Ganz weit im Süden Dalmatiens gibt es im Hinterland die Festung Sokol. Wer diese Burg einst erbaut hat, weiß ich nicht. Vermutlich war es ursprünglich eine osmanische Festung. Die Republik Dubrovnik hat sie im Jahr 1420 erobert. Im Jahr 1672 wurde die Burg bei einem Erdbeben zerstört und verfiel in den folgenden Jahren immer mehr. Wie auch bei den Burgen in meiner Heimat diente die Ruine dann den Bewohnern des Umlands als Steinbruch für eigene Bauten. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg begann man Zug um Zug die Burg wieder aufzubauen. Heute ist sie weitgehend fertig gestellt und soll so aussehen, wie sie angeblich im 15. Jahrhundert auf diesem Felsen schon von weitem zu sehen ist.
Wir waren Anfang Juni an einem heißen Tag vor Ort und haben uns die Burg von außen angesehen.
Direkt unterhalb des Burgfelsens befindet sich eine Kapelle mit einem Friedhof.
Wer die Burg selbst besichtigen möchte, muss einen Eintritt von derzeit zehn Euro pro Person entrichten. Soweit ich allerdings gelesen habe, stehen die dort ausgestellten Gegenstände in keinem Zusammenhang mit der Geschichte der Burg. Vielmehr hat man willkürlich alte Dinge einschließlich Kanonen zusammengetragen um das Mauerwerk zu dekorieren. Auch aus diesem Grund haben wir uns die Innenbesichtigung erspart.
Geht man durch den Friedhof, kann man von der Seite aus bis zur unteren Ringmauer der Burg gehen und hat von dort aus auch einen guten Blick über das Hinterland.
Scherben und alte Steine, die anscheinend beim Wiederaufbau der Festung keine Verwendung gefunden haben.
Der Aufstieg zur unteren Ringmauer.
Etwas Geschick braucht es natürlich schon, um zu dieser Aussichtsterrasse zu gelangen. Es lohnt sich aber auf jeden Fall.
Blick von dort oben auf die Kapelle und den umgebenden Friedhof.
Hinter diesen Bergen befindet sich die Adria.
Auf dem selben Weg wie nach oben geht es auch wieder zurück.
Schnell und einfach kann man um den Burgfelsen herum gehen. Hier sehen wir die Anlage von der Rückseite.
An diesem heißen Nachmittag waren anscheinend keine anderen Besucher da. Die beiden Angestellten im Kassenhäuschen langweilten sich offensichtlich.
Langsam wurde es mir zu viel bei der Hitze. Es wurde Zeit, dass wir einen ganz besonderen Strand nicht allzu weit entfernt von dieser Festung aufsuchen.
Also ab ins Auto und ans Meer.
Blick zurück
Erwähnen möchte ich noch, dass die Straßen in dieser Gegend zwar nicht schlecht sind. Es ist jedoch angeraten, nicht allzu schnell zu fahren. Wiederholt ist es mir passiert, dass sich Schildkröten oder Schlangen auf der Straße befinden. Welche Tiere nachts die Asphaltbänder kreuzen, kann ich nur vermuten.
Auf diesem Video kann man auch das Innere der Festung sehen.
Übrigens gibt es weit und breit weder ein Café noch eine Konoba. Wer Hunger und Durst hat, muss mindestens bis nach Gruda an der Jadranka Magistrale fahren.
Jürgen