22.08.2022
Wir haben ein Geburtstagskind in unseren Reihen, das beim Frühstück erstmal mit Gesang und Gratulationen gewürdigt wird.
Einen Wunsch hatte unsere Enkeltochter schon im Vorfeld geäußert, einen Besuch des Kletterwaldes in Königstein. Der Hochseilgarten befindet sich unterhalb der Festung gleichen Namens, was sich als sehr praktisch erwies, denn die Kletterunwilligen (wir) hatten so auch ein lohnenswertes Ausflugsziel.
Die Festung Konigstein wurde hier schon von tosca ausführlich beschrieben und sehr schön ins Bild gesetzt, deshalb fasse ich mich kurz.
Es ist wirklich ein imposantes Bauwerk, was im Laufe mehrere Jahrhunderte erbaut wurde und immer wieder Um- und Erweiterungsbauten erfuhr.
Betritt man die Festung (nach einem kleinen Anstieg) passiert man insgesamt 4 Tore, um ins Innere der Festungsmauern zu gelangen.
Tor 1 Eingang
Tor 2
Tor 3
Tor 4
Der Weg/die Auffahr t(Streichwehr) zwischen Tor 3 und 4 ist gekrümmt und mit einer ordentlichen Steigung versehen. Außerdem konnten die Tore mit Gittern gesichert werden.
Diese Zu-/ Auffahrt war das Nadelöhr zur Festung, die nie ein gegnerisches Heer bezwingen konnte, so dass die Burg nie eingenommen wurde.
Bei diesem Foto
stehen wir auf einer Art Balkon über der Streichwehr. Unser Guide erklärte recht plastisch, was Angreifer erwartete, die es bis dahin geschafft hatten: Steine und heißes Pech von oben, Kugelhagel aus den Schießscharten, die an den Seitenwänden zu Querschlägern wurden und dann gab es links und rechts noch Rinnen, in denen Sprengmunition herabgekullert kam. Kurz, Blut, Qualm, Panik.
Ist es ja geschehen? Nein! Der Burgherr zeigte seinen freundlich oder feindlich gesonnenen Gästen diese Anlage, die versuchten erst gar keinen Angriff. Nichtangriffspakt durch Abschreckung, kennen wir das nicht irgendwoher? So jedenfalls seine Erzählung. Dichtung? Wahrheit? Man weiß es nicht. Spannend auf jeden Fall!
Bei dieser Führung besichtigten wir auch die Gewölbekeller, mehrgeschossig und verzweigt.
Uns wurde ans Herz gelegt, nahe bei der Gruppe zu bleiben. Sehr weitläufig das Ganze und kein Handyempfang .
Zum Schluss zeige ich euch noch einige Bilder vom neuen Zeughaus, in dem auch modernste Waffen ausgestellt sind.
Raketenwerfer Himars
Und eindringliche und bedrückende Worte von Anne Frank, man muss sich mal vorstellen, wie jung sie war.
Die Waffen der Menschheit haben sich geändert, die Kriegslüsternheit ist geblieben.
Zum Abschluss unseres Rundganges besuchten wir noch das Brunnenhaus.
Der Brunnen ist mit 152,5 Metern einer der Tiefsten Europas, reicht aber nicht bis zur Elbe, denn das Plateau Königstein befindet sich auf 240 Metern. Er wird duch Sicker- und Schichtenwasser gespeist.
Heute ist er abgedeckt
weil ihm schon zu viele Handys zum Opfer gefallen sind . Er führt aber noch Wasser, das in Schauvorführungen in Fässern elektrisch hochgezogen wird. Früher machten das Knechte oder strafversetzte Soldaten, die in einem riesigen Hamsterrad viele km am Tag liefen, um die Winde zu bedienen.
Unser Rundgang dauerte mehrer Stunden, die Kletterer, (so sieht ein glückliches Geburtstagskind aus)
trafen wir erst wieder in unserer Ferienwohnung.
Entgegen unseren Erwartungen hatten wir viel länger gebraucht, als die Sportler. Es war aber auch interessant auf der Festung Königstein.....
Viele Grüße Evelin