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  1. Schoener Reisen » Forum » Sehen, erleben und berichten
  2. waldi

Beiträge von waldi

  • waldis Fahrt über die Großglockner Hochalpenstraße

    • waldi
    • 13. Oktober 2013 um 01:57

    waldis Fahrt über die Großglockner Hochalpenstraße


    In den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat mein Patenonkel in einer Diashow über seine Fahrt über die Großglockner Hochalpenstraße berichtet.
    Diese damalige Faszination über eine fantastische Autofahrt war bei mir bis heute lebendig.
    Deshalb entschloss ich mich dazu die 33 Euro Maut zu investieren und auch mal die 48 Kilometer von Bruck nach Heiligenblut zu er-fahren.

    Schon auf der Anfahrt boten sich herrliche Berge zum Betrachten und Fotografieren.


    Ob das (unten) wohl in Bruck war?
    Ich weiß es nicht mehr.


    Das Fuschertal.



    Das Fuschertal geht ins Ferleitental über und ich muss meinen Obulus entrichten.


    Blick ins Käfertal



    So was passiert wenn man während der Fahrt unbedingt fotografieren muss! :roll:


    Aber es geht mit Landschaftsbildern weiter.
    Es gibt ja Parkbuchten! :idea:






    Ich konnte aber nicht überall anhalten zum Knipsen.

    ...


    Der erste Blick zum Fuscher Törl.



    Rechts von mir befindet sich die Edelweißspitze.
    Warum ich davon kein Foto gemacht habe verstehe ich auch nicht!

    Beim Fuscher Törl hat der Erbauer der Straße bewusst eine Bergspitze umfahren,
    um so den Besuchern einen perfekten Rundblick in dieser unvergleichlichen Hochgebirgslandschaft zu ermöglichen.
    Hier befindet sich auch eine vom weltberühmten Architekten Clemens Holzbauer errichtete Gedenkstätte über die beim Bau der Straße verunglückten Arbeiter.


    Beim Hochtor wird der Scheitelpunkt und die Passhöhe der Großglockner Hochalpenstraße mit 2504 Metern erreicht.
    In der Mitte des Hochtortunnels befindet sich die Landesgrenze zwischen den beiden Bundesländern Salzburg und Kärnten.


    Bei Guttal in 1.859 Meter Seehöhe zweigt die Gletscherstraße zum Großglockner und zur Pasterze ab.
    Die Straße führt mit ständigem Blickkontakt auf den Großglockner (wenn er seinen Gipfel nicht in den Wolken versteckt - wie bei meinem Besuch)
    ohne besondere Kehren und Richtungswechsel bis zum Glocknerhaus in 2.131 Meter Seehöhe.


    Der Streckenabschnitt der Großglockner Hochalpenstraße zwischen Heiligenblut und dem Glocknerhaus (heutige Südrampe und Gletscherstraße)
    wurde am 16. Juli 1905 feierlich eröffnet und als Kaiserin-Elisabeth-Straße bezeichnet.


    Dokumente im Glocknerhaus


    Anfang September 1856 besuchte das Kaiserpaar die Hohen Tauern und das Glocknergebiet.
    Kaiserin Elisabeth begnügte sich mit einem Ritt von Heiligenblut über gut 800 Höhenmeter hinauf bis zum Bretterboden,
    den man nach ihrem Besuch dann Elisabethruhe nannte.


    Wenn man die Kaiserin etwas kennt dann wundert man sich über den "Ritt",
    wo sie doch sonst bei Wanderungen grundsätzlich zu Fuß und in bester Kondition unterwegs war.
    Die Erklärung liegt darin, dass sie erst Mitte Juli von ihrer zweiten Tochter Gisela entbunden hatte und das Wochenbett noch Schonung verlangte.

    1876 erbaute dann die Klagenfurter Alpenvereinssektion an dieser Stelle das Glocknerhaus.



    Die Bilder von Kaiser und Kaiserin dürfen im Glocknerhaus nicht fehlen!

    ...


    Unterhalb des Glocknerhauses befindet sich eine von der Pasterze ausgeformte Talwanne – die Margaritze - die durch den Rückgang
    des Gletschers nach Beginn des letzten Jahrhunderts eisfrei geworden ist und das Quellbecken der Möll bildete.


    Zwei Talsperren, die Möllsperre (93 m Höhe) und die Margaritzensperre (39 m) bilden einen Stausee der zum Kraftwerk Kaprun gehört.
    Er ist etwa 200 m lang, und 800 m breit, mit 3,2 Mio. m³ Nutzinhalt.
    Er dient als Wochenspeicher und sammelt das Schmelzwasser des Pasterzengletschers, der natürlicherweise über die Möll in die Drau entwässert,
    aber jetzt durch den 11,6 km langen Möll-Überleitungsstollen in den Speicher Mooserboden,
    abhängig von dessen Wasserspiegel, geleitet oder gepumpt wird.
    Der Stollen durchtunnelt damit die Wasserscheide des Alpenhauptkamms zwischen Drau/Mur und Salzach/Inn.

    Ein Info-Schild am Glocknerhaus.


    Blick vom Glocknerhaus ins Mölltal abwärts.


    Blick in Richtung Pasterze und Großglockner.


    Noch 1900 reichte eine Gletscherzunge der Pasterze bis fast in die Margaritze.
    Der Sandersee, der im obigen Bild oberhalb der Ablaufrinne erkennbar scheint, hat nach dem Rückzug des Gletschers das Wasser aufgefangen.
    Heute ist er verlandet.

    Ich fuhr weiter zur Kaiser Franz Josephs-Höhe.
    Der 26-jährige Monarch der dem Gebirgssattel den Namen gab wünschte die Pasterze zu sehen
    und wanderte 1856 von Heiligenblut vier Stunden lang mit Gefolge die 1.100 Höhenmeter hinauf bis zu jenem Punkt,
    an dem dieses Ereignis bis heute in Stein gemeißelt zu sehen ist.


    Der Kaiserstein auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe.


    Die Statue des Kaisers, die an dieses Ereignis erinnert, wurde vom Kärntner Steinmetzmeister Helmut Ceconi-Hutter jun., Ferlach, 1992 geschaffen.

    ...


    Eine weitere Gedenktafel erinnert an den Bergsteiger Karl Hofmann.


    Das Ensemble des Gedenkens.


    Gleich daneben kann man von der Wilhelm Swarovski Warte aus mit Fernrohren die Bergsteiger und die Steinböcke und Murmeltiere beobachten.


    Von der Aussichtsterrasse ist der längste Gletscher der Ostalpen, die Pasterze zu sehen und auf der gegenüberliegenden Talseite der Großglockner.


    Das Boot auf der Terrasse gab mir Rätsel auf.


    Inzwischen habe ich mich schlau gemacht.
    Dieses Boot erinnert an eine Wärmeperiode vor rund 6000 Jahren.
    Damals war die Pasterze weggeschmolzen und Felsstürze hatten einen kleinen See entstehen lassen.
    Woher kamen wohl damals die vielen Treibhausgase?

    Am Ende des Mölltales sieht man den Johanniskopf.
    Dort befindet sich der oberste Pasterzenboden, das Nährgebiet des Gletschers,
    der talabwärts über den Hufeisenbruch in den eigentlichen Pasterzengletscher übergeht.



    Die Pasterze ist mit etwas mehr als 8 km Länge der größte Gletscher Österreichs.
    Seit 1856 hat die Fläche von damals über 30 km² um beinahe die Hälfte auf etwa 17 km² abgenommen.
    Sie hat dadurch viel von ihrer Faszination verloren.
    Irgendwie sieht der Talboden traurig aus.


    Im Besucherzentrum auf der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe zeigt uns die Ausstellung "Großglockner" alles Interessante
    rund um den höchsten Berg Österreichs auf ca. 1000 m² Ausstellungsfläche.
    In den vier Ausstellungsgeschossen werden bei freiem Eintritt folgende Schwerpunkte rund um den Großglockner präsentiert:
    1. Stock: Ausstellung "Faszination Eis & Gletscher" und die Ausstellung "Reise der kaiserlichen Hoheiten Franz Josef und Elisabeth durch Kärnten".
    2. Stock: Erlebnispfad "Fels & Eis".
    3. Stock: Glockner-Kino und das neugestaltete, interaktive Glockner-Panorama sowie das Großglockner-Quiz.
    4. Stock: Kraftraum: Der Großglockner als Kraftberg.
    Was Letzteres bedeutet weiß ich nicht. Ich war nicht im Besucherzentrum, was ich im Nachhinein bedauere.
    Dabei wäre der Eintritt frei gewesen!
    Auch im höchstgelegenen Automobil- und Motorradmuseum Europas war ich nicht.
    Aber am Großglockner war ich auch nicht zum letzten Mal.

    Noch ein letztes Bild vom Parkhaus das Mölltal hinab.


    Auf der Fahrt über die Glocknerstraße habe ich auch ein paar Blümchen entdeckt.




    ...


    ...


    ...


    Ich verließ den Großglockner in Richtung Heiligenblut und weiter nach Winklern um dem Mölltal weiter zu folgen.
    Doch das zeige ich Euch im zweiten Teil dieser Fahrt.



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • waldis Fahrt nach Südtirol

    • waldi
    • 2. Oktober 2013 um 22:06

    Es freut mich riesig, dass Euch meine Bilder gefallen!
    Mir gefiel die Gegend sehr und ich war gewiss nicht das letzte Mal da!

    Lieber Helmut!
    Ich danke Dir für die Beantwortung meiner Frage zu den Berggipfeln!
    Dabei hätte ich doch nur meine Bücher richtig lesen sollen, denn da steht...

    Naja, ich fange mal lieber vorne an und erzähle Euch wieso es am Karersee eine Elisabethpromenade gibt und am Zenayhof ein Denkmal für die Kaiserin steht.
    Das habe ich in meinem Beitrag vergessen.

    Anfang Juli 1896 wurde das Grand Hotel Karersee (heute Grand Hotel Carezza) eröffnet.
    Der prominenteste Gast der Anfangszeit war Kaiserin Elisabeth. Vom 10. August bis 15. September 1897 wohnte die Kaiserin in diesem Hotel.
    Das Hotel war seitdem zwei Mal abgebrannt, aber ich habe im Touriseum ein Modell fotografiert das zeigt wie es damals aussah.


    Zitat

    Am liebsten ging die Monarchin den herrlichen Waldweg entlang der vom Hotel ausgehend an der Kafmannschwaige, Meierei, Pitschöl, Dritsch und Sol vorbei zum Zenay führt. Der ganze Weg bietet eine herrliche Aussicht auf den sich auftürmenden Latemar, auf das Weiß- und Schwarzhorn und schließlich auf die firngekrönten Spitzen der Ortler- und Adamellogruppe am westlichen Horizont. Zu Füßen, tief unten, liegt das sich in Ost-West-Richtung hinziehende Dorf Welschnofen.
    Die Kaiserin hatte versprochen, im nächsten Herbst, 1898, zum Karersee-Hotel zurückzukehren. Ein Jahr später jedoch war sie bereits tot.

    Der Spazierweg erhielt später der Monarchin zu Ehren den Namen "Elisabethpromenade"; an ihrem Lieblingsaussichtspunkt auf Zenay, auf 1580m, wurde am 24. August 1907 das Kaiserin Elisabeth Denkmal feierlich enthüllt...

    Das Hauptverdienst am Zustandekommen dieses Erinnerungsmales gebührte dem Welschnofer Bergführer Georg Huck, vulgo Strutzer Jörg, der die Initiative ergriff und seine eigenen Geldmittel für die Verwirklichung des Denkmals einsetzte.


    Quelle: "Kaiserin Elisabeth, ihr Aufenthalt am Karersee" von Elmar Pattis. ISBN 88-85129-33-1 SB-Verlag Bozen

    In den Jahren des Faschismus wurde die Gedenktafel vom Bauern des Soler Hofes entfernt um sie vor der Zerstörung zu bewahren.
    Dabei ging sie zu Bruch.
    In den 70er Jahren restaurierte man die Tafel und am 29. Juni 1975 fand die feierliche Wiederenthüllung statt.

    Wie so oft waren es auch hier Privatinitiativen die für die Erstellung eines Denkmals sorgten.
    In diesem Fall war es der Bergführer der die Kaiserin während ihres Aufenthaltes im Hotel Karersee betreut hat.
    In oben angeführtem Büchlein wird der Georg Huck als "eine starke, knorrige Berglergestalt mit ungepflegtem Vollbart, Feind jedes überflüssigen Wortes, Junggeselle, gutmütig, friedfertig und mit einer guten Portion Mutterwitz ausgestattet" beschrieben. "Hemmungen kannte er keine und über die richtigen Umgangsformen wußte er nicht viel."

    Solche einfachen Menschen waren der Kaiserin wesentlich lieber als die meisten Blaublütigen von denen sie in Wien umgeben war!
    Elisabeth war nie der Liebling des (österreichischen) Volkes, aber die meisten die sie näher kennenlernen durften, die verehrten sie auch über den Tod hinaus.

    Entschuldigt den kleinen Ausflug ans Ende des 19ten Jahrhunderts, aber vielleicht interessierts den Einen oder den Anderen.

    Liebe Grüße von waldi :174:

  • waldis Fahrt nach Südtirol

    • waldi
    • 1. Oktober 2013 um 02:27

    Teil 6


    Latemar

    Auf der Schnellstraße von Meran nach Bozen habe ich dieses Foto aus dem fahrenden Auto gemacht.




    Ich zoomte etwas und erkannte Berge!




    Wow! Das ist zwar nicht mehr beste Qualität, aber da kann man sogar Zwergenkönig Laurins Rosengarten erkennen
    in dem er sich versteckte als er merkte, dass er trotz seines Wundergürtels der ihm die Kraft von 12 Männern verlieh
    den Kampf gegen Dietrich von Bern und seine Recken verlieren würde!
    Als er sich durch Überstülpen seiner Tarnkappe unsichtbar wähnte und wild in seinem Rosengarten herumsprang
    verrieten ihn jedoch die Bewegungen der Rosen.
    Als er gefangen war belegte er seinen Rosengarten mit einem Fluch:
    Weder bei Tag noch bei Nacht sollte den Rosengarten jemals wieder ein Menschenauge sehen können.
    Laurin hat aber die Dämmerung vergessen, und so kommt es, dass der Rosengarten beim Sonnenauf- und -untergang blüht.

    Leider war ich zum falschen Zeitpunkt am Fotografieren! Schade!
    Das muss also auch bis zum nächsten Besuch warten. schnief…

    Wo Zwergenkönig Laurins Rosengarten ist wollt Ihr wissen?

    Das "Gartl" ist der weiße Fleck – ein Schuttkar - unter der Rosengartenspitze.
    Ich habs hier noch mal eingekreist.




    Mein Ziel war eine Gedenktafel am Zenayhof, oberhalb von Welschnofen.

    Ich fuhr also durch einen Tunnel...




    ... ins Eggental und dann in Richtung Karerpass.

    Kurz nach dem Karersee musste ich links abbiegen zum Schönblickweg.

    Dort empfing mich Simhild, wahrscheinlich benannt nach jener Similde die besagter Laurin vom Rosengarten
    ihrem Vater, dem König an der Etsch, entführt hatte.




    Ich erkannte, dass ich auf dem richtigen Weg war.




    Bis zur Meierei…




    … traute ich mich mit dem Auto zu fahren.

    Ich bewunderte die "Sissi-Krippe". :244:

    ...


    Auf Ideen kommen manche Leute!? kopfschüttel…

    Dann zog ich meine Wanderschuhe an und lief los.

    Mein erstes Bild vom Latemar…




    … Richtung Welschnofen…




    … und dem südlichen Ausläufer des Rosengartens.




    Was steht mir denn da im Weg?




    Es waren nur Ziegen…







    … vom Pitschölerhof.




    Daran vorbei präsentierte sich die Latemargruppe in ihrer ganzen Pracht.




    Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu knipsen.

    Es war einfach ein überwältigender Anblick.







    Am…




    … Ladritscher Hof erfuhr ich, dass ich bis hierher hätte fahren dürfen – wenn ich eine Jause genommen hätte!




    Naja, das Laufen tat mir schon gut.

    Unterhalb des Weges entdeckte ich zwei Pferde.




    Die gehörten wohl auch zum Ladritscher Hof – oder doch zum Dritscherhof?




    Ein Blick rechts an der Latemargruppe vorbei.




    Wie wohl diese beiden Berge heißen?




    Nach dem Hof teilte sich der Weg.



    Der Pfad links führt zum Elisabethdenkmal.

    Über diese Lichtung…




    … führte er mich wieder in den Wald.




    Dann kam eine Umleitung.




    Aber ich war auf dem richtigen Weg!




    Nur noch 5 Minuten und es war geschafft.
    Ich war am Ziel.







    Diesen Blick hatte die Kaiserin von diesem Platz.




    Das war meine Geschichte.

    Jetzt lasse ich Euch mit den Bildern allein.
    Die brauchen keine Erklärung.

    ...

































































    Vier Insekten auf einem Bild!






















    Ich fuhr anschließend runter zum…





    … um dort noch ein paar Bilder zu machen.








    Das Gipfelkreuz auf der Latemarspitze spiegelt in der Abendsonne.




    Zum Abschied vom Latemar kommt noch mein Rätselbild, aber etwas größer!







    Danach fuhr ich zurück durch das enge Eggental…

    ...


    … um auf der Autobahn Richtung Brixen die Heimfahrt anzutreten.

    Zum Schluss noch die Burg Prösels bei Völs am Schlern von der Autobahn aus.




    Die hatte ich schon auf der Hinfahrt fotografiert, denn...








    ... ich musste feststellen, dass ich wieder mal einen Saudusel mit dem Wetter hatte.

    Damit ist (sind) waldis Fahrt(en) nach Südtirol zu Ende.


    Liebe Grüße von waldi :174:

  • waldis Fahrt nach Südtirol

    • waldi
    • 30. September 2013 um 18:48
    Zitat von Huewer

    Stimmt es nicht traurig, wenn man den Verfall der ehemaligen Bäder sieht, die ja auch andere, große Persönlichkeiten besucht haben?


    Das ist so, Bernd! Da kommt Wehmut auf.
    Es verfällt Geschichte die die Gegend geprägt hat!
    Außerdem sind es ja auch finanzielle Werte die da zusehends zerfallen.

    Zitat von Huewer

    Beim betrachten dieses Bildes viel mir sofort auf, das es doch recht große Zeitintervalle zwischen den einzelnen Aufenthalten der Kaiserin hier waren.


    Da spielten viele Faktoren wie Politik, die Therapie der Hofärzte, die wechselnden Interessen der Kaiserin, und natürlich das Alter eine Rolle.

    Zitat von Huewer

    Der Museumsverein scheint sich auch aufgelöst zu haben.


    Dem ist nicht so, Bernd!
    Noch im St. Pankrazer Gemeindeblatt vom August 2012 wird auf Seite 16 über seine Aktivitäten berichtet.

    Zitat von ELMA

    Woher hast Du gewusst, dass es diesen Ort gibt?


    Dauernde Internetrecherche, Bücher lesen, in alten Zeitungsarchiven wühlen und Kontakte zu anderen Sissi-Verrückten führen immer wieder zu neuen Erkenntnissen. Manchmal sind es auch nur Andeutungen denen dann eine intensive Suche folgt. Oft bringt nur detektivische Arbeit vor Ort Klarheit. Das ist sehr reizvoll!

    Zitat von wallbergler

    Lieber Waldi, was hast du da im sprichwörtlichen Sinne ausgegraben? Es tut weh, diesen Verfall eines solch Geschicht`s trächtigen Gebäudes zu sehen. Ich kann mir das eigentlich nicht erklären…


    Lieber Helmut!
    Zum ersten Teil Deiner Antwort habe ich bei Bernd oben schon was geschrieben.
    Ich weiß leider auch nicht die Gründe dafür, dass man diesen Zerfall zulässt.

    Zitat

    Bäder wie Bad Maistatt im Hochpustertal oder Mitterbad in Ulten waren exklusive Nobelbäder des Adels und der reichen Bozner Kaufleute, während die Brennerquelle mit ihrem warmen Thermalwasser ein gemischtes Publikum anzog.


    Dieser Absatz in der Gredleriana, der digitalen Literatur des Oberösterreichischen Landesmuseums, Nummer 8 von 2008 lässt mich erahnen was zumindest dazu beigetragen haben könnte, dass Mitterbad oder auch Onkel Taa’s Bad Egart sich nicht behaupten konnten.

    Zum Einen handelt es sich hier nicht um Thermalquellen die man einfach durch Zumischen von Kaltwasser badegerecht machen kann, sondern um 7 bis 8°C kaltes Wasser das zum Baden erhitzt werden muss.

    Zum Anderen fehlt diesen kleinen Bädern die passende Infrastruktur für das zahlungskräftige Publikum. Da gibt es kein Theater, kein Spielcasino, kein Museum, keine Tennisplätze oder Ähnliches womit sich das blaue Blut die Zeit vertreiben hätte können.

    Bei Elisabeth stand die Gesundheit im Vordergrund. Deshalb scheute sie die großen Nobelbäder und besuchte diese nur auf "dringende Empfehlung" des Hofarztes.

    Warum Bismarck das Mitterbad mehrmals besucht haben soll könnt Ihr hier nachlesen.
    Hier findet Ihr auch ein Bild des Bades aus besserer Zeit und eine etwas ausführlichere Geschichte darüber.


    waldi :174:

  • Herbsttag in Bayern am Sudelfeld

    • waldi
    • 29. September 2013 um 20:11

    Danke für die Grüße von der Speckalm, Elke!

    Nach dem fünften Bild wollte ich fragen ob denn schon Almabtrieb war weil auf meinen Bildern da noch Kühe rumlagen.
    Weiter unten hattest Du die Frage aber schon beantwortet.

    Herrliche Bilder mit dem Nebel in den Tälern.
    Das lässt alles noch ein bisschen abgelegener und ruhiger erscheinen.
    Ich finds schön!


    Liebe Grüße von waldi :174:

  • waldis Fahrt nach Südtirol

    • waldi
    • 29. September 2013 um 20:03

    Teil 5


    Partschins – Töll - Bad Egart - Onkel Taa


    Weil Kaiserin Elisabeth gerne in Heilwasser badete besuchte sie während ihres Aufenthaltes in Meran auch Bad Egart,
    das älteste Heilbad Südtirols.

    Heute ist das Gebäude völlig zugewachsen und die Quellen werden nicht mehr zum Heilbaden genutzt.


    Onkel Taa residiert hier und verwöhnt seine Gäste mit Köstlichkeiten aus seiner Küche.

    Der Eingang zum Lokal.


    In über 50 Jahren hat er viele Dinge des früheren täglichen Gebrauchs, ein wahres Sammelsurium in den alten Baderäumen zusammengetragen.
    Hauptattraktion ist sein…


    Der Eingang.


    Hier findet der interessierte Museumsbesucher Bilder, Büsten, Bücher, halt alles Mögliche was mit der k. u. k.-Monarchie zu tun hat.
    Leider ist das Fotografieren im Museum nicht erlaubt, aber auf Onkel Taa’s Homepage ist einiges zu sehen.
    https://www.bad-egart.com

    Selbst die nahe Versöhnungskapelle blieb von Onkel Taa’s Sammelwut nicht verschont.


    Ein Blick in die Kapelle.


    Auf der Rückfahrt in Richtung Meran machte ich dieses Foto.


    Was mochte das wohl für ein Gebäudekomplex sein mit dem Zwiebeltürmchen und dem Karodesign?

    Im Vorbeifahren gelang mir dieses Foto.


    Aha! Eine Brauerei kann so interessant sein!
    Zu einer Besichtigung ließ ich mich aber nicht hinreißen.


    Es gab noch ein weiteres kleines Bad das Kaiserin Elisabeth während ihrer Meranaufenthalte aufsuchte.


    Mitterbad


    Mitterbad ist ca. 3 km von Sankt Pankraz im Ultental entfernt, dazu kurz nach Bad Lad links ins Marauntal abbiegen.

    Ich musste ein bisschen suchen um die versteckten Überreste vergangener Badekultur zu entdecken.
    Die Straße wurde immer schmaler und wechselte zum Schotterweg.

    Über diese Brücke traute ich mich kaum zu fahren.


    Das Marauntal.

    ...


    Ich dachte schon ans Umkehren da sah ich Gebäude im Wald.


    Aufgrund seiner eisen- und magnesiumhaltigen Heilquellen zählte Mitterbad in knapp 1000 Metern Seehöhe einst zu einem der beliebtesten Bäder Deutschtirols.

    Viele bekannte Persönlichkeiten statteten dem Bad einen Besuch ab, darunter Otto von Bismarck im Jahre 1840 und 1843,
    Kaiserin Elisabeth von Österreich im Jahre 1871, 1889 und 1897, die Brüder Heinrich und Thomas Mann im Jahre 1901
    und der Maler Franz von Defregger.

    Thomas Mann beendete hier seinen Roman über die Buddenbrooks.



    Gedenktafeln an den verlassenen Gebäuden erinnern an die berühmten Gäste.



    Den Gästen standen im Badehaus 26 Badezimmer mit bis zu drei Badewannen sowie zwei russische Dampfbäder zur Verfügung.
    Die Wannen der1. Klasse waren teils aus Marmorblöcken gehauen, jene der 2. Klasse hingegen aus Holz.
    Zum Übernachten waren 63 Zimmer in verschiedenen Größen vorhanden.

    Das Bad verfügte über mehrere Speisezimmer und Tanzsäle, ein Kaffeehaus, einen schattigen Promenadeplatz,
    eine Kapelle, eine Kegelbahn, einen Schießstand sowie lauschige Spazierwege und Promenaden.

    Die Blütezeit erlebte das Mitterbad im 19. Jh. bis ins Jahr 1919, in welchem es verkauft wurde.
    In den nachfolgenden Jahren wechselte das Bad oft den Besitzer.
    Es wurde noch bis in das Jahr 1971 betrieben.

    Heute ist alles dem Verfall preisgegeben.

    Auch die Kapelle zu den Heiligen Kosmas und Damian, den Schutzpatronen von Ärzten und Badern,
    die bereits im 17. Jh. gebaut und um das Jahr 1840 verlegt und neu aufgebaut wurde, ist verwahrlost.


    In der Tür ist ein kleines Glasfensterchen, aber ich konnte nur außen den Schmutz entfernen.


    Ein eingeworfenes Fenster an der Seitenwand... (ob da schon vor mir welche reingeguckt haben?)


    ... ermöglicht ein Foto vom Innenraum.



    Jede Menge Spinnweben! Sehr schade!

    An der Außenwand erinnert eine Gedenktafel an Elisabeths Besuche.



    Liebe Grüße von waldi :174:

  • waldis Fahrt nach Südtirol

    • waldi
    • 28. September 2013 um 16:24

    Teil 4


    Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff



    Zitat

    1994 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau der Anlage.

    Es erforderte sieben Jahre Bauzeit, in denen das gesamte Terrain einschließlich der Terrassen und Wasserläufe neu gestaltet wurde;

    erst dann wurden die Gärten von Schloss Trauttmansdorff öffentlich zugänglich gemacht.


    An der Gestaltung der mehr als 80 Gartenlandschaften beteiligten sich LandschaftsplanerInnen sowie -architektinnen und -architekten

    aus ganz Europa und sogar aus Japan; auch das starke Team vor Ort brachte viele Ideen ein.

    Um gleich zum Auftakt einen "gewachsenen" Garten präsentieren zu können, pflanzte das Trauttmansdorff-Team auch groß gewachsene Sträucher und Bäume.


    Am 16. Juni 2001 war es soweit: Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff öffneten ihre Tore

    und lockten in der ersten Saison bereits 120.000 neugierige BesucherInnen an.


    Am 2. Juli 2005 hießen die Gärten ihren 1.000.000sten Besucher willkommen.


    Aufgrund seiner Vielfalt und seiner innovativen Gestaltung als Erlebnisort erhielt Trauttmansdorff die begehrte Auszeichnung "Schönster Garten Italiens 2005".


    Im Herbst 2007 begrüßten die Gärten ihren 2.000.000sten Gast.


    Im August 2010 betrat der 3.000.000ste Gast die Gärten von Schloss Trauttmansdorff;

    insgesamt besuchten allein in der Gartensaison 2010 412.000 Personen die Gärten

    und toppten damit ein weiteres Mal die Besucherrekorde der vorangegangenen Jahre.


    (bei 229 Öffnungstagen in der Gartensaison sind das etwa 1400 Gäste pro Tag)

    Alles anzeigen


    Quelle: Die Homepage von Schloss Trauttmansdorff


    Mein Weg führte mich auf die Sissi-Terasse.


    Dort hat man vor Kurzem eine neue Bronzestatue der Kaiserin auf den Sissithron gesetzt den Baron Deuster zu Ehren der Kaiserin errichten ließ.


    Der Sissithron...


    ... mit den Porträten von Kaiser und Kaiserin.

    ...


    Sie haben einen herrlichen Ausblick auf den südlichen Teil der botanischen Gärten.



    Im mittleren oberen Bildteil kann man den Matteo Thun'schen Gucker erkennen.
    Den werde ich gleich noch besuchen.


    Herrliches Panorama!

    Der Teich mit dem Pavillon aus der Nähe.


    Futuristische Gewächshäuser?


    Herrliche Blumenfelder.


    In einem davon ist noch eine Büste der Kaiserin versteckt.


    Gleich daneben habe ich die Gelegenheit eine Eidechse beim Sonnenbad zu erwischen.


    Ein Blick nach oben...


    ... zeigt mir dass ich gleich da bin.

    Noch ein Foto in Richtung Schloss durch die Sträucher.


    Schon bin ich oben auf dem Thun'schen Gucker der nach seinem Architekten Matteo Thun benannt ist.
    Trotz meiner Höhenangst habe ich keinerlei Bedenken beim Betreten der Aussichtsplattform.

    Einfach schön!







    Ich habe mir vorgenommen dass ich mir bei meinem nächsten Besuch einen ganzen Tag Zeit nehme für diese herrlichen Gärten.
    Es gibt noch so vieles zu sehen und zu erfahren.


    z.B.: Welchen Sinn hat diese Glocke?


    Oder wie heisst der Strauch der solche Blüten trägt?


    Es gibt bestimmt ein nächstes Mal!
    Vielleicht reicht es dann auch für einen Brunch auf der Sissi-Terasse oder ein Abendkonzert oder zu einem der anderen Events.


    [/b]

    Liebe Grüße von waldi :174:

  • waldis Fahrt nach Südtirol

    • waldi
    • 28. September 2013 um 14:14
    Zitat von Olifan

    Der Reiz liegt wohl darin, soviel wie nur möglich über das „Objekt der Begierde“ zu erfahren, das Wissen darüber wie die Glieder in einer Kette zusammenzufügen und zu veranschaulichen.

    Das hast Du wunderbar formuliert, Gabi!

    Zitat von Olifan

    Die wunderschönen Gemälde „Deiner“ Kaiserin sind sicher eine ganz besondere Ergänzung in Deiner Sammlung und haben Dir bestimmt glänzende Augen vor Freude gemacht.

    Naja, das sind ja nur "kleine Repliken" großer Gemälde die irgendwo in einem Museum hängen.
    Aber trotzdem hats mich gefreut.

    Zitat von Olifan

    Das Schloss Trauttmansdorff mit seinem Erlebnismuseum „Touriseum„ scheint wirklich eine wahre Fundgrube und das nicht nur in Sachen Sisi zu sein.
    Wer Museen mag der dürfte seine Freude daran haben.

    Aber die Meisten werden sich an den wunderschönen Gärten um das Schloss ergötzen.
    Darüber werde ich im folgenden Beitrag kurz berichten.
    Es war bei diesem Besuch nicht der Schwerpunkt, aber ich bin natürlich mal ein paar Schritte in den Gärten gegangen.
    Das muss bei einem späteren Besuch nachgeholt werden.


    Zitat von wallbergler


    Den Naturfreund hätte vor allem aber hier der saisonale Blütenrausch dieses so wunderbar angelegten Gartens verzaubert.


    Geduld lieber Helmut!
    Wie ich in meiner Antwort auf Gabi oben schon geschrieben habe, kommt dazu ein kurzer Beitrag von mir.

    Zitat von wallbergler

    Was mir aufgefallen ist, Sissy war ja 1870 dort, dem mussten seinerzeit ja schon sicher zahlreiche Hintergrundgespräche im Hause Habsburg voraus gegangen sein. Man muss sich das mal vorstellen, in Europa war ja da schon der Krieg gegen Napoleon , in dem der direkte Nachbar Bayern ein Teil des Bündnisses, was Napoleon damals nicht wusste, mit dem Norddeutschen Bund war.


    Natürlich rauchten damals die Köpfe in Wien aber...
    Der Kriegsschauplatz 1870/71 beschränkte sich fast nur auf französisches Gebiet - war also nicht so nah an Südtirol.
    Die offizielle Bestätigung des Hofes zur Winterreise von Elisabeth nach Meran kam erst am 28. September 1870, weil durch die Kapitulation der ausweglos eingekreisten französischen Truppen am 2. September 1870 der Krieg praktisch beendet war. Napoléon III. gab sich bei Sedan gefangen und wurde in den folgenden Monaten im Schloss Wilhelmshöhe festgehalten bevor er im Frühjahr 1871 nach London übersiedelte. Es war also das Schlimmste bereits vorbei.

    Zitat von wallbergler

    Und wie die Geschichte uns lehrte, war ja, dass damals dieser Krieg auch durchaus der Auslöser für den 1. und 2. Weltkrieg durch die schon damals sich abzeichnende Großmannssucht Deutschlands.


    Wie das so ist mit den Kriegen: Es wird gekämpft um sich zu bereichern!
    Jede Regelung danach schafft neue Ungerechtigkeiten die zu weiteren Auseinandersetzungen führen.
    So wie die Schaffung des Staates Jugoslawien nach dem 2. Weltkrieg zu den Jugoslawienkriegen (Balkankonflikt) zwischen 1991 und 2002 führten.
    Und da brodelt es ja immer noch im Untergrund!
    Ich bin froh darüber dass wir in Mitteleuropa seitdem keinen Krieg mehr erleben mussten.

    Dies sollte aber kein Beitrag über Kriege sondern über schöne Landschaften und Orte werden.
    Jetzt muss ich mich unbedingt um die Gärten von Schloss Trauttmansdorff kümmern!


    Liebe Grüße von waldi :174:

  • waldis Fahrt nach Südtirol

    • waldi
    • 28. September 2013 um 01:54

    Teil 3


    Schloss Trauttmansdorff


    Auf meiner Suche nach Sissis Spuren in Südtirol darf Schloss Trauttmansdorff nicht fehlen.
    Schließlich hat Kaiserin Elisabeth hier einige Zeit verbracht.


    Kurz noch einen Blick auf die bewegte Geschichte Tirols und Merans:
    Vor gut 1000 Jahren reichte das Herzogtum Baiern über Trient und Triest hinaus.
    So lange war Meran die Hauptstadt Tirols!

    Doch 1363 vermachte Margarete von Tirol, auch Margarete Maultasch (letzteres bedeutete so viel wie Hure, liederliches Weib) genannt,
    die in ihrer Ehe mit Johann Heinrich kinderlos geblieben war, das Land Tirol an den Habsburger Rudolf IV..

    Damit begann der Aufstieg der Habsburger zu einer der mächtigsten Dynastien Europas und Merans Abstieg zugunsten von Innsbruck.
    Trotzdem zog es immer wieder Habsburger nach Meran.

    Nach der Niederlage gegen Napoléon Bonaparte wurde Tirol im Frieden von Pressburg vom 26. Dezember 1805 an das Kurfürstentum Bayern abgetreten.
    Dies führte zum Tiroler Volksaufstand.
    Nach der Niederlage der Aufständischen gegen die Truppen des französisch-bayrischen Bündnisses musste Andreas Hofer dies mit seinem Leben bezahlen.

    1814 kam Tirol dann nach der Niederlage Napoleons wieder nach Österreich.

    Nach dem Tod Napoleons zog sich dessen zweite Frau, Marie Louise, (auch eine Habsburgerin) für eine Weile nach Meran zurück.

    Der nächste Habsburger in Meran war der "grüne Rebell", Erzherzog Johann.
    Nach seiner Hochzeit mit Anna Plochl kaufte er das Schloss in Schenna und wurde später "Graf von Meran".

    Auch den Bruder von Kaiser Franz Joseph, der spätere Kaiser "Maximilian von Mexiko" zog es öfter nach Meran.

    Der jüngste Bruder von Franz Joseph, Carl Ludwig, kaufte 1863 den Ansitz Rottenstein und ein Jahr später das Schloss Rametz.

    Meran war also bei den Habsburgern nicht gerade unbeliebt als sich Kaiserin Elisabeth im Herbst 1870 entschloss den Winter in Meran zu verbringen.
    Da Elisabeth nicht bei ihrem Schwager Carl Ludwig auf Burg Rottenstein Quartier nehmen wollte wählten die Emissäre Schloss Trauttmansdorff aus.
    Der Hofstaat der Kaiserin wurde auf umliegende Burgen und Villen verteilt.

    Das "Schloss" wirkt aber, wie wir später in den Bildern sehen werden, eher wie eine kleine Burg mit kleinen Räumen in verschiedenen Ebenen - eigentlich wenig kaiserlich.
    Wo heute Schloss Trauttmansdorff steht, befand sich im Mittelalter tatsächlich eine kleine Burg.
    Sie hieß Neuberg und wurde um 1300 in Urkunden zum ersten Mal erwähnt.


    Sehen wir uns Trauttmansdorff wie es heute aussieht etwas näher an.

    Von einem großzügig angelegten Parkplatz kommt man zum modernen "Kassenhäuschen".


    Eine Brücke über die Straße die nach Schenna führt bringt uns dem Schloss näher.


    Ein munter plauderndes Paar empfängt die Gäste.


    Vor dem Burgtor steht ein Touristenpaar und bittet um Einlass.


    Am Burgtor weist eine Gedenktafel auf die Besuche von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth hin.


    Über dem Burgtor steht die "schwarze Frau", wie die anderen Figuren auch vom Grödner Künstler Aron Demetz aus Holz geschnitzt.


    Diese Skulptur erinnert an den letzten Besuch der Kaiserin im Jahre 1889.
    Seit dem Tod ihres Sohnes, Kronprinz Rudolf, am 30 Jänner 1889, ging die Kaiserin nur noch schwarz gekleidet.

    Ich betrete den Schlosshof...


    ... um zuerst das Touriseum zu besichtigen.
    2003 wurde das Südtiroler Landesmuseum für Touristik eröffnet.
    Es bietet einen Überblick über die Geschichte des Tourismus in Südtirol und Meran.

    Ich werde vom Ortspfarrer mit Musik empfangen.


    Mit solch einem "Komfortsessel" wurden die hohen und zahlungskräftigen Gäste herumkutschiert.


    Kaiserin Elisabeth lehnte das grundsätzlich ab, aber manchmal nahmen es die nicht ganz so gehtüchtigen Hofdamen in Anspruch.

    Solche Koffer dürfte auch die Kaiserin benutzt haben.


    Dieses Bild erinnert an eine weniger schöne Zeit.


    Dann komme ich zur neueren Zeit.
    An solche Liegestühle erinnere ich mich noch.


    Die Knutschkugel kam Mitte der sechziger Jahre auf den Markt.


    Die Vespa war das Fortbewegungsmittel des Italieners nach dem Krieg.
    Sie wird seit 1946 in Italien gefertigt und entwickelte sich zu einem Exportschlager - bis heute!


    Ich verließ das Touriseum und gelangte in den Bereich der Dauerausstellung "Schloss Trauttmansdorff und seine Bewohner".

    Das Wappen derer von Trautmanstorff.


    Warum man es heute anders schreibt weiß ich nicht.

    An der Decke und den Wänden des Vestibüls brachte der aus Franken stammende Schlossherr Friedrich von Deuster
    um 1900 die Wappen aller österreichischen Länder an – eine Huldigung an das Haus Habsburg.


    Ein "Lakai aus südlicheren Landen" (Mohr darf ich ja nicht mehr sagen!) empfängt mich im Vorraum der ehemals kaiserlichen Wohnräume.


    Auffallend schön sind die alten Kachelöfen!

    ...


    ...


    1899, zwei Jahre nach dem Kauf von Schloss Trauttmansdorff, ließ der Baron Friedrich von Deuster den Ostflügel erhöhen.
    Dadurch gewann er einen großen, mit einem offenen Kamin versehenen Saal.


    An den Wänden wurden Spiegel mit Goldrahmen aufgehängt, die gewölbte Decke erhielt reichlich Verzierungen in Stuck
    und ein großes Fresko, das die schönen Künste symbolisiert.


    In diesem dem Rokoko nachempfundenen Saal ließ der Baron rauschende Abendgesellschaften veranstalten.

    Der nächste Raum ist das...


    Darin darf eine Büste desselben natürlich nicht fehlen!


    Ansonsten sind die Räume ziemlich leer.

    Vielleicht die Tapete...


    ... oder ein Bademantel der Elisabeth gehört haben soll.


    Das ...


    ... ist an den Wänden bemalt und hat eine schöne Holzdecke.


    Aus den Fenstern blickt man ins Etschtal (schreibt man im Prospekt).


    Das...


    ... oder Freskenzimmer ist der älteste erhaltene Raum im Schloss mit Fresken aus dem Jahr 1564.
    Sie zeigen elf Szenen aus dem öffentlichen Wirken Christi und werden Bartlme Dill Riemenschneider zugeschrieben.


    Der Raum hat eine reich verzierte Holzkasettendecke.


    An der Wand finde ich alte gemalte "Tapete".


    Ich gehe die Treppe hoch und komme ins...


    Baron Friedrich von Deuster, der 1897 Schloss Trauttmansdorff kaufte, folgte dem Sissi-Kult,
    der nach der Ermordung der Kaiserin aufkam
    und ließ in der Decke des Studiolo ein großes Wappen der Wittelsbacher und der Habsburger anbringen.


    Ein Blick aus dem Fenster des Studiolo.


    Im...


    ... ist wieder ein dekorativer Kachelofen zu bewundern...


    ... und zwei Bildnisse der Kaiserin.

    ...


    Im rechten Bild ist ein Briefumschlag zu sehen den die Kaiserin an Franz Joseph schicken wollte.

    Zum Abschluß noch ein Blick in die Kapelle auf Trauttmansdorff.



    Im nächsten Teil zeige ich Euch ein paar Bilder aus den Gärten von Schloss Trauttmansdorff.

    Liebe Grüße von waldi :174:

  • waldis Fahrt nach Südtirol

    • waldi
    • 27. September 2013 um 15:40
    Zitat von wallbergler

    Also da besteht jetzt ein gewaltiges Missverständnis.
    Die Skulptur die ich meine, steht mit Absatz abgehoben, wie die anderen Themen extra.
    Also nach dem Klotz, habe ich die Liebesschlösser, danach die Lauben, danach die Sissi für Werbezwecken ausgenutzt, und schließlich
    den Löffel gemeint, also das künstlerische Etwas.

    Und nicht, wie du irrtümlich annehmen könntest, da vielleicht von mir unglücklich darunter angelegt, die Sissi Statue. Wie auch, denn die ist ja künstlerisch mit hoher Kompetenz geformt.


    Dem war - wie auch Elke richtig vermutet hat - wirklich so!
    Es war ein Missverständnis!
    Und wenns um Sissi geht bin ich halt a bisserl empfindlich. :roll:

    Zitat von wallbergler

    Samma wieda guad, gei?


    Ich war Dir nie bös!
    Man kann geteilter Meinung und trotzdem befreundet sein, oder?

    Und nach der Klarstellung stelle ich fest, dass wir gleicher Auffassung sind.
    Mit dem Löffel können wir halt nix anfangen!


    Es freut mich, dass Euch die Gegend gefällt.
    Mir gefiel sie ausgesprochen gut und ich werde mir irgendwann auch mehr Zeit nehmen um Südtirol besser kennenzulernen.
    Das waren ja nur zwei Stippvisiten von mir um die Grundlagen für einen längeren Aufenthalt zu schaffen.
    Nach dieser Klärung kann ich getrost in meiner Berichterstattung fortfahren.

    Liebe Grüße von waldi :174:

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