Der Obmann des Ischler Heimatvereins schrieb mir heute wie folgt:
„Hier sende ich Ihnen die Beschreibung des Kleindenkmals aus unserem „Ischler Denkmalführer“ (2014):
M-03 Blechschnittfigur des Hl. Johannes-Nepomuk auf der alten Straßenbrücke über den Weißenbach
mitten auf der etwas oberhalb der Bundesstraßenbrücke den Weißenbach übersetzenden Steingewölbebrücke
Anfang des 19. Jhs. wurden zwischen Ischl und Ebensee die Brücken der Soleleitung neu hergestellt, wobei die handwerkliche Perfektion des dabei verwendeten exakten Steinquadermauerwerks dieser zumeist noch vorhandenen Bauten besondere Bewunderung verdient. Zu diesen ist auch die ca. 1808 erbaute und besonders weit gespannte (Mitter-) Weißenbachbrücke zu zählen, über die bis 1856 nicht nur die Soleleitung verlief, sondern auch die dann ans Traunufer verlegte Hauptverkehrsstraße nach Ebensee und Gmunden. Die Figur des bis heute überaus beliebten „Brückenheiligen“ (vgl. z.B. I-13, I-33, I-36) bzw. ein Vorläufer befand sich schon 1819 auf der Brücke, sie wurde mehrfach renoviert, das Blechdächlein scheint sie erst nach 1900 erhalten zu haben. Bei der letzten Renovierung 2010-11 wurde die ganze Figur getreu dem Vorbild neu hergestellt, ebenso das Dächlein.
Die aus Eisenblech ausgeschnittene und an der Vorderseite (also zur alten Straße hin) bemalte ungefähr lebensgroße Figur steht auf einem Steinsockel und trägt ein geschwungenes Blechdach mit Bordüre. Rückseitig ist die Figur durch Schmiedeeisenteile versteift. Solche Blechfiguren waren im 18. und 19. Jh. sehr häufig – weil kostengünstig herstellbar, heute sind sie selten geworden, in Ischl ist dieser „Nepomuk“ der letzte Vertreter dieser Gattung.„
Ich bedanke mich für diese interessante Beschreibung und habe die Wanderung auf dem Soleleitungsweg bereits auf meine Wunschliste gesetzt.
Johannes