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  1. Schoener Reisen » Forum » Sehen, erleben und berichten
  2. Heiko705

Beiträge von Heiko705

  • Tajine, Couscous & Méchoui - Eine Reise in das Reich von Tausendundeiner Nacht

    • Heiko705
    • 5. Dezember 2019 um 23:54

    Tag 04 – Sahara

    Sonntag, der 15.09.2019:

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    Frühstück im Hotel

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    Der Pool

    Um 08:00 Uhr am Morgen brach unsere Gruppe auf. Ich war sehr ausgeruht. Wir mussten nicht weit fahren, um zu unserem ersten Ziel heute Morgen zu kommen. Am Rand von Tinghir liegt ein alter Ortsteil, ein Berberdorf. Hier erstreckt sich das bekannte Todra-Tal, welches durch einen Gebirgsgrat vom angrenzenden Dades-Tal getrennt ist. Heute gesellte sich Ali zu uns, unser Guide für den nun anstehenden Spaziergang durch das fruchtbare und grüne Tal. Der Oued Todra war eher von einer braunen Farbe, und doch sahen wir Frauen, die ihre Wäsche darin wuschen. Auf kleinen Pfaden führte uns Ali durch die Anbaufelder. Ich unterhielt mich mit der Kanadierin, und zumeist waren wir die beiden ersten, die an diesem Morgen direkt hinter dem Guide liefen. Die Gärten werden bewässert, und unter die zahlreichen Palmen mischen sich unzählige Arten von Obstbäumen, wie Apfel-, Birnen-, Pflaumen-, Aprikosen-, Quitten-, Granatapfel-, Feigen-, Mandel- und Pfirsichbäume, und sogar Trauben gedeihen hier. Ebenfalls gibt es alle möglichen Gemüsesorten, wie Tomaten, Zucchini, Karotten, weiße Rüben, Saubohnen und natürlich die Minze. Manchmal hatten wir über kleine Holzstege zu steigen. An einem Zaun sah ich einige Arbeiter und wollte von weitem ein Bild machen. Als wir vorbeikamen hielt ich die Kamera noch immer in Position, um eventuell auch den Garten dahinter zu fotografieren. Dort stand eine Frau, die sofort schrie, als sie meine Kamera sah. Ich hatte doch noch gar nichts getan, und wollte sie auch nicht gegen ihren Willen ablichten, dennoch fühlte ich mich ein wenig schuldig. Ali erklärte mir, dass Einige in der Umgebung Angst hätten, fotografiert zu werden.

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    Ali, unser Guide

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    Spaziergang durch das Todra-Tal

    Ali führte uns durch das Dorf. Quadratische Blöcke aus Morast und Gras waren zum Trocken bereitgelegt. Aus diesen Quadern bauten die Einheimischen ihre Häuser, wie unser dunkelhäutiger Führer erläuterte. Nicht selten liefen kleine Jungs um uns herum, die aus Gras oder Palmenblättern Tierfiguren geflochten hatten. Diese versuchten sie ohne Unterlass jemandem von uns zu geben, um im Gegenzug natürliche einige Dirham erhaschen zu können.

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    Die Blöcke

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    So werden sie verbaut


    Im Anschluss kamen wir im Dorf in eine mit Teppichen ausgelegte Hütte, in der wir die Schuhe ausziehen mussten und uns im Kreis an den Wänden setzten. Der Hausherr kam und hieß uns willkommen. Nun bekamen wir zur Begrüßung einen Minztee, was in Marokko gang und gäbe ist. Traditionell zubereiteter Minztee gehört in Marokko zum täglichen Leben. Von der Bevölkerung wird den ganzen Tag über, vorzugsweise jedoch nach den Mahlzeiten, Tee getrunken. Zunächst wird in ein Kännchen ein Esslöffel Grüner Tee gegeben und mit wenig Wasser übergossen. Diesen Sud kochen die Marokkaner dann auf einer Gasflamme auf. Damit der Minztee nicht zu bitter schmeckt, wird der gekochte Sud weggeschüttet. Nun wird ein passendes Bündel möglichst frisch geernteter, marokkanischer Minze, zu den im Kännchen verbliebenen Teeblättern gegeben und alles bis zum Rand mit Wasser aufgefüllt. Sobald die Mischung gut durchgekocht ist, wird die Teekanne vom Feuer genommen und zusätzlich mit viel Zucker, zumeist in Stangenform, befüllt. Sobald sich der Zucker im Kännchen aufgelöst hat, beginnt die Zeremonie des Einschenkens. Dazu stellt der Gastgeber hübsche Teegläser kreisförmig auf ein traditionelles, silbernes Teetablett. Er hebt nun die Teekanne etwa 30 bis 40 Zentimeter über die Gläser und befüllt sie zielsicher mit einem sehr dünnen Teestrahl. Danach schüttet er den Tee aus den Teegläsern wieder in die Kanne zurück. Diesen Vorgang wiederholt er bis zu fünf Mal, wodurch letztendlich eine Mischung aus aromatischem Tee und Zuckerschaum entsteht.

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    Teeverköstigung

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    Die Kunst des Tee-Eingießens


    Nach der Teeverköstigung begannen der Hausherr und offensichtlich seine Tochter, uns traditionelle Teppiche vorzuführen. Er erklärte uns die Vorteile verschiedener Stoffe und die Fertigungsweisen, so sollte z. B. Wolle eines Babykamels besonders weich sein. Manche seiner Teppiche waren riesig, und jeweils befühlten wir das am Boden liegende Material. Seine Teppiche – die selbstverständlich auch fliegen könnten – sollten alle in aufwändiger Handarbeit gefertigt worden sein und nur einen Bruchteil der angebotenen Ware in Marrakesch kosten. Eine unserer Kroatinnen ließ sich überzeugen und kaufte doch wirklich für 2.000 Dirham einen großen Teppich, der sich jedoch erstaunlich platzsparend zusammenrollen ließ. Dann ging es mit dem Bus weiter, und an einem Aussichtspunkt über Tinghir machten wir Fotos. Zu diesem Zwecke band mir ein Einheimischer seinen Schal um und gab mir seine Berbertasche. Ich hatte noch immer Probleme mit dem Binden des Schals, obwohl wir es am Vortag gezeigt bekommen hatten. Doch selbst machen oder nur sehen ist immer ein großer Unterschied. Jana konnte das schon recht gut.

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    Präsentation der Teppiche

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    Im Dorf


    Zur Mittagszeit gelangten wir in die Todra-Schlucht ca. 12 km oberhalb von Tinghir. Der Fluss hat sich hier durch den Fels gegraben und einen riesigen Canyon geschaffen. Die bis zu 300 Meter hohen Steilwände der Schlucht, deren Boden etwa auf 1400 Meter Meereshöhe liegt, sind wohl sehr attraktiv für den Klettersport, und so sahen wir auch einige Wagemutige, die an den Steilwänden ihr Glück versuchten. Der spektakulärste Teil der Todra Schlucht sind die letzten 600 Meter. Dort ist die Schlucht nur mehr ca. 10 Meter breit – gerade genug Platz für eine Straße. Der Bus blieb vor der Schlucht stehen, und wir marschierten zu Fuß. Mit dem Smartphone des salvadorianischen Pärchens machte Ali von uns ein Gruppenfoto.

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    Oberer Teil Tinghirs

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    Todra-Schlucht

    Im Maison d'Hôte Anissa fanden wir uns zum Mittagessen ein und saßen gemütlich im Schatten unter Palmen in einem Hof. Mit meinen geringen Französischkenntnissen versuchte ich, mein Essen zu bestellen, was mir von unseren beiden Franzosen, Dimitri und Elodie, zustimmendes Nicken einbrachte. Die beiden lebten auf Korsika – ich glaube, Dimitri erwähnte Bonifacio als Wohnort – und langsam wurden mir die beiden sympathischer. Dimitri sprach leider nur etwas Englisch, doch wir konnten uns unterhalten, Elodie leider ausschließlich Französisch. Sie waren ein nettes Paar. In der Schlucht hatte ich Dimitri erklärt, dass ich in der Schule vier Jahre lang Französisch hatte, das Meiste jedoch in Vergessenheit geraten war. Aus Ermangelung anderer Speisen außer Couscous und Tajines bestellte ich Brochettes, ähnliche Hähnchenspieße, wie die, die es am Vorabend zum Dinner gab, jetzt nur etwas größer. Ich hatte nach einem Bier gefragt, doch da die Berber Alkohol ablehnten, bestellte ich einen Orangensaft.

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    Chicken-Brochettes

    Die Weiterfahrt ging über Erfoud nach Merzouga; man sah meilenweit nur Geröll und Steine. Die letzte Pause wurde in einem Café Restaurant eingelegt. Oftmals gab es in diesen Restaurants die türkischen Hocktoiletten, von denen ich vorher schon gehört hatte. Als Mann kann man damit ja noch relativ gut zurechtkommen, doch für eine Frau stelle ich mir das eher nicht so toll vor, doch Marina und Jana waren damit zufrieden, wie sie mir versicherten.

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    Tja, manche Toiletten sind hier so

    Gegen 17:30 Uhr kamen wir in Merzouga an unserem Ausgangspunkt für den Dromedar-Ritt an, eine Herberge, wo wir es uns auf einer niedrigen Couch bequem machten. Hinter Merzouga erstreckt sich die Erg Chebbi, ein Sandwüstengebiet. Wir erhielten Tee, Kuchen und Erdnüsse und bereiteten uns langsam auf den bevorstehenden Ritt vor. Zur Vorbereitung banden sich alle ihre mitgebrachten Schals um. Jana war mir behilflich. Dann warteten wir. Es dauerte und dauerte. Doch schließlich war geplant, im Sonnenuntergang in ein Wüstencamp zu reiten, und dazu war es wohl noch ein bissel verfrüht. Einige von uns erkletterten schon einmal die nächste Sanddüne, und wir sahen, dass die Dromedare dort schon alle geduldig warteten. Dann kam ein Herr und hieß uns willkommen. Wir bekamen zu hören, dass es im Camp kein Wasser und auch keine Getränke gibt. Waschen könnten wir uns nur am nächsten Tag nach der Rückkehr hier zur Herberge. Der Herr begann, die Namen aufzurufen, und schon bald hörte ich meinen – na jedenfalls fast, denn mit dem Namen Heiko hat man überall im Ausland Probleme. Niemand kennt ihn oder kann ihn aussprechen. Ich sagte: „Let me take a look“, und schaute auf seinen Zettel. Ja, das war mein Name.

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    Da kommen auch Dimitri und Elodie

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    Empfang in der Herberge

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    Alle binden sich ihre Schals

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    Hinter der ersten Düne lagen sie schon

    Plötzlich sagte er zu mir:“ You chose the luxury version!“ Ja, das hatte ich durchaus. Ich hatte 85 € mehr bezahlt. Denn ich hatte im Vorfeld gelesen, dass nur das Camp mit den Luxus-Zelten wirklich draußen in der Wüste liegen sollte, während das normale Camp direkt hinter Merzouga läge. Nun wurde ich also von meiner Gruppe getrennt, die sich abmarschbereit machte und sollte warten. Nach und nach kamen noch Urlauber anderer Reisegruppen hinzu, die wohl ebenfalls eine Übernachtung im Luxuszelt gebucht hatten. Wir bildeten eine neue Gruppe von 13 Leuten. Sarah stellte sich mir vor, eine Amerikanerin. Sie schien schon viel in der Welt rumgekommen zu sein und hatte Deutsch studiert. Deswegen gab ich mir bei ihr keine große Mühe mehr, da sie alles verstand. Wir konnten uns auf Deutsch unterhalten. Ihr Freund Louis behauptete ebenfalls, die deutsche Sprache zu lieben. Wir Deutschen hätten für alles ein Wort und man könne sie auch wunderbar miteinander kombinieren wie z. B. „gegenüberliegende Ecke“. Silvie kam aus der Schweiz, aber sprach nahezu ausschließlich Französisch, weswegen sie sich prima mit den Marokkanern unterhalten konnte. Wir bekamen nun einige Dinge erklärt. Wir würden eine Stunde in unser Camp reiten. Dort hätten wir im Zelt ein großes Bett, eine Toilette, ein Waschbecken und eine Dusche. Auch Getränke könne man kaufen. Ich fragte laut: „Internet?“ Die Gruppe brach in Gelächter aus. „He needs Wifi“, sagte einer unserer Leute. Ich beteuerte dem Führer, dass das nur ein Spaß sein sollte. Doch er sagte, dass auch das möglich sei. Unglaublich.

    Nun fuhren wir in einem kleinen Bus weiter, denn unser Camp läge so weit außerhalb, dass wir das nicht alles reiten könnten. Nach 15 Minuten waren wir in einem Dorf gelandet, welches offensichtlich etwas weiter in der Sandwüste lag. Unser Gepäck warfen wir auf einen Pickup, und vor uns lagen unsere Reittiere. Nun wurden mir, Louis, Sarah und zwei Mexikanern eine Gruppe fünf liegender Dromedare zugewiesen. Ich bekam das Tier an der Spitze, schwang das Bein über den dicken Kamelsattel, und es richtete sich auf.

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    Unsere Reittiere

    Auf ging’s auf den Rücken unserer Wüstenschiffe durch den Sand. Man hatte uns noch erklärt, dass wir den Tieren den Marsch erleichtern würden, wenn wir uns nach vorn lehnen würden, wenn es bergauf geht und zurück lehnen würden, wenn es bergab ging. Doch gerade das Bergabreiten war gar nicht so einfach. Das Tier machte dann große, ausfallende Schritte, und man musste sich ganz schön auf den Griff des Sattels stemmen, um sich auf dem Tier zu halten. Dabei drückten sich die Oberschenkel auf das Metallgestänge, welches vorn unter dem Sattel hervorschaute. Mit der Zeit schmerzten die Oberschenkel. Nach einer Weile hatte ich blaue Hände. Der Griff schien wohl vor nicht allzu langer Zeit gestrichen worden zu sein. Sarah erging es ebenso. Der Kamelsattel sah zwar groß und weich aus, doch war irgendwie nicht weich genug. Ist man eine Weile auf dem Tier geritten, tut einem sowieso der Hintern weh. Nach und nach arbeiteten wir uns durch die Wüste. Es war ein Erlebnis, aber kein leichtes. Ein Führer ging unserer Fünfergruppe voran und führte die Dromedare mittels eines Seils. Hin und wieder unterhielt ich mich mit Louis, meinem Hintermann. Wenn wir ein Foto wollten, konnten wir unserem Führer Bescheid sagen. Dann hielt er an, und wir bzw. er machte dann Bilder. Wir sollten auf unsere Handys jedoch gut aufpassen, denn „Sand isn‘t good for this machines“.

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    Und los geht's

    Dann ging die Sonne langsam unter, und wir pausierten auf einer großen Düne. Wenn die Tiere sich zum Absteigen hinknien sollten, dann taten sie erst einmal gar nichts. Irgendwann knickten sie unverhofft die Vorderbeine ein, und man geriet in eine solch dramatische Schräglage, dass man fast vom Tier fiel. Es war herrlich hier und fantastisch, diese tolle Stimmung auf Foto einzufangen. Die untergehende Sonne, Sand und nichts als Sand, absolute Ruhe, nur manchmal ein leise murrendes Dromedar. Hin und wieder sahen wir andere Gruppen oder Fahrzeuge, die durch den Sand brausten.

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    Der Sonnenuntergang

    Nach etwas über einer Stunde kamen wir in unser Camp für die Nacht. Ist man so lang auf einem Dromedar geritten, ist man froh, wieder laufen zu können, weswegen ich nicht ganz sicher bin, was leichter ist: auf einem Dromedar durch die Wüste zu reiten oder selbst zu laufen. Auch unser Gepäck war angekommen. Das Camp sah hervorragend aus. Rote Teppiche waren in der Mitte für uns ausgelegt. Sie führten zum großen Gemeinschaftszelt, in dem wir auch später unser Abendessen einnehmen würden. Zu beiden Seiten der roten Teppiche standen unsere großen, geräumigen, rechteckigen Zelte, vor denen kleine Lampen uns den Weg wiesen. Das Innere der Zelte war wirklich nicht von schlechten Eltern und erinnerte eher an eine Ferienwohnung. Es gab Handtücher, Kissen, Nachttischlampen, Spiegel und Tische. Alles, was man brauchte. Zur Begrüßung gab es Nüsse und Tee. Beim Abendessen lernte ich ein deutsches Pärchen kennen, die aus Rosenheim kamen, was man auch an der Aussprache deutlich hörte. Sie hatten zuvor einige Tage in Fès verbracht und berichteten, dass die Verkäufer in den Souks dort noch schlimmer wären als in Marrakesch. Zur besseren Verständigung, und damit alle am Tisch etwas davon hatten, redeten wir in der Folge aber ausschließlich auf Englisch. Witzige Anekdoten des bisherigen Urlaubs wurden ausgetauscht und viel gelacht. Das Essen war nichts Besonderes. Es gab (wieder) Brochettes, recht wabbelige Pommes, Reis und Gemüse. Dazu konnten wir uns jedoch kühle Cola bestellen. Sogar eine Puerto-Ricaner hatten wir am Tisch, der sich über die Pommes sehr freute. Nach dem Essen war es dunkel, und einheimische Jungs trommelten und sangen vor dem Zelt. Wir bekamen die Möglichkeit zu tanzen und auch selbst die Trommeln zu bedienen. Alsbald zog ich mich jedoch zurück, da ich mich auf eine Dusche freute und den Freunden zuhause noch schreiben wollte. Ja – ganz recht. Wir hatten hier wirklich Internet. Das Passwort hatten wir beim Abendessen erhalten.

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    Das Camp

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    Luxus-Wüstenbett

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    Links Toilette, Mitte Waschbecken, rechts Dusche

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    Meine Wüstendusche

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    Einheimische Jungs spielen vor dem Hauptzelt

  • Tajine, Couscous & Méchoui - Eine Reise in das Reich von Tausendundeiner Nacht

    • Heiko705
    • 5. Dezember 2019 um 20:15
    Zitat von ELMA

    Heiko, eine Frage:

    Hats Du diesen Ausflug schon in D gebucht ?

    oder erst in Marrakesch??

    Wie hast Du davon erfahren ?

    Liebe Grüße,

    Elke

    Alles anzeigen

    Hallo Elke, ich habe solche Ausflüge und die Möglichkeit, sie zu buchen, zu Hause im Internet gefunden.

  • Tajine, Couscous & Méchoui - Eine Reise in das Reich von Tausendundeiner Nacht

    • Heiko705
    • 5. Dezember 2019 um 13:24

    Hehe, nein, nein, das blaue Tuch in meinem Avatar-Bild ist nicht das blaue Tuch, welches ich mir selbst gekauft habe. Das gehörte einem Einheimischen.

  • Tajine, Couscous & Méchoui - Eine Reise in das Reich von Tausendundeiner Nacht

    • Heiko705
    • 5. Dezember 2019 um 11:06

    Hallo Richard, nice to see you again...8)

  • Tajine, Couscous & Méchoui - Eine Reise in das Reich von Tausendundeiner Nacht

    • Heiko705
    • 4. Dezember 2019 um 23:02

    Tag 03 – Aufbruch nach Merzouga

    Samstag, der 14.09.2019:

    Unterhalb des Djamaâ El Fna ist ein Geldautomat der Banque Populaire. Hier pflegte ich, mein Geld abzuheben, was auch recht problemfrei klappte, doch ob ich dabei den besten Kurs erwischte, war mir nicht ganz klar. Es wurden einfach zu viele Möglichkeiten der Abrechnung angeboten. Ich bekam immer ca. 10 Dirham für den Euro und war damit zufrieden.

    Ich hatte Rachid bereits erklärt, dass ich heute auf eine Wüstentour starten würde und erst zwei Tage später wiederkommen würde. Natürlich musste ich mir gründlich überlegen, was ich in meinen Rucksack packte, denn schließlich wollte ich ja nicht mein komplettes Gepäck mitnehmen und wusste ja auch gar nicht, wie viel Platz im Bus für so etwas zur Verfügung stand. Heute Nacht hatte ich viel besser geschlafen. Um 07:35 Uhr sollte ich am großen Tor vor dem Riad mit einem weißen Mercedes-Kleinbus abgeholt werden.

    Dann kam er, und er war bis auf einen Sitzplatz in der Nähe der Schiebetür bereits voll. Im Bus saßen Menschen aller möglichen Nationalitäten. Neben mir saßen zwei blonde, junge Damen. Ich fragte sie: „Am I the last one?“ „Yes, you are! Where do you come from?“ “Germany!” “Wir haben uns das schon gedacht.” „Ihr seid Deutsche?“ Sie nickten eifrig. „Sieht man mir das an?“ „Och, wir haben gesehen, dass wir drei die Einzigen im Bus sind, die angeschnallt sind“, sagten sie. Die beiden Damen waren Marina (26) und Jana (24) aus Trier. Cool, da hatte ich wenigstens welche mit dabei, mit denen ich mich gut unterhalten konnte. Wir waren eine recht illustre, 17-köpfige Truppe. Da waren also drei Deutsche, zwei Portugiesen, eine Kanadierin, zwei Franzosen, ein Australier, zwei Salvadorianer, vier Kroatinnen und zwei Asiaten. Unser Fahrer hieß Haj. Mein Rucksack fand hinten drin noch Platz, und auf ging’s.

    Es gibt zwei Pässe über den Hohen Atlas, den Tizi-n-Test und den Tizi-n-Tichka. Wir fuhren auf den Letzteren. Am Café Restaurante Argan Wiskdo am Anfang des Passes legten wir eine erste Pause ein. Hier konnte man einheimische Frauen bei der Herstellung des Argan-Öls erleben und selbstverständlich auch entsprechende Produkte erwerben. Die Argan-Nuss kommt endemisch in Marokko und Algerien vor, und da man ihr zahlreiche, gut bekömmliche Wirkungen zuschreibt, werden die Nüsse oft zu Öl zermahlen. Das Speiseöl gilt als recht hochwertig und ist nicht gerade billig.

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    Frauen bei der Herstellung des Argan-Öls

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    Café Restaurante Argan Wiskdo


    Auf unserer Weiterfahrt das Gebirge hinauf kam es zu mancherlei kleinen Behinderungen. Die Passstraße wurde in vielen Teilen erneuert; und an den Hängen arbeiteten viele Bagger und Raupen. Dabei fiel viel Geröll auf die Straße, so dass wir manchmal eine Weile warten mussten, bis es weiterging. Sowieso wurde in Marokko sehr viel gebaut und viele Straßen erneuert bzw. verbreitert. Wir kamen an einen Aussichtspunkt. Von hier aus konnte man die gewundene Straße unter uns bestens überblicken. Hier legten wir eine weitere kleine Pause ein, um Fotos zu schießen. Ich machte Fotos von Marina und Jana und sie von mir.

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    Bagger am Hang

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    Der Pass

    Gegen Mittag erreichten wir ein für mich großes Highlight, das alte Ksar Aït-Ben-Haddou. Ein Ksar ist ein altes befestigtes Dorf, und Aït-Ben-Haddou ist das Bekannteste. Der alte Ortskern wurde von der Unesco als Weltkulturerbe anerkannt. Das Dorf liegt an einem Berghang in etwa 1270 bis 1320 m Höhe am Ufer des nur im Winter und Frühjahr wasserführenden Flusses Asif Mellah. Sowieso muss man sich die Flüsse (Oueds) in Marokko etwas anders vorstellen als bei uns. So gut wie jeder Fluss, an den ich auch später kam, war so gut wie ausgetrocknet und führt nur zu den kühleren Jahreszeiten Wasser. So steht das Wort Oued auch eher für „Flusslauf“. Eine Brücke führt über den Fluss. Auf der anderen Seite liegt der neuere Ortsteil. Wie wir erklärt bekamen, ist Aït das Wort für Familie oder Sippe. Die doppelten Punkte über dem i bedeuten, dass das Wort langgezogen wird. Das Wort Ben (jüdisch) ist recht bekannt und bedeutet Sohn. Das ist also das alte Dorf der Sippe des Sohnes von Haddou. Diese kontrollierte zur Zeit der Almoraviden im 11. Jahrhundert am Asif Mellah den Handel auf der alten Karawanenstraße zwischen Timbuktu und Marrakesch. Die alten, atemberaubenden Tighremts (Wohnburgen) und Kasbahs sind alle aus Stampflehm erbaut. Das Dorf diente bereits als Kulisse für über 20 Hollywood-Filme. Und der Anblick ist natürlich klasse.

    Wir hielten im neuen Ortsteil an einem Restaurant, in dem wir nach der Besichtigung des Dorfs zu Mittag essen würden. Mohammad stellte sich als unser Führer vor und war sehr witzig. Wenn er zu einer der Kroatinnen sprach, sagte er einfach nur „Modrić“. Der männliche Teil des portugiesischen Pärchens war für ihn „Christiano Ronaldo“. Wir Deutschen dagegen waren für ihn die Berber Europas. Er erklärte dies damit, dass die Germanen ein ähnlich altes Volk seien wie die Berber in Nordafrika. Als er den Kroatinnen erklärte, dass es solche Ksour (Mehrzahl von Ksar) größtenteils nur in den Maghreb-Staaten gibt und sie mit dem Wort nichts anzufangen wussten, sagte er: „Maghreb! Like Zagreb!“ Daraufhin brachen ich und die Kroatinnen in schallendes Gelächter aus. Dass ich ein großer Kroatien-Fan bin, hatte ich ihnen bereits erzählt. Sie waren erstaunt, welche Orte und Inseln ich bereits alle besucht hatte. Sie selbst kamen aus einem Dorf in der Nähe von Zagreb.

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    Mohammad

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    Aït-Ben-Haddou


    Durch das trockene Flussbett wanderten wir in das alte Ksar. Fast in jedem Satz Mohammads kam das Wort „Inschallah“ vor. And now – inschallah – we can go! Das war so eine Art Running Gag. Eigentlich bedeutet es so viel wie „so Gott will“. Am Ortseingang wurden auch einige Souvenirs verkauft, der Rest des Dorfs war allerdings ursprünglich. Für mich war das etwas ganz Besonderes, freute ich mich doch bereits seit langem wie ein Schneekönig auf Aït-Ben-Haddou. Dass man hier viele Fotos schießt, versteht sich von selbst. Die alten Lehmhütten haben teilweise sehr aufwändig verzierte Fenster. Durch die engen Gassen bewegten wir uns auf den Hügel hinauf. Das Dorf sieht einfach umwerfend aus! Mohammad zeigte uns eine alte, halb verfallene Hütte. Das sollte bei ihnen wohl das Hammam sein. Im Dorf wohnt noch seine Schwester (und manchmal auch er selbst), und so führte er uns in das alte Haus, wo die Schwester uns herzlich begrüßte. Einen Chinesen, der einfach so in das private Haus eingedrungen war, musste Mohammad kopfschüttelnd vertreiben.

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    Das alte Ksar

    Nach der unvergesslichen Führung nahmen wir unser Mittagsmahl ein. Leider gab es mal wieder nur Couscous und Tajines. Doch der Preis zusammen mit einer Hühnersuppe – die Marina nicht anrührte – und Obst als Nachtisch war mit 100 Dirham recht günstig. Ich aß eine Chicken-Tajine mit Zitrone. Die beiden Mädels aßen meist nur vegetarische Tajines, doch muss ich an dieser Stelle betonen, dass ich eigentlich auch nichts Anderes hatte, nur lag halt bei mir ein Hähnchen-Beinchen darauf. Jana betonte, dass sie im Gegensatz zu Marina zwar keine Vegetarierin sei, doch nicht gern Fleisch esse, von dem sie nicht wüsste, woher es komme. Ich dachte mir: Oh, da wirst Du es in Marokko aber nicht leicht haben.

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    Chicken-Tajine

    Ich kaufte mir einen blauen Schal zur Vorbereitung auf die Wüste. Man trägt die nämlich nicht nur, weil es cool aussieht, sondern weil einem ansonsten in der Wüste der Sand ins Gesicht bläst, wenn es windig ist. Unsere Fahrt ging durch Ouarzazate. Hier befinden sich zwei große Filmstudios. Liebend gern hätte ich im Ort einige Fotos gemacht, denn hier stehen einige mächtige Kasbahs. Von Ouarzazate über Boumalne du Dades und über Tinghir bis nach Errachidia im Tafilalet führt die sogenannte „Straße der Kasbahs“, der wir nun folgten. Im Tal der Rosen machten wir eine weitere Pause, um unsere Getränkevorräte aufzufüllen. Teilweise gab es in den kleinen Geschäften gefrorene Mineralwasserflaschen, was Sinn macht, da sie auf diese Art und Weise wirklich lange kühl bleiben. Hier hinten beginnt so langsam aber sicher die Geröllwüste – riesige Ebenen voller Geröll und Steine, weite Steppen, nur jäh mit einigen, kleinen Büschen durchzogen, bis man ganz weit in der Ferne Berge sieht. Das ist Afrika. Hier beginnt die Sahara und zieht sich bis weit in den Osten zum Roten Meer. Sie ist größtenteils eine Stein- und Geröllwüste (Hammada oder Serir). Die Sandwüste (Erg) beginnt ganz im Südosten Marokkos mit der Erg Chebbi und der Erg Chegaga. Die restlichen Sandgebiete befinden sich weitestgehend in Algerien, Ägypten und dem Niger. Man weiß natürlich, was es heißt, in der Wüste zu sein. Doch wenn man selbst hier ist, sich vorstellt, kein Wasser zu haben, man weit und breit keinen Schatten sieht, dann kann einem doch etwas mulmig werden. In der Erg Chebbi können es schon mal über 50° werden.

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    Geröllwüste

    Die Gebäude in Boumalne du Dades waren sehr sehenswert und ziehen sich dicht an dicht die Hauptstraße hinauf. Manche unserer Reisegefährten schliefen während der Fahrt hin und wieder ein. Auch bei Marina und Jana sah ich des Öfteren den Kopf wegsinken. Unser Nachtquartier für den heutigen Tag sollte das Hotel Bougafer in Tinghir sein. Das Hotel machte einen sehr guten Eindruck. Neben einer weitläufigen, noblen Empfangshalle und einer Bar nannte es auch einen sehr sehenswerten Pool sein Eigen. Auch die Zimmer waren sehr ansehnlich gestaltet.

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    Das Hotel

    Als Einziger unserer Truppe musste ich unbedingt vor dem Dinner noch einen kleinen Spaziergang durch Tinghir machen, jedoch erst nach einer erholsamen Dusche. Typisch Heiko! In keiner anderen Stadt in Marokko wurde ich von den Einheimischen so düster angestarrt wie hier. Außer mir erblickte ich auch wirklich keinen anderen Touristen. Selbst schuld, Heiko! Viel Sehenswertes hatte dieser Teil der Stadt jedoch nicht, und so trat ich alsbald wieder den Rückweg an. Ich war nicht unfroh, als ich wieder im Hotel war. Zum Dinner gab es für alle – auch andere Reisegruppen hatten sich mittlerweile im Hotel eingefunden – große Schalen mit Brochettes (Fleischspieße), Reis, Brot, Kartoffeln, Gemüse und Hackfleisch in einer braunen Soße. Zusammen mit den Kroatinnen ließ ich es mir schmecken. Dann ließ ich mir zwei Heineken-Bier geben, die ich zum Abschluss gemütlich auf meiner Terrasse trank.

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    Eindrücke aus Tinghir

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    Das Dinner

  • Tajine, Couscous & Méchoui - Eine Reise in das Reich von Tausendundeiner Nacht

    • Heiko705
    • 4. Dezember 2019 um 21:20

    So soll's sein! Ich danke Dir, liebe Sylvi! :401:

    Doch jetzt geht's erstmal woanders hin...

  • Tajine, Couscous & Méchoui - Eine Reise in das Reich von Tausendundeiner Nacht

    • Heiko705
    • 4. Dezember 2019 um 06:09

    Hallo Elke, die Namen der Sehenswürdigkeiten wusste ich bereits vorher. Die Namen z. B. der Musikinstrumente habe ich erst hinterher nachgeschlagen!

  • Tajine, Couscous & Méchoui - Eine Reise in das Reich von Tausendundeiner Nacht

    • Heiko705
    • 3. Dezember 2019 um 23:57

    Tag 02 – Die alte Königsstadt

    Freitag, der 13.09.2019:

    Die erste Nacht im Riad zeichnete sich nicht unbedingt durch besonders langen Schlaf aus. Anscheinend wollte sich an das fremde Bett erst einmal gewöhnt werden. Doch hatte ich recht lange im Bett gelegen und frühstückte zu meiner vereinbarten Zeit um 08:30 Uhr. Vorher habe ich oft noch eine Zigarette auf der Dachterasse geraucht und die Sonne genossen. Und heute bin ich noch vor dem Frühstück zu meinem Parkplatz gelaufen und bezahlte für 4 weitere Tage. Das Frühstück wurde von Fatima zubereitet und war recht gut. Es gab Kaffee und Orangensaft, Crêpes, ein Stück Kuchen, Baguette, Butter, Marmelade, Streichkäse, Yoghurt und Bananen. Das Frühstücken war theoretisch auch bereits früher möglich, doch konnte Rachid erst um 08:30 Brot besorgen, also stand meine regelmäßige Frühstückszeit dadurch fest. Auch ein deutsches Pärchen nächtigte im Riad. Sie waren recht zufrieden mit unserer Unterkunft und lobten die Sauberkeit, die ja in solch südlichen Ländern nicht immer unbedingt gegeben sei. Sie wollten zu einer kleinen Wüstentour aufbrechen.

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    Frühstück

    Heute sollte mein großer Marrakesch-Tag werden, und so machte ich mich nach dem Frühstück auf. Das erste Ziel konnte ich ja auch bereits schon von weitem sehen, sah ich jeden Abend von meiner Dachterrasse aus und hörte ich auch sehr oft, die Koutoubia-Moschee. Das Minarett ist 77 Meter hoch, und die aus dem 12. Jahrhundert stammende Moschee ist die größte Moschee Marrakeschs und eine der ältesten Moscheen im ganzen Land. Natürlich darf sie ein Ungläubiger nicht betreten, und als ich davor stand, hatte ich aufgrund der Höhe Probleme, sie ganz auf ein Bild zu bekommen. Dahinter befindet sich ein Palmenpark.

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    Koutoubia-Moschee


    Bis zum Kasbah-Viertel muss man eine Ecke laufen, doch da man die Saadier-Gräber im Innern bereits früh morgens aufsuchen sollte – der Ansturm der Touristen wird nämlich immer mehr im Laufe des Vormittags – machte ich mich auf den Weg. Unterwegs kaufte ich ein buntes Hemd als Geschenk für die Lieben zuhause und handelte nicht. Der Verkäufer wollte 100 Dirham, und das erschien mir auch angemessen. Den Eingang zum Kasbah-Viertel ziert ein mächtiges Tor, das Bab Agnaou. Auch hier befinden sich einige Marktgassen und eine kleinere Moschee, die Moschee al-Mansur. Die Saadier-Gräber befinden sich an bzw. in künstlerisch sehr beeindruckenden Mausoleen. Hier sollte ich einen ersten Vorgeschmack von der marokkanischen Architekturkunst des Spätmittelalters bekommen. Die Nekropole wurde erst 1917 wiederentdeckt. Hier ruhen vier Sultane und ca. 60 Angehörige der mächtigen Saadier-Dynastie des 16. Jahrhunderts. Die Ausstattung mit Carrara-Marmor und andalusisch anmutendem Mosaik- und Stuckwerk ist wirklich prächtig. Ornamente reichen teilweise vom Boden bis zur Decke. Ich war wirklich erstaunt, was hier bereits in damaliger Zeit erschaffen wurde. Trotz der frühen Zeit tummelten sich in manchen Gängen schon viele Besucher, so dass man ein paar Minuten warten musste, um ebenfalls das Innere betrachten zu können. Am Ausgang wurde mir natürlich vehement ein Buch über die Gräber nahegelegt, was ich jedoch ablehnen konnte.

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    Bab Agnaou

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    Beim Gewürzverkäufer

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    Moschee al-Mansur

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    Die Saadier-Gräber

    Die Sonne hatte mittlerweile zu alter Stärke und Kraft zurückgefunden. Ich besuchte den großen Königspalast von Mohammed VI., dessen Besichtigung jedoch strengstens verboten ist. Schon von weitem wird man darauf hingewiesen, dass man nicht fotografieren darf. Dann gelangte ich zu einem Gimbri-Spieler. Die Gimbri ist eine Kastenhalslaute mit lediglich drei Seiten. Ich legte ihm 20 Dirham in seinen Behälter, und er begann wirklich lustig für mich zu spielen. Diese Musiker in Marrakesch pflegen eine Kopfbedeckung mit Bommel zu tragen, und während sie spielen, bewegen sie den Kopf derat, dass sich die Bommel um den Kopf dreht. Sein Spiel hatte mir wirklich gefallen.

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    Gimbri-Spieler

    Nicht weit von hier befand sich der El-Badi-Palast. Der Eintritt in so gut wie alle Museen oder Paläste kostete 70 Dirham. Dieser Palast war in der Saadier-Dynastie der größte und prunkvollste Palast Marokkos. Leider ließ ein Sultan im 17. Jahrhundert den Palast größtenteils abtragen, um damit in Meknès seinen eigenen Palast zu errichten. Doch die Dimensionen ließen erahnen, welch großartige Anlage es einst war. Heute sind die Mauern vielfach von Störchen besiedelt, die hier ihre Nester bauen. Im Innern der weitläufigen Mauern, in denen sich auch kleinere Gärten befinden, herrscht größtenteils Ruhe, da sich die Besucher hier sehr gut verteilen. Der aus dem 12. Jahrhundert stammende ca. 2m hohe Gebetsstuhl (auch Minbar genannt) der Koutoubia-Moschee befindet sich hier in einem Ausstellungsraum.

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    El-Badi-Palast

    Ich besuchte die Mellah und eine jüdische Synagoge. Der Staat wollte im späten Mittelalter die Wirtschaftskraft der jüdischen Bevölkerung für sich nutzen und sie vor Ausschreitungen durch die andersgläubige Mehrheitsbevölkerung schützen. Deshalb wurde die Mellah häufig in der Nähe des königlichen Palastes oder der Kasbah des Gouverneurs errichtet. Im 19. Jahrhundert waren getrennte jüdische Viertel in allen Städten Marokkos üblich. Die Gassen hier waren besonders eng, alles erschien hier noch älter und ursprünglicher, und die Preise für angebotene Gewürze sind wohl etwas tiefer als in den Souks der Medina. Die Slat Al Azama Synagoge hat mich in der Tat beeindruckt. Auch sie besitzt einen Innenhof wie ein Riad, der sehr kunstvoll in blau-weißen Farben gefliest ist; hier kann man sich auch gemütlich setzen. Auch eine Ausstellung zum Leben der marokkanischen Juden befindet sich im Innern. An einer niedrigen Türzarge schlug ich mir mal wieder den Kopf an. Waren wohl alle recht klein, die Juden Marrakeschs. Die Gebetsräume waren aufwändig eingerichtet.

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    Die Synagoge

    Der Bahia-Palast war wieder sehr prunkvoll – ähnlich wie die Mausoleen der Saadier-Gräber. Die Innenhöfe haben zum Teil große Ausmaße. Einer von ihnen ist parkähnlich begrünt und sehr idyllisch. Die Verzierungen und Ornamente, die kunstvoll gearbeiteten Türen und Tore, all das ist sehr beeindruckend. Der Palast wurde von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt und ist eher jüngeren Datums, da er erst im 19. Jahrhundert erbaut wurde. Er hat eine Grundfläche von 8.000 m² und besitzt über 160 Räume, unzählige Patios und viele Riads. Überall trifft man auf einen andalusischen und maurischen Baustil. Man könnte sich hier sehr leicht verlaufen, wenn nicht hin und wieder Pfeile an den Wänden angebracht wären. Fast in jedem Raum sind kunstvolle Fliesen aus Marmor, phantasievolle Mosaiken und Arabesken aus Stuck zu sehen. Die Zimmerdecken wurden im maurischen Stil aus Zedernholz geschnitzt und mit vielen kleinen Details verziert. An drei hohen Säulen befanden sich Steckdosen, die natürlich alle belegt waren. Die Smartphone-Akkus der Touristen wurden hier auf Hochtouren aufgeladen.

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    Bahia-Palast

    Mittlerweile war es Mittag geworden. Bis zum Museum Dar Si Said war es nicht weit. Ein Einheimischer zeigte mir die letzten Meter des Weges und wollte unbedingt, dass ich im Anschluss an den Besuch mit ihm komme, damit er mir etwas zeigen (und natürlich verkaufen) konnte. Das Museum widmet sich vorrangig den kunsthandwerklichen Erzeugnissen der Berberkultur, bestach für mich aber vor allem wieder mit der kunstvollen Architektur ähnlich wie der Bahia-Palast oder die Saadier-Gräber. Eines dieser Gebäude ist schöner als das Andere. Das im späten 19. Jahrhundert errichtete Palais gehörte einem Kriegsminister des Sultans und Bruder des damaligen Großwesirs und besitzt ebenfalls gartenartige Innenhöfe. Hier werden Schmuck, Keramik, Türen von Speicherburgen und Berberteppiche ausgestellt. Als ich aus dem Museum herauskam, hatte ich es plötzlich sehr eilig und konnte mit dem in der Nähe wartenden Einheimischen leider nicht mitgehen.


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    Auf dem Weg zum Museum

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    Museum Dar Si Said

    Nun hatte ich mir vorgenommen, vom Busbahnhof nahe der Koutoubia-Moschee zum Jardin Majorelle mit dem Bus zu fahren. Zu Fuß hätte ich nämlich knapp 40 Minuten bis zu diesem herrlichen Garten laufen müssen. Bei den Bussen angekommen fragte ich nach den Linien, die zum Garten fahren würden, und man nannte mir auch drei. Als nach mindestens 10 Minuten aber noch immer kein geeigneter Bus angehalten hatte – einer kam zwar, doch einsteigen durfte man nicht – winkte ich mir ein Taxi herbei. Diese 50 Dirham hatte ich nun auch noch, auch wenn der Preis für die nicht besonders weite Fahrt wohl überzogen war. Es lohnte sich jedoch. Nachdem ich mich an der langen Schlange vor dem Eingang angestellt hatte und auch hier 70 Dirham bezahlte (Einheimische zahlen nur 40), fand ich mich in einer kleinen Oase wieder. Zum Trubel der Stadt war dies ein erholsamer Kontrast. Man fühlt sich hier fast wie im Urwald, der Geist entschleunigt automatisch und genießt. Der Jardin Majorelle ist ein historischer botanischer Garten. Der Park wurde 1924 angelegt, doch geriet dann in Vergessenheit, bis er von dem Modeschöpfer Yves Saint Laurent und seinem Partner wiederentdeckt und restauriert wurde. Hier schufen sie sich ein kleines Paradies. Heute ist der Park mit über 600.000 Besuchern im Jahr eine beliebte Sehenswürdigkeit in Marrakesch. Bougainvillea, Kakteen, Bambus und Wasserlilien beispielsweise wurden in der ganzen Welt gesammelt und hier, umringt von hohen Palmen und Wasserläufen, angesiedelt. Nach dem Tod Laurents 2008 soll seine Asche im Rosengarten verstreut worden sein. Der Park beherbergt weiterhin ein blaues Atelier, eine Boutique, eine Bibliothek und ein Restaurant. Auch einige Japaner fanden sich hier, die ganz klischeehaft alles auf Bild festhalten und überall Selfies machen mussten. Die Namen vieler Besucher waren auf Bambusstämmen verewigt. Nicht wenige Besucher sieht man auf Bänken sitzend und einfach ein Buch lesen. Eine herrliche Ruhe.


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    Jardin Majorelle


    Ein weiteres Stadttor der Medina ist das Bab Doukkala nebst gleichnamiger Moschee. Nach dem Besuch des botanischen Gartens bat ich einen weiteren Taxifahrer, mich dort hinzubringen – und dieses Mal zahlte ich nur 35 Dirham. Leider musste ich dann feststellen, dass ich am Bab Moussoufa war, einem Stadttor im Norden von meinem eigentlichen Ziel. Auch hier fand ein Markt statt, doch fand ich es in diesem Bereich sehr ärmlich und unsauber. Bis zum gesuchten Stadttor brauchte ich dann nur 5 Minuten. Die zugehörige Moschee erschien mir dann aber recht unscheinbar, und der Eintritt war für mich natürlich tabu.


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    Bab Moussoufa

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    Bab Doukkala

    In südöstlicher Richtung – wieder in der Nähe des Zentrums – gelangte ich im Anschluss zum Palast Dar-el-Bacha. Nachdem ich einen Polizisten befragt hatte, wo sich denn der Eingang befände und dennoch nicht erfolgreich war, kam ich zurück und bat ihn mitzukommen. Und er tat es wirklich. Dar-el-Bacha bedeutet "Haus des Paschas". Es ist ein schönes Beispiel maurischer Architektur mit Brunnen und Orangenbäumen im Innenhof, traditionellen Sitzbereichen und einem Hammam. Einige der ursprünglichen Innendesignmerkmale wurden beibehalten und restauriert, darunter die geschnitzten und bemalten Zedernholztüren, schwarz-weiß karierten Marmorböden, Decken mit bunten Mosaiken und Säulen mit natürlichen Pigmenten wie Indigo, Safran und Mohn. Kurz gesagt ist es ein Juwel und braucht sich nicht vor den zuvor gesehenen Palästen und Museen zu verstecken.


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    Dar-el-Bacha

    Ein Hammam ist ein Badehaus, und auch ich gedachte am heutigen Tage ein Hammam zu besuchen. Das gehört zur marokkanischen Kultur. Die Einheimischen treffen sich hier und hören die neuesten Neuigkeiten. Man lässt sich mit schwarzer Seife massieren und es sich gut gehen – Wellness sozusagen. In früheren Zeiten gab es in den Wohnhäusern gar kein Wasser, und so war ein Badehaus die einzige Möglichkeit, sich zu waschen. Da ich aber bedachte, dass ein Besuch mich mindestens weitere 350 Dirham kosten würde und ich heute schon sehr viel Geld in Eintrittskarten investiert hatte, nahm ich davon Abstand. Ich hatte mir dafür eigens das Hammam Mouassine in der Medina ausgesucht, musste später jedoch feststellen, dass es nur für Frauen war. In den Hammams sind Männer und Frauen sowieso getrennt. Vielleicht würde ich später einen Hammam-Besuch nachholen!

    Ich war heute sehr viel gelaufen, und als ich nun wieder in die Nähe meines Riads kam, nutzte ich die Chance, um kühl zu duschen und mir frische Kleidung anzuziehen. Welch ein Genuss das war, nachdem ich den ganzen Tag in der Sonne unterwegs gewesen war. Im Riad lernte ich nun Ajif kennen, der nachmittags für das Haus zuständig war. Ich verstand mich mit ihm sehr gut. Als er vorschlug, dass wir nun die Bezahlung regeln könnten, er aber mit dem Lesegerät für die Kreditkarte nicht zurechtkam, ließ er verlauten, er würde Rachid Bescheid sagen. Der könne das.

    Durch die Dusche frisch erholt, schmiss ich mich sogleich wieder ins Getümmel. Das Dar Cherifa gilt als das älteste Haus Marrakeschs und lag in der Nähe meines Riads. Heute ist es eher eine Art Café, in dem man gemütlich Platz nimmt und seinen Tee trinkt. Es ist stilvoll eingerichtet und besitzt noch die alten, kunstvollen Holzornamente an den hohen, verzierten Wänden. So ist es ebenfalls eine Oase der Ruhe. Obwohl ich nichts zu mir nahm, durfte ich mich frei umschauen und Fotos machen. Auch die Dachterrasse ist herrlich und lädt zum Verweilen ein.


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    Dar Cherifa

    Wenn ich abends in den Gassen der Medina unterwegs war, bin ich des Öfteren Jugendlichen begegnet, die mir weismachen wollten, dieser Durchgang sei geschlossen, was selten der Wahrheit entsprach. Ich erklärte mir dieses Verhalten damit, dass sie hofften, etwas Geld zu verdienen, wenn ich mir einen angeblich besseren Weg von Ihnen zeigen ließe.

    Zum Ausklang des Tages besuchte ich nun nochmal den Djamaâ El Fna, um einen weiteren Orangen- und auch einen Granatapfelsaft zu genießen und streifte durch die Rue Souk Semmarine und die Rue Kennaria, also die Teile der Souks, die ich bislang noch nicht kannte. Für die gewöhnungsbedürftige Verkaufsstrategie der Marktleute hatte ich mich geistig gewappnet. In den Gewürz-und Kräutersouks duftet es natürlich herrlich. Schon im Vorfeld hatte ich von der besonderen Kräutermischung Ras el-Hanout gehört, die ganz fantastisch schmecke und eine Mixtur aus über 50 einzelnen Gewürzen sei. Auf dem Djamaâ El Fna steigt einem der Duft von Gebratenem in die Nase. Doch riecht es leider nicht überall gut. Es gibt nicht wenige Wohngassen, die sehr dreckig sind und in denen der Geruch sehr grenzwertig ist. Es ist unübersehbar, unter welch ärmlichen und unsauberen Verhältnissen in der einen oder anderen Gasse gelebt wird. Ich sah Käfige mit Massen von dicht an dicht am Boden kauernden Hühnern. Nicht selten erlebte ich es, dass zum Beispiel ein Restaurant- oder Hausbesitzer den Boden vor seinem Gebäude mit Wasser bespritzte. Was sollte das bedeuten? Sollte das die Situation etwa angenehmer gestalten?


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    In den Souks

    Zurück in der Kennaria kaufte ich mir ein braunes, marokkanisches, aber dezentes Hemd. Von der Idee, mir eine Djellaba zu kaufen, hatte ich mich nun weitestgehend verabschiedet. Vielleicht war das als Tourist dann doch eine Spur zu viel des Guten. Schließlich war mir noch kein Fremder in einer Djellaba begegnet, und auch später sollte ich insgesamt nur zwei sehen, einen Europäer und einen Asiaten. So wäre das braune, leicht verzierte Hemd für mich angemessener. Doch ein weiteres Mal versagte ich beim Feilschen. Das Anfangsgebot des Verkäufers lag bei 280 Dirham. Ich schaffte es leider nur, den Preis auf 210 zu drücken. Warum blieb ich nicht einfach hart und ging nach meinem Anfangsgebot von 150 Dirham? Vielleicht hätte er mir hinterhergerufen, dass er damit schließlich doch einverstanden war. Das Feilschen musste ich noch üben. Der Verkäufer fragte mich nach meinem Beruf, und ich musste feststellen, dass es alles Andere als einfach ist, einem Marokkaner zu erklären, was ein Sozialversicherungsfachangestellter ist.

    Auf dem Djamaâ El Fna hatte man mit einem Spiel begonnen. Die Touristen bekamen mit kleinen Reifen bestückte Angeln in die Hände und konnten damit nach Limonadenflaschen angeln. Sollte der Reifen genau über die Spitze einer Flasche rutschen, durfte man die Flasche behalten. Als ich ein Foto vom Geschehen machte, lief bereits der Veranstalter auf mich zu, damit ich doch ebenfalls teilnehme. Schnell weg hier. Das schafft man sowieso nicht.


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    Schnell weg hier

    Zum Abendessen besuchte ich das Restaurant Le Salama in der Rue Kennaria. Das ist auch eine durchaus bessere Adresse. Das Restaurant hat mehrere Etagen, und ich nahm ganz oben Platz. Von hier aus schaut man über die Dächer der Stadt. Die Atmosphäre war schummrig angenehm, und von der Decke rankten viele Grünpflanzen in Blumentöpfen herab. Ich entschied mich für eine Rindfleisch-Tajine mit Pflaumen. Die Tajine ist in Marokko eine sehr gängige Form der Essensdarreichung. Schon vor tausenden von Jahren nutzten die Berber diese Lehmtöpfe zum Schmoren von Fleisch und Gemüse. Denn in der Tajine verteilt sich die Hitze perfekt, und das Gargut bleibt knackig, schmort schonend und wird wunderbar aromatisch. Sie ist ein runder Topf mit kegelförmigem, spitz zulaufendem Deckel. Durch das Schmoren bleiben Fleisch und Gemüse in der Tajine unglaublich saftig und nehmen den Geschmack von Gewürzen besonders gut an. Dann gibt es auch noch die Tangia, ein urnenartiger Topf, in der die Speise für noch längere Zeit geschmort wird, wie man mir erzählte. Natürlich kann in der Tajine vieles zubereitet werden, doch oftmals scheint die Auswahl an Tajines sehr begrenzt zu sein. In manchen Restaurants gibt es lediglich eine vegetarische Tajine und eine Chicken-Tajine. Im Le Salama hatte man zum Glück etwas mehr in der Auswahl, und ich muss sagen, dass meine Rindfleisch-Tajine eine der besten Mahlzeiten des kompletten Urlaubs war. Zusammen mit den Pflaumen, einer sehr fruchtigen Soße und Sesamkörnen schmeckte das Rindfleisch hervorragend. Fleisch und Früchte kann man sehr gut miteinander kombinieren. Dazu gönnte ich mir ein Glas Rotwein. Die Bedienung brauchte jedoch immer eine gewisse Zeit. Mir war schonklar, wenn ich nun die Rechnung verlangen würde, würde der Ober sie mir hinlegen und dann wieder verschwinden. Genauso kam es. Er legte die Rechnung hin und drehte sich um. Ich sagte: „Please stay here!“ Daraufhin musste das Pärchen am Nebentisch lachen. Tja, ich wollte aufbrechen und mag es einfach nicht, dann wieder ewig warten zu müssen, bis ich zahlen kann. Natürlich kann man das Geld auch einfach hinlegen, doch was macht man, wenn man es nicht passend hat? Ich zahlte also. Das Pärchen konnte mich sehr gut verstehen und stimmte mit mir überein, dass die Location sehr schön war, die Bedienung aber zu wünschen übrig ließ. Zurück im Riad traf ich wieder Rachid an. Gemeinsam gingen wir die Sache mit dem Kreditkartenleser an, und für Rachid war das wirklich kein Problem. Ich entdeckte leichte Blasen an meinen Füßen.

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    Im Le Salama

  • Tajine, Couscous & Méchoui - Eine Reise in das Reich von Tausendundeiner Nacht

    • Heiko705
    • 3. Dezember 2019 um 21:46

    Kutschfahrt durch die Medina:

    [evideo='101','large','player'][/evideo]

  • Tajine, Couscous & Méchoui - Eine Reise in das Reich von Tausendundeiner Nacht

    • Heiko705
    • 3. Dezember 2019 um 21:40

    Qerqabatspiel auf dem Djamaâ El Fna:

    [evideo='100','large','player'][/evideo]

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