal Radweg bis zum Beginn der Gerlos-Passstrasse
    Kriml bis Mittersill (abseits der Landstrasse mit kleinen Steigungen)
    Felbertauernstrecke bis zum Tunnel haben wir nicht genutzt, sondern für diese Route eine Taxe genommen, starker Verkehr
    Radweg von Matrei bis Lienz ab Huben
    Drauradweg bis Oberdrauburg
    Gailbergsattel ohne Radweg
    Gailtalradweg mit kleinen Unterbrechungen bis Feistritz
    Alpe-Adria Radweg ab Tarvisio, bei uns leider nur bis Pontebba, soll aber inzwischen weiter ausgebaut sein
    die Landstrasse ist allerdings sehr gut mit dem Rad befahrbar, da ein sehr breiter Randstreifen vorhanden ist.
    Unbedingtes Muss ist der Besuch von Venzone und Cividale del Friuli
    Wir sind auf direktem Weg über Monfalcone an die Adria gefahren, empfehlen würde ich allerdings die Strecke über Gorica und dann an die Adria, schöner zu fahren und landschaftlich attraktiv.
    Die Strecke bis Triest am Meer entlang ist ebenfalls gut befahrbar, da ein breiter Randstreifen vorhanden ist. Triest selbst macht nicht unbedingt Spass, lässt sich aber leider nicht vermeiden.
    Durchfahrt Tunnel muss nicht sein, wenn man den Umweg über Muggia wählt.
    In Slowenien ist der Radweg wieder gut ausgeschildert und führt bis an die Kroatische Grenze. Ab dort sind es Landstrassen.
    Hoffentlich konnte ich Dir schon einige Infos geben, mehr immer gerne
    Viele Grüße
    Albert


    Hotels haben wir nicht vorgebucht, sondern immer davon abhängig gemacht, wo wir auf Grund unserer Kondition und der Tageszeit gelandet sind.

  • Bei diesem Reisebericht wird mir ganz schwindelig.


    Die Distanz, die Ihr jeden Tag zurück gelegt habt ist schon eine Höchstleistung. Erschwerend ist das Gelände mit den im Wege stehenden Steigungen, die ich radelnd nicht bezwingen würde. Und dann sieben solcher Etappen noch so zu genießen zu können, dass es für die tollen Aufnahmen reichte, zeigt von Eurer Kondition und Lust am Radeln mit Erleben.


    Danke für den Beitrag.

    [COLOR="#0000CD"]Entdecke die Welt, wie einst Captain Cook, Baedeker oder Marco Polo[/COLOR]


    Carpe Diem Annette und Hartmut


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