Mit der Bahn natürlich. Es gibt einen Taktverkehr der Usedomer Bäderbahn (UBB) zwischen Stralsund und Swinemünde.
Wer von Berlin kommt, muss nicht bis Stralsund fahren, sondern kann in Züssow in die UBB wechseln.
Bei meiner letzten Usedom-Reise 2008 (Zeitpunkt der nächsten steht noch nicht fest, es gibt ja auch noch sooo viele andere Reiseziele ...) hatte ich in Stralsund fast zwei Stunden Aufenthalt, weil bei meinem Anschlusszug die Lok verreckt war, und das auf einer eingleisigen Strecke auf Rügen ...
Beiträge von Grizzly
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Gibt gleich Abendessen, aber ich fang schon mal an.
1.
Ich werfe Papier, Flaschen und Abfälle in ... (Abfallkübel o.ä., denk ich mal).
2.
Ich konsumiere meine Speisen ohne Kirchen und Monumente einzusauen (sporcare von porco = Schwein, d.h. wörtlich übersetzt).
3.
Ich beschrifte keine Monumente, Gebäude und Kirchen.
4.
Ich spiele Musik auf niedriger Lautstärke.(Sorry, Rest kommt später, aber Ihr könnt Euch ja ungefähr denken, was noch kommt).
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Oh mei, oh mei, (gilt im Bayerischen als intensiviert, lach) lieber Grizzly ...
Lieber Wallbergler,
Dein Sprachduktus ist mir, meine Jugend in Oberbayern und -pfalz sowie in Mittel- und Oberfranken verbracht habend, durchaus vertraut. Oba dankschee für 'd Erglärung.Montag 26.7.2010
Ich besuche nochmal die Stelle des Attentats, das den Ersten Weltkrieg ausgelöst hat,
und das an dieser Stelle eingerichtete Museum.ZitatSchülerzeitungswitz der 60er Jahre:
"Letzte Meldung !
Soeben erreicht uns die Nachricht, dass Erzherzog Ferdinand lebt.
Der erste Weltkrieg wird damit für ungültig erklärt."
So einfach ging das leider nicht.
Einen Monat nach dem Attentat erklärte die Regierung Österreich-Ungarn Serbien den Krieg, das Deutsche Kaiserreich zog nach, auf Seite Serbiens Russland, Frankriech, Großbritannien und so weiter ...
Vier Jahre später gab es kein Österreich-Ungarn mehr.
Unter der Karte eine Nachbildung der Fußspuren des Attentäters.
Bis zum letzten Krieg waren sie auf der Straße an der Stelle des Attentats zu sehen, im Krieg wurde die Straße an dieser Stelle und damit auch die in die Straße eingelassenen Fußspuren zerstört.An der nächsten Bruücke flussaufwärts steht das Alte Rathaus/Natuonalbibliothek, das nach den schweren Kriegszerstörungen derzeit renoviert wird.
An der Stelle des Rathauses stand vor dessen Bau 1896 ein kleines Haus, das dafür abgerissen wurde. Dessen Besitzer machte jedoch so viel Ärger, als sein Haus zerstört werden sollte, dass man es sorgfältig abtrug und am gegenüber liegenden Flussufer wieder aufbaute. Deshalb heisst es Inat Kuca, das Trotzhaus.
Kurz hinter dem Trotzhaus ist die Altstadt ziemlich plötzlich zu Ende und man kommt auf einen geteerten Wanderweg, der früher die Autostraße in östlicher Richtung war. Ich will bis zur Ziegenbrücke (kozja cuprija), das ist die östlichste der 10 Flussbrücken Sarajevos, die ich vom Bus aus schon mehrere Male gesehen habe. Man läuft vom Altstadtende weniger als eine Stunde dorthin.
Erstmal kommt man durch die Allee der Botschafter, Aleja Ambasadora. Die heisst so, weil nach dem Krieg nahezu alle in Sarajevo akkreditierten Botschafter dort einen Baum gepflanzt haben - manche mehrere.
Der US-Baum muss noch a bisserl wachsen,
die andern sind zum Teil schon zwei Meter hoch.Am Eingang der Allee steht eine Pferdekutsche und wartet auf Kundschaft - mit Erfolg, ich werde bald überholt.
Hier sieht man noch, dass das früher eine Autostraße war, heute donnern die Autos weiter oben drüber weg.
Die Teerstraße vermittelt den Eindruck der nahen Zivilisation ...
die wilde Landschaft daneben den eines tropischen Regenwalds.
Ein Erdrutsch (unten links), der hier seit ca. 15 Jahren die Straße für Autos sperrt, ist inzwischen längst überwachsen.
Und da ist sie auch schon, die Ziegenbrücke.
Die Blicke nach Osten
und nach Westen (stadteinwärts) könnten unterschiedlicher nicht sein.
Wie's am anderen Ufer weitergeht, weiss ich nicht, ich wende mich wieder über die Brücke, vorbei an einem nicht ganz fertigen Häusl, nach links in Richtung Stadt.
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Sorry, das war das Ende der Reise - vergaß ich zu erwähnen. Danke für die Dankes.
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Sarajevo 25.7.2010
Die Gruppenreise ist zu Ende, und wir (F. und ich) haben noch zwei Tage in Sarajevo angehängt.
Die Sonne hat's heut nicht so mit der bosnischen Hauptstadt und dem Basarviertel.
Das Historische Museum enthält im Wesentlichen Exponate aus der Österreich-Ungarischen Zeit sowie aus der Belagerung 1992-95, womit ich Euch nicht schon wieder behelligen will. Anschliessend gehen wir ins benachbarte Cafe Tito (wobei mir entfallen ist, ob es wirklich so heisst), wo wir mit unseren 60 bzw. 57 Jahren den Altersschnitt der Anwesenden erheblich nach oben drücken.
Auf den roten Transparenten ist zu lesen:
25. Mai - Tag der Jugend und Wir gehören zu Tito.
Und auf jeder Rechnung steht unten als letzte Zeile:
SMRT FAŠISMU !!! = Tod dem Faschismus (da kann man eigentlich nix gegen sagen).Neben dem Cafe ist Kriegsgerät aus dem 2. Weltkrieg drapiert.
Ich ziehe dann allein weiter, u.a. um die Busfahrkarten für unsere Weiterfahrt nach Jajce zu besorgen. Aber als alter Bahnfan statte ich erstmal dem Hauptbahnhof einen Besuch ab.
Also, das Leben tobt woanders ...
Da ist auf dem Busbahnhof nebenan mehr los, dafür sind die Toiletten dort unter aller Sau. Die im Hauptbahnhof sind wenigstens sauber, und die Toilettenfrau, die einem das Papier zuteilt, gibt sogar Nachschlag.
Draussen tobt sich die Architektenszene aus ...
aber ich nehme, auch aufgrund des nächsten zu erwartenden Regengusses die nächste Straßenbahn in Richtung Altstadt.
In der Nähe der Latinski Most, der Lateinerbrücke, steige ich aus und gedenke noch einmal dem 1914 erschossenen Erzherzogenpaar und seinem Attentäter Gavrilo Princip.
So sah die Ecke, an der das passierte, damals aus
und so heute,
sie beherbergt ein Museum, das ich morgen besuchen will.Heut Abend geht's noch einmal in das gemütliche Restaurant Pod Lipom (Unter der Linde) in der Altstadt,
das offensichtlich schon prominentere Besucher als mich gesehen hat. -
Hallo Grizzly,
um Himmels Willen keine Kritik, aber du meinst sicher 150cm hoch?
sorry
wallbergler
Lieber Wallbergler,
Kritik,wenn sachdienlich, ist immer erwünscht, in diesem Fall DANKE !!
Ich hatte das Komma vergessen - 1,50m sollte das heissen.
Gut, wenn man Beiträge in mehrere Foren stellt, in diesem Fall ist mein Fehler erst im 4. Forum aufgefallen ... -
Der Golm bei Kamminke, mit 69 Metern höchste Berg Usedoms und von den südlichen Teilen Swinemündes gut sichtbar,
wurde 1945 zum Massengrab.Nachdem am 12. März 1945 das mit Militär und Flüchtlingen vollgestopfte Swinemünde bombardiert worden war, wurden die ca. 23.000 Toten auf dem Golm beigesetzt. Gegen einigen Widerstand der DDR-Obrigkeit entstand noch in den 50er Jahren eine Gedenkstätte, und noch heute werden Namen bekannt von Menschen, die damals zu Tode kamen und mit einiger Sicherheit dort begraben sind. Die Namen sind auf langen Gedenktafeln verewigt - in alphabetischer Reihenfolge, damit man eine Chance hat, sie zu finden.
Heute wird die Gedenkstätte vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge bzw. der Jugendbegegnungsstätte Golm betreut.
Oberhalb der Gedenkstätte stand früher ein Aussichtsturm - von dem sind nur noch ein paar Betonstützenreste übrig.
Aber man hat immer noch einen schönen Blick nach Swinemünde hinüber.P.S. I:
Seit dem 20. September 2008 ist die verlängerte Bahnlinie bis Swinemünde offen :link:P.S. II:
Mückenallergiker dürfen nicht auf den Golm, denn Mücken lieben diesen Berg aus irgendeinem Grund.
Vielleicht liegt's an den Gräbern, dass die einen für uns nicht wahrnehmbaren Geruch aussenden, der die Mücken anlockt ? Als ich Anfang Mai da war, gab's noch keine, das war zum Glück noch zu früh. Aber im Sommer isses eine Katastrophe.
Und es liegt auch nicht nur an mir, dass ich die vielleicht anlocke.
In dem kleinen Dokumentationsraum auf der Gedenkstätte wird an der Eingangstür gebeten, diese schnell wieder zu schliessen, eben wegen der Mücken. -
So, heut ist kriegsfrei, oder so gut wie, versprochen.
(Freitag 23.7.2010, später Vormittag)
Eigentlich wollten wir auf die alte Königsburg Bobovac,
aber Milan's Chef hat ihm verboten uns dort hinzufahren, weil kleine Straße nicht gut für großen Bus :hbl11:
Am gleichen Veto ist schon am Vortag unsere Tour nach Zepa gescheitert - Erich hatte die Strecken zwar vorher abgefahren und meinte, das müsste gehen, aber er ist halt nicht der Chef ...
Das Internet schert sich nicht um schmale Straßen, und so kann ich Euch wenigstens Links präsentieren.In Richtung Vares muss der gute Milan schon genug kurbeln.
In der alten Bergbaustadt Vares hat es zwar keine Kriegszerstörungen gegeben, aber die Häuser und vor allem die Industriegebäude schauen nicht viel besser aus. Das kommt daher, dass mit Kriegsbeginn schlagartig der Absatzmarkt für die Bergwerke weggebrochen ist und ein Großteil der Einwohner, die für einheimische Verhältnisse davon ganz gut leben konnten, ihre Arbeit verloren. Dass vor kurzem hier eine Natursteinproduktion begonnen wurde (Link aus der HP der betr. Firma), hat zur sichtbaren Verbesserung der Bausubstanz noch nicht viel beigetragen.
Beim Stadtrundgang muss man auf einsturzgefährdete Häuser achten
(an diesem ist immerhin ein Warnschild)aber manches ist auch hier schon wieder restauriert.
Bekannt als die älteste erhalten gebliebene Kirche in BiH (aus dem 16. Jahrhundert)
ist die Kleine Kirche (mala crkva); nach längerem Herumfragen findet sich ein Schlüssel,
allein die Beleuchtung ist kaputt, und Fenster gibt es nicht, bzw. sie sind lichtdicht, warum auch immer.In der Kirche ist es absolut stockfinster, ich kann lediglich auf Verdacht das Blitzlicht in die Richtung halten,
in der ich den Altar vermute, das hier ist der noch gelungenste Versuch.Die Holzdecke ist bemalt.
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Tolle Bilder, liebe ELMA !
Den Weg von Konjic bis Mostar sind wir ja auch gefahren, siehe mein Bosnienreisebericht.
Der Sprecher der Umweltschutzgruppe in Konjic hat uns erzählt, dass ohne ihre anfangs sehr mühsamen Aktivitäten schon wesentlich mehr Neretva-Wasser aufgestaut worden wäre. Da BiH ein devisenarmes Land ist, meinten ein paar oberschlaue Politiker, man könne auf diese Weise so viel Strom erzeugen, dass man es gegen Devisen exportiert ...Andere ökosäuische Devisenschlager:
Holz - es ist ja noch jede Menge Wald da ...Chemieklo - schon jetzt werden an einigen Plätzen dubiose westeuropäische Chemieabfälle abgeklappt, angeblich auch in Srebrenica, wobei laut Erich Rathfelder (TAZ) der Bürgermeister keine Ahung haben will, was das für ein Zeug ist. Die Serben sind dieses Mal unschuldig, denn dieser Bürgermeister ist ein Bosniake von der muslimisch-bosniakischen Nationalistenpartei SDA.
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Nochmal extra Dank ,
für dich Grizzly,
als unermüdlichen Geschichtsschreiber.
Wieder eine neue Ecke, in die ich wahrscheinlich nicht mehr hinkomme.Warum denn nicht ? Campingplätze gibt's da auch.
Und ansonsten macht es mir einfach Spaß zu erzählen - einfach die Bilder reinstellen ist mir zu langweilig.Nächste Usedom-Reise, 1. - 4. Mai 2008
Eingeklemmt zwischen den Golm, den mit 69 Meter höchsten Berg auf der Insel, das Stettiner Haff und die polnische Grenze liegt das Dörfchen Kamminke.
Die Wiese ist deutsch, das Bebaurt am oberen Bildrand polnisch.
Das weisse Gebäude auf dem oberen Bild ist der "Haffblick", ein Gasthaus und das einzige Hotel im Dorf.
Auf dem unteren Weg sieht man links eine Allee, die kurz vor dem Kanal, der seit 1945 die polnische Grenze blidet, aufhört. Weiter kam man bis Ende April diesen Jahres nicht, die Brücke über den Torfkanal wurde 1948 abgerissen, und damit war auch der ehemalige Schulweg meiner Mutter, die als Kind die 2 km vom (jetzt polnischen) Friedrichsthal bis Kamminke morgens und mittags zu laufen hatte, nicht mehr passierbar..Das hiess auch, dass Radfahrer aus Kamminke, die an die Ostsee wollten, nach Ahlbeck, Heringsdorf oder Bansin, aber auch ins nahegelegene Swinemünde oder auf den Rest der Insel, über die Ausläufer des Golm zu strampeln hatten, was einigermaßen schweisstreibend war.
Bis Ende April 2008 ...
Von einer Brücke war zwar immer wieder gesprochen worden, aber entweder hatten die Offiziellen grad etwas anderes zu tun, oder die kurzfristig schon mal eingesetzte Brücke war unauffindbar - jetzt griffen ein paar Leute zur Selbsthilfe:
Jetzt kommt man ohne großen Kraftaufwand ins ehemalige Friedrichsthal, nach Swinemünde und an die Ostsee,
und auch der Weg nach Ahlbeck und Heringsdorf ist kürzer geworden.... und so sieht's aus, wenn man von Kamminke kommend die Brücke überquert hat:
Man betritt einen Stadtteil von Swinemünde, der keinen eigenen Namen mehr hat - früher war es ein Dorf mit Namen Friedrichsthal entlang einer Straße, die heute Ulica krzywa = Krumme Straße heisst.
Rechts steht ein altes Haus, in dem vor 1945 im Obergeschoss der Försterei-Kutscher wohnte, hinten war der Stall, und unten das Forstbüro - dort mussten, wie mir erzählt wurde, die Beerensammler ihren "Blaubeerschein" holen.
Ohne Schein Beerensammeln war strafbar, es herrschte preussische Ordnung !
P.S.
Dieses Haus hielt ich bei meinem ersten Swinemündebesuch 1992 für das Forsthaus - altersmäßig wär's hingekommen ...Da, wo jetzt die Autos stehen, war früher eine Wirtschaft ("Müllers Etablissement") - ausser der Kastanie ist nichts stehen geblieben. Dahinter ist zwar eine kleine Bierbar - die hatte aber, solang ich da war, geschlossen.
Nördlich des Forsthauses - mit der Hausnummer 7 - das ehemalige Wachtmeisterhaus:
Viel schneller als hier erlaubt zu fahren, ist auch wegen des Straßenzustands nicht ratsam -
der polnische Text weisst auf ein Grundwasserschutzgebiet hin.