Ehemalige Mitglieder des 1978 von 2000 Polizisten geräumten Collegium Academicum, Seminarstr. 2, heutige Univerwaltung,
(deren Bewohnerschaft, den Autor eingeschlossen, den Herren in Rektorat und Kultusministerium zu links war)
haben in einer Altstadtstraße mit dem ungewöhnlichen Namen Plöck
(warum die so heisst, weiss Google auch nicht) ein Haus gekauft,
in der in der studentischen Selbstverwaltung aktive Studierende zu bezahlbaren Mieten wohnen und arbeiten können.
Manchmal gibt's noch Mitgliederversammlungen, da werden die alten Herrschaften auch eingeladen (ich bin dann der am weitesten Angereiste).
Ebenfalls in der Plöck (Nr. 48/50) stehen zwei weiss verklinkerte Neubauten mit großer Tiefgarage darunter, anstelle zweier schöner großer Jugendstilbauten mit angeschlossenem Garten, die gegen erheblichen Widerstand der Bevölkerung u.v.a. der Studentenschaft 1975 dafür platt gemacht wurden.
Das eine dieser Häuser gehörte einst dem Philosophen Kuno Fischer und enthielt eine entsprechende Gedenktafel,
die in den Neubau wieder eingefügt wurde.
Ich bin in den späten 70ern und frühen 80ern oft an dem Schild vorbeigegangen und störte mich an dieser geschichtslosen Formulierung. Eines Nachts kam ich wieder vorbei und hatte einen dicken roten Filzstift in der Tasche, warum auch immer.
Danach stand unter dem Schild mit der Inschrift:
"In diesem Haus, das sein Eigen war, wohnte Kuno Fischer von 1873 bis 1887"
IN DIESEM BUNKER BESTIMMT NICHT !!
Diese meine Nacht-und-Nebel-Aktion hatte zwei Fortsetzungen.
Die erste war, dass das Schild samt meinem Kommentar in der alternativen Stadtzeitung Heidelberger Rundschau und dem Heidelberger Abrisskalender des - noch heute aktiven - Vereins Bürger für Heidelberg abgebildet wurde.
Die zweite, dass irgendwann mein Kommentar abgewaschen, aber kurz darauf wieder hingeschrieben wurde,
und zwar nicht mehr von mir.