Beiträge von Heiko705

    Hehe, wäre es die einzige andere Person gewesen, die mitgefahren ist, hätte ich sie bestimmt kennengelernt. Aber es kamen auch noch Andere hinzu. Die Mitnahme eines Rollers wäre auf diesem Boot nicht möglich gewesen, ich will aber nicht ausschließen, dass es auf Anderen eventuell klappen könnte.

    Eine Vorbuchung ist nicht notwendig, nein, aber ich mag das. Selbstverständlich hätte ich zum nächsten Supermarkt fahren können und den Schein wechseln, aber dann hätte es ja keinen Sinn gemacht, zurück zum Restaurant zu fahren, da ich dann ja auch gleich im Supermarkt Getränke kaufen kann. So habe ich es auch gemacht.

    Teil 09

    06 – Koh Yao Yai - Erkundung des Paradieses

    Mittwoch, der 06.12.2023 (Vormittag und Mittag)


    Eben war ich noch einkaufen. Die Thailänder haben doch wirklich im Supermarkt komplette, gerupfte Hühner im Regal liegen, mit Kopf und Beinen. Ich habe nicht schlecht gestaunt. Vor der Salat- und Gemüsetheke liegen Salatblätter und Bohnen einfach auf dem Fußboden rum. Da ist den Leuten beim In-die-Tüte-Machen wohl immer mal was runtergefallen, was dann einfach liegen gelassen wird. Ts, ts, ts…Dass die Leute auf der offenen Ladefläche eines Vans ungesichert mitfahren, ist ja ganz normal, aber die „Schulbusse“ sind teilweise nichts Anderes. Andere Länder, andere Sitten.


    Heute bin ich früh gestartet. Ich hatte eine Personenfähre, besser gesagt – ein Schnellboot – des Unternehmens Tigerline Ferries online gebucht, das mich zur Insel Koh Yao Yai bringen sollte. Die Insel ist die größte in der großen Phang-Nga-Bucht östlich von Phuket. Auf meinem Ticket steht „Ao Por Pier“, also fuhr ich rechtzeitig hinüber, um mich beim Check-in-Point zu melden, wie vorgesehen. Nein, hier wäre ich falsch; die Tigerline Ferries starten nicht von hier. Die starten vom Bang Rong Pier. Ja, warum schreibt man das dann nicht auf die Tickets drauf? Ich hatte schon 50 Baht für das Parken bezahlt, aber egal. Also wieder ins Auto. Der andere Pier ist nur 5 Kilometer entfernt, weswegen ich es auch sofort glaubte. Wäre es ein Pier gewesen, der seht weit entfernt liegt, hätte ich Zweifel gehabt, ob man mir auch das Richtige sagt.


    Am Ao Por Pier


    Ich parkte also am Straßenrand des Bang Rong Piers. Der Check-in-Point war eine Holzbude, in der man auch etwas essen konnte. Ich sollte hier einfach warten. Das war also der Check-in, aha. Gut, da ich nichts gefrühstückt hatte, suchte ich mir zwei kleine Fische mit Reis, einer scharfen Soße und Kaffee aus. Umgerechnet 2,50 €. Um 9:00 Uhr ging es dann wie geplant los. Mit dem Speedboot bretterten wir dann durch die Bucht. Das macht aber Sinn, sich hier für diese Variante zu entscheiden, denn mit einem herkömmlichen Longtailboot würde man sicher 1 Stunde brauchen. Wir brauchten nur 20 Minuten. Die Überfahrt war mal wieder ein Genuss. Das Springen durch die Wellen der Phang-Nga-Bucht mit den herrlichen Inselchen im Norden ist immer wieder ein Erlebnis. Um 09:23 legten wir an. Das Rückfahrticket war für 16:45 Uhr. Also genug Zeit für einen schönen Tag auf Koh Yao Yai.


    Das sollte also mein Check-in-Point sein, hihi...


    Am Bang Rong Pier


    Hier saß ich also...


    Mein Frühstück


    Check-in-Point eines anderen Unternehmens


    Im Boot


    Los geht's


    Wir nähern uns dem Ziel


    Ankunft am Klong Hia Pier auf Koh Yao Yai


    Neben dem Pier


    Vom Pier auf die Insel


    Man braucht nur den Pier zu verlassen (Klong Hia Pier), schon befindet sich auf der linken Seite ein Motorroller-Verleih. Und genau das war mein Ziel. Leiht man woanders einen Motorroller – ja, sogar in Mexiko – müssen erst Formulare ausgefüllt werden, Unterschriften getätigt, Führerscheine kontrolliert, Versicherungen abgeschlossen sein. Nicht so hier. Einfach meinen Reisepass fotografiert, Schlüssel bekommen, los geht’s. Warum umständlich, wenn es auch einfach geht? Also los. Zuerst hielt ich am Yao Yai Viewpoint. Hier muss man allerdings einen Hügel im Wald erkraxeln, und ich hab‘ schnell gemerkt: Mach langsamer! Dann kam ich an einen Holzturm. Von hier hat man einen sehr schönen Blick auf den zweiten Pier auf Koh Yao Yai, auf den Chong Lard Pier, mitsamt der Küste und vorgelagerten Inseln.


    Mein Rollerverleiher mit meinem Roller


    Erster Stopp


    Weiter geht's


    Die Straße auf Koh Yao Yai


    Restaurant am Beginn des Pfades zum Aussichtspunkt


    Aha, hier geht's lang...


    Hier hinauf...


    Das ist also der Aussichtspunkt


    Blick auf den Chong Lard Pier


    Der "Holzturm"


    Weiter ging’s. Ich hatte vergessen, Getränke in meinen Rucksack zu packen. Unterhalb des Aussichtspunkts ist ein kleines Restaurant. Ich musste mich also sofort eindecken. Doch leider hatte ich außer 40 Baht nur noch 1.000-Baht-Scheine. Das war etwas unglücklich von mir, denn einen solchen konnte man nicht wechseln. Also packte ich einen Teil der Getränke wieder zurück und bekam für 40 Baht zwei Flaschen Wasser. Im darauf folgenden Dorf war jedoch gleich ein Supermarkt, wo ich noch mehr kaufen konnte.


    On the road again


    Keine Ahnung, was das heißt, aber es schmeckte gut


    Am Wegesrand


    Vor dem nächsten Supermarkt sah ich einige Benzinflaschen. In Thailand verkauft man teilweise auch in normalen Supermärkten Benzin in gebrauchten Flaschen, teilweise aus Plastik, doch teilweise nutzt man auch gern alte Whiskey-Flaschen, um darin Benzin anzubieten. Die Flaschen haben also keine – jedenfalls keine brauchbare – Aufschrift. Was es für einBenzin ist, erkennt jeder an der Farbe. Das golden-orangene Benzin hat 95 Oktan, das brauchte ich für den Roller. Das helle, fast durchsichtige hat 91 Oktan und passt für die meisten Autos. Sowieso gibt es sehr viele Benzinbezeichnungen. Man sagte mir aber sofort auch bei der Abholung des Mietwagens, dass 91 Gasoline oder 91 Gasohol eigentlich das Gleiche sei. Ich solle an der Tankstelle, die natürlich einen Tankwart hat, einfach nur „91“ sagen. Die nette Verkäuferin füllte mir gleich die zwei Flaschen in den Tank des Motorrollers. Hatte ich zuvor 2 Balken bei der Benzinanzeige, waren es nun 5. Das sollte für den Tag reichen.


    Vor dem Supermarkt


    Benzin in Flaschen


    Nach dem Tanken


    Und los...


    Die Fahrt über die Insel war unbeschreiblich. Sowieso ist es immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis, eine kleine, fremde Insel mit dem Motorroller zu erkunden. Hier muss man allerdings sagen, dass sowieso nur wenige Autofähren nach Koh Yao Yai übersetzen. Im Gegensatz zu einem Befahren einer Insel mit dem Auto, ist man doch viel näher an der Natur, näher am Asphalt, näher an der Vegetation und spürt den Fahrtwind. Man erlebt alles viel intensiver, was zusätzliches Adrenalin freisetzt, gerade auf einer so schönen, tropischen Insel. Und über diese Insel zu fahren, war Genuss pur. Der Motorroller schaffte 100 km/h. Es war der Wahnsinn.


    Hier musste ich lang


    Nun fuhr ich zur nordöstlichen Spitze der Insel, dem „Sandbank Beach“, oder – wie er richtig heißt – dem Strand Laem Haad. Über die vorhandene Sandbank kann man bei Ebbe zur Schwesterinsel Koh Yao Noi laufen. „Noi“ bedeutet so viel wie „klein“, „yai“ dann eher „groß“. Zur Spitze der Insel musste man rechts von der Teerstraße abbiegen. Es ging auf einem – ja, es war eher ein sandiger Wanderpfad – durch Palmen hindurch, und ich merkte sofort, wo ich hier gelandet war. Es ist das reinste Paradies, und man wünscht sich, hier bleiben zu können. Die Insel nimmt geradezu karibische Ausmaße an. Die Spitze ist komplett sandig, und es machte Heidenspaß, hier einen Spaziergang zu machen.


    Das muss das Paradies sein


    Ohne Worte


    Blick zur Inselspitze


    Blick in die Ferne


    Blick zurück


    Blick zur Sandbank vor der Schwesterinsel Koh Yao Noi


    Ich kam an einer kleinen, völlig grünen Moschee vorbei. Hier machte ich kurz Halt. Es war die Nurulhidayah Moschee. Ein paar Minuten später kam ich zu einer weiteren Moschee, wo ich sowieso kurz halten wollte. Die Darussalam Moschee ist jedoch nicht so sehenswert gewesen wie die vorherige. Eine dritte Moschee folgte, mit dunkelgrüner Kuppel, die Nuruddin Moschee.


    Nurulhidayah Moschee


    Das Schild


    Darussalam Moschee


    Nuruddin Moschee


    Als der Vormittag sich dem Ende neigte, war ich im Süden der Insel. Ein Waldweg bog von der Hauptstraße ab und führte zum herrlichen Ao Muong Beach. Allein der Weg zum Strand, durch den Palmenwald hindurch, war bereits unschlagbar. Ein Spaziergang am Strand ist ein Muss. Taugt er vielleicht weniger zum Baden, da das Wasser sehr flach ist, ist die Umgebung umso schöner. Liegen und Holzschaukeln finden sich am weichen Sandstrand. Auf einer Bank nahm ich einen Schluck aus der Flasche. Und hier fand sich eine so herrliche, rustikale Strandbar – es wäre eine Sünde gewesen, hier nichts zu sich zu nehmen. Nach einem kleinen Spaziergang bestellte ich einen scharfen Salat mit Krabbenfleisch und ein Kokosnuss-Smoothie. Das schmeckte ganz hervorragend.


    Nach der Abzweigung zum Ao Muong Beach


    Ankunft am Strand


    Ao Muong Beach


    Hier trank ich einen Schluck


    Die rustikale Strandbar


    Ein weiterer Blick am Strand entlang


    Hierfür entschied ich mich


    Blick von meinem Tisch zur Bar


    Mittagssnack


    Ich aß an einem herrlichen Tisch direkt unter den Bäumen am Strand und kam mit einem französischen Pärchen ins Gespräch. Der Herr merkte sofort, dass ich Deutscher bin. „How could you know?“ wollte ich wissen. „You speak English as you speak German!“ war die Antwort. Ja, so ist das. Meist lässt sich seine Herkunft nicht verbergen und überträgt den Akzent, die Art und Weise, wie man die Muttersprache spricht, auch auf das Englische. Aber bei dem Franzosen war es nicht anders. Auch bei seinem Englisch hörte man die französische Art zu sprechen deutlich heraus. Über diese Tatsachen mussten wir schmunzeln. Mit einem „Au revoir“ verabschiedete ich mich, winkte noch einmal und startete wieder meinen Roller.

    Teil 08

    05 – Der Süden

    Dienstag, der 05.12.2023 (Nachmittag und Abend)


    Um 15:00 Uhr, als der Nachmittag bereits fortgeschritten war, besuchte ich den großen Wat Chalong, der wichtigste Tempel der Insel. Das Gelände ist riesig; so stellt man es sich beim wichtigsten Tempel vor. Durch ein großes Portal betritt man den Tempelbezirk. Eine Vielzahl buddhistischer Gebäude befindet sich hier, eines aufwendiger als das Andere. Das Gebetshaus – oder besser gesagt, die Ordinationshalle – mit den religiösen Figuren und großen Vasen voller roter und rosafarbener Blumen ist ganz typisch und unglaublich reich verziert. In Thailand werden diese Ordinationshallen, die häufig die am meisten verzierten Gebäude darstellen, Ubosot oder Bot genannt. Viele der Besucher zündeten Kerzen an, knieten und beteten. Hier werden zwei Mönche verehrt, die während der Zeit des Aufstands der Zinnarbeiter im Jahre 1876 lebten und wirkten. Beide waren berühmt für ihre medizinischen Kenntnisse und Fähigkeiten. Vor dem Gebäude befinden sich steinerne Elefanten.


    Portal zum Gelände des Wat Chalong


    Blick auf die Tempelgebäude


    Die Ordinationshalle


    Ordinationshalle von der Seite


    Im Innern eines der angrenzenden Gebäude


    Besucher der Ordinationshalle


    Farbenfrohe Blumen


    Vor dem Eingang


    Das für mich wichtigste und imposanteste Gebäude jedoch ist der Chedi. Ein Chedi ist Teil eines Tempels, der Buddha selbst und seine Lehre, den Dharma, symbolisiert. Oft stellt er eine Art Turmgebäude, eine Pagode dar. Und auch hier ist er riesig hoch – 60 Meter – und begehbar. Er soll ein Knochenfragment von Buddha beherbergen. Vor dem Eingang stapelten sich bereits die ausgezogenen Schuhe. Im Innern war nicht wenig verblüfft. Eine unglaubliche Anzahl goldener, stehender, sitzender und liegender Buddhafiguren erwartete mich. Von oben hat man eine Aussicht über das gesamte Gelände.


    Der Chedi


    Am Eingang eines Nebengebäudes


    Schuhgewimmel


    Goldene Buddhafiguren


    Blick von der Treppe


    Sitzender Buddha aus Marmor


    So – nun war es aber endlich soweit. Nach einer Stunde hatte ich das Gelände verlassen und war auf den Khao Nakkerd gefahren. Er ist einer der markantesten Aussichtspunkte der Insel. Hier befindet sich der Big Buddha. Die imposante Marmorstatue ist 45 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 25 Meter am Sockel. Es geht steil den Berg hinauf, und ich kam an einer Elefantenfarm vorbei, bei der auch das Reiten angeboten wird. Am Ende gelangt man auf einen großen Parkplatz. Eine Vielzahl von Affen treibt hier ihr Unwesen.


    Schlussendlich gelangte der interessierte Heiko auf den Gipfel. Man steht am Fuße einer langen Treppe, deren Geländer von langen Schlangen dargestellt wird. Sie scheinen aus dem gleichen Marmor gefertigt zu sein wie der große Buddha über der Treppe. Die Nagas, die in der buddhistischen Mythologie als Schlangengottheiten oder Beschützer des Buddha fungieren, werden oftmals auch als mehrköpfige Königskobra dargestellt. Die Treppe mit dem großen Buddha im Hintergrund sieht absolut imposant aus. Mein zweiter Blick ging hingegen in die gegenüber liegende Richtung. Ein unbeschreiblicher Blick über die große Chalong-Bucht tat sich vor mir auf. Wahnsinn, das verschlug mir erst einmal den Atem.


    Am Fuß der Treppe zum Big Buddha


    Big Buddha


    Blick auf die Chalong Bucht


    Big Buddha von der Seite


    Ein solches Bild braucht man schließlich auch


    Dann betrat ich die große Treppe und stieg hinauf zum Buddha. Es versteht sich von selbst, dass die Treppe mitsamt Buddha ein beliebtes Fotomotiv ist. Jeder will hier selbstverständlich ein tolles Foto von sich mitnehmen. Über den hinteren Teil des Geländes stieg ich einer Treppe hinab. Hier stehen zahlreiche Figuren verschiedener göttlicher Wesen. Begibt man sich den Treppen bis ganz nach unten hinab, gelangt man in einen Gebetsraum mit zwei Mönchen. Selbst als Tourist kann man eine „Kleinst-Audienz“ bei einem der beiden Mönche bekommen. Man stellt sich in eine der beiden Schlangen. Ist man an der Reihe, nickt der Mönch einem zu. Nun darf man sich ihm nähern. Der Schuhe hat man sich selbstverständlich zuvor entledigt. Auf einer Matte vor dem Mönch kniet man nieder. Er schaut einem ins Gesicht. Dann bindet er dem Audienzsuchenden ein buntes Glücks-Armband um. Er taucht einen Pinsel in geheiligtes Wasser, und man wird damit bespritzt. Die kleine Zeremonie ist beendet und man darf sich erheben. Zurück am Parkplatz sprangen einige Affen vor meinem Mietwagen auf der Mauer umher und ließen sich etliche Nüsse schmecken.


    Oben am Big Buddha


    Auf dem Weg hinab


    Nagas als mehrköpfige Königskobra


    Kleinerer Buddha


    Schaut der nicht böse?


    Bei der Audienz


    Glücksarmband


    Essender Affe beim Parkplatz


    An der Westküste besuchte ich anschließend den Karon Viewpoint. Auch von hier kann man den Big Buddha sehen. Man steigt ein paar Treppen hinauf und kommt zu einem Holzpavillon. Der Ausblick ist sagenhaft. Das Besondere ist, dass man von hier über drei Strände schauen kann, den Kata Noi Beach, den Kata Beach und den Karon Beach. Das ist der Grund, warum man den Aussichtspunkt auch „Three Beaches“ nennt. Im Vordergrund zeigt sich die beeindruckende Vegetation mit ihren Palmen, Bananenpflanzen und anderen Bäumen.


    Ankunft am Karon View Point


    Blick zum Big Buddha


    Hinauf zum Aussichtspunkt


    Blick über die drei Strände


    Etwas näher herangeholt


    Nun wurde es Zeit, zum Kap ganz in den Süden zu fahren. Sonnenuntergang sollte um 18:08 Uhr sein. Zu dieser Zeit findet sich eine große Zahl von Menschen am Promthep Cape ein, um ein tolles Bild vom Sonnenuntergang zu schießen. Um 17:55 Uhr war ich da. Am Straßenrand sind über viele hundert Meter weit die Autos und Motorräder geparkt, so dass ich etwas laufen musste, da ich in unmittelbarer Nähe nicht parken konnte. Es war zwar ein schöner, warmer und angenehmer Tag, doch die Sonne wollte sich nicht richtig zeigen. In einer Kurve führt ein schmaler geteerter Weg zum Aussichtspunkt, der bereits recht voll war. Vom Aussichtspunkt führt ein Pfad hinunter durch unwegiges Gebiet bis ganz zum Kap. Ich entschied mich jedoch, hier oben zu bleiben, wie die meisten Anderen auch. Den beschwerlichen Weg wollte ich mir nun nicht mehr zumuten. Manchmal schaute das Gelb der Sonne leicht zwischen den Wolken hervor, doch damit musste man sich heute Abend zufrieden geben.


    Parksituation am Promthep Cape zum Sonnenuntergang


    Besucher am Promthep Cape


    Die Sonne kommt nicht wirklich zum Vorschein


    Weiterer Blick zum Kap


    Auf der anderen Seite in der Kurve am Kap befindet sich das CY Cafe & Restaurant. Ach, dann blieb ich doch gleich hier und aß zu Abend. Ich probierte ein Leo Bier. Es schmeckte mir besser als das Chang. Dann bestellte ich mir Pad Kra Pao mit Schweinefleisch und Reis. Und es schmeckte ganz hervorragend. Gegen 21:00 Uhr war ich wieder in meinem Bungalow im Phuket Campground und ließ den Abend auf der Terrasse ausklingen.


    Ein großes Leo


    Abendessen

    Teil 07

    05 – Der Süden

    Dienstag, der 05.12.2023 (Vormittag und Mittag)


    Heute Morgen hatte ich Tim erzählt, dass ich meine Postkarten verschicken wollte. Das Mai Khao Post Office hatte noch geschlossen. Tim bot sich an, das für mich zu übernehmen. Eine ganz liebenswerte Frau. Sie macht wirklich alles, damit man sich wohl fühlt. So konnte ich mich gleich auf meine Pläne konzentrieren und musste mich nicht mehr damit beschäftigen.


    Mein Bungalow in der Morgensonne


    Blick auf einen der Teiche vor den Bungalows


    Seerosen


    Wie idyllisch ich es hier habe


    Vor den Bungalows


    Haus von Tim und Gulf


    Beim Frühstücken


    Phuket Campground


    Diesen Weg muss ich fahren, um zu den Bungalows zu kommen


    Blick über die Teiche zu den Bungalows


    So! Als ich eben nach Hause gefahren bin, was 1 Stunde dauerte, hat es richtig geschüttet, doch offenbar nur im Süden Phukets. Hier oben waren die Straßen trocken. Für mich hat das aber sehr gut gepasst. Wenn der Tag endet, darf es ruhig mal regnen. Nach dem Frühstück – Tim war nicht da; sie war beten anlässlich eines besonderen Tages des Königs – bin ich zum Bangwad – Stausee gefahren. Er liegt relativ mittig etwas unterhalb der Inselmitte. Um ihn herum führt ein ca. 6,5 km langer Teerweg, den viele auch zum Radfahren oder Joggen nutzen. Diesen wollte ich entlangwandern, und – ich muss es vorwegnehmen – es war schön. Man läuft durch den dschungelartigen Wald und hat immer wieder schöne Ausblicke auf den See. Die Vegetation ist wunderbar, und man läuft meistens im Schatten. Die mir entgegen kamen, waren gemischter Nationalität, oft Einheimische, aber auch viele Touristen, doch zumeist ist man allein, was ja auch schön ist. Das war das erste Mal, dass ich der thailändischen Natur in dieser Form ausgesetzt war, indem ich sie durchlaufen bin. Thailand atmen! Thailand spüren!


    Die kleine Wanderung beginnt


    Markanter Baum


    Um diese besondere Kurve geht es herum


    Ein erster Blick auf den See


    Dichte Vegetation am Rand des Sees


    Der Bangwad-Stausee


    Grün


    Ein einsamer Angler


    Die Natur ist hier einfach nur herrlich


    Bambus-Kurve


    Ein Shop unter Palmen


    Die Hälfte der kleinen Wanderung ist geschafft


    Nun ist es nicht mehr weit


    Als ich wieder an meinem Ausgangspunkt angekommen war – am Ende musste ich in der prallen Hitze über eine Art Staudamm laufen – sah ich einen Kokosnussverkäufer, ein älterer thailändischer Herr, dem leider viele Zähne fehlten. Anstatt der lächerlichen 35 Baht, die er wollte (noch nicht mal 1 €), gab ich ihm wenigstens 55. Er hackte die Nuss auf, steckte einen Strohhalm hinein, und ich durfte mich mit einem Stuhl in den Schatten setzen. Das Kokosnusswasser schmeckte herrlich süß. Ich hätte auch 120 Baht bezahlt. Seine Tochter war wohl auch mit dabei, sie war relativ hübsch.


    Weg über den Damm


    Pavillons am See


    Stilvolle Blüte


    Ein letzter Blick über den See


    Der Kokosnussverkäufer beim Aufhacken


    Eine kleine Erfrischung


    Dann fuhr ich an das südliche Ende der Insel im Osten, an das Cape Panwa. Am Kap ist ein langer Wellenbrecher. Davor lagen an der Seite ein paar für Thailand typische Longtailboote. Der Name kommt daher, dass das Motorgestänge weit ins Wasser ragt; man kann es auch nach oben heben und es als Paddel benutzen. Je nachdem, wo man die Schraube dann ins Wasser setzt, fährt das Boot dann in die andere Richtung. Das ist wieder der thailändische, einfache Pragmatismus. Kennt man die Boote jedoch noch nicht, fällt einem zunächst der lange Bug auf, der oft mit bunten Tüchern umbunden wird, und man meint, der Name hinge damit zusammen, aber dann wäre es ja kein Langschwanz- oder Langheck-, sondern ein Langbugboot. Der eigentliche thailändische Name ist Ruea Hang Yao. Ansonsten sieht man hier am Kap ein paar vorgelagerte Inseln, aber so spektakulär fand ich es jetzt nicht.


    Blick zum Wellenbrecher


    Vorgelagerte Inseln


    Am Cape Panwa


    Also fuhr ich gleich zum Khao Khad View Tower. Man fährt einen steilen Hügel hinauf. Hierzu kann man ja bei dem Automatikwagen offenbar die Einstellung B wählen, sonst kommt man da kaum hoch. Sowieso muss ich mir laufend sagen „Heiko, stell den linken Fuß beiseite, den brauchst Du nicht.“ Oben angelangt, geht man einige Treppen zum Turm hinauf. Man hat einen schönen Ausblick auf die große Chalong-Bucht zwischen dem Cape Panwa und dem Cape Promthep auf der anderen Seite. Zahlreiche Boote lagen darin. Und man sieht von hier schon den Big Buddha auf dem Khao Nakkerd, doch dazu später mehr. Ich kam mit einer Dame ins Gespräch. Sie war blond und in meinem Alter. Wir redeten über die Aussicht und über den Besuch beim Big Buddha. Gemeinsam mit ihrem Mann muss sie so etwas immer zu Fuß bewältigen, da sie keinen Mietwagen hatten. Als ich sie nach einigen Minuten fragte, woher sie denn kommt, sagte sie: „Germany“. Haha, so ist das manchmal. Sie war nach China ausgewandert, hatte es also bis nach Thailand nicht all zu weit.


    Die Treppen zum Khao Khad View Tower


    Da isser


    Ein erster Blick


    Die Chalong-Bucht


    Rangezoomt - hinten sieht man den Big Buddha


    Blick zur anderen Seite


    Schöne Bucht


    Blick nach Osten


    Strand im Innern der Chalong-Bucht


    Die Zeit zum Baden war gekommen. Hierzu hatte ich mir den Nai Harn Beach ausgesucht. Er liegt im Westen des Südens von Phuket, nördlich vom Promthep Cape. Ich musste um die große Bucht im Süden der Insel rumfahren. Der Strand ist herrlich und breit. Dahinter liegt ein großes Wasserbecken mit dem Ban Nai Han Park auf einer kleinen Insel. Dies war also der erste Strand auf der Insel, den ich aufsuchte. Der feine Sand war heiß, und so war es nicht leicht, ihn barfuß abzulaufen. Neben dem Strand – im Nordwesten – befindet sich eine, wie ich finde, eher unschöne Hotelanlage namens „The Nai Harn“. Ein Haus sieht hier aus wie das Andere – insgesamt eine zu moderne und auch von der Form her nicht allzu attraktive Anlage. Aber der Strand kann sich sehen lassen, und das ist schließlich die Hauptsache. Im Südosten gibt es eine kleine „Lagune“. Es ist ein vom Meer fast getrennter Wasserbereich, der von manchen Besuchern ebenfalls zum Baden genutzt wurde. Ich hatte mir am Strand einen Platz für meine Decke gesucht und sprang ins warme Wasser.


    Ankunft am Nai Harn Beach


    Blick über den Strand zur Hotelanlage


    Hier ließ ich es mir gutgehen


    Badefreuden


    Blick nach Südosten zum Windmill View Point


    Badegäste


    Nach einer gewissen Zeit lockte mich die von weitem interessant aussehende Strandbar. Doch natürlich behielt ich von dort meine Decke und den Rucksack im Auge. Sicher ist sicher. Kokosnüsse, viel Obst, Eis am Stiel, kalte Softdrinks, das sah alles sehr einladend aus, doch man hatte auch alkoholische Cocktails im Angebot. Ich genehmigte mir eine Piña Colada und nahm ein Bad in der Sonne.


    An der Strandbar


    Unter den Schirmen


    Strandbarfeeling


    Mein Cocktail


    Bad in der Sonne

    Teil 06

    04 – Phuket-City

    Montag, der 04.12.2023 (Nachmittag und Abend)


    Frisch gestärkt suchte ich den chinesischen Sangtham-Tempel (Shrine of the Serene Light). Durch ein prunkvolles, chinesisches Portal geht es in einen Hinterhof. Dann folgt ein zweites Portal, noch schöner als das Erste. Der Schrein selbst ist dann jedoch sehr klein und eher unspektakulär. Brennende Kerzen, rote Säulen und rote Lampions schaffen chinesisches, taoistisches Ambiente.


    Erstes Portal des Sangtham-Tempels


    Wandgemälde


    Zweites Portal


    Vor dem Schrein


    Opfergaben


    Auf dem Weg durch die Altstadt


    Die farbenfrohen Gebäude


    Weiter geht's


    Dann kam ich zur Soi Rommani, die schönste Gasse. An der Ecke zum Eingang steht ein prächtiges, rosafarbenes Haus, in dem ursprünglich die Zinnminenverwaltung untergebracht war. Gegenüber befindet sich ein mit vielen Rosen und Spiegeln dekoriertes Haus. Ein Hochzeitspärchen machte hier Fotos und selbstverständlich auch viele Touristen. In der Gasse steht ein kleines, buntes Haus neben dem Anderen. In einem Postkartengeschäft kaufte ich etliche Karten und auch Briefmarken.


    Ehemalige Zinnminenverwaltung


    Haus mit Rosen und Spiegeln


    In der Soi Rommani


    Einige der Häuser


    Durch die Gasse


    In diesem kleinen Laden habe ich Postkarten gekauft


    Am Ende der Gasse befindet sich der große, imposante Wat Monkhon Nimit, ein buddhistischer Tempel. Es ist immer wieder erstaunlich, was für prunkvolle und reichlich verzierte Gebäude als Tempel dienen. Hier gibt man sich in Thailand unglaubliche Mühe. Daneben befindet sich eine Schule. Viele der Schulkinder schienen sich in der Mittagspause mit ihren Eltern zu treffen, um gemeinsam zu essen. Der Tempel war geschlossen, aber auch von außen bereits eine Augenweide.


    Eingangstor


    Am Wat Monkhon Nimit


    Blick von der Seite


    Kleines Gebetshaus


    Blick von der anderen Seite


    Sehenswerte Graffiti


    Auch die Phuket Road ist sehr sehenswert und wird von alten sino-portugiesischen Gebäuden dominiert. An der Ecke zur Phang-Nga Road steht eine stattliche Polizeistation in gelber Farbe mit Glockenturm. Weitere sehenswerte Gebäude beherbergen die Standard Chartered Bank und das Casa Blanca Boutique Hotel. Vor der Bank finden sich die bunten Buchstaben „I love Phuket“ und laden zu einem Foto ein. Es war Zeit für ein zweites Päuschen. In der gemütlichen Bar „Papazula“ nahm ich Platz, zündete mir eine Zigarette an und bestellte ein großes Bier. Das war jetzt vonnöten. Auf diese Art und Weise schaffte ich es, mein Schwitzen etwas unter Kontrolle zu bekommen.


    Polizeistation mit Glockenturm


    Ecke Phuket Road / Phang-Nga Road


    Standard Chartered Bank


    Bar Papazula


    Zeit für Erfrischung


    Von hier ist es nicht weit zum Queen Sirikit Park. Der Park ist eher unscheinbar. Die Sehenswürdigkeit hier ist ein großes, goldenes Monument, welches einen Seedrachen darstellt. Wir hatten nun knapp 15:00 Uhr, und ich war im Osten der Stadt angelangt. Der Hindu-Tempel Thandayudhapani lag auf dem Weg. Hier hätte ich mir mehr vorgestellt. Er mag den Hindus zum Beten dienen, doch als Besucher sieht man nichts Außergewöhnliches.


    Drachenmonument im Queen Sirikit Park


    Hindu-Tempel Thandayudhapani


    Vorbei am geschlossenen Wat Sikh mit zwei goldenen Türmen und dem Phuket Provincial Court kam ich den Berg hinauf und erreichte nach einem anstrengenden Aufstieg das Eingangsportal des Wat Charoen Samanakij. Hier stehen einige Tempelgebäude. Vor dem Haupttempel zeigte mir ein Angehöriger des Tempels (sah eher männlich aus, doch trug Frauenkleidung) die Treppen zum Eingang. In ihm befinden sich ein roter Teppich, ein Buddha nebst vielen kleineren Statuen und Fotos von wichtigen Mönchen. Dann fand ich jedoch das Schild, welches mir den Weg zur großen Pagode wies. Der Weg führt hinter dem Tempel weiter den Hügel hinauf. Ein Affe kreuzte meinen Weg, und ich traute mich auch vorbei an zwei nicht friedlich aussehenden Hunden.


    Das Tor zum Wat Charoen Samanakij


    Tempelgebäude


    Im Tempel


    Die Pagode ist sehenswert. Das hohe Turmgebäude war begehbar. Von oben hat man eine schöne Aussicht auf die Stadt und die sich davor befindliche Küste. Hier kam ich mit zwei Holländerinnen ins Gespräch, deren Herkunft ich sofort erkannte, als sie sich unterhielten. Auch sie waren zu Fuß hier hinauf gelaufen, obwohl man das Ganze natürlich auch mit dem Fahrzeug anfahren kann. Im Innern saßen neben einem schwarzen Buddha einige Mönche, und zunächst stockte mir der Atem. Waren die Mönche echt? Sie sahen wie Menschen aus, doch bewegten sich nicht. Nein, es waren Statuen, aber verblüffend lebensecht gestaltet. In der unteren Etage, die man selbstverständlich wieder ohne Schuhe betreten musste, befindet sich eine Vielzahl an Säulen und auch hier imposante Statuen von Buddha und weiteren Persönlichkeiten.


    Die Pagode


    In der Pagode


    Säulenhalle


    Blick zur Küste


    Mein letztes Ziel war die Phuket Provincial Hall. Das Gebäude ist von einer verzierten Holzfassade umgeben. Gelbe und weiße Tücher waren an den Verzierungen befestigt. Hatten wir heute etwa einen Feiertag? Ich wusste es nicht. So, nun hieß es, den mittlerweile doch recht weiten Weg wieder zurückzulaufen. Über ein Taxi, welche sich in der Altstadt haufenweise um die Gäste reißen, hätte ich mich nun gefreut, aber hier war natürlich keines aufzufinden. Gegen 16:30 Uhr hatte ich meinen Mietwagen schließlich wieder erreicht und freute mich über die kühle Luft der Klimaanlage.


    Phuket Provincial Hall


    20 Kilometer nördlich von Phuket-City steht der Wat Phra Thong. Er ist sehr ruhig gelegen. In diesem Tempel sollte man einen halb in der Erde vergrabenen Buddha namens Luang Poh Phra Thong (Goldener Buddha) vorfinden. Der Tempel gilt als einer der ältesten Tempel der Insel. 1909 erhielt er Besuch von König Rama VI, der damals noch Kronprinz war und ihm seinen offiziellen Namen gab. Das hatte ich gelesen. Es war gegen Viertel nach 5, und ich parkte auf dem zugehörigen Parkplatz. Ein Junge joggte um den Parkplatz herum; ansonsten war kaum jemand zu sehen. Der Wat Phra Thong ist groß und besteht aus mehreren einzelnen Gebäuden. Auch hier muss man sagen, dass die Gebäude prächtig aussehen. Auf dem Tempelgelände befindet sich auch ein Museum mit historischen Gegenständen der Region. Auf dem Vorplatz stehen die Figuren von etlichen Tieren, wie z. B. Zebra, Hirsch, Reh, Bär, Büffel und Pfau. Leider war der Tempel geschlossen. Ich hatte nicht bedacht, dass er bereits um 17:00 Uhr schließt. Gut, auch wenn er bereits von außen recht imposant aussieht, wollte ich zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal wiederkommen, um auch den Buddha im Innern betrachten zu können.


    Am Wat Phra Thong


    Verzierungen


    Weiteres Tempelgebäude


    Blick von hinten


    Details unter einem der Dächer


    Wieder zurück auf dem Campingplatz, ließ ich mir von Tim eine Art Pad Kra Pao mit Garnelen, Gemüse und Chili mit Reis machen. Es schmeckte gut. Dazu gönnte ich mir einen Mango-Smoothie. Eine deutsche, junge Dame nächtigte nun ebenfalls für 3 Nächte im Phuket Campground. Sie saß ebenfalls im Speiseraum und hatte lediglich Pommes bestellt. Mir imponierte, dass sie sich zwischen zwei Jobs einfach allein als Frau für 5 Wochen nach Thailand begeben hatte. Viele trauen sich so etwas nicht. Wir unterhielten uns eine ganze Weile. Zunächst war sie im Norden in Chiang Mai. Dort muss es noch deutlich ursprünglicher zugehen, und die Preise sollen noch viel geringer sein. Nun wollte sie ein paar Tage auf Phuket bleiben, bevor sie nach Koh Phi Phi übersetzen würde und schließlich den Rest ihrer Reise auf Koh Lanta verbringen wollte. Das gefiel mir. Nach der Hälfte ihrer Reise hatte sie für einen Tag genug von den thailändischen Speisen, daher sollten heute die Pommes vollkommen reichen.


    Abendessen


    Mango-Smoothie


    Auf meiner Terrasse schrieb ich die Postkarten für die Freunde. Ein weiterer ereignisreicher Tag fand sein Ende.


    Auf der Terrasse

    Teil 05

    04 – Phuket-City

    Montag, der 04.12.2023 (Vormittag und Mittag)


    Zunächst ein paar Worte zu den Thailändern. Was mir bislang aufgefallen ist – der Thailänder scheint von Haus aus sehr höflich zu sein; das wird die asiatische Kultur so mit sich bringen. Bei der Begrüßung oder auch bei der kleinsten Sache, die man getan hat, wird sofort eine kleine Verbeugung angedeutet nebst Falten der Hände. Soll ich das jetzt also auch machen? Nein, sowas kann man als arroganter Europäer gar nicht. Der Verkehr fließt ganz gemächlich dahin. In den Ortschaften meist mit 50 oder 60, und außerhalb mit meist 80 Stundenkilometern. Niemand (na ja – fast niemand) schneidet einem den Weg. Alles recht easy. Die Verkehrszeichen sind logisch und nachvollziehbar. Alles ist recht sauber, und nirgendwo liegt Müll rum. Es riecht auch selten irgendwo unangenehm. Alles scheint gut organisiert. Die Thailänder scheinen durchaus ein stolzes Völkchen zu sein. Ich glaube, durch gewisse Thailänderinnen in Deutschland bekommt man ein falsches Bild. Man muss allerdings sagen, dass z. B. in Phuket-City oftmals 40 bis 50 Stromkabel offen am Straßenrand aufgespannt sind, als ob das Kabel für jedes Haus einfach provisorisch dahin gebastelt wurde. Manchmal ist wohl auch die Devise, Hauptsache es funktioniert. Aber insgesamt ist mein erster Eindruck sehr positiv.


    Heute habe ich in aller Ruhe an der Unterkunft gefrühstückt. Auch wenn das Frühstück eher dürftig ist. Es gab Toast, Omelett, Marmelade und Instant-Kaffee. Aber eigentlich reicht das fast. Man hat jedenfalls schon mal was im Magen, und der Tag kann kommen. Dann bin ich für ungefähr 45 Minuten nach Phuket-City gefahren, parkte am Straßenrand und begann meine Erkundungstour. Mein erstes Ziel war der chinesische Tempel Kuan im Teng. Das Eingangsportal mit typisch gewölbtem Dach machte schon mal Eindruck. Dahinter findet sich ein Platz mit einem Schrein mit wahrscheinlich taoistischen Heiligenfiguren zum Beten. Die Räucherkerzen brennen. Die Schuhe müssen natürlich ausgezogen werden. Und ich habe mir auch gleich gedacht, dass ich die Socken wohl gleich im Rucksack verstauen kann, da mir das heute noch öfters passieren wird. Hat mir sehr gefallen, obwohl man dazu sagen muss, dass es mit Sicherheit eine dreistellige Anzahl von Tempeln auf der Insel gibt. Da Thailand in seiner Geschichte niemals kolonisiert war, konnte man seiner eigenen Kultur entsprechend haufenweise Heiligtümer hinterlassen.


    Ankunft in Phuket-City


    Marktstände am Straßenrand


    Eingangsportal des Tempels Kuan im Teng


    Im Innern


    Das ist natürlich Pflicht


    Eine der vielen Statuen


    Heiligenfigur


    Direkt nebenan befindet sich der Sanjao Yui Tui, ebenfalls ein chinesischer Schrein. Nicht nur das Eingangsportal, sondern auch das Innere fand ich noch beeindruckender und auch größer. Es gab mehr zu sehen. Viele Figuren und Bilder dienen der stillen Andacht. Es lief Musik. So muss es sich in China anfühlen. Immer wieder kam ich an Marktständen vorbei, wo größtenteils Obst wie Bananen, Mangos, Drachenfrüchte und vieles mehr verkauft wird.


    Am Eingang zum Sanjao Yui Tui


    Vor dem Schrein


    Eingangsportal von hinten


    Figur am Treppengeländer


    Türverzierung


    Ich wollte mir das „Phra Phitak Chin Pracha Mansion“, so der englische Name, anschauen. Es handelt sich um eine Residenz aus dem Jahre 1903 in der Krabi Road No. 96. Es ist in der heutigen Zeit eine Art Museum. Das Innere ist noch ganz so belassen, wie sich das Leben im frühen 20. Jahrhundert abspielte. Hier muss man dazu sagen, das sich in früherer Zeit eine Zinnmine in der Nähe befand, womit man zu gewissen Reichtum kam. Das Haus wurde von Phra Pitak Chinpracha erbaut, dessen Vater in der chinesischen Armee diente. 1854 zog er wegen dem Zinngeschäft nach Thailand. Phra Pitak Chinpracha wurde 1883 in Phuket geboren. Im Alter von 20 Jahren baute er dieses Haus im sino-portugiesischen Stil, womit es das erste seiner Art in Phuket war. Viele weitere sollten folgen. Das Interieur als auch die alten Fotos zeigen durchaus einen gewissen Status und stammen von den chinesischen Vorfahren. Die Kleidung auf den Fotos ist fein. Die Wohnung beinhaltet ein nach oben offenes „Atrium“. Seitdem ich in Marokko war, heißt so etwas für mich „Riad“; viele der alten marokkanischen Gebäude besitzen so etwas auch.


    Phra Phitak Chin Pracha Mansion


    Eingang auf das Grundstück


    Vor dem Haus


    Esszimmer


    Das noch oben offene Atrium


    Ein weiteres Zimmer


    Die ehemaligen Bewohner


    Schlafzimmer


    Der sino-portugiesische Stil ist ein Hybridstil und vereint Elemente des chinesischen und portugiesischen Stils. In der Ära des westlichen Imperialismus kamen viele Portugiesen ab dem 16. Jahrhundert nach Asien. Die Siedler brachten die westliche Kultur mit, einschließlich ihrer Technologien, ihrer Religion und ihrer eigenen Architekturstile. Portugiesische Siedler beschäftigten chinesische Arbeiter, um ihre Häuser und Einrichtungen zu bauen. Diese Bauwerke vermischten also die verschiedenen Kunststile und ließen die chinesisch-portugiesische Architektur entstehen. Die Bemalung der Gebäude ist im chinesischen Format, die Struktur ist jedoch portugiesisch. Typischerweise handelt es sich bei den Gebäuden um ein- oder zweistöckige, gemischte Gewerbe- und Wohngebäude. Durch das Gewicht der Ziegel auf dem Dach erhielten die Wände Stabilität. Die Dächer sind mit gebogenen Ziegeln chinesischer Herkunft gedeckt.


    Unterwegs stieß ich auf Weihnachtsbäume, geschmückt mit bunten Kugeln. Wer schon mal zur kalten Jahreszeit in solch warmen Ländern unterwegs war, kennt das ja. Trotzdem ist es immer wieder irgendwie „unpassend“ für einen Deutschen. Viele der Gassen haben recht bunte Häuser; das sieht durchaus hübsch aus. Die Thailänder scheinen diese getrockneten Fischhälften sehr zu mögen, jedenfalls werden sie an einigen Ständen angeboten. Ich mag Fisch, jedoch nicht in dieser Form. Gibt es sowas Ähnliches nicht auch in Skandinawien? Stockfisch? Keine Ahnung.


    Ach ja, wir haben ja bald Weihnachten


    In den Straßen


    Die sino-portugiesische Architektur


    Schmales Haus


    Kabelgewirr


    Das muss so etwas Ähnliches wie Stockfisch sein


    Ich kam zu einer Markthalle, die ich zunächst für den „Ranong Main Market“ hielt. Doch der Markt war bereits längst vorüber, und unten in den Hallen wirkte es dann doch nicht ganz so sauber. Auf meinem weiteren Weg durch die Altstadt fand ich dann aber den wirklichen Ranong Main Market, wo hauptsächlich Obst und Gemüse verkauft wurde. Ich kam mit einigen Deutschen ins Gespräch. Wir unterhielten uns über die verschiedenen Früchte. In den Geschäftsstraßen, in denen der sino-portugiesische Stil sehr oft anzutreffen ist, wimmelt es nur so von Leben. An der Ecke Yaowarat Road / Dibuk Road sind etliche der alten, bunten Gebäude zu sehen. Hier nahm ich einen kleinen Mittagssnack zu mir. In einem Straßenimbiss nahm ich einfach Platz und zeigte auf ein Bild. Ich bekam dicke, chinesische Eiernudeln mit Gemüse, Hühnchenfleisch, Garnelen und Ei. Richtig lecker. Dazu ein Mango-Smoothie. Ich aß abwechselnd mit Stäbchen und Löffel. Das Essen kostete umgerechnet ca. 4 €.


    Ranong Main Market


    Ein fruchtiges Allerlei


    Drachenfrucht


    Also, mir gefällt diese bunte Architektur


    Altes Gebäude an der Ecke Yaowarat Road/Dibuk Road


    Hinter der Kreuzung


    Dieses Bild gefiel mir


    Im Straßenimbiss


    Mein kleines Mittagessen

    Teil 04

    03 – Bootsausflug in die Phang-Nga Bucht

    Sonntag, der 03.12.2023 (Nachmittag und Abend)


    Wir fuhren nach Norden zur kleinen Insel Koh Thalu. Hier befindet sich eine schwimmende Kanu-Station. Zu zweit bestiegen wir jeweils ein Kanu und wurden von einem einheimischen Fahrer durch Höhlen hindurch und an den Mangroven vorbei rund um die Insel gepaddelt. Das machte Spaß. Beim Hindurchfahren durch ganz flache Höhlen musste man sich jeweils ganz tief in das Kanu legen, um sich den Kopf nicht anzustoßen. Die Fahrt dauerte 35 Minuten. Man setzte mich mit einem anderen jungen Herrn zusammen, der ebenfalls allein war. Im Anschluss wollte ich unserem Kanufahrer noch ein kleines Trinkgeld in die Hand drücken, konnte ihn aber nicht mehr finden.


    Ankunft an der Kanu-Station


    Mein Fahrer


    Auf Los geht's los!


    Auf der Fahrt um die Insel


    Durch die Höhlen hindurch


    Hohe Felswände


    An der schroffen Küste entlang


    In einer weiteren Höhle


    An den Felswänden


    Am Mangrovenwald


    Auf der Rückfahrt


    Zurück auf der Kanu-Station


    Einsames Longtailboot


    Alsdann ging es zur Insel Koh Panyee. Im Süden der Insel befindet sich ein komplett auf Stelzen stehendes, muslimisches Fischerdorf. Die Bevölkerung besteht aus ca. 360 Familien, die von indonesischen Seefahrern abstammt. Man besitzt eine eigene Schule und eine Moschee. Obwohl man hauptsächlich noch von der Fischerei lebt, verkauft man auf dem Markt auch viele Waren an Touristen. Es kommen vornehmlich in der Trockenzeit immer mehr Touristen auf die Insel, die auf Bootstouren durch die Phang Nga Bucht hier ihre Mittagspause einlegen. Und so taten es auch wir.


    Unterwegs


    Anfahrt von Koh Panyee


    Wir haben angelegt


    In einem der Restaurants im Süden nahmen wir Platz und konnten uns vom Buffet ein relativ gutes, einheimisches Mittagessen zusammenstellen. Danach nahm ich meinen Rucksack und durchstreifte das Stelzendorf. Die meisten der Gassen bestehen aus einer Vielzahl an Marktständen. Die einheimischen Muslime betteln hier geradezu darum, dass man etwas kauft; es hält sich jedoch noch in gewissen Grenzen. Ich habe so etwas auch schon schlimmer erlebt. An einem Stand, an dem man nicht darum bettelte und mich weitestgehend einfach in Ruhe schauen ließ, kaufte ich ein Urlaubsandenken für eine Bekannte, eine halbe, von innen mit einem Elefanten- und Sonnenuntergangsmotiv bemalte und lackierte Kokosnuss. Schaut man genau, kann man aber auch vieles entdecken, was das einfache Leben der Inselbewohner zeigt, alte Holzhäuser, teilweise in sehr schlechten Zustand, schiefe Holzgänge zum Eingang und aufgehängte Wäsche.


    Im Restaurant


    Am Buffet


    Mein Mittagessen


    Beim Verlassen des Restaurants


    In den Gassen


    Einfache Lebensumstände


    Hier gibt es Pfannkuchen


    Blick zur Moschee


    Was mich etwas schmunzeln ließ, war ein kleiner Fußballplatz auf Holz, eigentlich fast komplett von Wasser umgeben. Einige Kinder spielten hier. Wird der Ball ins Aus geschossen, muss eines der Kinder eben hinausschwimmen und den Ball wiederholen. So ist das eben hier. Die Jugendmannschaft des Dorfes war sogar in der Vergangenheit sehr erfolgreich. Auf einem Turnier im Landesinneren kam man bis ins Halbfinale und wurde am Ende Dritter, obwohl sie in der zweiten Halbzeit des letzten Spiels barfuß spielten, weil sie es so gewohnt waren. Seit 2011 ist der Panyee FC einer der erfolgreichsten Jugendfußballvereine Südthailands. Später wurde ein neuer Fußballplatz gebaut, aber der alte Platz ist noch immer sehr beliebt. Der Besuch des Dorfs war für mich ein ganz besonderes Erlebnis.


    Hinten befindet sich der Fußballplatz


    Leben auf Stelzen


    Blick vorbei am Dorf


    Weiterer Sportplatz


    Graffiti


    Fischerdorfatmosphäre


    Wir verlassen die Insel


    Gegen 15:00 Uhr legten wir auf Koh Naka Yai östlich von Phuket an der Ostküste an. Hier befindet sich der Panya Beach. Der Strand ist herrlich. Wunderbarer Sand, bunte Blüten, Holzschaukeln – er bietet alles, was man sich von einem tropischen Strand erwartet. Der Blick reicht über’s Meer bis nach Koh Yao Yai. Ich lief etwas am Strand entlang und suchte mir ein schönes Plätzchen. Wir hatten etwa eine Stunde Zeit zum Baden. Das Wasser war badewannenwarm. Ich war begeistert. Dann legte ich mich in die Sonne. Am Ende reichte die Zeit noch für einen leckeren Mojito an der urigen Strandbar.


    Auf der Weiterfahrt


    Wir legen auf Koh Naka Yai an


    Am Strand


    In der Nähe der Strandbar


    Strandidylle


    Beim Baden


    Blick in Richtung Koh Yao Yai


    Blick am Strand entlang


    Es ist doch recht schön hier


    An der Strandbar


    Einfach nur sitzen...


    ...und einen Mojito genießen


    Gegen 16:00 Uhr starteten wir. An Bord des Bootes wurde noch etwas Obst gereicht. Man lässt einen kleinen Behälter reihum gehen; hierin kann man den Mitarbeitern noch ein kleines Trinkgeld zukommen lassen, wenn man möchte. Ich steckte 100 Baht hinein. Alles in allem ein ganz wunderbarer Bootsausflug, wie ich finde. Er bietet die ideale Mischung aus Sightseeing und Baden. Um 17:15 Uhr waren wir zurück. Am Ende wurden wieder alle mit dem Shuttle zu ihren Hotels gebracht, und ich saß wieder gemeinsam mit dem rumänischen Ehepaar in einem Fahrzeug. Diesmal kam ich aber vor ihnen an die Reihe, und der Fahrer hielt am Restaurant Na Muang Muslim Kitchen bei meinem geparkten Mietwagen. Wir verabschiedeten uns, und ich legte dem Paar nahe, mal an mich zu denken, wenn sie bei der EM auf Deutschland treffen sollten.


    Es wird Obst gereicht


    Schiffswrack


    Mach's gut, Elli!


    Zum Abendessen fuhr ich bereits wieder nach Mai Khao nach Norden. Ich hatte mir heute ein besonderes Restaurant am Mai Khao Beach ausgesucht. Natürlich gibt es sehr gutes Essen zu meist günstigen Preisen an diversen Straßenimbissen oder Strandbars, doch wollte ich mir mal etwas Besonderes gönnen. Meine Wahl war auf das Ginja Taste gefallen, ein Restaurant mit dazu gehörigem Hotel, welches bei Tripadvisor einen der vorderen Plätze belegt.


    Die Sonne ging langsam unter. Am Strand entdeckte ich einen kleinen Elefanten mitsamt seinem Führer. Vielleicht diente er zum Reiten für Kinder oder zum Fotografieren; ich kann es nicht genau sagen, aber er gab vor dem Meer in der sich verdunkelnden Atmosphäre ein schönes Bild ab. Ein Weg aus Holzbohlen führte zum Restaurant. Man saß hier sehr edel auf gemütlichen und stimmungsvollen Gartenmöbeln im Sand. Lampions und Girlanden rundeten das Ambiente ab. Wirklich sehr geschmackvoll, muss ich sagen.


    Am Mai Khao Beach


    Der erste Elefant meines Thailandbesuchs


    Weg zum Restaurant Ginja Taste


    Edles Ambiente


    Gemütliches Sitzen


    Ich entschied mich für ein Glas Weißwein und einen Seebarsch auf thailändische Art. Da das Ganze etwas auf sich warten ließ, gönnte man mir ein Bier auf’s Haus. Der Fisch stand mit ca. 750 Baht auf der Karte. Er kam mit thailändischem Gemüse, einer scharfen Soße, Limettenscheiben, Chilis und etwas Reis. Ich muss wohl nicht extra betonen, dass der Fisch sehr scharf war. Doch er schmeckte, und es war definitiv eine neue Erfahrung für mich. Auf eine solche Art und Weise hatte ich noch keinen Seebarsch genossen. Etwas geschockt war ich dann doch, als die Rechnung kam. Neben dem Fisch und dem Glas Wein kamen zum Preis noch Servicegebühren und die noch nicht enthaltene Mehrwertsteuer obendrauf, wodurch die Rechnung auf stattliche 1.300 Baht angewachsen war (ca. 35 €). Das war dann doch zu viel des Guten. Ich fühlte mich etwas betrogen und gab demzufolge kein Trinkgeld. Man bezahlt die edle Atmosphäre und das Ambiente des gehobenen Hotels offenbar mit. Nun gut, es war nicht weiter schlimm, da ich wohl an den kommenden Abenden weitaus weniger für mein Essen zahlen würde.


    Weißwein zum Fisch


    Seebarsch auf thailändische Art


    Letzten Endes kaufte ich im Supermarkt SuperCheap 24hr, der nahe am Phuket Campground liegt, noch einige Vorräte ein, etwas Bier, eine Flasche Wein, Zigaretten und Mineralwasser. Der interessante und an Eindrücken reiche Tag fand nun am Abend auf meiner gemütlichen Terrasse vor dem Bungalow ein Ende. Die Frösche aus den Teichen übertönen die Zikaden in den Bäumen um ein Vielfaches. Mit einem Glas Wein und meinem Notebook saß ich am Tisch, schrieb bereits einen Teil dieses Tagebuchs und ließ Freunden die eine oder andere Nachricht zukommen. Noch immer hatten wir 27°. Zufrieden ging es ins Bett.

    Hallo lieber Jürgen, wie so oft sind die Tage in meinem Urlaubstagebuch bzw. -bericht zweigeteilt, weil es ansonsten einfach zu viel auf einmal wäre. So auch hier. Ich bin ja erst beim Mittag angelangt, also geht es noch weiter. Ich habe den Ausflug gut vertragen. Sowas macht mir zum Glück nichts aus. Die James Bond Insel war natürlich gut besucht. Damit muss man rechnen, doch solche Orte muss man gesehen haben, finde ich. Der Ausflug kostet 50 € inklusive Essen und allem, was sonst noch dabei war. Dafür, dass es ein voller Tagesausflug war, auf dem ich eine Menge erlebt habe, ist dies ein toller Preis, wie ich finde. Wie gesagt, es geht noch weiter...

    Teil 03

    03 – Bootsausflug in die Phang-Nga Bucht

    Sonntag, der 03.12.2023 (Vormittag und Mittag)


    Tja, wie soll ich anfangen? Der Tag war Wahnsinn. Ich bin heute früh aufgestanden. Für 07:30 Uhr hatte ich einen Abholpunkt mit dem Thai Adventure Club ausgemacht, an dem man mich zum heute geplanten Bootsausflug einsammelt. Natürlich ist für solche Anlässe auch ein Transfer vom Hotel möglich, doch meine Unterkunft liegt für solche Zwecke einfach zu weit im Norden der Insel. Bei der Onlinebuchung lag sie außerhalb der Pickup Area. Also suchte ich mir einen Punkt auf der Karte innerhalb des Areals aus, von dem man mich dann eben abholen solle. Ist für mich ja egal. Hab‘ ja ‘nen Mietwagen. Dann fahre ich eben dort hin. Ich wählte das eher unbekannte Restaurant „Na Muang Muslim Kitchen“ oberhalb von Bang Tao. Ich traf bereits um 07:05 Uhr dort ein und parkte am Straßenrand. Und – kaum zu glauben, schon parkte am Restaurant ein Wagen mit einer Firmenaufschrift, die ich jedoch nicht lesen konnte. Der Fahrer kurbelte die Scheibe runter und hielt mir ein Schriftstück unter die Nase. Darauf stand mein Name. Unfassbar – das war er schon. Ich war mir gar nicht sicher, ob er das überhaupt findet.


    An den Bungalows


    Mein Bungalow


    Die Umgebung an den Bungalows mit den Teichen


    Gut, dann starteten wir. Er erklärte mir in seinem Thai-Englisch, welches durchaus mit Vorsicht zu genießen ist, dass wir noch 4 weitere Personen abholen würden. Es dauerte eine Weile, bis an dem Hotel, wo wir im Anschluss hielten, endlich zwei junge Damen aus New York herauskamen. Gut, weiter ging’s. Am zweiten Hotel stieg ein Paar aus Rumänien zu im Alter von 36 bzw. 38 Jahren. Mit diesen beiden sollte ich mich im Tagesverlauf gut verstehen. Wir unterhielten uns oft. Er war Fußballfan und freute sich über die Qualifikation des heimischen Teams zur EURO ’24 in Deutschland. Er zeigte mir einen Artikel aus einer rumänischen Internetzeitung. Dort stand in deutschen Lettern „Deutschland, wir kommen!“ Auch betonte er, dass sie mit der Gruppenauslosung ja noch Glück hatten, da immerhin nicht so ein „großes Team“ wie Holland, Italien oder Deutschland in der Gruppe ist. Auch das ist kaum zu glauben. Da hat wohl wirklich immer noch jemand Respekt vor der deutschen Nationalmannschaft.


    Im Auto beim Warten auf weitere Gäste


    Vor einem Hotel beim Warten auf die Mädels aus New York


    Wir trafen in der AA Marina ein, im nördlichen Teil der östlich von Phuket City gelegenen Halbinsel Koh Sire. Dort gab es für uns allerhand Snacks und Getränke. Und hier warteten wir ewig. Aus dem geplanten Start um 9:00 Uhr wurde fast 10. Die Damen aus America sollten sich einer anderen Gruppe anschließen, da sie nach Koh Phi Phi wollten. Dann wurden wir zusammen gerufen, und alle, die an meinem gewählten Ausflug, der lapidar einfach nur „James Bond Island“ genannt wird, teilnehmen wollten, versammelten sich in einer Ecke eines der Gebäude, um den Ablaufplan zu besprechen. Wir gehörten ab jetzt zum „Team Elli“, denn Elli (eigentlich schreibt sie sich „Elle“) war unsere Gruppenführerin. Dann ging’s auf’s Boot. Wir waren ca. 15 Leute verschiedenster Nationalitäten. Aus Deutschland war jedoch nur Einer. Das rumänische Ehepaar – sehr nette Leute – ist bereits seit 10 Jahren liiert und plant 4 Tage auf Phuket und weitere 4 Tage in Bangkok, bevor die Arbeit wieder ruft. Ein wenig kurz, wie ich finde. In Thailand finden vielmals diese blauen, auf dem Wasser schwimmenden Stege Anwendung, über die man zu den Booten gelangt. Ich hatte das im Vorfeld schon auf vielen Bildern gesehen und stellte mir das Laufen auf diesen schwankenden Stegen sehr schwer vor. Letztendlich war es jedoch nicht so schlimm, wie ich befürchtet hatte.


    Das unglaublich nette Paar aus Rumänien


    In der AA Marina


    Elli erklärt die Reiseroute


    Auf dem Weg zum Boot


    An der Küste


    Auf den Steg zum Boot


    Wir fuhren hinaus in die große Phang-Nga Bucht (das „g“ im zweiten Wort wird nicht ausgesprochen und ph wird immer nur wie „p“ gesprochen). Zunächst gab der Fahrer nur ein wenig Gas, aber als wir das Ufer weit hinter uns gelassen hatten, gab er richtig Gas, und wir schmetterten nur so über’s Wasser – und doch dauern Fahrten zu vorgelagerten Inseln recht lang. Man darf sich das alles nicht so nah vorstellen. Auf der Karte sieht alles so nah aus, doch die Bucht ist riesig. Die größte Insel in der Bucht – Koh Yao Yai – ist nur am Horizont zu sehen. Und je weiter man in der Bucht auf der Westseite nach Norden vordringt, umso spektakulärer wird die Landschaft. Überall ragen die kleinen Insel und Berge aus dem Wasser hinaus, man muss das einfach gesehen haben.


    Los geht's!


    Auf dem Boot


    Ein erster Blick in die tolle Inselwelt der Phang-Nga Bucht


    Ein anderes Boot kreuzt unseren Weg


    Die Schuhe waren vor der Abfahrt in einem großen Netzbeutel gesammelt worden. Auf dem Boot bewegte man sich barfuß oder in Badeschuhen. Unser erstes Ziel war Koh Phanak. Wir hielten mit dem Boot an recht spektakulären Felsformationen. Einige fuhren hier mit ihren Kanus entlang. Wir hielten an der Ice Cream Cave, eine Höhle, deren Stalagmiten und –titen an Eiscreme erinnern. Und hier waren die Badeschuhe wichtig, denn wir brauchten sie, um uns im Innern der schlammigen und rutschigen Höhle fortzubewegen. Jeder bekam einen Helm. An einer Felsspalte vor der Höhle saß mein erster Affe. Er zeigte keine Angst, war an Menschen gewohnt und wurde natürlich von einigen Touristen fotografiert. Über eine Treppe ging es in die Höhle. Das Innere war sehr schön. An manchen Stellen war es stockfinster, so dass man die Taschenlampenfunktion seines Handys benötigte. Leider schien ich sie nicht oft genug zu benutzen. An einem Fels rutschte ich im Dunkeln aus und stürzte; mein Helm fiel zu Boden. Sofort kam eine der Mitarbeiterinnen zurück und schaute nach mir. Ich hatte mir eine Schürfwunde zugezogen, doch es sah schlimmer aus, als es war. Von so etwas lasse ich mich nicht weiter beeindrucken. Also weiter. Durch eine Öffnung im Fels konnte man auf eine herrliche, kleine Wasserstelle zwischen dem Gestein hinausschauen. Der Besuch der Höhle mit der Gruppe hatte Spaß gemacht.


    Tolle Felsformationen


    Die Inselchen in der Pang-Nga Bucht


    Gleich legen wir an


    Beim Anlegen an der Ice Cream cave


    Das Äffchen


    Rein in die Höhle


    Da sitzt der Affe


    In der Höhle


    Blick hinaus auf die herrliche Wasserstelle


    Die Wasserstelle neben der Höhle


    Aus der Höhle hinaus


    Elli rief "Bye, bye, monkey!"


    Zurück auf's Meer


    Unser nächstes Ziel war James Bond Island, oder besser gesagt Khao Phing Kan. Man legt in der Nähe eines beeindruckenden Felsenüberhanges im Südosten an, vor dem einige Longtailboote lagen. Über eine Treppe geht es zwischen den Felsen hindurch auf die andere Seite der Insel und kann schon bald einen ersten Blick auf die berühmte Felsnadel werfen, die Mini-Insel Koh Ta-Pu, die durch den James Bond-Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“ bekannt wurde. Das ist natürlich ein echter Hingucker. Jeder will hier natürlich ein tolles Foto mit sich und dem Felsen im Hintergrund ergattern. In der Bucht befinden sich einige Stände, an denen man Essbares und auch Souvenirs kaufen kann. Hier befindet sich auch die schiefe Felsspalte, von der die Insel Khao Phing Kan ihren Namen hat. Sie ist sehr hoch und beeindruckend. Ich kaufte mir eine Kokosnuss und trank sie vor der tollen Kulisse der Felsnadel. Im Anschluss begab ich mich in die hübschen Grotten neben der schiefen Felsspalte. Als die vereinbarte Zeit zum Treffen näher rückte, fanden wir uns alle am Treffpunkt ein, bestiegen das Boot und legten wieder ab.


    Vorm Anlegen auf Khao Phing Kan


    Beim Anlegemanöver


    Angelegt


    Nach dem Anlegen geht es erst einmal hier hinauf


    Da ist sie, die Felsnadel Koh Ta-Pu


    In der Bucht


    Blick auf die Felsnadel


    Ganz schön schwer, so 'ne Insel


    Meine Kokosnuss


    An der Felsspalte Khao Phing Kan


    Beeindruckend


    Blick aus den Grotten


    Am Bootsanlegeplatz mit Felsüberhängen



    Die Longtailboote

    Teil 02

    02 – Ankunft im Land des Lächelns

    Samstag, der 02.12.2023:


    Nach der Ankunft in Abu Dhabi am frühen Morgen gingen ich und mein indischer Sitznachbar nicht sofort getrennter Wege. Wir durchliefen gemeinsam die Sicherheitskontrolle, die wir als Transitreisende sofort wieder über uns ergehen lassen mussten. Und so waren wir auch sofort wieder hinter dem Durchgang zu den Gates, hätten gar nicht die Möglichkeit gehabt, uns frei am Flughafen zu bewegen. Gemeinsam machten wir ein paar Fotos von dem recht modernen Flughafen, jedenfalls aus dem Bereich, der uns zugänglich war. Mein indischer Kollege schien nicht weiter betrübt darüber, ohne Frau und Kind, die er in Deutschland zurückgelassen hatte, für 4 Wochen in Indien zu verweilen, er schien es auch ein wenig zu genießen. Als ich meiner Vermutung verbalen Ausdruck verlieh, grinste er nur. Er würde 4 Stunden auf seinen Weiterflug warten müssen, ich nur 3. Dann trennten sich unsere Wege doch, und ich wünschte ihm eine schöne Weihnachtszeit im Kreise seiner Familie. Weihnachten ist auch in Indien ein offizieller Feiertag, obwohl nur 2,4 % der Inder Christen sind, was bei einer Einwohnerzahl von einer Milliarde immerhin 24 Millionen Menschen ausmacht. Ob er nun Hindu war, brachte ich nicht in Erfahrung. Er arbeitet bei einem deutschen Automobilhersteller in der Entwicklung.


    Departures in Abu Dhabi


    Im Flughafen


    Interessante Architektur


    So sieht's hier also aus


    Unterwegs im Flughafen


    An den Duty-Free-Shops


    Alsbald öffnete mein Gate, und ich vertrieb mir die weitere Zeit wieder mit lesen. Um 8:00 Uhr hatten wir in Abu Dhabi bereits 21°. Pünktlich um 9:00 Uhr startete mein Weiterflug nach Phuket, und ich saß nun neben einem jungen Briten, der in Thailand seine Familie treffen würde. Das Einzige, was ich von den Vereinigten Arabischen Emiraten sah, war das, was ich eben beim Start der Maschine sah. Ein braunes, sandiges Land, wie man es eben von einem Wüstenstaat erwartet. Die Zeitverschiebung in den Emiraten beträgt bereits die Hälfte der Zeitverschiebung in Thailand, also 3 Stunden. Der Flug verlief zunächst ohne Komplikationen, bis wir mit dem Landeanflug auf Phuket begannen. Ich sah aus dem Fenster meines Sitznachbarn aus dem Vereinigten Königreich und erkannte Phuket. Wir flogen auf die Ostküste Phukets zu, und ich sah den Strand, den Mai Khao Beach. Von weitem sah das noch recht gut aus, doch als wir näher ran kamen, sah man, dass sich der Himmel sehr zugezogen hatte. Es war düster, und Blitze zuckten. Hinter dem Strand befindet sich sofort der Flughafen, doch anstatt ganz tief zur Landebahn zu fliegen, gewannen wir wieder an Höhe und flogen darüber hinweg. Was war denn nun schon wieder los? Sollte ich denn nur Pech haben? Ich musste ja auch noch meinen Mietwagen in Empfang nehmen, schon einmal ein paar Euro wechseln und zu meiner Unterkunft auf dem Phuket Campground fahren, der sich ebenfalls in Mai Khao befindet. Wenn sich das noch viel weiter hinzog, konnte das alles sehr, sehr spät werden. Nun war es bereits dunkel, und wir befanden uns bereits jenseits der geplanten Ankunftszeit von 18:15 Uhr.


    Blick vom Gate zu den Flugzeugen


    Beim Boarding


    Auf dem Flug


    Nach weiteren 20 Minuten steuerten wir erneut auf den Flughafen zu. Doch auch diesmal wurde es nichts, und wir gewannen abermals an Höhe. So wurde Runde um Runde über der Insel gedreht, und man bekommt es mit den Nerven. Dann kam die Durchsage des Kapitäns. Der Flughafen Phuket sei aufgrund eines Gewittersturms gesperrt. Oh Mann! Ich machte mir bereits Gedanken, was denn wäre, wenn man sich irgendwann entschied, in Bangkok zu landen. Dann müsse ich auch noch sehen, wie ich am Abend von Bangkok nach Phuket zurück kommen würde, ich würde dann meinen Mietwagen nicht mehr bekommen, und meine Vermieterin würde bei meiner Ankunft sicher schon schlafen. Nach 70 Minuten des Kreisens über der Insel bekamen wir das Go und durften endlich landen. Welcome to Phuket International Airport.


    Landen verboten!


    Ankunft auf Phuket


    Ich fand sofort eine Wechselstube und tauschte zum fragwürdigen Kurs von 35,2 einen Betrag von 400 €. Der eigentliche Kurs des Thailändischen Baht steht bei 38,5. Aber ich ziehe es regelmäßig vor, eine kleine Summe schon mal am Flughafen zu tauschen, damit man bereits über etwas Bargeld verfügt. Im weiteren Verlauf eines solchen Urlaubs hebe ich dann mein Geld an Bankautomaten zu moderateren Kursen ab.


    Die Übernahme des Mietwagens ging dann recht flott und vollkommen ohne Komplikationen vonstatten. Ich bekam einen Toyota mit einer Fahrleistung von 115.000 Kilometern, der aber bis auf eine Tatsache in Ordnung zu sein schien. Es war ein Automatikwagen. Oh Gott. Prinzipiell ist das ja eine gute und einfache Sache; wenn man es jedoch nicht gewohnt ist, will man immer sein linkes Bein benutzen, um die Kupplung zu treten, was man sich schleunigst abgewöhnen sollte. Wir standen vor dem Tor 8 des Flughafens, ein Seiteneingang, und ich ließ mir zur Sicherheit noch mal die einzelnen Schalthebelstellungen erklären. Jetzt musste ich neben dem Linksverkehr also auch noch damit vorlieb nehmen. Obwohl ich eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen hatte, ich den Wagen also prinzipiell vor einen Baum fahren könne, fotografierte ich zur Sicherheit die bereits vorhandenen Schäden.


    Mein Mietwagen


    Es regnete noch immer, aber nicht mehr so stark wie zuvor. Bis zum Phuket Campground ist es nicht weit, nur 14 Kilometer, doch ich fuhr zur Sicherheit erst einmal langsam, um mich an die fremden Gegebenheiten zu gewöhnen, ging dem Verkehr nach Möglichkeit erst mal aus dem Weg. Gegen 21:00 Uhr traf ich ein. Neben der Landstraße steht links ein Schild mit der Aufschrift „Phuket Campground“. Man biegt links ab und sucht sich einen Weg an den mitten auf dem Weg liegenden, bellenden Hunden vorbei. Man kommt an das Wohnhaus der Campingplatzbesitzerin, und eine thailändische Dame stand bereits davor. Sie fragte mich, ob ich eine Unterkunft gebucht hatte, und als ich bejahte, war es für sie klar, dass ich der war, auf den sie wartete.


    Sie begrüßte mich, stellte sich als Tim (das „i“ spricht man lang aus) vor, und ich gab ihr die Hand. Ich solle erst einmal in Ruhe ankommen. Sie stieg auf ihren Motorroller, und ich solle ihr mit dem Auto folgen. Ich dachte im Stillen: Wo führt die mich denn um Gottes Willen hin? Es ging über einen huppeligen Feldweg in die hinteren Bereiche des Grundstücks. Natürlich war alles dunkel. Ich hatte einen schönen kleinen Holzbungalow inmitten der Natur, umgeben von Wald, vielen Palmen und zwei Teichen mit Seerosen, gebucht. Es gab lediglich 5 dieser Bungalows. Es war sicher sehr schön hier, doch würde ich das erst am nächsten Tag sehen. Tim zeigte mir mein neues Domizil, und nachdem einige Kleinigkeiten geklärt waren, bot sie mir an, mir noch etwas zu essen zu machen, obwohl es warme Küche eigentlich nur bis 19:00 Uhr gibt.


    In meiner Unterkunft


    Am Schreibtisch


    Nach 15 Minuten lief ich hinüber zu ihrem Wohnhaus, wo sich auch der Essensraum befand. Tim ist eine sehr nette Person, sehr liebevoll und bemüht. Der Essensraum ist mit allerlei Musikinstrumenten bestückt, mehrere Gitarren und sogar ein aufgebautes Schlagzeug. Hinter dem Essensraum befindet sich sogar eine Art Outdoor-Bar, an der Campinggäste abends etwas trinken können. Tims Englisch ist schwierig und auch nicht sehr reich an Vokabular, aber man kann sich mit ihr letztendlich verständigen, egal, was man will. Sie brachte mir ein Chang-Bier, ein sehr scharfes, grünes Curry mit Hühnchenfleisch, Gewürzen und Gemüse und ein Reisgericht mit Hühnchen und Salat. Ich hatte gesagt: „Spicy, but not too strong, please!“ Es schmeckte gut. Da man das Curry abwechselnd mit Reisgericht und Bier zu sich nehmen konnte, war die Schärfe einigermaßen zu ertragen. Bei Tim kaufte ich noch ein paar Chang-Bier.


    Im Essensraum


    Chang-Bier


    Grünes Curry


    Reisgericht mit Hühnchen und Salat


    Die liebe Tim


    Das thailändische Geld


    Ich gewöhnte mich in meinem Bungalow ein, räumte Koffer und Rucksack aus, legte die Sachen, die am nächsten Tag benötigt wurden, bereit und schlief letzten Endes recht gut. Zur Sicherheit hatte ich jedoch eine Schlaftablette genommen.

    Teil 01

    01 – Eine Anreise nicht ganz nach Plan

    Freitag, der 01.12.2023


    Eine Geschichte, wie sie das Leben manchmal schreibt...Eine Stunde, bevor ich gestern Abend zum Bahnhof wollte, bekomme ich eine E-Mail der Lufthansa. Your flight is cancelled. Ganz toll, und das, obwohl ich bereits eingecheckt war. Es betraf den Flug heute Morgen von Frankfurt nach Zürich, der mit der Lufthansa durchgeführt werden sollte. Der Weiterflug am Nachmittag nach Phuket mit Edelweiss Air stand zwar noch, wäre aber nicht mehr erreichbar. Zur Not hätte ich auch mit dem Zug nach Zürich fahren können. Das hätte 100 € gekostet. Diesen Vorschlag wollte ich der Lufthansa machen und rief die Hotline an.


    Ich hatte einen ausländischen Mitarbeiter dran, dessen Deutsch eine Katastrophe war. Mit Mühe und Not verstand ich ihn. Er behauptete, der Flug sei nicht gecancelt. Das konnte ich nicht glauben, da ich ihm nicht traute und ich es auch auf der Lufthansa-Seite gelesen hatte. Aber wer kennt das nicht, solche Mitarbeiter in einer Hotline als Gesprächspartner zu haben? Das nennt man heute Service. Ich verlangte nach einem anderen Mitarbeiter. Alsdann war ich in der Warteschleife auf Position 48. Wow. Es dauerte und dauerte und dauerte. Die Online-Suche nach alternativen Flügen bei der Lufthansa verlief ergebnislos.


    Nach einer Stunde - mittlerweile hatte ich mich auf Position 16 vorgekämpft - bekam ich eine weitere E-Mail von der Lufthansa. Man habe mich nun umgebucht. Ich würde anstatt um 09:35 Uhr nach Zürich nun um 13:45 Uhr mit der Thai Airways nach Bangkok fliegen und von dort nach Phuket, so dass ich morgen früh eine Stunde nach der ursprünglichen geplanten Ankunft am Flughafen in Phuket eintreffen sollte. Okay, dann war ja alles klar. Ich druckte mir die Verbindung aus und entschied, dann nochmal daheim zu schlafen, bevor ich dann am frühen Morgen mit dem Zug nach Frankfurt fahren könne. Das würde ja nun reichen. Mittlerweile , nach anderthalb Stunden, war ich an Warteposition 2 angekommen, doch ich legte auf und ging ins Bett. War ja alles klar. Dachte ich.


    Mein Gepäck vor dem Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe


    Gleich geht's los


    Auf den Gleisen liegt schon etwas Schnee


    Im Zug nach Frankfurt


    Die Fahrt nach Frankfurt mit dem Zug verlief problemlos. Ich hatte bei Check24 angerufen, damit sie dem Mietwagenverleiher Bescheid gaben. Um 10:15 Uhr öffnete man den Schalter der Thai Airways. Ich kam an die Reihe. Sie hatten meinen Namen nicht und wussten von nichts. Ich müsse mit dem Lufthansa-Servicecenter sprechen. Oh, Mann!


    Ankunft am Frankfurter Bahnhof


    Weiterfahrt zum Flughafen


    Im Flughafen


    An den Schaltern


    Meine vermeintliche Fluggesellschaft


    Am Schalter der Thai Airways


    Die Schlange am Servicecenter war unendlich. Ein Mitarbeiter half mir, und ich konnte ihm mein Problem schildern, obwohl ich noch ganz hinten stand. Er unterhielt sich mit einer Kollegin und winkte mich nach vorn. Die Kollegin würde mir helfen. Nach einer Weile kam sie dann wieder zu mir und berichtete mir, dass ein Lufthansa-Mitarbeiter bei der Umbuchung wohl einen Fehler gemacht hätte. Der Flug der Thai Airways war wohl bereits voll. Die Umbuchung hatte sie wohl gar nicht erreicht. Sie hatte mich nun erneut umgebucht. Na, hoffentlich wenigstens diesmal. Die einzige Möglichkeit, auf die ich heute noch fliegen könne, wäre um 21:00 Uhr mit Etihad nach Abu Dhabi und dann am Morgen um 9:00 Uhr weiter nach Phuket. Um 18:10 Uhr Ortszeit wäre ich dann da. Damit war der 1. Tag auf Phuket natürlich gelaufen, aber man kann es nicht ändern.


    Ich könne noch einmal beim Schalter der Thai Airways fragen, ob denn noch ein Platz frei war, was ich auch versuchte, doch die Maschine war voll. Ich rief ein zweites Mal bei Check24 an, und sie konnten erreichen, dass der Mietwagen für mich aufgehoben wird. Jetzt hatte ich natürlich Zeit, aß im Restaurant im Terminal 2 Fränkische Käsespätzle und trank ein großes Bier. Und ich hatte Zeit, um auch schon einmal mit diesem Tagebuch zu beginnen. Nun, man muss aus allem das Beste machen. Eine andere Wahl gibt es nicht, denn trotz allem liegt ja ein wunderbarer Urlaub vor mir, dessen Zauber ungebrochen ist.


    Fränkische Käsespätzle mit Bier


    Im Terminal wollte man einen Bereich absperren, da zwei unbekannte Gepäckstücke gefunden wurden. Mir kam bereits der Gedanke, dass ein solcher Fund den weiteren Ablauf am Flughafen stören könnte, doch zum Glück kam der Besitzer des Gepäcks dann doch noch. Irgendwann reicht's ja auch mit der Pechsträhne. Meine Freunde waren bereits über den Ablauf des Tages unterrichtet.


    Ursprünglich wollte ich diese Reise bereits 2021 machen, doch Corona mit unzähligen Auflagen für Reisewillige kam dazwischen. Ich freute mich auf wunderbare Landschaft und Natur, tropische Strände, Dschungel, Affen, Elefanten, die thailändische Kultur, das Essen und vieles, vieles mehr, über den Linksverkehr nicht so sehr, doch konnte ich im Sommer auf Malta bereits ein wenig üben. Und so saß ich auf einer Bank vor dem Check-in-Schalter, trank eine Dose Jack Daniels / Cola und las in meinem Roman. Draußen wurde es mehr und mehr dunkel.


    Mein neuer Flug steht mit drauf


    Tja, der alte Mann braucht mittlerweile zum Lesen eine Lesebrille


    Am Etihad-Schalter


    Vorm Boarding kam ich mit einer Deutschen ins Gespräch, die eine Beinschiene trug und mit einem Brasilianer, der in Abu Dhabi eine Schule für Jiu-Jitsu betreibt. Der Flug hob pünktlich ab, und diesmal ging alles glatt. Die Beinfreiheit in der Boeing 787 war recht gut. Alkoholische Getränke sind bei der Etihad inbegriffen. Es gibt Bier, Whiskey-Cola und Wein. Ganz gut fand ich auch, dass die Filmauswahl umsonst war, und so trank ich ein Bier und einen Whiskey-Cola und vertrieb mir die Zeit mit einem deutschsprachigen Film, von denen nicht wenige im Angebot sind.


    Ein zusätzliches Fläschlein Wein kann gegen die Flugangst nicht schaden


    Auf dem Weg in den Flieger


    Kurz vorm Start


    Neben mir saß ein Inder, der über Abu Dhabi in sein Heimatland fliegen wollte. Er sprach recht gut Deutsch, denn er arbeitete bereits seit 15 Jahren in Deutschland, besuchte seine Angehörigen jedoch regelmäßig. Er war sehr nett, und wir unterhielten uns ausgiebig. Das Essen an Bord der Ethihad-Maschine war relativ gut.

    Hallo Jürgen,


    ich plane gern mal etwas mehr Zeit ein bis zum Rückflug. Es kann ja immer mal was passieren. Vielleicht hat man einen Verkehrsunfall, und die Fahrt zum Flughafen verzögert sich. Vielleicht läuft bei der Rückgabe des Mietwagens etwas nicht so rund, wie man es sich wünscht. Deswegen halte ich etwas über 4 Stunden von der Abfahrt vom Hotel bis zum Abflug nicht für zuviel. Ohne die Fahrt und die Rückgabe des Mietwagens wäre ich wahrscheinlich auch erst 2 Stunden vor Abflug beim Flughafen. Letztendlich muss es jeder so machen, wie er es für richtig hält. Es scheint für Dich ein Greuel zu sein, ausnahmsweise mal sehr früh aufzustehen. Doch da es - wie gesagt - ja nur ausnahmsweise ist, habe ich damit kein Problem. Wenn es die Möglichkeit zum Online-Einchecken gibt, nutze ich das selbstverständlich auch, doch das Gepäck will dennoch aufgegeben werden, denn ich reise nicht nur mit Handgepäck.


    Für mich ist ein Mietfahrzeug unabdingbar, da ja nicht alle Orte, die ich aufsuchen möchte, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen sind. Ob gegebenenfalls ein Roller ausreicht, muss man sich überlegen, doch dann ist man eben länger unterwegs. Einmal bin ich zum Beispiel ganz vom Norden bis ganz in den Süden gefahren, was 1 Stunde dauerte. Mit einem Roller hätte mir das zu lange gedauert.


    Ich wünsche Dir witerhin viel Spaß in Kroatien.


    Daniel, auch Dir möchte ich für Deine lobenden Worte danken. Ich bin froh, dass es Dir gefallen hat.


    Abschließend erfüllt es mich ebenfalls mit Freude, wenn ich dem Einen oder Anderen dieses Land etwas näher bringen konnte, oder sogar etwas Interesse wecken konnte. Vielen Dank!

    10 – Addiju, Malta! – 27.06.2023


    Ich glaube, es war 3:30 Uhr, als ich heute Morgen aufstand. Angezogen, Zähne geputzt, die restlichen Sachen in Koffer und Rucksack gepackt. Einige Dinge passten nicht mehr hinein – oder besser gesagt – mit ihnen war das Gepäck zu schwer. Ich schenkte dem Hotel also ein Verlängerungskabel und meine Steckdosenadapter für die Steckdosen auf Malta. Auf ging’s. Ich checkte aus. Das Hotel war ab jetzt nicht mehr mein Zuhause. Um 4:30 Uhr fuhr ich los. Stockfinster. Ich tankte noch einmal und schob meine Bankkarte in den Automaten der noch unbemannten Tankstelle. Tank voll. So sollte es ein.


    Dann kam ich mit Google Maps nicht zurecht. Die App schickte mich immer wieder in eine falsche Straße. Das lag wohl daran, dass hier eine Baustelle war und sich die Straßenführung geändert hatte. Gut, dass ich viel Zeit hatte. Um 5:30 Uhr wollte ich ja erst den Mietwagen am Flughafen wieder abgeben. Ich fuhr einfach in eine andere Richtung und ließ mir von dort noch einmal die Route anzeigen. Das funktionierte zum Glück.


    Pünktlich um 5:30 Uhr war ich am Flughafen, wollte zum hinteren Flughafengebäude, wo ich den Citroen erhalten hatte und fuhr falsch herum in eine Einbahnstraße ein. Einige Leute winkten hektisch. Wenn man zum hinteren Gebäude möchte, dann kann man nicht direkt am Terminal vorbeifahren, sondern muss einen weiten Bogen außen herum. Das muss man erst mal wissen. Endlich am richtigen Gebäude angekommen, fuhr ich einfach hinauf, obwohl ich mir nicht mehr sicher war, wo ich den Wagen abgeben musste. Wenn ich sie sehen würde, würde ich die richtigen Parkplätze der Auto Union wiedererkennen und von dort auch den Weg zur Schlüsselbox wiederfinden, in welche ich den Schlüssel werfen sollte. Ich musste also eigentlich nur die richtige Etage finden. Das lief nun einfacher als gedacht. Ich hatte es recht schnell wiedergefunden.


    Da steht's richtig!


    Am Flughafen hatte ich dann noch etwas Zeit für ein kleines Frühstück aus Kaffee und Sandwich. Die Check-in-Schalter öffneten bald. Das Boarding sollte um 8:20 beginnen; der Flug KM 306 war für 8:50 Uhr geplant. Ich hatte zwar noch fast 2 Stunden Zeit bis zum Boarding, doch begab mich schon durch die Sicherheitsschleusen und in die Nähe meines Gates. Die Einkaufs- und Essensmöglichkeiten hier waren noch vielfältiger als in der eigentlichen Abflughalle bei den Schaltern. Es gab ein Hard Rock Café, wo ich ein kleines Bier trank. Die restliche Zeit verbrachte ich mit Lesen.


    Da steht also mein Gepäck rum!


    Das Treiben im Terminal


    Kleines Frühstück


    Anstehen am Schalter


    Am Hard Rock Café


    Departures


    Am Gate


    Malta Air


    Rein geht's


    Am Sitzplatz


    Gleich geht's los!


    Der Flug startete pünktlich und verlief reibungslos. Leider hatte ich nun keine so nette Unterhaltung wie auf dem Hinflug. Aber das funktioniert eben nicht immer. Gegen 11:20 Uhr landeten wir in München. Da ich hier noch Einiges an Zeit zur Verfügung hatte, bis der nächste ICE in Richtung Kassel fahren würde, nahm ich ein kleines Mittagessen in Form eines Leberkäsebrötchens und einer Bockwurst zu mir. Schlussendlich war ich gegen 18:00 Uhr zuhause. In Deutschland war es kühl, nass und grau, wie so oft. Auf Malta dagegen hatte ich es so schön gehabt.


    Gegen die Flugangst


    Addiju, Malta!


    Über den Wolken


    Anflug auf München


    Flughafen München


    Am Ende muss ich sagen, dass die Reise grandios war. In diesen 9 Tagen habe ich Malta schon ganz gut kennengelernt. Es war herrliches Wetter. Dass Malta landschaftlich und architektonisch derart arabisch angehaucht ist, hätte ich vor der Reise nicht gedacht. Das hat mir gefallen. Ich durfte in die maltesische Geschichte eintauchen und etliche Tempel oder Begräbnisstätten besuchen, über die sogenannten Karrenspuren rätseln, habe die schönsten Orte kennengelernt und an wunderbaren Stränden gebadet, habe wunderbare Natur erlebt, bin gewandert und besuchte mit den Fähren die Nachbarinseln Gozo und Comino, habe maltesisches Essen gegessen, den Linksverkehr auf Malta recht gut gemeistert, habe Bootsfahrten unternommen und besuchte interessante Höhlen. Was will man mehr? Ich werde noch lange an meine Erlebnisse auf Malta denken.


    Was wohl aus Lea (meine Begleitung auf dem Hinflug) geworden ist? Ob ihr die Arbeit in Hamrun gefällt? Leider habe ich keine Kontaktadresse, sonst würde ich sie fragen. Auf jeden Fall wird sie ihren Weg gehen und sicher eine erfolgreiche Ingenieurin werden.