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  1. Schoener Reisen » Forum » Sehen, erleben und berichten
  2. Heiko705

Beiträge von Heiko705

  • Verlorene Herzen - Teil 2 - Makarska Riviera '22

    • Heiko705
    • 27. Februar 2023 um 22:17

    zu "Verlorene Herzen - Teil 1 - Cres & Lošinj '22" (Reisetage 1-11) geht es hier...

    Teil 01:

    Tag 12 – Umzug nach Mitteldalmatien

    Dienstag, der 16.08.2022:

    Zum letzten Mal frühstückten wir in Vidovići, hatten unser Hab und Gut aber bereits gepackt, damit wir danach direkt starten konnten. Es regnete. Das passte wie die Faust auf’s Auge, denn bisher hatten wir immer sehr gutes Wetter gehabt. Nun fuhren wir ja sowieso. Da machte uns der Regen nichts aus. Unsere Vermieterin Ana war bereits früh von Cres in das Dorf hinauf gekommen, um sich von uns zu verabschieden und die Räume für neue Gäste vorzubereiten. Wir ließen ihr ein hübsches Trinkgeld zukommen, das sie zuerst nicht annehmen wollte, doch schließlich blieb ihr keine Wahl. Sie war auch außerordentlich nett und hatte es verdient.

    Alsbald starteten wir und fuhren zum Fähranleger nach Merag. Neun Fahrzeuge standen bereits vor uns dort. Mittlerweile war die Sonne wieder zum Vorschein gekommen und hatte fast alle Wolken verscheucht. Lang, lang war’s her, dass ich diese Fährverbindung das letzte Mal genutzt hatte. Da wir eine Weile warten mussten, bestellten wir bei der hübschen, jungen Dame am Kiosk einen Kaffee und ein Gebäckstück. Um 09:38 Uhr legte die Fähre „Kornati“ an, und wir fuhren gen Valbiska auf Krk. Es war ein besonderes Gefühl für mich, als wir über Krk zur Brücke fuhren. Seit acht Jahren hatte ich die Insel nicht mehr betreten. Auf Krk standen wir jedoch im Stau. Was hier für ein Andrang herrschte, das hatten wir so noch nie zuvor erlebt. Auf beiden Spuren der Inselhauptstraße 102 war kaum ein Vorankommen. Und so war es schon fast Mittag, als wir die Krčki most überquerten, zum ersten Mal, seit wir sie kennen, ohne eine Brückenmaut entrichten zu müssen.

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    Am Fähranleger in Merag

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    Die Fähre kommt

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    Die Fähre Kornati

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    Blick zurück nach Merag

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    In Richtung Krk...

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    Zähflüssiger Verkehr auf Krk

    Gern wären wir die Magistrale nach Süden gefahren, doch hätte dies einfach zu lange gedauert, also fuhren wir letzten Endes die schnellste Verbindung. Und natürlich legt man hin und wieder auch mal ein Päuschen ein. Ab und zu fing es wieder zu regnen an, doch später verzogen sich die Wolken, und es wurde wieder warm.

    Um 15:30 Uhr erreichten wir Zadar, das Eingangstor nach Dalmatien. Die ca. 75.000 Einwohner zählende, historische Küstenstadt verfügt über eine 3.000-jährige Geschichte, ist Verwaltungssitz der gleichnamigen Gespanschaft und war im Mittelalter die bedeutendste Stadt an der Ostküste der Adria. Leider wurden zahlreiche Kulturgüter im Jahr 1991 beschädigt, als Zadar im Rahmen des Kroatienkrieges angegriffen wurde. Dennoch sind viele Sehenswürdigkeiten aus vergangenen Zeiten noch gut erhalten. Die Altstadt hat eine fantastische Lage und ist vom Festland durch einen Wassergraben getrennt. Sie hat einen großen Hafen und vier Stadttore. Weite Teile der Altstadt wurden im venezianischen Baustil errichtet. Schon oft wollte ich die Stadt besuchen, und hatte es dennoch bis dato noch nie geschafft. Marco hingegen war schon zweimal zuvor in Zadar. Beim ersten Mal war er etwas enttäuscht, doch beim zweiten Mal gefiel sie ihm viel besser. Ich hingegen war sofort begeistert. Wir hatten im Südosten der Altstadt-Halbinsel geparkt, nahe dem Park Perivoj Vladimira Nazora.

    Wir schlossen den Wagen ab und zogen durch den Park. Gleich dahinter liegt der Perivoj kraljice Jelene Madijevke, ein historischer Park in einer Befestigungsanlage. Wir gelangten am Foša-Hafen zum Alten Stadttor aus dem Jahr 1543. Das Porta di Zara, das Landtor von Zadar, gilt als eines der schönsten Beispiele venezianischer Architektur in Dalmatien. Das Tor wurde im Renaissancestil in Form eines Triumphbogens errichtet und war früher der Hauteingang in die Stadt. Ich muss sagen, ich war baff. Solch ein schönes Stadttor sieht man selten. Man kann da gar nicht einfach nur durchgehen, sondern muss es erst einmal wirken lassen. Direkt dahinter liegt der Trg Pet Bunara mit dem Kapetanova kula. Auf dem schönen Platz befinden sich eine Bar, fünf Brunnen und eine korinthische Säule. Der große Turm war leider geschlossen. Für den Dino-Park interessierten wir uns nicht. Die breiten Gassen mit den hellen Steinplatten machen durchaus Eindruck. Am Rektorenpalast und der Crkva Sv. Šimun entlang gelangten wir durch eine lange Gasse zum Narodni Trg, einem der berühmtesten Plätze der Stadt und für mich der Schönste. Auch hier muss man selbstverständlich erst einmal verweilen und sich umschauen. Der Platz ist gesäumt von historischen Gebäuden. Die Kirche des Hl. Laurentius am Gebäude der Stadtwache mit dem wuchtigen Uhrturm ist der Hammer. Die Basilika stammt aus dem 11. Jahrhundert. Gegenüber befindet sich die Stadtloggia, in der heute ein Museum untergebracht ist. Der Platz erinnert mich ein wenig an den herrlichen Platz an der Kirche des Hl. Laurentius in Trogir, den ich ebenso umwerfend finde.

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    Brunnen im Park

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    Altes Stadttor am Foša-Hafen

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    Der Hafen

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    Am Stadttor

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    Der venezianische Löwe

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    Durch das Tor

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    Trg Pet Bunara mit Kapetanova kula

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    Am Trg Pet Bunara

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    Korinthische Säule - im Mittelalter als Schandpfahl benutzt

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    Crkva Sv. Šimun

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    Gasse Poljana Šime Budinića

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    Narodni Trg

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    Crkva Sv. Lovro

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    Die Loggia

    Durch die hübschen Gassen mit dem glatten Boden, dessen Steine im Sonnenlicht glänzen, bewegten wir uns weiter. Unser nächstes Ziel war die sehenswerte Kirche der Hl. Maria mit dem Benediktinerkloster. Durch das runde, verzierte Fenster über dem Eingang wirkt sie wie ein kleineres Abbild der großen Kathedrale St. Anastasia, zu der wir später noch kommen würden. Und dann kamen wir zum Forum, dem großen antiken Platz aus vorchristlicher Zeit und altem Mittelpunkt der Stadt mit der kleinen Kirche St. Donatus aus dem 8. Jahrhundert, dem großen Glockenturm der Kathedrale und den Fundamenten und Bruchstücken mit architektonischen Verzierungen der ehemaligen Säulenhalle. Das ist natürlich der Platz schlechthin hier in Zadar. Beim Schauen muss man den Mund erst einmal wieder zubekommen. Die Säulen im Innern der Kirche St. Donatus stammen von einem ehemaligen Tempel auf dem Forum. Marco kannte all dies ja bereits, doch ich war richtig beeindruckt. Ich wusste doch, dass mich Zadar umhauen würde, und ich behielt recht. Neben dem Forum waren etliche Marktstände aufgebaut, wo allerlei Andenken feilgeboten wurden. Auch die Kirche des Hl. Elias befindet sich gleich dahinter.

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    Crkva Sv. Marija

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    Crkva. Sv. Donat, Glockenturm der Kathedrale und Überreste der ehemaligen Säulenhalle

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    Vereinzelte Säulen

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    Crkva. Sv. Ilija

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 24. Februar 2023 um 23:19

    Teil 20:

    Tag 11 – Veli Lošinj - Die Perle im Süden

    Montag, der 15.08.2022:

    Nach einem üppigen Frühstück begannen wir unseren letzten Tag auf den Inseln. Es hatte sich ein klein wenig Wehmut in uns breit gemacht, denn zu schön war es hier in Vidovići. Wir würden den letzten Tag nochmal genießen. Am nächsten Tag würden wir nach Makarska umziehen und in den zweiten Teil unseres Urlaubs starten, worauf wir uns natürlich genauso freuten.

    Heute hatten wir geplant, den kompletten Tag dem hübschen Veli Lošinj zu widmen, denn wir lieben diesen Ort. Also fuhren wir in den Süden und parkten zentral am Ziel. Beim auf einem Stuhl sitzenden Parkplatzwächter bezahlten wir für den ganzen Tag. Das malerische Veli Lošinj hat etwa 900 Einwohner und ist die ursprünglich erste Siedlung auf der Insel. Im 12. Jahrhundert sollen Mönche des Basilianerordens im Wald oberhalb der Bucht Javorna gelebt haben, und andere Bewohner kamen vom Festland mit einem Boot hinüber. Man errichtete die Kapelle Sv. Nikola oberhalb des heutigen Ortes. Veli Lošinj entwickelte sich in zwei Teilen weiter: dem „oberen Dorf“ und dem „unteren Dorf“. Das obere Dorf war von Kroaten bewohnt, die „Zgorinjci“ genannt wurden und vor allem von Ackerbau und Seefahrt lebten. Das „untere Dorf“ war vorwiegend von Italienern bewohnt, „Dolinjci“ genannt. Sie betrieben Fischfang und Handel.

    Die Bewohner leben heute überwiegend vom Tourismus. Die ersten Touristen kamen damals wegen des milden Klimas, welches als heilwirksam galt, überwiegend im Winter. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war der Ort vor allem durch den Schiffbau und die Segelschifffahrt geprägt. Zuerst kamen wir an der kleinen Kapela Sv. Josip vorbei, ein geöffnetes Kirchlein, in welches wir einen kurzen Blick warfen. Unser erstes Ziel war jedoch die größere Kirche der Engelsmadonna (Crkva Gospa od Anđela) mit einem großen Glockenturm. Wir wussten gar nicht, dass heute Mariä Himmelfahrt war und wunderten uns über den großen Andrang an dem gelben Sakralgebäude. Gelb-weiße Fähnchen hingen überall auf dem Kirchplatz. Gern hätten wir auch hinein geschaut, doch wollten als fotografierende Touristen selbstverständlich nicht den Gottesdienst stören.

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    Kirche der Engelsmadonna

    Der venezianische Turm, von dessen Obergeschoss man eine Panorama-Aussicht über die Stadt genießen kann, hatte leider geschlossen. Schade. Zu gern wäre ich hinein, wobei mir der Ausblick mehr bedeutet hätte als das Museum im Innern. Durch die engen Gassen kamen wir langsam zum neuen Hafen hinab. Zuerst sahen wir ihn nur ganz schmal in der Mitte, da die Häuser auf beiden Seiten der Gasse unser Blickfeld einrahmten. An diesen Anblick erinnern Marco und ich uns zu gern. Der Hafen, in dem sich die alten bunten Häuser aneinander schmiegen, versprüht eine derart idyllische Atmosphäre, so dass er für uns das Highlight des Ortes ist. Hier könnten wir auch einfach stundenlang sitzen bleiben und uns des Lebens erfreuen. Viele Menschen saßen vor den Cafés und Eisdielen rund um den schmalen Meeresarm, an dessen Ende der Standarač steht, der große Fahnenmast. Gern lässt man sich hier nieder, denn es finden sich auch zahlreiche Konobas samt mit Kreide auf Tafeln geschriebenen Speisekarten, die das eine oder andere verlockende Angebot machen. Das Marine Educational Center sparten wir uns.

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    Venezianischer Turm

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    Auf dem Weg zum neuen Hafen

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    Ein erster Blick

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    Der wundervolle Hafen

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    Blick hinüber zur Pfarrkirche Sv. Antun

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    Beim Rundgang im Hafen

    Zuerst marschierten wir der westlichen Hafenseite hinab bis zum Olive Tree Restaurant. Auch hier ist ein hübscher Platz, an dem man sich sehr gut bei Speis und Trank niederlassen kann. Dann liefen wir um den wunderbaren Hafen herum zur großen Pfarrkirche Sv. Antun. Sie hatte geöffnet. Hinter der Kirche befindet sich ein schöner Waldpark, den wir erkundeten. An der Landspitze steht die kleine Kirche Mariä Verkündigung. Hier findet man einen sehenswerten Steinbogen, an dem wir zahlreiche Fotos machten. Auf dem Friedhof steht noch die kleine Kapelle Sv. Križ. Schon seit langem wollte ich gern einmal auf dem kleinen Weg am Wasser entlang vom neuen bis zum alten Hafen Rovenska laufen. Heute kamen wir endlich in den Genuss. Der alte Hafen Rovenska ist ebenfalls wundervoll, auch wenn wir die Atmosphäre am neuen Hafen mit seinen farbigen Häusern noch mehr schätzen. Der Hafen Rovenska wurde im 16. Jahrhundert durch Fischer besiedelt und ist durch einen langen Wellenbrecher geschützt; eine starke Bora kann ihn jedoch überfluten.

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    Platz am Olive Tree Restaurant

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    Zurück zur anderen Hafenseite

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    Kirchturm der Kirche Sv. Antun

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    Weg zur Landspitze

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    Am Steinbogen

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    Der lange Wellenbrecher in Rovenska

    Als Marco und ich in Rovenska ankamen, kamen mir mit einem Kroaten ins Gespräch. Er machte mit Frau und Kind Urlaub und hatte zu diesem Zwecke ein Segelboot gemietet, mit dem sie bereits auf Dugi Otok waren und nun auf Lošinj. Kurz danach legten sie ab. Wir setzen uns in die Bora Bar, ein herrlicher Ort, um sich hier niederzulassen. Man hatte herrlich gewürzte Schweinerippchen mit Kartoffelecken auf Toskana-Art auf der Mittagskarte, und da sämtliche Tische am Abend bereits belegt waren, entschieden wir uns kurzerhand, heute zu Mittag zu essen. Als Vorspeise probierte ich das sehr gute Tintenfisch-Carpaccio. Marco enschied sich für einen grünen Salat mit Tomaten. Am Ende gab es noch ein Schnäpschen aufs Haus. Wir waren gesättigt und zufrieden.

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    Im Rovenska-Hafen

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    Tintenfisch-Carpaccio

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    Schweinerippchen auf Toskana-Art

    Nun ging's um den Bilderbuchhafen herum, und von der Vielzahl an hübschen Booten machten wir eine Vielzahl an Fotos. Wir wollten gern baden und nahmen den Küstenweg nach Osten, an der Victoria Bucht entlang bis zur Bucht Javorna. Der Pfad oberhalb der Küste ist wunderschön, und es glich fast einer kleinen Wanderung. Der kleine Kiesstrand ist von Gestein und Agaven umgeben und liegt in einer schönen, tief eingeschnittenen Bucht. Er war recht gut besucht. Von hier aus führt auch ein Wanderweg hinauf zur Kapelle Sv. Nikola und zu den weiteren Buchten Kriška und Jamna. Wir machten es uns im Kies gemütlich, schwammen in der Bucht und genossen den Nachmittag. Nach einem dreistündigen Aufenthalt machten wir uns gegen 18:00 Uhr auf den Rückweg.

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    Impressionen aus Rovenska

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    Auf dem Weg zur Javorna-Bucht

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    In der Bucht Javorna

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    Rückweg

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    Zurück in Rovenska

    Zurück am Parkplatz, bestiegen Marco und Michael das Auto und fuhren den Berg hinauf in den alten, ursprünglichsten Ortsteil zur Kapelle Sv. Nikola. Hier hinauf führen nur schmale Straßen, auf denen ein entgegenkommendes Auto zum Problem wird. Aber heutzutage ist auch dieser Ortsteil dicht besiedelt. Eine Einwohnerin führte ihren Hund spazieren, als wir zur recht unscheinbaren Kapelle kamen, die leider verschlossen war. Gern hätte ich noch die Kirche des heiligen Petrus über der Bushaltestelle und den Palast Petrina direkt daneben angeschaut, doch beide konnten wir nicht finden. Halb so schlimm!

    Zum Abschluss entschieden wir uns, noch einmal an der Kirche der Engelsmadonna hinab zum neuen Hafen zu laufen, denn wo könnte man einen Tag in Veli Lošinj besser abschließen als hier? Da wir heute kein Abendessen mehr benötigten, ließen wir uns am Ende des Hafens nahe am Fahnenmast in einer Eisdiele nieder und beobachteten das Treiben. Ich führte mir einen Früchtebecher zu Gemüte und Marco einen Nussbecher. Da wir diesen hübschen Ort nicht so schnell verlassen wollten, gab’s noch einen Cocktail danach. Um halb neun verließen wir schließlich Veli Lošinj nach einem wunderbaren Tag und traten unsere „Heimreise“ nach Vidovići an, wo wir auf dem Balkon zum Abschluss des ersten Teils des Urlaubs noch gemütlich ein Bierchen tranken und das bisher Erlebte Revue passieren ließen. Eine herrliche Zeit ging zu Ende, und eine neue würde mit dem nächsten Tag beginnen. Hätten wir unsere Herzen nicht ohnehin schon seit langer Zeit an Kroatien verloren, dann wäre es spätestens hier auf Cres und Lošinj passiert.


    ENDE TEIL 1

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 23. Februar 2023 um 23:03

    Hey, der Jürgen kennt sich ja wirklich auch außerhalb Istriens ein klein wenig aus. Nicht schlecht...


    Teil 19:

    Alsbald schlugen wir jedoch den Weg nach Süden ein, ließen das hübsche Dorf hinter uns und marschierten zur Sandbucht Paržine. Wir stießen auf die Kapelica Gospa Lurdska. Hier teilt sich der Weg. Geht man nach rechts, gelangt man zum kleinen Strand Parknu, doch da bekanntlich alle Wege nach Rom – in diesem Fall zum Strand Paržine – führen, so kann man auch hier entlang laufen, um zum bekanntesten Strand der Insel zu gelangen. Wir entschieden uns für den sandigen Pfad, der zwischen Trockensteinmauern geradeaus in die Bucht führt. Von hier aus kommt man auch zum höchsten Punkt der Insel, der immerhin 91 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Zu den Mauern gesellten sich einzelne Olivenbäume und spendeten etwas Schatten. Der Weg hinüber ist schön und macht Spaß. Nach 20 Minuten ist man am Ziel.

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    Blick zurück zum Dorf

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    Die Kapelica Gospa Lurdska

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    Am Wegweiser

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    Weiter zum Strand

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    Ankunft am Strand Paržine

    Der Sandstrand Paržine gefiel uns sehr gut, auch wenn eine Menge Seegras an vielen Stellen den Sand bedeckte, aber das war nicht allzu schlimm. Hier ließen wir uns mal richtig Zeit und blieben dreieinhalb Stunden. Wir genossen das Nichtstun und waren einfach nur. Die Zeit verbrachten wir teilweise im Wasser – man konnte sehr weit zwischen den hier liegenden Booten hinaus laufen, bevor es etwas tiefer wurde – im Sand oder an der Beachbar „Sabun“, die gemütliche Sitzmöglichkeiten im Schatten bot. Die Bar beschallte den Strand mit chilliger, aber nicht allzu lauter Popmusik, was gut hierher passte. Die Musik unterstrich die Wohlfühl-Atmosphäre. Nach einer Weile begannen die Songs wieder von vorn. Am besten blieb uns der Song „We were younger“ von Marc Philippe in Erinnerung, den wir auch später noch summten und sogar zuhause in Gedenken an den Urlaub bereits gehört haben.

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    Am Strand

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    Die Strandbar

    Gegen 18:00 Uhr marschierten wir in hübschem Abendlicht wieder zurück ins Dorf. Auf dem Weg telefonierte ich mit der Taxiboot-Zentrale und sagte Bescheid, dass wir wieder abgeholt werden wollten. Wir würden von einem Mann und einer Frau abgeholt werden. Okay. Etliche Touristen liefen in die gleiche Richtung wie wir. Im Hafen passierte etwas Lustiges. Zunächst warteten wir am vereinbarten Ort, und eine ganze Weile geschah nichts. Dann fuhr ein kleines Boot in den Hafen. Das konnten sie sein. Aber nein – die Beiden auf dem Boot sammelten Müllsäcke im Hafen ein. Dann waren sie es wohl doch nicht. Na gut, dann wählte ich also noch einmal die Nummer. Ich hatte einen Herrn an der anderen Seite dran, der mir erklärte, dass sie gleich zu uns kommen würden. Mit einem Mal lachten Marco und auch die Beiden auf dem kleinen Boot mit den Müllsäcken in 30 Metern Entfernung. Was war denn los? Ich drehte mich um. Auch der Herr auf dem Boot telefonierte. Ach so, ich verstand. Der Herr telefonierte gerade also mit mir. Hahaha. Das hätte ich nicht gedacht. Dann waren die Beiden also doch diejenigen, die uns abholen würden. Wer hätte denn auch gedacht, dass sie zunächst Müllsäcke einsammeln würden, bevor sie uns zur Bucht Mrtvaška hinüber bringen würden? Dann verstaute man die Säcke in Mülltonnen am Hafen und holte uns ab. Der Aufenthalt auf Ilovik war schön. Insgesamt hätte ich etwas mehr Blumen auf der Blumeninsel erwartet, doch das Dorf ist idyllisch und hat einiges zu bieten.

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    Der tierliebe Marco auf dem Rückweg

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    Rückkehr ins Dorf

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    Zurück am Hafen

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    Blick zurück nach Ilovik

    Als wir angekommen waren, marschierten wir hinauf zum Auto und fuhren über den Hügel zurück zum Aussichtspunkt Providenca Tematski Vidikovac. Es war 19:40 Uhr. Oh nein. Hier spielte sich das gleiche Drama ab, wie jeden Abend zum Sonnenuntergang. Autos über Autos kamen den schmalen Weg zum Aussichtspunkt hinauf, und diejenigen Besucher, die nach Mali Lošinj hinunter fahren wollten, hatten keine Chance. Um 20:00 Uhr hatte ich den Tisch im Aromatischen Garten vorbestellt. Das würden wir nicht schaffen. Also rief ich Sandra Nicolich an und teilte ihr mit, in was für einem Dilemma wir steckten. Sie sagte, es sei kein Problem. Man würde auf uns warten. Wir waren in einer Pattsituation. Es bewegte sich nichts mehr. Weder konnten die Autos von unten hinauf, die in einer langen Schlange hintereinander standen, noch konnten die Fahrzeuge von oben hinab, wo sich mittlerweile ebenfalls eine lange Schlange gebildet hatte. Eine von beiden Seiten würde zurücksetzen müssen, sonst würden wir am nächsten Tag noch hier stehen. Ein Herr kam den Hügel hinauf gelaufen und versuchte uns und auch den Anderen klarzumachen, dass wir allesamt zurückfahren mussten. Ob das funktionieren würde? Nach einer Weile setzten die PKW's hinter uns wirklich endlich zurück, so dass auch wir dies konnten, bis endlich genug Platz geschaffen war, um die von unten kommende Kolonne durchzulassen.

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    Oberhalb der Bucht Mrtvaška

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    Im Stau nahe des Aussichtspunkts

    Um 20:20 Uhr waren wir am Aromatischen Garten. Man schmunzelte. Wir bekamen einen Holztisch in der nach allen Seiten offenen Küche. Die Lampen unter der Decke brannten, die meisten Tische waren besetzt und es herrschte ein besonderes Flair. Als Vorspeise hatten wir uns eine Platte mit zwei Sorten Pršut, zwei Sorten Käse, Kulen, Weintrauben und Brot ausgesucht, die Marco und ich uns teilten. Im Anschluss kam unsere Lammpeka, deren Inhalt bereits auf einer Schale serviert wurde. Marco war skeptisch. Wir persönlich finden es schöner, wenn wir einfach die Peka auf den Tisch gestellt bekommen. Das ist rustikaler – nun ja – aber es gibt Schlimmeres. Die Peka bestand aus Lammfleisch, Kartoffeln und Möhren. Der Geschmack war fantastisch. Mehr kann man nicht erwarten. Das Lamm schmeckte mir mindestens genauso gut wie in der Konoba Bukaleta in Loznati zwei Tage zuvor. Letzten Endes fuhren wir zufrieden zurück nach Vidovići und tranken noch das eine oder andere Bierchen auf unserem Balkon.

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    Beim Warten auf's Essen

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    Die Vorspeisenplatte

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    Die Lammpeka

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 22. Februar 2023 um 23:23

    Teil 18:

    Tag 10 – Ein Tag auf der Blumeninsel

    Sonntag, der 14.08.2022:

    Für den heutigen Abend bestellte ich für Marco und mich eine Lammpeka im Aromatischen Garten in Mali Lošinj. Doch zunächst hatten wir selbstverständlich anderweitige Pläne. Wir entschlossen uns dazu, Osor nochmal in Augenschein zu nehmen. Wir kannten den Ort natürlich bereits, doch versprüht er für uns ein tolles Ambiente, welches wir nochmal genießen wollten. Nach dem Frühstück auf dem Balkon düsten wir also nach Süden und parkten abermals am Kreisverkehr vor dem Ort.

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    An der Kathedrale

    An der Kathedrale Velika Gospa mit dem weithin sichtbaren Glockenturm ging’s durch eine Gasse hinüber auf den idyllischen Hauptplatz. Osor besticht vor allem durch seine vielen Musikerskulpturen aus Bronze und die Vielzahl an historischen Gebäuden in den engen gepflasterten Gassen, was das Dorf zu einem künstlerisch sehr wertvollen Ort macht. Bis zum 14. Jahrhundert war Osor die Hauptstadt der Inselgruppe. Zu dieser Zeit war der Kavada-Kanal seit langem versandet, und Schiffe und Waren mussten etwa 100 Meter über das Festland gebracht werden. Da der Ort jedoch in der Nähe eines großen Sumpfgebiets lag, was immer wieder zu Malaria-Epidemien führte und auch der Hafen für große Schiffe zu klein war, verlegte man die Inselverwaltung nach Cres. Der kroatische Kuna wurde hier erstmals als Zahlungsmittel erwähnt, worauf eine kleine Marderskulptur vor der kleinen Kirche des Hl. Gaudentius hinweist.

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    Skulptur eines sitzenden Herrn hinter der Kathedrale

    Den Hauptplatz mit Kathedrale, Rathaus samt Uhrturm, der Skulptur einer Dame mit einem Saiteninstrument, einem Fahnenmast, einem Brunnen und einer Kaffeebar, wo für gewöhnlich die Menschen gemütlich beisammensitzen, ließen wir natürlich erst einmal auf uns wirken. Es ist immer wieder ein Erlebnis, hier zu verweilen. Nach einem kurzen Abstecher zum Eingang an der Kirche des Hl. Gaudentius, verließen wir den Hauptplatz in nordwestlicher Richtung. Hinter der Konoba Bonifačić führt eine kleine Promenade am Ufer entlang. Hier befindet sich der Hafen und ein Leuchtfeuer nebst kleinem Kiesstrand. Diesem Weg folgten wir und kamen zu den Ruinen des Benediktinerklosters Sv. Petra aus dem 11. Jahrhundert und einigen Resten der über 4.000 Jahre alten Stadtmauer. Durch die herrlichen Gassen, die mit vielen Blumen geschmückt waren, ging's gemächlich wieder zurück.

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    Am Hauptplatz

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    Am Ortseingang

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    Zurück am Hauptplatz

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    Zum kleinen Hafen

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    Am Hafen

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    An der Promenade

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    Ruinen des Benediktinerklosters Sv. Petra

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    Rückweg durch die Gassen

    Gegen Mittag fuhren wir nach Mali Lošinj und wieder den Berg Umpiljak mit dem Aussichtspunkt Providenca Tematski Vidikovac hinauf. Das heutige Ziel lag jedoch ganz im Süden der Insel. Als wir langsam näher kamen, sah ich schon von weitem Häuser. Ich musste mich sehr wundern, da sich hier unten keine Ortschaft oder Siedlung mehr befindet. Von hier aus konnte man noch nicht sehen, dass diese Häuser bereits auf Ilovik stehen und Wasser vor ihnen liegt. Aber das hätte mir klar sein müssen, ich Idiot. Doch manchmal ist es nicht leicht, stets die richtigen Schlüsse zu ziehen, wenn man einen bestimmten Ort zum ersten Mal aufsucht.

    Wir fuhren zum Inselende hinab. Der Blick hinunter zur Bucht Mrtvaška und hinüber nach Ilovik, Sv. Petar und zum Inselchen Kozjak war fantastisch. Das hätte ich gar nicht so schön erwartet. Über der Bucht waren sämtliche Parkmöglichkeiten belegt, so dass wir wieder ein Stück weit den Berg hinauf fahren mussten, um am Rand eines Schotterwegs zu parken. „Was wollen denn die vielen Menschen auf Ilovik?“ fragte ich mich. Bereits in Mali Lošinj hatte ich ein Taxiboot bestellt, denn ein Linienboot hinüber nach Ilovik fährt nicht mehr. Ob dies an der großen Baustelle in der Bucht Mrtvaška oder an der Corona-Epidemie liegt, konnte ich nicht sagen, doch scheint dies bis auf Weiteres erst einmal so zu sein. Man sagte mir am Telefon, die Fahrerin Anna würde bereits in der Bucht auf uns warten, wenn wir kommen. Und in der Tat lagen an der Mole zwei Taxiboote, und in einem der beiden wartete jemand. Marco hätte sie nicht als unsere Fahrerin erkannt, wie er betonte, denn sie hatte kurze Haare und von weitem erkannte man nicht unbedingt, dass es eine Frau war, doch ich ahnte es schon. Wir nahmen Platz und düsten hinüber nach Ilovik. Die Fahrt machte Spaß, und die Meerenge zwischen Sv. Petar und Ilovik gefiel mir. Eine Vielzahl von Booten lag hier vor Ort; die Häuser auf Ilovik waren bunt. Dann sprangen wir an Land und betraten das kleine Eiland. Unsere Fahrerin sagte, wir sollen uns einfach wieder telefonisch melden, wenn wir wieder zurück wollen.

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    Blick über Ilovik, Sv. Petar und Kozjak

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    Los geht's

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    Die Insel kommt näher

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    Wir legen an


    Ilovik besteht vorwiegend aus Kalkstein, ist aber recht üppig mit Olivenbäumen und Macchia bewachsen. Das gleichnamige Dorf zählt ca. 100 Einwohner. Man schaut vom Hafen auf die kleine Insel Sv. Petar hinüber, auf der sich die Überreste eines Benediktinerklosters befinden. Im Vorfeld wollte ich gern im Restoran Dalmatinka essen, weil ich gelesen hatte, dass man dort hin und wieder Seespinne im Angebot hat, die ich liebend gern mal probieren möchte. Von hier blickt man genau auf eine venezianische Festung auf Sv. Petar. Kurioserweise befindet sich auch der Friedhof von Ilovik auf Sv. Petar, so dass jeder Verstorbene mit einem Boot hinüber gebracht werden muss. Das Ilovaćka Vrata, der 250 Meter breite Kanal zwischen den Inseln, bildet gleichzeitig auch den Hafen von Ilovik. Die Zahl der hier liegenden Boote war nicht zu zählen. Die Insel Ilovik ist autofrei. Das Dorf wurde im 18. Jahrhundert von ehemaligen Einwohnern aus Veli Lošinj gegründet, die Insel aber wurde bereits von den Illyrern bewohnt.

    Der hübsche Hafen gefiel uns sehr gut. Das Wasser war unfassbar klar. Als Marco und ich in das Dorf kamen, vielen uns sofort die bunten Häuser auf, schöne Gassen mit Blumen und alte Steingebäude. Wir gelangten zum Kirchplatz mit der Kirche Sv. Petar i Pavle. Es ist ein hübsches Fleckchen mit zahlreichen Bänken, mit kleinen Mauern eingefassten Bäumen, einem Steinherz und einem alten Anker. Die Gassen wirkten sehr sauber, und viele der alten Häuser sind renoviert. Auf der Hauptgasse bewegten wir uns nun nach Südosten, an der Küste entlang. Das Ufer zieren viele Pinien, Agaven und Kakteen. Am Restoran Dalmatinka schauten wir auf die Speisekarte, und wir stellten fest, dass man zur Zeit gar keine Seespinne hatte und die Preise eher gehoben waren, also war es nicht schlimm, dass wir am Abend in Mali Lošinj essen würden.

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    Durch die Hauptgasse

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    Am Kirchplatz

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    Kirche Sv. Petar i Pavle

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    Durch die Gassen zum Hafen Iloviks

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    Am Hafen auf Ilovik

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    Die venezianische Festung auf Sv. Petar

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 22. Februar 2023 um 12:51

    Hallo Jürgen, sagen wir es mal so: Ich kam mit der Verfeinerung durch die Gewürzmischung besser klar als Marco, aber begeistert war auch ich nicht. Normalerweise nehmen wir ein Gewürzsalz zur Hand, und das reicht dann. Oder alternativ Salz und eine Kräutermischung. Zitrone am Fisch mögen wir beide nicht, obwohl das ja weitverbreitet ist.

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 21. Februar 2023 um 22:35

    Teil 17:

    Wir besuchten Orlec, den Ort, in dem wir zuvor noch nie waren, wo ich aber immer schon mal gern hin wollte. Der ca. 100 Einwohner zählende Ort liegt 240 Meter über dem Meeresspiegel. Er soll im 16. Jh. entstanden sein, als Bewohner Dalmatiens vor den Türken flohen. Der Name Orlec ist vom kroatischen Wort "Orao" abgeleitet, was Adler heißt. Sicher ist hier auch der Gänsegeier damit gemeint. Man lebt hier zum Teil noch von der Schafzucht; Touristen kommen eher weniger in den Ort. Wir parkten am Ortseingang an einem Mini-Markt. Auf dem Weg ins Zentrum kamen wir sogleich zur Crkva Sv. Antun. Antonius ist der Schutzheilige der Viehzüchter. In der Nähe befindet sich der örtliche Friedhof. An einem Soldatendenkmal vorbei, kamen wir in das Zentrum hinunter. Das Dorf besitzt einige bunte Häuser und ist hübscher, als ich dachte. An der kleinen Konoba Gradini, der einzigen im Ort, saßen tatsächlich 3 Gäste. Die hätten wir gar nicht erwartet, denn ansonsten schien es hier ziemlich ausgestorben zu sein. Schließlich kamen wir an einigen alten Steinhäusern vorbei und schlussendlich wieder zurück zum Mini-Markt. Der Ort ist keine Perle, und großartige Sehenswürdigkeiten sucht man hier vergebens, doch wer die Insel Cres kennen will, muss schließlich auch mal in Orlec gewesen sein. Das eigentlich geplante Baden am Strand Mali Bok ließen wir ausfallen, denn dafür hätten wir zu weit hinunter laufen müssen.

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    Am Ortseingang von Orlec

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    Crkva Sv. Antun

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    Eindrücke aus Orlec

    In Punta Križa, dem südlichen Teil der Insel Cres, waren wir ebenfalls noch nie. Das sollte sich heute ändern. Der Inselteil ist fast vollständig mit Pinienwald und Macchia bewachsen. Hier befinden sich unzählige Buchten und Strände. Die Felder inmitten des Waldes waren einst voller Viehherden, doch sind heute weitestgehend verlassen, ebenso wie die auch hier existenten Ruinendörfer. Von Norden kommend, bogen wir am kleinen Kreisel vor Osor nach links ab. Gern hätte ich die Höhle Jama na sredi besucht, deren Decke eingestürzt ist, doch auch dieses Vorhaben haben wir verschoben. In der Höhle fand man 7000 Jahre alte Spuren der Menschen aus der Altsteinzeit. Den Besuch der Höhle kann man auch auf einer kleinen Wanderung mit einem Besuch des verlassenen Ortes Drakovac, dem Kirchlein Sv. Mihovil und dem höchsten Punkt Vela Straža verbinden. Vielleicht ein anderes Mal.

    Es war sehr schön, zum ersten Mal durch diese Landschaft zu fahren. Unser Ziel war das Camp Baldarin unterhalb des Ortes Punta Križa in der Siedlung Pogana. Der 20 Hektar große Campingplatz ist vor allem bei FKK-Fans, aber auch bei bekleideten Badegästen sehr beliebt. Wir fuhren an der Spitze der langen Bucht Baldarin vorbei, parkten vor der Schranke des Camps und liefen am kleinen Strand Bokinić entlang. Es war hübsch hier. Einige Gäste lagen in der Bucht in der Sonne oder paddelten auf ihren SUP's. Auch Boote und Kajaks kann man hier leihen. Die große Familie der Besitzer des Verleihs aß gemeinsam am Tisch, und ich spielte kurz mit deren Hund, dem der Ball fortgerollt war. Schlussendlich fanden wir eine kleine Pizzeria. Als wir sahen, dass sie auch Girice anbieten, konnten wir nicht wiederstehen, denn wir lieben die kleinen Fischchen. Für einen kleinen Snack war es jedoch fast zuviel. Es ist sehr schön hier unten, und wir waren froh, diesen Inselteil kennengelernt zu haben.

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    Eingang des Camps Baldarin

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    Strand Bokinić

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    Am Wasser entlang

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    Girice

    Jetzt wollten wir noch eine kleine Besonderheit besuchen, und wir fuhren nach Osor. Neben dem Kreisverkehr vor dem Ort ist ein großer Parkplatz direkt am Wasser. Dort stellten wir den Wagen ab. Zu Fuß ging's hinter dem Kreisel am Friedhof und der Kirche der Heiligen Maria auf einem Fußweg zur Küste. Hier hinten steht die wunderbare Klosterruine Bijar. Und sie ist sowas von herrlich. Wir lieben solche alten Gemäuer. Als wir sie sahen, waren wir überwältigt, denn sie ist wahrlich schön. Am Strand davor waren einige Badegäste, doch uns interessierte nur die Ruine. Wir marschierten hinein und erkundeten jede Ecke des alten Gemäuers. Das ehemalige Franziskanerkloster stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde 1841 verlassen. Zwei kleine Mädchen im Alter von 5-8 Jahren liefen durch die Ruinen und spielten. Hier blieben wir eine ganze Weile, denn es dauert ja auch seine Zeit, aus allen erdenklichen Winkeln Fotos zu schießen.

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    An der Klosterruine Bijar

    Wir kamen bereits um 18:00 Uhr zurück auf unseren Balkon, um die warme Sonne und die Aussicht zu genießen, das eine oder andere Bierchen zu trinken und unseren Fisch zuzubereiten. Wir gaben die Kartoffeln in den Backofen und bereiteten unseren Salat zu. Mit Salz und der – zugegeben – etwas merkwürdigen Vegeta-Gewürzmischung rieben wir die Fische ein. Dann kamen sie auf die Elektro-Pfanne auf dem Balkon. Unfassbar, wie schön wir es hier in Vidovići hatten. Das Abendessen war fertig. Auf den Tellern sah es ganz appetitlich aus. Doch auf diese für uns recht befremdliche Art und Weise gewürzt schmeckte der Fisch – nun ja – eben befremdlich. Für mich war es okay, doch Marco sah es etwas anders und schaffte nur einen der beiden Fische. Dennoch hatten wir viel Spaß und ließen auf diese Art und Weise einen letztlich doch ereignisreichen Tag ausklingen.

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    Blick nach Osor vom Balkon

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    Die Vegeta-Gewürzmischung

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    Die Makrelen vor der Zubereitung

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    Fast fertig

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    Auf dem Teller

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 21. Februar 2023 um 22:30
    Zitat von claus-juergen

    Hallo Heiko,

    Da anscheinend nur Claudia Feigeneis herstellt und ich schon von verschiedener Seite davon gehört habe vermisse ich eine persönliche Einschätzung von dir dazu. Schmeckt das Eis oder ist es nichts Besonderes?

    Was einen möglichen Besuch von Lubenice angeht dürfte der aufgrund des dichten Verkehrs nur in der Nebensaison anzuraten sein.

    Grüße

    Jürgen

    Hallo Jürgen,

    das Feigeneis von Claudia hat sowohl Marco als auch mir sehr gut geschmeckt. Wenn man Lubenice etwas für sich haben möchte, sollte man eher in der Nebensaison den Besuch wagen oder eben ganz früh am Morgen. Wer auf der Insel ist, muss nach Lubenice.

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 20. Februar 2023 um 22:59

    Teil 16:

    Tag 09 – Ein Wiedersehen mit Lubenice

    Samstag, der 13.08.2022:

    Nach den Strapazen des letzten Tages planten wir, heute etwas früher nach Hause zu fahren. Marco hatte des Nachts noch die Online-Tickets für den Zugang im Biokovo Nature Park in einigen Tagen gebucht. Nach dem Frühstück fuhren wir nach Martinščica. Nachdem ich mir eine neue Schnorchelausrüstung gekauft hatte, schauten wir beim Fischgeschäft vorbei. Es gab Skampi, Rotbrassen, Meerbrassen, Wolfsbarsche, Makrelen, Thunfische, Tintenfische, Steinbutt und Garnelen. Wir entschieden uns für vier gut aussehende Makrelen und ließen sie vom Verkäufer ausnehmen. Es war ein lustiger und durch und durch ehrlicher Typ, der uns offenbarte, dass er eigentlich gar keine Lust hatte, hier Fisch zu verkaufen, sondern viel lieber mit seiner Freundin noch im Bett liegen würde. Nun – wir konnten es nachvollziehen. Im nahen Mini-Markt kauften wir Zutaten wie Kartoffeln, Salat, Tomaten, Paprika, saure Sahne und das beste Fischgewürz, was wir finden konnten, eine bräunliche Vegeta-Gewürzmischung, die uns die Verkäuferin für Fisch empfohlen hatte. Salz hatten wir daheim. Dann fuhren wir wieder in „unser Bergdorf“ und brachten die Einkäufe nach Hause, lagerten sie im Kühlschrank.

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    Beim Fischverkäufer

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    Im Zentrum Martinščicas

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    Lubenica

    Nun starteten wir unsere Ausflüge und fuhren nach Mali Podol, ein hübsches, kleines Dörfchen an der Straße nach Lubenice. Das idyllische Dörfchen mit 5 Einwohnern ist nicht zu verfehlen, denn mitten auf der Straße steht ein mit einer kleinen Mauer eingefasster Mandelbaum. Es gibt hier sogar Apartments zu vermieten im Haus Anetica. Es ist ein hübsches, kleines Haus mit bunten Fensterläden und einem mit viel Liebe hergerichtetem Garten mit Obstbäumen. Unser Ziel war aber selbstverständlich das urige Gartencafé von Claudia Heckl. Die gebürtige Österreicherin und Weltenbummlerin war früher als Dokumentarfilmerin unterwegs und lebte lange Zeit in Südamerika. Vor 12 Jahren lernte sie jedoch ihren kroatischen Lebensgefährten kennen und ließ sich in Mali Podol nieder. Sie hat einige Bücher geschrieben, die man bei ihr kaufen kann. Man kann sich aber auch einfach unter einen Sonnenschirm auf ihren Hof setzen und darin stöbern.

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    Impressionen aus Mali Podol


    Als wir kamen, hatte sie gerade italienische Kundschaft. Danach kümmerte sie sich um Marco und mich. Wir aßen ein selbstgemachtes Feigeneis und setzten uns in den Schatten. Außerdem bietet sie Blätterteigtaschen mit Salbeihonig an, Kaffee, Kuchen, Zitronenlimonade, Salbei-, Rosmarin- und auch Lavendelspritzerschorle, die wir nach dem Eis ebenfalls noch probieren mussten. Gern hätte ich noch mehr probiert, doch wir wollten es nicht übertreiben. Sie entschuldigte sich bei uns, da sie nun mit ihrem Mann zu Mittag essen wollte und ließ uns allein im Hof zurück. Doch lange konnte sie nicht essen, denn schon bald kamen die nächsten Kunden, denn Claudia ist gefragt. Sie hat eine urige Idee ins Leben gerufen, und so verkauft sie bunte Wollnetze. Die Käufer werden darum gebeten, an ihrem Heimatort ein Foto des Netzes zu machen und zusammen mit der beiliegenden Postkarte an Claudia zurückzusenden. Das ist ihre Version der globalen „Vernetzung“ ohne Internet. Für Wanderer oder Biker ist ihr Café ein geschätzter Ort, um eine Pause einzulegen.

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    Bei Claudia Heckl

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    Das Feigeneis

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    Lavendelspritzerschorle

    Wir fuhren nach Lubenice. Hierher kommen wir immer wieder gern, da es einfach ein so besonderer Ort ist. Die an einen Adlerhorst erinnernde Lage auf dem 378 Meter hohen Felsplateau oberhalb der Küste, die engen, gepflasterten Gassen und die urigen, alten Häuser des ca. 4.000 Jahre alten Ortes, in dem im Winter nur noch eine Handvoll Menschen wohnen, schaffen eine unglaubliche Atmosphäre, in der wir uns immer wieder wohlfühlen. Das Dorf war einst eine Felsenfestung von strategischer Bedeutung. Von den einstigen Befestigungsanlagen sind noch heute manche Überreste erhalten, wie beispielsweise Teile der alten Stadtmauer an der Ostseite. Hier haben wir bereits einiges erlebt, wie z. B. 2012 den schweren Marsch zum unter dem Ort liegenden Traumstrand Sv. Ivan bei 37° ohne Getränke. Nur mit Not kamen wir damals wieder heil hinauf.

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    Ankunft in Lubenice

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    Blick zum wunderbaren Strand Sv. Ivan

    Nach der Anfahrt zum Dorf, auf der man immer wieder verzweifelt eine Haltebucht sucht, wenn ein Fahrzeug entgegen kommt, und schließlich einer der beiden Wagen wieder zurücksetzen muss, parkten wir also auf dem Parkplatz unterhalb des mächtigen Glockenturms der Pfarrkirche der Hl. Jungfrau Maria. In den Sommermonaten finden romantische Musikabende in der Pfarrkirche oder auf dem Platz davor statt. Der Parkplatz war bis zum Bersten voll; gerade so ergatterten wir noch einen Platz, in den das Auto eigentlich nicht so ganz hinein passte und etwas auf den Weg hinausragte, aber sicher würde niemand etwas sagen. Es ging nicht anders. Die kleine Kapelle des Hl. Antonius hatte geöffnet, und wir konnten einen Blick hinein werfen. Am Ortseingang entdeckte ich eine alte Boule-Bahn, die mir noch nie aufgefallen war. Ursprünglich hatten wir hier eine Wanderung geplant. Durch das Südtor hinaus und in das Tal hinunter nach Zbičine und Valun wären wir gelaufen, dann über Pernat bis nach Grabovice im Nordwesten hinaus und über den Hügelkamm zurück durch das Nordtor nach Lubenice. Liebend gern hätte ich die Wanderung gemacht, um auch die verbliebenen Orte dort noch kennenzulernen, doch dann hatten wir beschlossen, dass zwei Wanderungen ausreichend sein sollten. So bleibt dies mein Traum, den ich irgendwann einmal verwirklichen werde. Und auch zum Strand Sv. Ivan werde ich noch einmal hinunter laufen, selbstverständlich mit ausreichend Getränken versorgt.

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    Am Ortseingang

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    Die Boule-Spielbahn

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    Südliches Stadttor

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    Platz an der Pfarrkirche

    Und so schlenderten wir durch Lubenice, sogen das Flair des süßen Ortes in uns ein, machten zahlreiche Fotos und nahmen am Bistro Lubenička Loza ein kleines Eis zu uns. Ich entdeckte im Bistro Karlovačko-Biertulpen, und da ich so etwas sammele, fragte ich, ob man eines der Gläser käuflich erwerben konnte. Konnte man nicht; ich bekam es geschenkt. Also fiel eben das Trinkgeld etwas höher aus. Unweit der kleinen Crkva Sv. Jakov hatten wir in der Vergangenheit in der Konoba Hibernicia schon zweimal einen leckeren Römertopf mit Lammfleisch zu uns genommen. Heute entdeckten wir direkt daneben einen kleinen Souvenirshop, in dem Marco und ich jeweils eine kleine Bukaleta kauften. Das Schafzuchtmuseum, in welchem in früheren Zeiten eine kleine Schule war, hatte geschlossen. Es sah so aus, als hätte man auch dieses wieder aufgegeben. Wir liefen bis zur kleinen Kapelle Sv. Stjepan am Friedhof hinauf und blickten hinab zum Strand Sv. Ivan. Immer wieder ein Traum. Die Kapelle hatte geöffnet, und so konnten wir auch sie von innen sehen. Schließlich gingen wir durch die herrlichen Gassen mit Rundbögen, einigen verfallenen Gebäuden und allerlei Blumentöpfen wieder zurück. Wir entdeckten einen kleinen Brot-Ofen, der uns bis dato auch noch nie aufgefallen war.

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    Durch die Gassen

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    Kapelle Sv. Jakov

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    An der Konoba Hibernicia

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    Die besten Zeiten scheinen vorbei

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    Der Weg nach Pernat

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    Die Felsen hinter dem Ort

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    Kapelle Sv. Stjepan

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    Das Haus des Schafzuchtmuseums

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    Der alte Brotofen

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 20. Februar 2023 um 22:54

    Hallo Johannes, vielen Dank für Deine lieben Worte!

  • Verlorene Herzen - Teil 1- Cres & Lošinj '22

    • Heiko705
    • 18. Februar 2023 um 21:57

    Teil 15:

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    In der Bucht Balvanida

    Anschließend wurde der Weg zusehends schlechter und schwerer zu befahren, das Gestein auf dem Weg wurde grober, und an manchen Stellen mussten wir schieben. Wir kamen zur Bucht Krivica, kamen ab jetzt nur noch zu Fuß weiter und kämpften uns auf einem immer weniger sichtbaren Pfad durch den Wald und über immer spitzere Steine bis zur Bucht Plažai. Was war denn hier los? Das war doch kein Mountainbike-Trail. Angesichts der Tatsache, dass die Strecke als mittelschwer beschrieben war, konnten wir nur die Köpfe schütteln. Welcher Idiot hatte diese Route eingestellt? Es kostete viel Kraft, und wir schwitzen. In der Bucht angelangt, war der Pfad mittlerweile völlig verschwunden. Hier sollte man sich über spitzes Gestein und nahezu unpassierbaren Fels von Bucht zu Bucht kämpfen. Vielfaches Prüfen der Onlinekarte zeigte uns immer wieder, dass wir richtig waren. Wie lange sollte das denn so weiter gehen? Marco und ich waren ratlos.

    Marco kam mit deutschen Badegästen ins Gespräch, die ihm bestätigten, dass es wohl erst einmal so weitergehen würde. Nun würden noch die Buchten Vela Draga, Cuanguski und Šešula folgen, bevor man wieder zurück in die Sunčana Uvala – unserem Ausgangspunkt – kommen würde. Das konnte noch Stunden dauern. Unsere Gesamtroute war ohne jegliche Pausen mit 2,5 Stunden veranschlagt. Unfassbar! Mittelschwer, na klar. Wir nutzen Komoot in Deutschland regelmäßig und schätzen es, doch solche Probleme waren uns fremd. Uns wurde klar, dass die Routen auf solch steinigem Gelände in Kroatien mit Vorsicht zu genießen sind, da hier auch das Terrain ein völlig Anderes ist als in Deutschland, doch wann lernt man schon einmal was, ohne einen entsprechenden Preis dafür zu zahlen?

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    Zwischen den Buchten

    Mittlerweile hatten wir 17:30 Uhr. Wir wollten die Räder ja bis 20:00 Uhr wieder abgegeben haben. Das war uns zu riskant. Die deutschen Badegäste erzählten uns, dass sie auch bereits andere Mountainbiker beobachtet hatten, die die Räder über die Felsen schleppten und ordentlich zu kämpfen hatten. Letzten Endes entschieden wir uns dafür, zur letzten Bucht zurückzugehen, denn hier sollte ein steiler, 1,2 km langer Pfad den Berg hinauf zur Straße führen, wo auch die Kapelle Sv. Ivan stand. Was blieb uns Anderes übrig, als die Räder dort hinaufzuwuchten? Von dort könnten wir wenigstens auf bekanntem Wege wieder hinab nach Mali Lošinj fahren und würden die Räder eventuell noch innerhalb der verfügbaren Zeit zurückgeben können. Also gingen wir los.

    Um ca. 18:00 Uhr waren wir am Anfang des treppenartigen Aufstiegs zur Straße. Leider waren die Stufen ziemlich hoch und uneben, so dass die Räder auf viele der Stufen gehoben werden mussten. Das schlauchte ungemein, da solch ein E-Bike mit dem Akku meist über 20 kg wiegt. Und warm war es noch immer. Schnell waren Marco und ich mit den Kräften am Ende. Es war eine ziemliche Tortur, eine Katastrophe. Und so mussten wir unterwegs viele Pausen einlegen, um überhaupt noch restliche Kräfte mobilisieren zu können, damit wir weitermachen konnten. Marco war am Verzweifeln, und ich versuchte, ihm Mut zu machen, doch auch mir ging es nicht wirklich besser. Die Zeit verrann. Immer wieder schaute ich auf die Karte von maps.me, um festzustellen, wie viel wir geschafft hatten. 20 %, dann 30, 35, irgendwann hatten wir ungefähr die Hälfte geschafft, doch auch die Hälfte der verbliebenen Zeit war verronnen. Würden wir da wirklich bis ganz hinauf kommen? Wir mussten es versuchen. Es machte aber auch wenig Sinn, sich hier kaputt zu machen. Immer wieder nahmen wir Schlücke aus den Mineralwasserflaschen. Wenn es eng werden würde, müsste ich vielleicht beim Bike-Verleih anrufen und sie bitten, noch etwas auf uns zu warten.

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    Pause während des Aufstiegs

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    Weiter hinauf

    Zahlreiche Badegäste kamen an uns vorbei den vielfach von Trockensteinmauern eingefassten Weg hinauf und bemitleideten uns, lächelten mitfühlend. Weiter ging’s. 60 %, dann wieder kurze Pause. Es war 19:00 Uhr. Immer Stück für Stück, und die Kräfte schwanden weiter. Dann 75 %. Wir sehnten das Ende des Weges herbei. 90 %. Gleich hatten wir’s. Und dann, um kurz vor halb acht, sahen wir oben die Straße vor uns liegen. Wir hatten es geschafft, doch eine anfangs wunderbare Radtour war zur Tortur geworden.

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    Fast geschafft


    Mit letzter Kraft schwangen wir uns auf die Räder und sausten den Berg hinab, am Aussichtspunkt Providenca Tematski Vidikovac vorbei, runter in den Ort und zur Čikat-Halbinsel. Die Abfahrt nach Mali Lošinj ging rasant, ja machte fast wieder Spaß. Und man soll es kaum glauben, um 19:40 Uhr standen wir vorm E-Bike-Verleih und gaben unsere Räder zurück. Wir konnten es kaum fassen. Die Angestellten warteten bereits ungeduldig, denn wir waren wohl die letzten Kunden, man spülte die Bikes ab, und wir bezahlten. Diese Fahrradtour würden wir so schnell nicht vergessen.

    Auf der Rückfahrt in den Norden merkten wir dann im Auto, dass wir ganz vergessen hatten, das Fahrradschloss abzugeben. Teilweise konnten wir nun langsam wieder lachen und scherzten, dass die Polizei nun sicher nach einem Fahrradschloss-Dieb mit dem Namen Michael suchen würde.


    Nun hatten wir das Abendessen dringend nötig und fuhren südlich von Cres nach Loznati. In der Konoba Bukaleta hatten wir einen Tisch vorbestellt. Wir lieben diese Konoba, die bekannt ist für ihr leckeres Lammfleisch, auch wenn einige erfahrene Cres-Urlauber der Ansicht sind, dass es früher mal besser war. Erst mal ein großes Bier für uns beide. Das tat jetzt gut. Dann teilten wir uns eine kleine Vorspeisenplatte mit Pršut, Käse, Thunfisch-Paté und Oliven. Es gibt mehrere Arten von Lammfleisch in der Konoba Bukaleta, darunter Lamm vom Grill und Ofenlamm. Und vom Ofenlamm schwärmte der genießerische Marco noch von seinem letzten Besuch. Also bestellten wir es. Es kommt mit Bratkartoffeln und Zwiebeln. Dazu gab’s noch ein Gläschen Wein, und wenigstens der Abend war gerettet.

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    Ankunft an der Konoba

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    In der Konoba

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    Die Speisekarte

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    Das Bier schmeckt

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    Vorspeisenplatte "Plata Bukaleta"

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    Das Ofenlamm

    Zuhause gab’s dann noch ein kleines Bierchen auf dem Balkon, und wir fielen in die Betten. So endete ein etwas schwieriger Tag mit einer anfangs tollen E-Bike-Tour, die zum Ende hin – sagen wir mal – etwas „unangenehm“ wurde. Aber wie ich schon sagte – durch Fehler lernt man dazu.

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