Vor ein paar Tagen meinte mein Nachbar Thomas, daß wir doch jetzt "nach Corona" mal wieder zusammensitzen könnten um ein Spanferkel zu grillen. Er habe bereits mit einigen anderen Bewohnern unserer Siedlung gesprochen und positive Rückantwort erhalten.
Nachdem er das Spanferkel spendiert, habe ich mich bereit erklärt, ein Faß Bier zu spendieren. Unsere Ehefrauen sorgen für Beilagen und Nachspeisen.
So wurde kurzfristig bei uns vor dem Haus, wir wohnen in einer Sackgasse, ein kleines Fest für ein paar Familien gefeiert. Ich möchte euch zeigen wie Thomas, ein Jäger, das Spanferkel zubereitet.
Mittags um zwölf Uhr kam "Miss Piggy" auf den Grill. Die Sau wog um die 45 Kilogramm.
Das Holz ist Abfallholz vom Bau.
Obwohl es zwischendurch einmal kräftig regnete hat sich aufgrund der Hitze das Gras unterhalb des Grills entzündet
Thomas hat die Schwarte rautenförmig eingeschnitten. Auf die Haut der Sau kommt eine flüssige Spezialmischung von Gewürzen und Öl.
Grillmeister Thomas hält den Motor anfangs immer wieder mal ein paar Minuten an, so daß die Sau rundherum extrem heiß wird und die Schwarte aufpoppt.
Nach etwa fünf Stunden schaut das Schweinderl so aus.
Nach sechs Stunden und ein paar Schubkarren voll Holz ist die Sau gar.
Derjenige der zahlt zapft auch an. Das hat auf Anhieb geklappt und die 10 Liter Schwarzbräu von einer lokalen Brauerei waren nach gut zwei Stunden getrunken.
Natürlich war das Fleisch hervorragend. Die Kruste knusprig wie sie sein soll. Das Fleisch saftig und doch nicht mit viel Fett versetzt wie bei manchem Wirt in Kroatien. Dort ist Spanferkel zwar immer wieder auf der Speisekarte von Restaurants zu finden. Oft ist es jedoch ein Glücksspiel ob das Gericht auch etwas taugt.
Die Stimmung war gut. Alle Beilagen und mitgebrachten Getränke passten hervorragend zur lustigen Gesellschaft.
Die Tatsache, daß meine Gattin und ich uns gegen vier Uhr morgens auf den 20 Meter langen Heimweg machten spricht wohl für sich. Mancher hatte mehr Durst und mancher weniger. Mancher ging früher nach Hause und die letzten beendeten gegen 04.30 Uhr den geselligen Abend.
Solche spontanen Geselligkeiten machen für mich das Leben auf unserem Dorf so lebenswert.
grüsse
jürgen