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  1. Schoener Reisen » Forum » Sehen, erleben und berichten
  2. Heiko705

Beiträge von Heiko705

  • Verlorene Herzen - Teil 2 - Makarska Riviera '22

    • Heiko705
    • 14. März 2023 um 20:55

    Teil 14:

    Wir suchten ein Plätzchen im feinen Kies, legten uns in die pralle Sonne und kühlten uns hin und wieder im Wasser ab. Auch meine Luftmatratze kam wieder zum Einsatz, und ich ließ mich herrlich dahintreiben. Einige Kinder sprangen vom nahen Felsen in das erfrischende Wasser. So ließen wir die Stunden dahin gehen. Gegen Ende des Nachmittags rafften wir uns schließlich auf, um noch einmal in der Konoba am Punta Rata Platz zu nehmen. Marco bestellte sich einen Kaffee, und ich ließ mir einen Mojito schmecken.

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    Am Strand Podrače

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    Zurück auf dem Lungomare

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    Ein Kaffee für Marco

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    Ein letzter Blick gen Punta Rata

    Am frühen Abend erreichten wir Baška Voda (z. dt. sprudelndes Wasser). Der schöne Hafenort zählt ca. 2.700 Einwohner und liegt 10 km nordwestlich von Makarska. Der Ort wurde erstmals im 17. Jhdt. geschichtlich erwähnt, von einer früheren Besiedelung kann man jedoch ausgehen, da die archäologischen Funde im Gebiet bis in die Bronzezeit zurück gehen. Da sich hier am Hügel Gradina eine kleine Trinkwasserquelle befand, geht man davon aus, dass der Ort ringsherum entstanden ist.

    Nach der Vertreibung der Türken im 17. Jhdt. sind viele Bewohner von den umliegenden Berghängen aus den Dörfern Topići und Bast zugezogen. Das in 1750 gebaute Kirchlein St. Laurentius war derzeitig klein und viel zu eng, so begann man ein neues zu bauen, das in 1889 beendet und geweiht wurde als Kirche des Hl. Nikolaus, dem Beschützer von Reisenden und Seeleuten. Heutzutage ist es fast ein reiner Touristenort. Eingerahmt vom imposanten Biokovo-Gebirge und von langen weißen Kieselstränden, entwickelte sich der Ort zu einem der beliebtesten Urlaubsziele der Region. Es finden alljährlich ein bis zu 15 Kilometer langer Karfreitagsumzug und Festivitäten am Tag des Heiligen Nikolaus statt. Eine sehenswerte Statue desjenigen befindet sich im Hafen.

    Wir hatten am Hafen geparkt und schlenderten an der Riva entlang. Der Hafenbereich war riesig. Die Sonne hatte sich gesenkt und den Hafen in ein rotes, abendliches und idyllisches Licht getaucht. Unzählige Palmen vermitteln ein angenehmes Gefühl. Es wimmelte nur so vor Booten. Plötzlich hörten wir einen Song, der im Radio auf einem der Boote gespielt wurde. Ja, ist das nicht…doch, genau der war es. Da war er wieder, der Song „We were younger“ von Marc Philippe, den wir am Strand auf Ilovik bereits gehört hatten. Spätestens jetzt war er zum Song des Urlaubs avanciert, der mir nicht mehr aus dem Kopf ging. Der feine Kiesstrand Podluka westlich des Hafens machte einen guten Eindruck. Er war voll mit Holzliegen und Urlaubern. An der Riva gibt es zahlreiche Konobas, Pizzerien, Bäckereien und Hotels. Am Hügel Gradina befinden sich noch die letzten Mauerreste der antiken Fortifikation, sowie ein Partisanendenkmal. In der Nähe des Muschelmuseums, auf dessen Besuch wir verzichteten, kamen wir an die Wasserquelle mit Brunnen mit der Bronzestatue einer Wäscherin, die Kleidung im Brunnen wäscht. Diese Statue wurde zu Ehren der hart arbeitenden, einheimischen Frauen aufgestellt. Allerdings handelt es sich hier nicht um Trinkwasser. Dahinter liegt der älteste Teil des Ortes, doch leider darf man sich hier keinen wirklich erkennbaren, mittelalterlichen Ortskern vorstellen.

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    An der Riva in Baška Voda

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    Am Strand Podluka

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    Wasserquelle mit Bronzestatue einer Wäscherin

    Das Ausflugsboot Biba hatte wohl seine täglichen Fahrten absolviert und lag nun während des verdienten Feierabends an der Mole. An einem Ankermonument vorbei, kamen wir schließlich zur stattlichen Statue des Hl. Nikolaus, an der zahlreiche Besucher für das perfekte Urlaubsfoto posierten. Wir gesellten uns zu ihnen. Die Bronzestatue des Schutzpatrons der Stadt wurde 1999 von Mladen Mikulin geschaffen. Dann kamen wir zum Hauptstrand Baška Vodas, dem Nikolina. Hier steht das älteste Hotel des Ortes, das Hotel Slavija, welches bereits in den 30’er Jahren des letzten Jahrhunderts seine Pforten öffnete und den Weg für den Tourismus bereitete. Daneben trifft man auf die Pfarrkirche Sv. Nikola, die 1889 im neoromanischen Stil erbaut wurde. Der frei stehende Glockenturm kam jedoch erst im Jahre 1991 hinzu. Letzten Endes marschierten wir wieder zurück zum Auto. Der Rundgang hatte mir gut gefallen, und auch Baška Voda gefällt mir, obwohl ich mich über einen echten Ortskern sehr gefreut hätte. Der Ort versprüht ein sehr angenehmes Ambiente und hat für meine Begriffe mehr zu bieten als beispielweise Tučepi.

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    An der "Biba"

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    Vorm Hotel Slavija

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    Der Hl. Nikolaus

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    Statue mit Hotel Slavija und Glockenturm der Kirche Sv. Nikola

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    Strand Nikolina

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    Kirche Sv. Nikola

    Für das Abendessen hatte ich einen Tisch in der Konoba Panorama bestellt. Die Konoba liegt oberhalb von Baška Voda im Dörfchen Topići. Man muss zunächst wieder auf die Magistrale fahren und von dort einen steilen Hügel hinauf. Marco und ich waren erstaunt, dass sich hier oben überhaupt noch etwas befindet. Schon von weitem hörten wir Musik. Dann kamen wir auf eine hübsche Terrasse mit einem wunderbaren Blick auf’s Meer und Brač und Hvar im Hintergrund. Die Holztische und –bänke waren alle besetzt. Ein älterer Herr machte Musik mit seinem Akkordeon und sang dazu. Ein großer Ofen an der Seite mit 6 mit Kohle bedeckten Pekas zog unseren Blick auf sich. Das sah alles sehr einladend aus. Wir hatten uns also eine hübsche Location zum Essen ausgesucht. Dann kam der Chef. Es war ein ebenfalls älterer Herr mit einer sehr tiefen Stimme. Als er merkte, dass wir Deutsche waren, sprach er ebenfalls Deutsch. Er überlegte einen Moment und ließ dann direkt am Haus einen weiteren Tisch aufstellen, an dem wir Platz nehmen konnten. Der Herr war besonders, so ein bisschen ein Entertainer und sehr nett. Wir mussten über ihn schmunzeln.

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    Pekas in Wartestellung

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    Auf der Terrasse der Konoba Panorama

    Dann bestellten wir zwei große Bier. Er verschwand im Haus, kam nach einer halben Minute wieder hinaus und knallte uns zwei Bier auf den Tisch mit den Worten: „Guck' mal, wie schnell!“ Er grinste über beide Ohren. Marco und ich mussten lachen. Der Typ war einfach ein Unikum. Marco stellte sich vor, wie er vor uns stand, und plötzlich hätten wir eine Faust im Gesicht, die wir nicht kommen sahen. Auch dann würde er sagen: „Guck' mal, wie schnell!“ Nur um uns zu beweisen, wie schnell er sein konnte. Bei dieser Vorstellung kamen wir aus dem Lachen nicht mehr raus. Unfassbar! Aber diesem Herrn war ja fast alles zuzutrauen. Langsam ging die Sonne unter, und die Laternen auf der Terrasse wurden angestellt. Als Vorspeise aßen wir eine Suppe. Anschließend bestellte ich eine Dorade mit Mangold. Marco entschied sich für 3 dünne Bratwürstchen mit Pommes. Der Herr mit dem Akkordeon hatte nach einer Pause wieder angefangen zu spielen und bewegte die Hüften im Takt der Musik. Das sah ein wenig gewöhnungsbedürftig aus. Hin und wieder sang der Chef mit seiner tiefen Stimme ein paar Takte mit. Auch damit zauberte er ein Grinsen auf unsere Gesichter. Er schien sehr beliebt zu sein. Mein bestellter Weißwein ließ jedoch auf sich warten. Ich musste den Chef darauf aufmerksam machen. Da war er also nicht besonders schnell gewesen. Er gab zu, ihn vergessen zu haben und reichte ihn mit einer Entschuldigung nach.

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    Weißwein

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    Dorade

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    Bratwürstchen

    Die Konoba ist unbedingt zu empfehlen. Wir hatten jedenfalls unseren Spaß. Schließlich zahlten wir und verabschiedeten uns. Im Plodine mussten wir noch ein paar Besorgungen machen, bevor wir nach einem schönen Tag auf unserem Balkon Platz nahmen und auf den Tag anstießen.

  • Verlorene Herzen - Teil 2 - Makarska Riviera '22

    • Heiko705
    • 14. März 2023 um 20:50

    Hallo Jürgen, links war der muslimische, rechts der katholische Teil, richtig. Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist muslimisch, und der orthodoxe Bevölkerungsanteil beträgt knapp 5 %.

    Die grüne Flagge mit Halbmond und Stern ist das Symbol der islamischen Gemeinschaft in Bosnien und Herzegowina.


    Die Parkplätze in der Nähe des Punta Rata in Brela sind brechend voll.

  • Verlorene Herzen - Teil 2 - Makarska Riviera '22

    • Heiko705
    • 13. März 2023 um 21:28

    Teil 13:

    Tag 18 – Brela & Baška Voda - Guck' mal, wie schnell!

    Montag, der 22.08.2022:

    Heute hatten Marco und ich uns dazu entschieden, in der Nähe zu bleiben. Was hatten wir bereits alles erlebt? Wenn wir an unsere Anreise mit der ersten Übernachtung in Triest zurückdachten, kam es uns so vor, als wäre das bereits eine Ewigkeit her. Und noch immer hatten wir fast eine Woche vor uns. Marco und ich würden auch mehrere Monate in Kroatien bleiben, ohne dass uns jemals langweilig werden könnte. Unser Herz gehört diesem Land schon seit vielen, vielen Jahren. Letzten Endes ist alles eben auch eine Frage des Budgets und des zu Verfügung stehenden Urlaubs.

    Nach dem Frühstück steuerten wir heute zunächst den Schrein der Mutter Gottes von Lourdes – kurz: Vepric Schrein – an. Er liegt am nordwestlichen Ende von Makarska direkt an der Magistrale. Wenn wir auch nicht besonders gottesfürchtig sind, so erschien uns der kleine Wallfahrtsort dennoch einen Kurzbesuch wert. Vepric wurde 1908 von Bischof Juraj Carić gegründet. Nachdem der Bischof Lourdes besucht hatte, erhielt er (angeblich) eine Vision und entschied, dass die Klippe und die Höhle von Vepric ein idealer Ort wäre, um ein „kleines kroatisches Lourdes“ in der alten Diözese unter dem Biokovo-Massiv zu erbauen. Zu dieser Zeit war die Idee, das Heiligtum von Lourdes nachzubauen, in allen christlichen Ländern weit verbreitet. Er segnete die Höhle im Jahre 1909. Ein Kreuzweg wurde errichtet und oberhalb der Höhle auf dem Hügel drei Steinkreuze.1921 starb der Bischof in Split und wurde in Vepric beigesetzt. Sogar eine große Kirche war über der Höhle geplant, wurde jedoch nie gebaut. Vepric ist ein Ort des Gebets und der inneren Einkehr. Immerhin ist der Ort eine Oase der Ruhe, im Gegensatz zu dem quirligen Makarska. Wir schauten uns auf dem Gelände um und entdeckten einen Beichtstuhl und eine kleine Kapelle mit Sakristei. Der Ort hat große Grünflächen und liegt herrlich unter zahlreichen Pinien. Eine Statue von Erzengel Gabriel komplettiert das Anwesen. Es finden jeden Tag Messen und Rosenkranzgebete statt.

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    Am Vepric-Schrein

    Nach erfolgter innerer Reinigung setzten wir unseren Weg fort und kamen nach einer knappen halben Stunde in den kleinen Ort Pisak. Das einstige Fischerdorf hat ca. 200 Einwohner und liegt am Hang oberhalb der Küste. Die Wurzeln des beschaulichen Dörfchens, welches 18 Kilometer nordwestlich von Makarska liegt, reichen bis ins 15. Jhdt. zurück. Einst bestand es aus zwei Siedlungen. Die Gruppe von alten Häusern über dem Meer und im Osten wird noch heute Kuzmanići genannt, nach der Familie, die dort einst gewohnt hatte. Man nennt den Ort auch „Perle der Omiš – Riviera“. Noch heute fischen einige der Einwohner mit ihren eigenen kleinen Booten.

    Wir parkten oberhalb des Ortes und liefen hinab. Die kleine Kirche St. Markus befindet sich direkt im Ortszentrum von Pisak und war bereits früh für uns sichtbar. Durch sehr hübsche und romantische Gassen bewegten wir uns hinunter und sahen immer mal wieder das blaue Meer zwischen den alten Steinhäusern, -mauern und Agaven hindurch. Der Anblick war bezaubernd. Wir hatten wieder einen sehr warmen Tag. Nach einem kurzen Abstecher zur Kirche, bewegten wir uns weiter nach unten. Schon bald fiel unser Blick auf den wunderschönen Hafen, der in einer kleinen Bucht teilweise von einer langen Mole vor den Wellen geschützt ist. Zum Hafen ging es steil bergab. Viele Besucher nutzten die Bademöglichkeiten unten im Ort, und unzählige, kleine Boote schaukelten im Wasser. Ich war beeindruckt, denn der Hafen ist an Idylle nicht einfach zu übertreffen. Das hätte ich dem kleinen Ort nicht zugetraut. Die Häuser des Dorfs, die Kirche und nicht zuletzt das Biokovo-Gebirge thronen über dem Hafenidyll mit zahlreichen Konobas und Cafés und verleihen ein außerordentliches Flair.

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    Hinunter nach Pisak - mit Blick auf die Kirche St. Markus

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    Durch die Gassen zum Hafen

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    An der Kirche

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    Blick auf den Hafen

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    Nah am Wasser gebaut

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    Ankunft am Hafen

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    Blick hinauf zur Kirche

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    Der kleine Hafen in Pisak

    Um uns einen noch besseren Überblick zu verschaffen, schritten wir die Mole bis zur Spitze ab und schauten uns in alle Richtungen um. Östlich hinter der Mole liegt der hübsche Ortsstrand, an dem auch Marco und ich ein hübsches Plätzchen gefunden hätten, wenn wir gewollt hätten. Doch da wir noch Mittagszeit hatten, verlangte es uns noch nicht nach einem Bad. Für mich war Pisak der bislang schönste Küstenort in der Nähe von Makarska – so viel stand fest. Er hatte mein Herz erobert. Das Wasser schimmerte in feinstem Türkis und ließ nichts zu wünschen übrig. Man schaut hinüber nach Brač und entledigt sich aller Sorgen. Da es hier sogar zwei kleine Supermärkte gibt, hat man in Pisak alles, was man braucht, und ich verstehe jeden, der hier Urlaub macht. Obwohl es schwer fiel, entkamen wir dieser Atmosphäre und arbeiteten uns wieder dem Ort hinauf zum Auto.

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    Am Ortsstrand

    Gegen 13:00 Uhr kamen wir nach Brela. Unser Ziel waren die Strände. Für dieses Badeparadies wollten wir uns den kompletten Nachmittag Zeit nehmen. Die Parkplätze nahe am Punta Rata waren mit 10 € für den kompletten Tag noch erschwinglich. Wir hatten höhere Preise befürchtet. Für Marco ist der Punta Rata einer der absolut schönsten Strände in Kroatien, und er schwärmt regelmäßig in höchsten Tönen. Auch ich war sieben Jahre zuvor schon einmal hier und wusste um die Anmut der Bademöglichkeiten unterhalb Brelas, tue mich aber manchmal etwas schwer mit einer genauen Einordnung, da es doch so viele schöne Fleckchen gibt. Wir schulterten unsere Badeaccessoires und steuerten auf das Horn des Punta Rata zu. Der herrliche Strand zwinkerte uns zwischen den Zweigen der schiefen Pinien hindurch zu, und die Zikaden sangen ihr Lied. Natürlich wimmelt es hier nur so vor Touristen, die dicht an dicht ihre Badedecken, Handtücher, Luftmatratzen oder Sonnenschirme deponiert haben, aber das gehört an diesem Ort eben dazu. Neben Massagehütten und Duschen findet man auch eine Konoba für das leibliche Wohl. Wie ich später gelesen hatte, kann man auch einen erhaltenen Dinosaurierfußabdruck vorne am Horn bestaunen, doch war uns das bislang unbekannt.

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    Am Punta Rata

    Wir starteten einen Spaziergang entlang des Lungomare in Richtung des Brela-Felsens. Der Felsen ist das Wahrzeichen Brelas und weithin bekannt. Und immer, wenn man hier ist, schießt man natürlich wieder Unmengen an Fotos. Das bleibt nun mal nicht aus. Schließlich gingen wir weiter. Nun kommt man zum Strand Podrače. Seit langer Zeit träume ich davon, hier zu baden. Es handelt sich um eine kleine und feine, gebogene Bucht vor einem malerischen Felsen. Auch einige Boote sind hier immer wieder festgemacht. Es ist nicht allzu viel Platz bis zur Mauer des Lungomare, aber der Strand ist herrlich. Ein kleines Idyll. Vom Brela-Felsen aus hatte ich die Bucht schon einmal gesehen und seitdem ins Herz geschlossen. Zunächst gingen wir weiter. Marco wollte mir gern den kompletten Lungomare zeigen, da sich hier immer wieder tolle Bademöglichkeiten auftun, und ich ihn noch nie komplett abgelaufen war. Schon bald gelangten wir kurz vor dem kleinen Strand Šćit an einen steilen Felsen, der schräg über einen Teil des Fußwegs ragt. Das sieht irre aus. Unter dem Fels befindet sich eine Holzbank. In der nächsten Bucht sitzt man ganz herrlich beim Kaffee in einem kleinen Hafen. Das Café heißt „Beach Stari Porat“. Kurz vorm Strand Stomarica drehten wir um. Die Promenade war doch länger, als uns lieb war. Wir hatten einen wunderbaren Tag ausgesucht, doch es war schon fast zu warm. Es folgen noch die Strände Jardula, Podcrkavlje, Luka und Jakiruša, doch hatten wir uns zu meiner Freude bereits entschieden, uns an meinem kleinen Wunschstrand Podrače niederzulassen.

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    Der Lungomare

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    Am Brela-Felsen

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    Strand Podrače

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    Schräger Felsen mit Bank

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    Am Café "Beach Stari Porat"

  • Verlorene Herzen - Teil 2 - Makarska Riviera '22

    • Heiko705
    • 12. März 2023 um 00:12

    Teil 12:

    Auf der Oststeite beginnt der „Bazar Kujundžiluk“, und es herrscht ein ähnliches Treiben wie auf der Westseite. Teppiche, Gefäße, Bilder, Schmuck und vieles mehr wird hier an den Mann gebracht. Die alten, bunten Gebäude sind bereits eine Sehenswürdigkeit für sich. Man muss das gesehen haben. Schließlich kamen wir zur zum Innenhof der berühmten Koski-Mehmet Pasha Moschee, von der sowohl das Innere als auch das Minarett begehbar ist. Überall konnten wir in Euro zahlen. Ich besuchte das Innere der Moschee und bestaunte die Gebetsteppiche, betende Muslime, Wandmalereien und aufwendigen Verzierungen. Die Moschee wurde im Jahr 1618/19 erbaut und repräsentiert den großen Bau der klassischen osmanischen Architektur in Bosnien und Herzegowina. Entworfen im Hauptarchitekturbüro in Istanbul, wurde sie aus präzise gegerbten Steinblöcken gebaut. Während des Krieges in Bosnien wurde sie von den kroatischen Streitkräften schwer beschädigt, und ihre Restaurierung fand in den Jahren 1996-2001 statt. Die Moschee hatte früher eine außergewöhnliche Sammlung von Manuskripten des Korans, von denen einige erhalten geblieben sind, aber heute zu anderen Sammlungen gehören. Was das Wichtigste ist: Von hier lassen sich die besten Fotos der Stari most und der Neretva machen. Dann wagte ich mich durch den sehr engen Treppenaufgang auf das Minarett. Marco zog es vor, lieber unten zu bleiben, doch hatte er es in den Vorjahren bereits erklommen. Ich habe mich dann – um ehrlich zu sein – nur sehr vorsichtig, Schritt für Schritt – mit Kontakt zum Stein im Innern rund um den Turm herumbewegt. Man hat natürlich eine Wahnsinnsaussicht. Unten im Garten schossen wir noch zahlreiche Fotos, und ein netter Besucher fertigte einige Bilder von Marco und mir an.

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    Blick auf die Altstadt

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    Der Basar Kujundžiluk und die Altstadt

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    Blick zurück zur Stari Most

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    In der Koski-Mehmet Pasha Moschee

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    Hinauf zum Minarett

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    Heiko winkt vom Minarett

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    Blick vom Minarett auf die Stari Most

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    Blick vom Garten

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    Marco und die Brücke

    In der Nähe der Karađozbegova džamija, einer Moschee aus dem 16. Jahrhundert, kamen wir zum Bišćevića kuća, einem traditionellen osmanischen Wohnhaus. Das kleine Museum zeigt, wie eine Familie damals gewohnt hat, und ich wollte gern einen Blick hinein werfen. Der desinteressierte Marco wartete auf mich. Die zuständige Dame war gerade im Begriff zu schließen und verzichtete auf den Eintritt, wenn ich mich beeilen würde. Das Haus hat einen gepflasterten Innenhof mit Brunnen und einige typischen Sitzmöglichkeiten. Auch in den Ecken des Treppenaufgangs waren gemütliche Sitzecken mit verzierten Holztischen und –stühlen und Tabletts mit Teekännchen. Das erinnerte mich an meine traditionelle Unterkunft in Marrakesch, ein Riad mit Innenhof, in dem sich ebenfalls überall gemütliche Sitzecken befanden. Das Bišćevića kuća war mit bunten Teppichen ausgelegt, hatte einen Webstuhl und zeigte die damalige osmanische Kleidung. Die Schlafmöglichkeiten befanden sich auf Bodenhöhe, und viele Bilder und Gefäße füllten die mit Holzdecken bestückten Räume. Das große Wohnzimmer offenbarte rote Teppiche, hölzerne Truhen und viele Sitzmöglichkeiten entlang der geschwungenen Fenster mit Blick auf die Neretva. Der Holzboden knarrte. Am Ende gelangten Marco und ich über die Most bunur, einer Fußgängerbrücke wieder auf die andere Seite des Flusses. Der Besuch Mostars war einzigartig und hatte mich beeindruckt.

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    Karađozbegova džamija

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    Bišćevića kuća

    Zurück am Parkplatz stiegen wir ins Auto und verließen die Stadt. Wir fuhren 13 Kilometer nach Südosten und waren nach 25 Minuten in Blagaj. Der kleine Ort mit 2.500 Einwohnern beherbergt das Derwischkloster Blagaj Tekija und die Karstquelle des Flusses Buna, die sich in einer Höhle hinter dem Kloster befindet. Auch hierauf freuten wir uns sehr. Tekija bedeutet so viel wie „Rückzugsort“. Es ist ein Zentrum der Sufi-Bruderschaft, die für ihre Askese sowie für die Verkündigung einer der mystischsten Dimensionen des Islam bekannt ist. Das Kloster hat wahrscheinlich die spektakulärste Lage aller religiösen Gebäude in Bosnien und Herzegowina. Es wurde zwischen 1446 und 1520 unter osmanischer Herrschaft erbaut und befindet sich unter oder teilweise sogar in einer steilen, 200 m hohen Kalksteinwand mit Blick auf die smaragdgrüne Quelle des Flusses. Es ist eine Mischung aus bosnischer und orientalischer Architektur, eine weiß getünchte vierstöckige Fachwerkkonstruktion, die sich über den Rand des Wassers lehnt. Auch heute sollen hier noch Mönche wohnen. Es lohnt sich, die Außentreppen hinunter zu steigen, um auf eine kleine Aussichtsterrasse direkt über der Buna zu gelangen. Die Zeit und der Fall einiger Felsen haben zu vielen Reparaturen und Rekonstruktionen des Gebäudes geführt. Heute sieht die Tekija, vor allem dank eines türkischen Reisebüros, größtenteils so aus wie früher.

    Wir parkten unterhalb der Zugangsstraße, die mit vielen touristischen Souvenir-Ständen zugestellt ist. Am Ende des Weges befindet sich das Kloster. Die Buna fließt hier sehr idyllisch den Hügel hinab. Man kann auf einen kleinen Damm hinaus laufen, was einen besseren Blick auf das Kloster bewirkt. Der Anblick ist spektakulär. Da sich hier am Fluss einige Restaurants befinden, kann man sich hier wunderbar niederlassen und mittels einer kleinen Brücke auch den Fluss überqueren, um das Kloster von der anderen Seite zu betrachten. Während Marco von außen viele Fotos schoss, bewegte ich mich ins Klosterinnere. Auch hier konnte man überall mit Euro zahlen, bekam jedoch das Rückgeld in Konvertible Mark, daher empfiehlt es sich, das Geld wenigstens einigermaßen passend zu haben. Das sehenswerteste Gebäude ist das letzte vor der Felswand. Es ist leicht schräg und sieht sehr urtümlich aus. Da das Kloster noch immer als Bethaus genutzt wird, muss man beim Betreten des Hauses die Schuhe ausziehen, und Frauen brauchen eine Kopfbedeckung. Kurze Röcke bis Knielänge sind nicht gestattet, aber es werden Tücher zur Verfügung gestellt. Gegen meine kurze Jeans hatten sie prinzipiell nichts einzuwenden, doch die Enden der Hose waren umgeschlagen. Ich sollte diese Stoffumschläge öffnen. Nun gut, das war kein Problem. Auch hier befinden sich im Innern viele Gebetsräume, die mit Teppichen und Kissen ausgelegt sind. Einige muslimische Besucher knieten und beteten. Über einen hölzernen Treppenaufgang kam man in das Obergeschoss. In einer Ecke stand eine grüne Flagge mit Halbmond und Stern. Ich erschrak ein wenig, als ein Besucher sich diese Flagge schnappte und damit umher wedelte. Als er darauf hingewiesen wurde, dies bitte zu unterlassen und nichts anzufassen, rechtfertigte er sich doch wirklich damit, dass er dies aus Nationalstolz tue, da es sich schließlich um seine Kultur handele. Unfassbar. Alle anderen Besucher wussten sich zum Glück zu benehmen. Dann begab ich mich in die Zimmer, die fast ein wenig über den Fluss hängen, mit knarrenden Fußböden und langen Holzbänken an den geöffneten Fenstern. Schließlich kam ich wieder zurück zu Marco.

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    An der Buna

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    Vor dem Kloster

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    Auf dem Damm

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    Blick auf das Kloster vom Damm

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    Im Kloster

    Wir begaben uns auf die andere Seite der Buna, um am Höhleneingang eine kurze, geführte Fahrt mit einem Boot in die Höhle zu machen. Das Wasser hier ist sehr rein, und man soll es trinken können. Während der Schneeschmelze im Frühjahr sollen hier Unmengen an Wasser über das Wehr vor dem Kloster schießen und hoch in die Luft spritzen. Der Führer unseres Bootes zog sich mit Hilfe eines gespannten Seils ins Innere der Höhle. Die Höhle ist nicht sonderlich groß. Einige Tauben schwirrten unter den Felsen umher. Die Ausführungen unseres Fahrers mögen vielleicht für alle Anderen in unserem Boot interessant gewesen sein, für uns jedoch weniger, denn wir verstehen kein Bosnisch. Angesichts der hohen touristischen Nachfrage finde ich es sehr schade, sich hier nicht um einen Guide zu bemühen, der auch Englisch spricht. Anfangs hatte eine neben uns sitzende Besucherin uns noch Einiges übersetzt, doch stellte sie ihre Bemühungen im Laufe der Fahrt ein, also begnügten Marco und ich uns damit, uns umzuschauen und unsere eigenen Schlüsse zu ziehen. Auf dieser Bootsfahrt bekommt man nicht allzu viel zu sehen und könnte auch darauf verzichten, ohne allzu viel zu verpassen. Der Besuch des Klosters allerdings hat mir sehr gefallen.

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    Blick von der anderen Flussseite

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    In die Höhle hinein

    Dann ließen wir uns in eines der Restaurants am Fluss nieder und tranken ein großes Bier. Marco hatte heute nicht allzu viel Hunger und war mit einem großen Salat zufrieden. Ich bestellte mir sehr schmackhaftes Kalbfleisch mit grünen Nudeln in einer herzhaften Gorgonzolasoße. Mit der Zeit füllten sich die Restaurants mit den zahlreichen Besuchern, und an unserem Nebentisch saßen sogar einige Jugendliche aus Deutschland. Der Besuch in der Herzegowina war absolut lohnenswert für uns beide, auch wenn die Rückfahrt nach Makarska sich ein wenig hinzog. An den Tankstellen in der Herzegowina nahm man keinen Euro an, doch wir hatten noch genug Benzin im Tank. Die Rückkehr nach Makarska fühlte sich dann wie ein Nach-Hause-Kommen an. Zu später Stunde setzten wir uns wieder auf unseren Balkon und unterhielten uns über die Geschehnisse dieses ereignisreichen Tages.

  • Verlorene Herzen - Teil 2 - Makarska Riviera '22

    • Heiko705
    • 12. März 2023 um 00:03

    Also, ein großes christliches Kreuz kenne ich nicht. Haben nichts davon gesehen. Keine Ahnung.

    Der Basar beginnt bereits vor der Brücke auf der westlich-christlichen Seite. Der Hauptteil ist jedoch auf der östlichen Seite und auch die Altstadt. Das folgt noch im nächsten Teil.

    Das mit der Versicherungskarte weiß ich nicht mehr ganz genau. Mitnehmen sollte man sie auf jeden Fall, aber ob wir sie vorzeigen mussten? Ich will nichts Falsches sagen. Falls Du rüber fährst, nimm sie mit.

    Dass die Polizei die Geschwindigkeitsbeschränkungen penibel überwacht, habe ich auch schon ganz oft gehört. Da soll man aufpassen. Uns hat aber niemand belangt. Wir sind ja auch vorschriftsmäßig gefahren.

  • Verlorene Herzen - Teil 2 - Makarska Riviera '22

    • Heiko705
    • 10. März 2023 um 21:32

    Teil 11:

    Tag 17 – Der wunderbare Ausflug in die Herzegowina

    Sonntag, der 21.08.2022:

    Am heutigen Tage hatten wir eine lange Fahrt vor uns. Wir wollten gern das bosnisch-herzegowinische Nachbarland besuchen. Da hatten Marco und ich also Einiges vor uns. Nach dem wunderbaren Frühstück beim allmorgendlichen Blick auf’s Meer und Betrachten der gerade von Brač ankommenden Fähre starteten wir also in Makarska gegen 09:00 Uhr. Durch den Tunnel Sv. Ilija ging s über die D76 und schließlich die D60 in Richtung Imotski. Natürlich haben wir an das Deaktivieren des Roamings und der mobilen Datenverbindung gedacht, da wir ja in das EU-Ausland fuhren. An der Grenze ging alles relativ problemlos, so dass wir nicht lange warten mussten. In der Herzegowina ging es dann in mäßigem Tempo voran, da man vielerorts nur 40 km/h fahren darf. Gegen 11:30 Uhr erreichten wir endlich Mostar. Normalerweise hatten wir auch vor, etwas Geld in Konvertible Mark zu tauschen, doch fanden wir einfach keine geeignete Wechselstube, was jedoch auch daran liegen konnte, dass wir Sonntag hatten. Eine Konvertible Mark sind 50 Cent. Allerdings hofften wir auch darauf, keine größeren Probleme zu bekommen, da wir gehört hatten, dass man in Mostar eigentlich auch alles mit Euro zahlen kann.

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    Beim Frühstück - die Fähre von der Insel Brač kommt an


    Marco hatte bereits einige Besuche der mit 75.000 Einwohnern größten Stadt in der Herzegowina hinter sich und freute sich auf’s Neue. Für mich war das Neuland. Ich freute mich riesig auf einen Schmelztiegel der Kulturen und stellte es mir als eine Mischung zwischen Balkan und Orient vor. Etwa die Hälfte der Bevölkerung ist muslimisch, und der orthodoxe Bevölkerungsanteil beträgt knapp 5 %. Der Bosnienkrieg führte zu einer Entmischung der Gesellschaft. So lebt der Großteil der kroatischen und daher meist katholischen Bevölkerung westlich der Neretva und der Großteil der bosniakischen und daher meist muslimischen Bevölkerung östlich davon. Ich freute mich auf orientalische Basare und Moscheen. Ich mag sowas sehr gern, und das nicht erst seit meinem Besuch in Marrakesch im Jahre 2019. Ich wusste, dass mir die Stadt sehr gefallen würde, und – um es vorweg zu nehmen – ich wurde nicht enttäuscht. Mostar gehört zu den heißesten Städten Europas. In den Sommermonaten steigen die Temperaturen nicht selten auf über 40 °C. Wir hatten heute zum Glück nur um die 30°.

    Bereits im 15. Jahrhundert befand sich hier ein befestigter Übergang über die Neretva, der 1466 von den Osmanen erobert wurde. 1566 wurde an Stelle der alten Holzbrücke die bis heute berühmte Steinbrücke Stari most erbaut, die nicht nur für mich das Wahrzeichen der Stadt ist. Im zweiten Weltkrieg wurde die Stadt zunächst dem unabhängigen Staat Kroatien angegliedert. 1945 wurde es von Partisanen der Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee eingenommen. Nach dem Krieg kam die Stadt zur Teilrepublik Bosnien und Herzegowina im wiederhergestellten, nun sozialistischen Jugoslawien. Während des Bosnienkriegs kam es 1992 und ’93 zu schweren Kämpfen zwischen kroatisch-bosniakischen und serbischen Einheiten, 1993/1994 zu Kämpfen zwischen Kroaten und Bosniaken. Während des Krieges zerstörten kroatische Streitkräfte die Brücke Stari most in einem mehrstündigen gezielten Beschuss. Auch heute noch sind viele der alten Gebäude mit Einschusslöchern in der Stadt zu finden. Nach Kriegsende wurde die Brücke wieder aufgebaut und 2004 offiziell eröffnet. Heute sieht man hier viele „Brückenspringer“. Sie warten, bis ihnen die Touristen genug Geld gezahlt haben und springen dann 20 Meter in die Tiefe in den Fluss. Manche bestreiten damit ihren Lebensunterhalt.

    Wir parkten auf einem privat bewirtschafteten Parkplatz und gaben dem Deutsch sprechenden Parkplatzwächter 5 €. Zunächst bewegten wir uns von der Neretva weg in Richtung der großen Franziskanerkirche St. Peter und Paul und folgten dem „Bulevar“ zum Španjolski Trg. Hier befindet sich eine riesige Kreuzung. Hinter einem Springbrunnen befindet sich das United World College, ein großes, orangefarbenes und sehr auffälliges Haus. Auch ein großes, verfallenes Gebäude steht an der Kreuzung. Es sieht aus wie ein ehemaliges Parkhaus. Man kann sich richtig vorstellen, wie sich Scharfschützen damals hier postierten, denn sie hätten eine gute Übersicht gehabt. Unterhalb der Kreuzung kamen wir zu unserer ersten Moschee, die wir jedoch nur von außen betrachteten, die Lakišića-Moschee. Auf dem Weg in den Park Zrinjevac kamen wir an einigen Häusern mit vielen Einschusslöchern vorbei. Wir hatten genug von der „Neustadt“ und bewegten uns nun geschichtsträchtigeren Teilen der Stadt zu.

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    Häuser mit Einschusslöchern

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    Kirchturm der Franziskanerkirche St. Peter und Paul

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    United World College am Španjolski Trg

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    Häuserruinen

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    Das vermutlich ehemalige Parkhaus

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    Lakišića-Moschee

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    Park Zrinjevac

    Unser Ziel war die Kriva Ćuprija, die so genannte „kleine Stari most“, die über den kleinen Bach Radobolja führt. Sie ist superschön und gab mir bereits einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie die „richtige“ Stari most aussehen würde. Alte Steinhäuser umringen die kleine Brücke, und es war ein herrliches Gefühl, sie betreten zu dürfen. Man fühlt sich wie in alter Zeit. Einige Muslimas mit Kopftüchern überquerten die Brücke ebenfalls und machten etliche Fotos von sich. Wir hatten 13:00 Uhr. Plötzlich begannen von der sich nebenan befindlichen Nezir-agina-Moschee die Muezzin-Gesänge, die zu jeder vollen Stunde, ähnlich wie im arabischen Raum, den Allah preisen. Mir gefällt sowas sehr, denn daran merkt man, wo man sich hier befindet. Über steinerne, alte Gassen bewegten wir uns hinüber zur Hadži-Kurtova džamija, einer weiteren sehenswerten Moschee.

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    Blick auf die Kriva Ćuprija und die Nezir-agina-Moschee

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    Minarett der Nezir-agina-Moschee

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    Kriva Ćuprija

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    Blick zur anderen Bachseite

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    Muslimas

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    Straßenmusiker

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    Deutsche Touristen auf der Brücke

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    Der Bach Radobolja

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    Blick von der anderen Seite

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    Blick zur Hadži-Kurtova džamija

    Schließlich kamen wir zum Zugang zur Stari most, die gepflasterte Gasse Onešćukova. Hier beginnt der große türkische Basar. Unzählige Stände mit Taschen, Tüchern, aufwendig verzierten Schalen, allerlei weiteren Andenken und ein Gewimmel von Touristen lagen vor uns. Wir beschlossen, eine kleine Pause zu machen und nahmen noch vor der Brücke an einem kleinen Restaurant Platz. Wir hätten ebenfalls eine dieser unfassbar süßen, orientalischen Süßspeisen mitsamt einem Tee zu uns nehmen können, doch entschieden uns lieber für etwas Herzhaftes. Wir nahmen einen Teller Ćevapčići mit Brot und Pommes und bekamen ein kleines Schnäpschen dazu, was insgesamt eine willkommene Stärkung darstellte. Und es ist auch mal schön, sich hier einfach mal niederzulassen und dem touristischen Wirrwarr in Ruhe zuschauen zu können.

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    In der Gasse Onešćukova - der Zugang zur Stari Most

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    Am kleinen Restaurant

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    Durch die Onešćukova


    Und nun kam der große Moment – wir bewegten uns zur Brücke zum West-Turm Halebija. Auf der Brücke herrschte ein solches Wirrwarr, dass man kaum herüberkam. Die Steine der Brücke sind glitschig, und ohne die zwischendurch immer wieder etwas aufragenden Steine, an denen man Halt findet, ist sie nur schwer zu überqueren. Und dennoch ist die Überquerung der Brücke natürlich etwas, was man unbedingt tun muss. Auch als wir uns hinüber kämpften, standen einige Springer bereit, die schlussendlich den tiefen Sprung in das kühle Nass wagten. Rund um die Brücke befindet sich eine Vielzahl an Restaurants, die natürlich mit ihrem Ausblick auf den Fluss und die Brücke punkten. Am Ende der Brücke kamen wir durch den Ost-Turm Tara auf die andere Seite.

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    Vor der Stari Most am Turm Halebija

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    Stari Most von der West-Seite

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    Stari Most von der Ost-Seite mit Blick zum Turm Halebija

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    Blick von der Stari Most nach Norden zur Koski-Mehmet Pasha Moschee

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    Auf der Brücke mit Blick zum Turm Tara

  • Verlorene Herzen - Teil 2 - Makarska Riviera '22

    • Heiko705
    • 10. März 2023 um 21:26

    Na ja, da es eine regionale Spezialität ist, gehe ich davon aus, dass es einheimische Frösche sind, aber ganz sicher kann ich es nicht sagen.

  • Verlorene Herzen - Teil 2 - Makarska Riviera '22

    • Heiko705
    • 9. März 2023 um 22:16

    Teil 10:

    Zur Mitte des Nachmittags kamen wir wieder hinunter nach Omiš und parkten sogleich in der Nähe des Stadtstrands Velika Plaža, denn es war Zeit zum Baden. Doch zuvor mussten wir unbedingt noch einmal durch den Ort bummeln. Wir liefen zum Fluss, wo immer wieder eine wunderbare Atmosphäre herrscht, mit Blick auf die Kirche Sv. Petar in der Neustadt. Unzählige Boote und Schiffe liegen in der Nähe der Brücke, die die Alt– von der Neustadt trennt. Von hier aus werden die Bootsfahrten den Fluss hinauf zu den Radman-Mühlen unternommen. Sowohl Marco als auch ich hatten eine solche Fahrt bereits in den Jahren zuvor unternommen. Von hier aus ging's erst einmal über die Hauptstraße in die Altstadt. Endlich waren wir wieder hier. Wir lieben Omiš. Die heute ca. 15.000 Einwohner zählende Stadt war bis zum 15. Jahrhundert neben dem in der Nordadria liegenden Senj ein Zentrum der Seeräuberei in der Adria, die vor allem den venezianischen Seehandel stark gefährdete. Alte Steinhäuser, die Überreste der alten Stadtmauern, hübsche Gässchen, das Stadtmuseum und einige schöne kleinen Kirchen sind die Highlights der Innenstadt. Im Grunde ist es am Schönsten in der Gasse Knezova Kačića, die sich direkt unterhalb des Hügels durch die Altstadt zieht. Hier steht ein altes, sehenswertes Haus neben dem Nächsten, und urige Konobas laden den Touristen zum Verweilen ein. Besonders sehenswert sind die Kirche St. Michael und der davor liegende malerische Platz.

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    In Omiš an der Cetina

    Wir hatten uns eine kleine Pause verdient und ließen uns an einem Imbiss unter großen Sonnenschirmen nieder. Wir aßen jeder ein schmackhaften Burger und verweilten noch ein wenig länger, da plötzlicher Regen eingesetzt hatte. An einem gegenüber liegenden Haus versuchte ein Herr mittels eines waghalsigen Manövers auf der Fensterbank seine Klimaanlage zu reinigen. Wir fragten uns schon, wann es denn soweit sei und er hinunter stürzte. Dann zogen wir durch die Gassen und ließen uns von der Atmosphäre inspirieren. Was wir noch nicht kannten, war der Friedhof am südlichen Ende mit der kleinen Kirche der Schneemadonna. Den Aufstieg zur Festung Mirabella (oder auch Peovica) kannten wir bereits, sonst hätte man darauf natürlich nicht verzichten dürfen. Die romanische Festung ist aus dem 13. Jahrhundert und steht auf einem steil abfallenden Felsen, direkt am Fluss. Damals wurde von der Festung aus das Meer überwacht, um rechtzeitig vor feindlichen Schiffen zu warnen. Sie wurde von der Familie Kačić erbaut, nach der die hübscheste Gasse benannt ist. Die Festung war ein zuverlässiges Versteck für die Piraten, die sich früher in die Sicherheit der Cetina-Schlucht zurückzogen. Die Legende besagt, dass im Jahr 1537 während eines Angriffs der Türken die Verteidiger von Omiš die Angreifer mit ihrem Geschrei und ihren Schüssen so sehr verwirrten, dass die Türken die Zahl der Verteidiger überschätzten und flohen.

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    Am Imbiss

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    Ob er wohl gleich runterfällt?

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    In den Gassen von Omiš

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    Die Kirche der Schneemadonna am Friedhof

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    Am Platz vor der Kirche St. Michael

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    Blick zur Festung Mirabella

    Gegen 16:45 Uhr kamen wir zum Strand. Die Wolken hatten sich verängstigt zurückgezogen, und es war wieder sehr warm geworden. An der Strandbar hatten sie sehr leckere Cocktails, und dann fällt es mir oft schwer zu widerstehen. Wir nahmen an den Tischen Platz, und zum ersten Mal in meinem Leben trank ich einen Strawberry Mojito und einen Strawberry Colada. Der genügsame Marco war bereits nach einem Sex on the Beach zufrieden. Endlich suchten wir uns ein schönes Plätzchen am langen und sehr flach ins Wasser abfallenden Stadtstrand Velika Plaža und unterzogen uns einem ausgiebigen Bad in Sonne und Meer.

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    Am Velika Plaža

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    Strawberry Mojito


    Nach einer Weile kam mir eine Idee. Dieser flache Strand wäre doch perfekt, um mir endlich einmal ein SUP zu leihen. Wie oft hatte ich mir das schon vorgenommen und noch nie getan? Heute war der Tag der Tage. Eine halbe Stunde würde für den Anfang reichen. Beim Personal gestand ich ein, dass dies mein erstes Mal sei und ließ mir die Vorgehensweise genau erklären. Marco hatte noch gar nicht gemerkt, dass ich mich davongestohlen hatte. Der Anfang ist leicht. Mit einem Knie kniet man sich auf das Board, stößt sich ab und nimmt das andere Bein auch nach oben. Bis hierhin ist es easy, und es lässt sich wunderbar über’s Wasser paddeln. Nur sollte man eben auch irgendwann aufstehen. Und genau darin besteht die Kunst. Ein ums andere Mal stand ich auf wackeligen Füßen auf dem Board, konnte das Gleichgewicht für ein paar Sekunden halten und stürzte dann ins Wasser. Zum Glück kann das Board ja nicht wegschwimmen, da es mittels einer Verbindungsschnur an einem Bein befestigt wird. Marco winkte mir mittlerweile auch zu. Ich wollte nicht aufgeben, denn schließlich schafft das doch jeder. Warum fällt es mir so schwer, im Stehen das Gleichgewicht auf diesem besch… Board zu halten? Gut, vielleicht kann man von diesem ersten Versuch auch noch nicht mehr erwarten. Ich werde es in der Zukunft wieder probieren. Letztendlich begnügte ich mich damit, noch ein paar Runden im Knien zu drehen, gab das Board wieder ab und war froh, es endlich einmal versucht zu haben.

    Als sich die Sonne langsam aber sicher dem Horizont entgegen bewegte, machten wir uns abreisebereit. Wir hatten ja noch einen Tisch für’s Abendessen reserviert. Wir fuhren zur Cetina und bogen vor der Brücke nach Osten ab, fuhren durch einen kleinen Tunnel, immer am Fluss entlang. Kurz bevor man zu den Radman-Mühlen kommt, biegt man nach rechts in die Bergdörfer ab in Richtung Podašpilje. Ständig kamen uns hupende Wagen entgegen; die Flut wollte gar nicht abreißen. Da hatte jemand eine große Hochzeit in der Nähe gefeiert. Die Landschaft ist hier oben sehr schön, Fuchs und Hase sagen sich gute Nacht; die Sonne versank in den Hügeln. Dann kamen wir nach Svinišće. Wir hielten unter der großen Kirche Mariä Himmelfahrt und schossen ein paar Fotos des Abendpanoramas. Als ich zum Eingang der Kirche kam, schloss der zuständige Pfarrer sie gerade ab und bot mir an, sie für mich wieder aufzusperren, damit ich einen Blick hinein werfen konnte. Ich freute mich, doch lehnte dankend ab. Der Herr freute sich sicher auf seinen wohlverdienten Feierabend.

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    Sonnenuntergang in Svinišče

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    Kirche Mariä Himmelfahrt in Svinišče

    Nun ging es lediglich noch einer kurzen Straße hinauf. Und ganz oben am Ende der Straße befindet sich ein schnuckeliges kleines Haus, in dem sich die Konoba Kremenko befindet. Eine kleine Ziegenherde tummelte sich vor dem Haus. Und wieder konnte ich einen Haken machen unter einem Vorhaben, dass ich schon lange hege. Bereits bei meinem ersten Besuch in der Gegend wollte ich hier einkehren, doch wie man es ja kennt, kommt öfters mal gern was dazwischen. Marco war bereits hier und freute sich. Die Konoba ist durch und durch im Fred Feuerstein – Stil eingerichtet und unfassbar urig mit ihren Holzdecken, -bänken und -balken, typischen Feuerstein-Utensilien wie z. B. einem Steintelefon, was so niemals hätte funktionieren können, Bildern von Fred und seiner Frau Wilma, Betty und Barney Geröllheimer und dem gemeinsamen Kind Bamm-Bamm. Die Hauptattraktion ist natürlich Fred Feuersteins Auto mit diesen breiten Steinwalzen, zu dessem Fahren er stets selbst Schwung holen musste. Ganz in der Ecke des Innenraums befindet sich noch ein Speiseraum in einer Art Höhle, den wir uns natürlich ebenfalls anschauten.

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    Vor der Konoba

    Als wir eintraten und mit der älteren Bedienung sprachen, schmunzelten wir nicht schlecht. Marco hatte für die Reservierung gesorgt, und man hatte den Namen „Bojan“ vermerkt. Es ist schon sehr verwunderlich, was manchmal bei Telefongesprächen am anderen Ende der Leitung verstanden wird. Da waren sie also – Bojan und Michael in der Konoba Kremenko. Als Vorspeise hatte ich mich für die panierten Froschschenkel entschieden. Das konnte ich mir nicht entgehen lassen. Und ich muss sagen, dass schmeckt eigentlich ganz genau wie Hähnchen, was Marco bestätigte, der auch einmal ein Stück probierte. Meine Augen waren mal wieder größer als mein Magen, und so hatte ich als Hauptspeise auch noch eine Grillplatte bestellt. Sie kam mit einer Schale Sataraš, einem Eintopf aus Paprika, Tomaten und Gewürzen. Marco hatte eine Rindfleischsuppe und ein sehr großes Wiener Schnitzel. Auch er tat sich am Ende sehr schwer damit. Eine junge, schwarzhaarige Dame war sehr um unser Wohlergehen bemüht und schaute oft zu uns herüber. Sie hatte mir gefallen, um ehrlich zu sein. Am Ende traten wir mehr als gesättigt die Rückfahrt nach Makarska an und waren mehr als zufrieden. So endete ein wunderbarer Tag in Omiš, der besser nicht hätte sein können.

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    Und es geht hinein...

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    In der Konoba

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    Ohne Worte

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    Steintelefon

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    Froschschenkel

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    Wiener Schitzel und Grillteller

  • Verlorene Herzen - Teil 2 - Makarska Riviera '22

    • Heiko705
    • 8. März 2023 um 22:44

    Teil 09:

    Tag 16 – Omiš, die heimliche Schönheit

    Samstag, der 20.08.2022:

    Der vierte Morgen in Makarska begann. Wenn wir in Kroatien sind, kommt neben dem morgendlichen Kaffee auch immer Fruchtsaft auf den Tisch. Seit vielen Jahren lieben wir den „Vindi“-Saft; vorzugsweise ist es Heidelbeersaft, den man ja bei uns zuhause lediglich unter erschwerten Bedingungen kaufen kann. Doch probieren wir auch stets andere Säfte, und da wir Beide sehr gern Granatapfelsaft trinken, waren wir sehr erfreut, als wir im Supermarkt auch Granatapfelsaft der Marke Vindi entdeckten. Den hatten wir noch nie zuvor gesehen.

    Nach dem Frühstück trafen wir noch immer im Treppenhaus oft auf Tonka, mit der dann immer ein kurzes Pläuschchen angesagt war. Wir bestiegen Marcos Auto und fuhren ca. 20 Kilometer nach Nordosten. Oberhalb der Vruja-Bucht verließen wir die Magistrale und fuhren hinauf nach Gornja Brela. Von hier sind es noch ein paar Kilometer bis nach Zadvarje über der Cetina. Inmitten des Ortes bogen wir nach links ab und kamen an einen alten Militärbunker und an einen kleinen Shop von „Adventure Omiš-Canyoning Zadvarje“. Hier wird Canyoning in der Cetina angeboten, und eine junge, sehr hübsche Dame öffnete gerade. Wir hatten 10:00 Uhr. Rafting ist hier nicht möglich, da der Fluss unterhalb der Ortschaft zu wild ist. Geht man nach vorn zum Aussichtspunkt, hat man einen guten Blick auf den Wasserfall Gubavica. Das war unser Ziel. Der Ausblick in die große Schlucht mit dem Wasserfall ist durchaus beeindruckend. Teile der spektakulären Canyoning-Touren sind das Abseilen über 60 Meter den Wasserfall hinab, Sprünge in tiefer gelegene Becken und Duchschwimmen der Strömungen. Das ist nur was für Fortgeschrittene.

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    Wasserfall Gubavica

    Anschließend parkten wir an der Kirche des Herzes Jesu. Am Ortseingang von Zadvarje befindet sich der Aussichtspunkt Križ. Von hier aus sieht man das Wasserkraftwerk Kraljevac. Ende des 19. Jahrhunderts begann man mit hydrologischen Studien des Flusses, um sein Wasserkraftpotenzial zu nutzen. Das Interesse wuchs besonders im Jahr 1897. Die Firma Schuckert & Co. erstellte ein Projekt zur Nutzung des natürlichen Wasserfalls. Das detaillierte Projekt für den Bau des Wasserkraftwerks Kraljevac wurde 1906 von Ingenieur Charles de Halle in Genf erstellt und vom Generaldirektor der italienischen Aktiengesellschaft "SUFID" modifiziert. Der Bau des Wasserkraftwerks dauerte von 1908 bis 1912. Unterhalb des Kraftwerks beginnen dann wieder gemäßigtere Regionen der Cetina, in denen auch das Rafting möglich ist. Auf der dem Aussichtspunkt gegenüber liegenden Straßenseite befinden sich noch Teile der alten Festung Duare, die wir uns jedoch nicht angeschaut haben.

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    Am Aussichtspunkt Križ

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    Das Wasserkraftwerk Kraljevac

    Marco und ich fuhren nach Omiš. Wir freuten uns darauf, die Stadt wiederzusehen. Zunächst bogen wir jedoch rechts ab, den Hügel hinauf in den Ortsteil Borak. Denn hier hatten wir etwas ganz dringend nachzuholen. In der Put Baučića parkten wir in der Spitzkehre. Hier befindet sich der Aufstieg zur Festung Starigrad (oder auch Fortica) in ca. 270 Metern Höhe auf dem Hügel Dinara hoch über der Stadt. Sie wurde im 15. Jahrhundert aus alten Mauerresten von den Venezianern zum Schutz gegen die Osmanen erbaut. Leider wurde sie in den Jahren 1709, 1768 und 1796 durch mehrere Erdbeben teilweise zerstört. Während die Burg früher als Wach- und Verteidigungsanlage fungierte, ist sie heute ein beliebtes Ausflugsziel für kleine Wanderungen. Bereits 2015 wollte ich dort hinauf, musste aber letzlich verzichten, da der Sonnenuntergang nicht mehr fern war. Der Aufstieg dauert 35 Minuten.

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    Hier beginnt der Aufstieg

    Über eine betonierte Treppe erreichten wir den eigentlichen Aufstiegsweg. Schnell gewannen wir unterhalb der Felsen an Höhe und hatten schon bald einen schönen Blick auf das Meer und Omiš. Nach ein paar Minuten zweigt nach links ein kleiner Pfad ab. Der kurze Abstecher führt zu einem verfallenen Wehrturm, der sich heute als schöner Aussichtspunkt eignet. Leider entschied sich Marco, hier auf mich zu warten, da der Pfad nun steiler und felsiger wurde, und ich setzte den Aufstieg allein fort. Schön ist neben der alles dominierenden Cetina-Mündung nun auch der Blick nach Osten auf Borak. Unterhalb des Ortsteils wird gebaut. Hier scheint man den Hafen erweitern oder eine kleine Promenade errichten zu wollen. Einige Boote mit Kränen lagen dort. Alsbald kam ich an einen Wegweiser. Die Burg war nach links mit 15 Minuten ausgeschildert. Es war schweißtreibend. Die Sonne stand hoch am Himmel, da der Mittag sich näherte. Hin und wieder musste ich etwas pausieren, da die Sache doch mit ein wenig Kraxelei verbunden war. Ich band mein Handtuch um den Kopf. Der Aufstieg war klasse; ich liebe so etwas. Für mich einer der schönsten Momente des Urlaubs – und Marco war nicht dabei. Kurz bevor ich die Festung erreichte, wurde der Weg wieder flacher.

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    Ein erster Blick hinab

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    Den Pfad hinauf

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    Am Wegweiser

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    Da ist sie...

    Und dann war ich oben. Die Festung lag vor mir. Einige junge Urlaubsgäste hatten sich vor der Festung einen schönen Platz auf den Felsen gesucht. Schaut man vor der Festung nach rechts hinab, sieht man bereits die Cetina, wo sie nach Omiš hineinfließt. Über ein paar Treppenstufen erreichte ich den Innenhof. Der Eintritt kostete 25 Kuna. Man kann sogar Mineralwasser oder Cola kaufen. Schlussendlich stieg ich auf den Turm. Die Aussicht ist sagenhaft und rechtfertigt sämtliche Mühen. Im Süden dominiert die Insel Brač, das Meer und natürlich Omiš das Bild. An der Mündung der Cetina glitzerte das seichtere Wasser türkis in der Sonne. Die Sonnenschirme am Stadtstrand erscheinen von hier oben so klein. Wie lange hatte ich davon geträumt, endlich hier zu stehen? Eine junge Dame machte ein Foto von mir. Ich konnte mich von hier nur schwer losreißen, doch wollte ich natürlich auch Marco nicht zu lange warten lassen. Von der Flussseite aus ist ebenfalls der Aufstieg möglich. Dieser Weg ist jedoch sehr steil und wird hier oben als „hard“ ausgeschildert. Ich würde ihn allenfalls für den Abstieg empfehlen. Gegen 13:00 Uhr war ich wieder unten bei Marco.

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    An der Festung

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    Blick hinunter nach Borak

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    Im Innern

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    Umwerfende Aussicht

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    Panoramablick

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    Vor dem Abstieg

    Wenn man schon mal hier ist, muss man natürlich auch den Aussichtspunkt Gata mit der Mila Gojsalića – Statue besuchen, auch wenn man schon einmal dort war. Das war unser nächstes Ziel, und der fotobegeisterte Marco freute sich schon darauf, dort einige Bilder zu machen. Also fuhren wir durch die Stadt und über den Fluss, um gleich dahinter rechts abzubiegen und auf der D70 die Serpentinen in Richtung Gata zu fahren und den Abzweig nach rechts durch den Tunnel in Richtung Aussichtspunkt zu nehmen. Wir stellten das Auto in einer Kurve ab und liefen hinab zur Statue der Dame, mit deren Hilfe man der Legende nach im Jahre 1530 die osmanische Besatzungsmacht besiegte. Wir schossen etliche Fotos von diesem bezaubernden Punkt, über das Wasserkraftwerk Zakučac hinweg, mit der Statue an der Seite, hinunter zum Fluss, der zwischen den Felsen auf Omiš zufließt. Das Wasserkraftwerk ist das Größte in Kroatien und wurde 1961 erbaut. Die Hochdruckumleitungsanlage besitzt 4 Turbinen und wird vom Energieunternehmen Hrvatska elektroprivreda betrieben. Anscheinend sind hier sogar Werksbesichtigungen möglich.

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    Blicke vom Aussichtspunkt

    Ich schaue immer wieder gern die Kroatien-Krimis. In der Folge „Tod im roten Kleid“ stürzt sich eine Person von den Felsen des Gradac-Hügels oberhalb der Straße hinab und prallt zwischen der Statue und dem Tunneleingang auf der Straße auf. Wir wollten gern diese Felsen oberhalb der Straße finden. Also fuhren wir weiter hinauf und parkten unweit der kleinen Kirche des Hl. Georg (Sv. Juraj). Es entwickelte sich eine kleine Wanderung. Der Ausgangspunkt war die Kirche, die leider verschlossen war. Sie ist eine der kleinsten Kirchen in der ehemaligen Republik Poljica, die zwischen Split, Omiš und dem Fluss Cetina vom späten Mittelalter bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts existierte und ein wichtiger Ort, an dem sich die Gläubigen zum Fest des Hl. Georg versammeln. Vom Platz aus hat man einen ähnlichen Ausblick wie von der Statue der Mila Gojsalića, nur eben „eine Etage höher“. Von hier aus suchten wir uns einen Pfad durch den Wald nach Süden zur Schlucht hin. Er führte direkt über der Schlucht entlang, zwischen Pinien und Fels, und es war eine schöne Erfahrung, hier oben umherzuwandern und die Aussicht zu genießen. Leider haben wir diese bestimmte Klippe oberhalb der Straße letzten Endes nicht finden können, von der sich der Junge, der lieber ein Mädchen sein wollte, den aber niemand verstand, in der Krimi-Serie gestürzt hatte. Doch der Marsch durch den Wald oberhalb des Hügels hatte uns dennoch sehr gefallen. Alsbald stießen wir auf eine alte Straße, folgten ihr und kamen wieder zurück zum Auto.

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    Kirche des Hl. Georg

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    Blick auf die sich noch im Bau befindliche Brücke

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    Kleiner Spaziergang auf dem Hügel Gradac oberhalb der Schlucht

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    Blick von ganz oben

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    Rückweg zum Auto

  • Verlorene Herzen - Teil 2 - Makarska Riviera '22

    • Heiko705
    • 8. März 2023 um 22:38

    So genau haben wir nicht gefragt. Sie hatten es sich schöner vorgestellt, glaube ich. Aber wie Du schon sagst, im Regen war es auch sicher kein Spaß. Ansonsten ist das schon ein herrliches Fleckchen.

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