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  2. Grizzly

Beiträge von Grizzly

  • Lutherstadt Wittenberg

    • Grizzly
    • 31. Oktober 2015 um 10:26

    Von einer Berliner Freundin bekam ich den Tipp mir die Hundertwasserschule in Wittenberg anzuschauen. Erstmal musste ich mich durchfragen, und viele konnten mir nix dazu sagen. Schliesslich entdeckte ich die Schule auf dem Stadtplan im Bahnhof.

    Also vom Bahnhof in eine gegen losgetappt, in der ich noch nie war, ausserhalb der Altstadt, in der ich nach 4 Tagen inzwischen einigermaßen Bescheid wusste. Auch nochmal ordentlich verfranzt, schliesslich war einer der befragten Passanten entsprechend ortskundig, und nach einem größeren Umweg war ich gerade noch in der Lage, ein paar leidlich erkennbare Dämmerungsbilder zu schiessen. Wer früher als ich kommt und sich vorher anmeldet, bekommt auch eine Führung.

    Zitat

    Haus Hundertwasser des Luther-Melanchthon-Gymnasium wurde 1975 als einfacher Plattenbau vom Typ Erfurt II erbaut und stand seitdem als ein trister Klotz da. Bis sich die Schüler im Kunstunterricht Anfang der 90er Jahre überlegten, wie man diesem traurigen Bild Abhilfe schaffen könnte. Heraus kamen viele Entwürfe, die sich jedoch alle auf eine bestimmte Bauweise ausrichteten, die typische, naturbezogene Art von Friedensreich Hundertwasser (bekannt durch das Hundertwasserhaus in Wien). Ein Brief wurde verfasst und nach Wien geschickt, woraufhin Hundertwasser entschied, sich der Sache anzunehmen.

    Seit dem 29.Mai 1999 steht nun der nach Plänen von Hundertwasser restaurierte Bau in Wittenberg und wird seither von zahlreichen Touristen aus der ganzen Welt bestaunt.
    :link:

    Und jetzt stehe ich in der Dämmerung und staune.

    Um die Schule herum stehen Plattenbaublocks - so ähnlich muss die Schule früher ausgesehen haben.

    Das scheint der Haupteingang der Schule zu sein,

    und hier wächst ein Bäumchen aus dem Fenster.

    Inzwischen wird's richtig dunkel, und ausserdem hab ich Hunger - die Schulkantine hat zu.

  • Lutherstadt Wittenberg

    • Grizzly
    • 31. Oktober 2015 um 10:25

    ir kommen jetzt zu dem Haus, in dem der Mensch mit seiner Familie samt Kostgängern und oft zahltreichen Gästen wohnte, der Wittenberg sozusagen den Vornamen - Lutherstadt Wittenberg - gegeben hat, dem Lutherhaus. Ursprünglich war es ein Augustinerkloster mit Garten vornedran, der Vorbau entstand erst später, so dass das Lutherhaus im Gegensatz z.B. zum Melanchthonhaus hinten im Hof steht.

    Vor dem Haus die eigentliche Herrin des Hauses (auch nach Luthers eigenen Worten),
    seine Ehefrau Katharina von Bora, die's wie meistens eilig hat.

    Heute ist es ein Museum - innendrin ist es recht dunkel, und mit eigenen Bildern kann ich leider nicht dienen.
    Deshalb ein :link:

    Vor dem Lutherhaus steht heute das Predigerseminar, als erster großer Bau,
    wenn man vom Osten (z.B. vom Hauptbahnhof) in die Altstadt kommt.

    Vor der Universitätsgründung bzw. noch zu Luthers Zeiten war das eine breite Hauptstraße,
    erst im 16. Jahrhundert wurde in der Mitte eine Häuserzeile gebaut, so dass man heute
    links die Collegien- und rechts die Mittelstraße hat.

    Ausserhalb der Altstadt stand damals ein Pestkrankenhaus, vor dem regelmäßig Feuer brannten, um die nicht mehr benötigte Kleidung der Pestkranken zu verbrennen. Am 10. Dezember 1520 zog Luther mit einer großen Gruppe Studenten dorthin, um den zuvor erhaltenen Bannandrohungbescheid des Papstes, die sogenannte Bullle, samt den v.a. bei den Studenten verhassten päpstlichen Gesetzbücher zu verbrennen. Einige Tage später wurde dort die sogenannte Luthereiche gepflanzt, die dort bis 1813 stand. Inzwischen steht da wieder ein prächtiger Baum und ein kleinerer daneben - ich hab den Verdacht, dass der schon mal in Reserve dort postiert wurde, falls der große irgendeinem Sturm oder Blitzschlag nicht mehr stand hält.

  • Lutherstadt Wittenberg

    • Grizzly
    • 31. Oktober 2015 um 10:24

    Heute können wir unseren Stadtrundgang fortsetzen, das Wetter ist ja einigermaßen.

    Vom Marktplatz aus machen wir noch einen kleinen Bogen um die Stadtkirche -

    auf den Türmen gab's eine 4 1/2-Zimmerwohnung für den Türmer und seine Familie.
    Der hatte die beste Aussicht über die Stadt und musste Feuer oder herannahende Soldaten melden, ausserdem natürlich die Glocken läuten usw.
    Seit 1921 gab's keinen Türmer mehr, seine Witwe lebte noch bis Mai 1945 allein da oben.

    Um die Stadtkirche herum war früher ein Friedhof, der später vor die Stadt verlegt wurde,
    davon ist noch die Friedhofskapelle übriggeblieben.

    Wir gehen jetzt die Collegienstraße (das ist sozusagen die Hauptstraße) nach Osten,
    die Autos müssten sich durch die parallel leufende Mittelstraße quetschen.

    Hier soll der Doktor Faust, das Vorbild zu Goethes "Faust", gewohnt haben.

    Das alte Universitätsgebäude, in dem zur Blütezeit über 600 Studenten aktiv waren,
    dient heute als Mehrzweckveranstaltungs- und Fortbildungshaus,

    das kleine Haus davor bräuchte ein bissl Farbe und evtl. noch mehr an Zuwendung.

    Östlich der Universität steht das Melachthonhaus, heute Museum.

  • Lutherstadt Wittenberg

    • Grizzly
    • 31. Oktober 2015 um 10:23

    Wer nach dem Leeren des Stiefels noch geradeaus laufen kann, möge mir in Richtung Marktplatz folgen.

    D.h. ich verabschiede mich mal kurz, um mit Bekannten aus einem anderen Forum in einer Brauereiwirtschaft Mittag zu essen, deren Namen ich vergessen habe, aus der heraus man aber einen wunderschönen Blick auf den Innenhof hat.

    Eine Weile später - wir sind gesättigt, und die beiden müssen weiter - treffen wir uns wieder auf dem Marktplatz.

    Gestatten, mein Name ist Luther - ohne mich geht nix in dieser Stadt, auch wenn ich mich derzeit hinter Gittern befinde, aus Gründen der Runderneuerung.

    Mein Kollege Philipp Melanchthon hat schon wiedder freie Sicht.

    Die Häuserzeile vor der Stadtkriche ist im späteren 16. Jahrhundert hingesetzt worden, weil man Wohnraum für die wachsende Anzahl an Studenten brauchte - viele Wittenberger lebten davon.

    Der wichtigste Mann neben Luther und Melanchthon im Wittenberg des frühen 16. Jahrhunderts ist Lukas Cranach Hauptberuflich Maler, hatte er bald so viel Geld, dass er sich eine Apotheke kaufen (die es heute noch gibt) und zwei große Häuser einrichten konnte, das eine als Wohnhaus und das andere als Malereischule, die sogenannten Cranachhöfe.
    Das Wohnhaus, in dem seine Frau auch eine Anzahl Studenten verköstigte (gegen Entgelt natürlich) ...

    und die Cranachhöfe - von aussen ...

    ... und von innen.

    1989 sahen die Cranachhöfe ziemlich ramponiert aus,

    aber man hat ordentlich dran gearbeitet.

  • Lutherstadt Wittenberg

    • Grizzly
    • 31. Oktober 2015 um 10:22

    Der Schlosshof und das Schloss sind eher unspektakulär, was daran liegt, dass es Jahrhundertelang erst in Trümmern lag und dann Kaserne war. Heute beherbergt es u.a. die Jugendherberge. Ursprünglich hatte es auch Knast-Funktion, zwei Tafel erinnern an Menschen, die dort in "Schutzhaft" waren, was bedeutet, dass man einerseits stinkig auf sie war und andererseits ihnen nichts richtig vorwerfen konnte.

    Michael Stifel war ein Zeitgenosse Luthers, Theologe und Mathematiker. Er war als Pfarrer und Mathematikdozent tätig, als solcher errechnete er aus Buchstaben aus der Bibel, die er in römische Zahlen umwandelte, den Weltuntergang, welcher am Morgen des 19. Oktober 1533 stattfinden sollte. Einige seiner Gemeindemitglieder hauten daraufhin ihr Vermögen auf den Kopf, weil sie glaubten, nichts mehr zu verlieren zu haben.

    Der 19. Oktober 1533 kam, und die Welt ging nicht unter. Das war natürlich ein Problem, und die Leute standen ohne Wintervorrat, aber mit einer Stinkwut auf Stifel da. Aus dieser Zeit stammt der Spruch "einen Stiefel rechnen", sowie die von Studenten (er durfte später wieder Mathematik lehren) aufgebrachte Tradition des Stiefeltrinkens.

    Der andere hier vorübergehend Internierte, Johann Friedrich Böttger, hatte erklärt, Gold machen zu können, was nicht gelang. Später erfand er mit dem Meissner Porzellan dann doch noch etwas Ordentliches.

  • Lutherstadt Wittenberg

    • Grizzly
    • 31. Oktober 2015 um 10:21

    Bleiben wir noch ein bissl am Schloss.

    Hier links im Innenhof geht's ins Museum, das machen wir später.

    Das einer preussischen Pickelhaube nachempfundene Schlosskirchendach ist ein Geschenk der Preussen im späten 19. Jahrhundert; ansonsten sind die Wittenberger - so vermittelt das die Stadtführung - über die Preussen nicht so glücklich, vor allem weil sie ihnen 1817 die Universität weggenommen haben. Dafür wurde Wittenberg zur Garnisonsstadt ausgebaut, erst für die Preussen, dann die Wehrmacht, zuletzt die Russen - ein angemessener Ersatz für die verlorene Universität war das nicht.

    Die Turmhauben des Schlosses wie der Schlosskirche waren 1547 während des Schmalkaldischen Krieges abgetragen worden, damit man auf den Türmen Kanonen aufstellen konnte. Der Schlossturm steht heute noch so "kahl" da.

    Neben dem Schlossturm steht ein interessanter Baum,
    der zwei verschiedene Sorten Früchte trägt.

    Gegenüber der Schlosskirche

    liegen auf einem Rest des Stadtverteidigungswalls sowjetische Soldaten,
    die 1945 um Wittenberg gefallen sind. Ihnen ist ein Denkmal gewidmet.


    "Ehre und Ruhm den Helden der Sowjetunion"

    Bis 1989 stand da noch ein Sockel mit einem Panzer drauf, den haben sie abmontiert und eine Weile durch einen bunten Trabbi ersetzt, bis der ganze Sockel dann abgetragen wurde. Was aus dem Trabbi geworden ist, weiss ich nicht.

  • Lutherstadt Wittenberg

    • Grizzly
    • 31. Oktober 2015 um 10:20

    Passend zum Reformationstag hab ich in unserem eigenen Forum einen Uraltbericht über meine Wittenberg-Reise (Oktober 2009) entdeckt - auf geht's !

    Zum Ankommen ist der Bahnhof Wittenberg-Altstadt sehr praktisch,
    da ist die Schlosskirche schon in Sichtweite ...

    ... und zur meiner Pension sind's auch nur ein paar Schritte.

    Aber Achtung !
    Wer z.B. von Berlin kommend am WB-Hauptbahnhof aussteigt und einen Zug in Richtung Altstadt sucht, muss unbedingt Richtung Dessau fahren, und nicht etwa Richtung Leipzig ! Sonst geht's Euch so wie mir und Ihr müsst von einem gottverlassenen Dorfbahnhof aus wieder zurück (wenn Ihr gleich losmarschiert zur anderen Seite, kommt der nächste Zug 5-10 Minuten später. Ich sag Euch das, weil Fahrplan = Fehlanzeige).
    Die Züge Richtung Dessau über WB-Altstadt fahren derzeit immer um x Uhr 11 am Hbf ab und sind 2 Minuten später da.
    PS
    Das war 2009, hat sich inzwischen etwas geändert - guckt Ihr hier:

    https://reiseauskunft.bahn.de/bin/query2.exe…afasScrollDir=1

    So, wir haben's geschafft, den Koffer im Zimmer deponiert, uns ein bissl frischgemacht
    und sind in 5 Minuten auf dem Marktplatz mit Rathaus und Stadtkirche.

    Als ich angekommen bin, war's schon dunkel (die Bilder hab ich später in Ruhe geschossen)
    und ich bin die Schloßstraße am Stadtbach entlang gegangen bis zur Schlosskirche.

    Hier hat der damalige Augustinermönch und Universitätsdozent Martin Luther am Abend des 31. Oktober 1517 seine 95 Thesen an die Tür genagelt. Er konnte davon ausgehen, dass er am nächsten Morgen zum Allerheiligengottesdienst zahlreiche Leser finden würde.

    Die Originaltür ist nicht mehr da, die jetzige ist aus Bronze, und die Thesen sind gleich hineingearbeitet, damit niemand auf die Idee kommt, noch ein paar Thesen dranzuhängen, weil er etwa die Hundert vollmachen will -

    es würde auch nicht mehr viel hinpassen.

  • D - 1504 Bayern > NESSELWANG > Alpspitze < Zipline

    • Grizzly
    • 28. Oktober 2015 um 18:54

    Nachdem ich jetzt zwei lange Seiten ohne Ergebnis gegoogelt hab - isses im Allgäu ?
    Wenn nicht: in welcher Himmelsrichtung müssen wir weiter suchen ?

  • Karibikinsel Aruba

    • Grizzly
    • 27. Oktober 2015 um 11:41
    Zitat von Jofina


    Insofern muss ich annehmen, dass in der Inselsprache Papiamento auch spanische Elemente mit eingeflossen sind.
    Das finde ich auch auf dieser Webseite https://www.aruba.com/the-island/language bestätigt.
    Dort sind einige Ausdrucke auf Englisch und Papiamento gegenübergestellt werden. Es sind sehr viele spanische Wörter in dieser Sprache vorhanden.


    Interessanter Link - danke !
    Vom Lesen her scheint man einiges dieser Sprache zu verstehen, wenn man Spanisch spricht. Wie sich as bei gesprochenem Papiamento verhält - keine Ahnung.

  • Das neue PRORA auf der Insel Rügen, 2015 und 2016

    • Grizzly
    • 27. Oktober 2015 um 11:17

    Vielleicht schau ich ja auch mal vorbei - immerhin gibt's zwei Bahnstationen, Prora und Prora-Ost.

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