Wanderung auf die Schlappoldalpe am Fellhorn bei Oberstdorf

  • Gestern war mal wieder so ein Tag, wo ich einfach raus mußte um die Sonne in den Bergen zu genießen. Mit einem Bekannten ging es nach Oberstdorf, ohne daß wir ein bestimmtes ZIel vor Augen hatten. Wir parkten das Auto an der Talstation der Fellhornbahn in Faistenoy im Stillachtal südlich von Oberstdorf.


    Aufgrund der Tatsache, daß die Osthänge des Fellhorns und weiter oben der Söllerkopf von unten als weitgehend schneefrei zu erkennen waren, wagten wir die Wanderung nach oben. Wir würden im Laufe der Tour schon erkennen, wenn der Schnee ein weiteres Vorankommen unmöglich machen würde.


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    Die Brücke führt über die Stillach. Links im Bild erkennt man die Talstation der Fellhornbahn. Beim Berg der oben in der Mitte teils grün und teils weiß zu sehen ist handelt es sich um den 1940 Meter hohen Söllerkopf.


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    Wanderwege sind hier seltsamerweise kaum markiert. So blieb uns nichts anderes übrig, als einfach einem Pfad welcher neben der Seilbahnstation begann nach oben zu folgen. Der alte Wegweiser aus Holz war teilweise unleserlich.


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    Schon bald hatten wir diesen Blick ins Stillachtal. An dessen Ende befindet sich die südlichste Ortschaft Deutschlands Einödsbach. Dahinter stehen nur noch ziemlich hohe Berge.


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    Unser Pfad durch den Wald mündete in einen geteerten Fahrweg, der über die Mittelstation der Fellhornbahn bis hinauf zur Bergstation verläuft. Uns blieb nun nichts anderes übrig, als auf dieser Straße entlang nach oben zu wandern. Meine App maps.me wußte auch keine Alternative.


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    Die Mittelstation befindet sich auf 1300 Meter Höhe. Dort gibt es neben Gastronomiebetrieben für die Skifahrer im Winter auch diesen Betonklotz für die Technik der Beschneiungsanlagen. Rechts im Bild ist nun recht gut der Söllerkopf zu erkennen.


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    Die Mittelstation befindet sich rechts nicht im Bild.


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    Zeitweise war die Straße nun schneebedeckt und vereist. Somit kamen wir hier langsamer voran als zuvor. Deshalb entschieden wir, daß die Schlappoldalpe unser heutiges Ziel sein sollte. Die befindet sich auf 1710 Meter Höhe in der Sonne unterhalb des Söllerkopfs.


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    Die im Winter unbewirtschaftete Alpe war das ideale Ziel für uns nach zwei Stunden Gehzeit. Hier blieben wir eine knappe Stunde, genossen die Aussicht, die wärmende Sonne und die Brotzeit einschließlich der obligatorischen Halbe Bier.


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    Obwohl es nun knapp über Null Grad Celsius hatte, war die Wärme einfach toll.


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    Oberhalb der Alpe gibt es einen Brunnen. Im Sommer grast hier Jungvieh.


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    Dort wo die Sonne hinschien, schmolz der Schnee. Vor allem am Blechdach der Alpe war das Geplätscher das einzige Geräusch welches wir vernahmen.


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    Übrigens waren wir die einzigen Wanderer, die hier an diesem Tag unterwegs waren. Hingegen fuhr ab und zu ein Fahrzeug auf der Straße nach oben oder auch runter ins Tal. Es waren alles Handwerker, die wohl die Technik der Seilbahn warteten oder die Gastronomiebetriebe am Berg fit für die Saison machten. Ob es jedoch in diesem Winter mit der Skisaison angesichts der Pandemie überhaupt was wird, bleibt abzuwarten.


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    Die moderne Technik nennt uns die Namen der Berge am Horizont.


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    Der breite Bergrücken rechts der Sonne ist das Fellhorn.


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    Hier schaue ich rüber zum Schlappoldkopf. Der wäre zwar auch weitgehend schneefrei. Aber bis dort oben sind es sicherlich noch eine dreiviertel Stunde Gehzeit wie auch auf den Söllerkopf nebenan. Das wollen wir uns nicht mehr zumuten. Schließlich sind die Tage jetzt schon relativ kurz. Zudem wird es beim Bergab gehen schnell kühl im November.


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    Somit geht es nach einer knappen Stunde Aufenthalt auf dem selben Weg wie wir hergekommen sind zurück zum Parkplatz. Dabei stelle ich immer wieder fest, daß das Wandern über viele Kilometer auf Asphaltstraßen, noch dazu bergauf und bergab mir nicht guttut. Den harten Untergrund spüre ich am Ende der Tour in den Gelenken und Sehnen. Viel lieber laufe ich auf weicherem Untergrund.


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    Unten im Tal fällt mir noch etwas historisches auf. Links im Bild sieht man die Station der im Jahr 1972 neu errichteten Seilbahn auf das Fellhorn. Rechts steht immer noch die Station der alten Bahn. Die ging natürlich nicht bis rauf zum Fellhorn, sondern endete wesentlich niedriger. Mit der neuen Bahn kamen weitere Bahnen hinzu, dazu die üblichen Beschneiungsanlagen und Hütten für die Skifahrer zur Verköstigung.


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    Mit diesen historischen Anweisungen schließe ich meine Bericht der gestrigen Wanderung durch ein sehr gut erschlossenes Skigebiet vor dem Beginn der Saison.


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    Leider konnte ich keine Infos zur alten Fellhornbahn finden. Deshalb zur Ergänzung noch der Link zum zig Millionen Euro teuren Projekt Fellhornbahn neu.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Fellhornbahn


    jürgen

  • Gestern war mal wieder so ein Tag, wo ich einfach raus mußte um die Sonne in den Bergen zu genießen

    Zur Zeit reihen sich solche Tage aneinander, bei uns allerdings immer mit Nebel bis zu den Mittagsstunden.

    So wie Ihr diese Wanderung erlebt habt, kann man sie wohl nur in der Zwischensaison erleben,

    Im Sommer sind im Umkreis von Oberstdorf sicher zahlreiche Wanderer unterwegs , im Winter ist es ein beliebtes Skifahrergebiet

    Das war ein gute Wahl , auch wenn es schon etwas "frisch"war. Und doch : eine Stunde Brotzeitpause in der Sonne bei klarer Sicht und tollem Panorama, das hat was für sich !


    Du hast jetzt schon mehrmals maps.me erwähnt , was Dir beim Wandern hilft.

    Ich habe schon davon gehört, aber kenne es nicht,

    Kannst Du bitte kurz beschreiben, was dieses Programm alles kann?*

    Kosten?

    Wie kommst Du zu diesen Panoramabildern mit den Namen der Berge?


    Gruß,

    Elke


    *Vielleicht sogar hier ?

    Landkarten, Stadtpläne, Panoramabilder

  • hallo Elke,


    ja, auch bei uns ist es seit Tagen mehr oder weniger neblig. Manchmal kommt die Sonne mittags oder am frühen Nachmittag durch und manchmal erst gar nicht. Mit diesem Wissen haben wir am Dienstag die Tour ins obere Illertal gemacht. Bekanntlich ist dies nun mal neben verschiedenen Ostseeinseln die sonnigste Gegend Deutschlands. Das Illertal verläuft von Süd nach Nord und so kommt es, daß der Föhn auch bei geringer Intensität am ehesten dort zuschlägt und die Sonne scheint. Auch heute ist es wohl wieder mal so wie mir Webcams zeigen.


    Nun sind ja die Berge im Raum Oberstdorf nicht nur viele und teilweise ziemlich hoch, sondern ein wesentlich größerer Teil als beispielsweise im Ostallgäu ist kaum besiedelt. Es gibt dort Gegenden, die sind für Wanderer hervorragend erschlossen. Selbst Klettersteige wie der Heilbronner Weg oder der Mindelheimer Klettersteig gibt es für anspruchsvollere Bergfreunde.


    https://www.dav-heilbronn.de/d…dern/heilbronner-weg.html


    https://www.alpenverein-mindel…ber-den-klettersteig.html


    Daneben wurden aber auch gewaltige Eingriffe in die Natur nur zum Zweck des Wintersports in der Gegend vorgenommen. Dazu gehören nun mal die Skigebiete an Fellhorn und Nebelhorn. Diese Großkabinenbahnen bringen Skifahrer in höhere Regionen wo es eine Vielzahl von Pisten aller Schwierigkeitsgrade gibt. Dazu kommt die entsprechende Infrastruktur an Technik und an Logistik.


    Das Fellhorn ist hierfür mittels einer Teerstraße bis auf eine Höhe von etwa 1800 Metern erschlossen. Aufgrund dieser Einrichtungen und der teilweise ziemlich großen Stützen für die Bahnen, orange markierte Fangzäune, dazu kommen die überall ganzjährig aufgestellten Beschneiungslanzen und Schneekanonen ist ein großes Gebiet landschaftlich überhaupt nicht attraktiv für Wanderer. Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, daß hier der Berg verschandelt wurde.


    Da ist es nachvollziehbar, daß die Wanderer entweder beim Sommerbetrieb nur mit der Kabinenbahn nach oben fahren um dort ihre gemütlichen Runden zu drehen, teils sogar mit Kinderwagen, und dann in eine der einfach zu erreichenden Berghütten und Alpen einzukehren.


    Da auch das Wandern außerhalb der Sommersaison immer mehr zunimmt, hinzu kommen Schneeschuhwanderungen oder Skitourengeher, würde es wohl am Beginn und am Ende einer Skisaison hier zu Konflikten zwischen den Skifahrern und Wanderern kommen. Die Teerstraße bis ganz nach oben durchschneidet immer wieder die Pisten. Gleiches würde für Wanderwege gelten, gäbe es sie hier am Berg.


    Das war der einzige Wegweiser gleich hinter der Talstation. Wenn man bedenkt, daß diese Hütten ganz woanders sind und sicherlich nicht von hier aus angesteuert werden, dann erkennt man, daß dieser Wegweiser wohl ein Überbleibsel aus der Zeit vor dem Bau der neuen Fellhornbahn war. Die gibt es seit Anfang der siebziger jahre.



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    Nun ein paar Worte zu maps.me. Ich habe diese App auf meinem Iphone installiert. Die kostet nichts und ist meiner Einschätzung nach noch detaillierter als die bekannten alten Kompass Wanderkarten. Dazu funktioniert die auch offline. Sicherlich findest du die App auch im Appstore von Android Handys.


    Ich kann darin ein Ziel eingeben und mir dazu einen Weg dorthin aussuchen. Nicht nur Straßen, sondern selbst Pfade sind dort verzeichnet. So bin ich beispielsweise in Kroatien wirklich am Ende der Welt mittels dieser App sicher ans Ziel gekommen.


    Ein blauer Pfeil zeigt mir zudem fast genau auf den Meter meinen Standort. Drehe ich mich, dreht sich auch der Pfeil. Parke ich beispielsweise in einer unübersichtlichen Großstadt den Pkw, markiere ich den und finde ihn garantiert nach vielen Irrwegen durch die Stadt wieder.


    Noch ein für uns gutes Ding ist da mit reingepackt. Das Ding findet Nepomuks. Ich suche einfach in bestimmten Regionen und das Ding sagt mir alles, wo der Name Nepomuk drin ist. Das gilt für Kindergärten, Kirchen, Straßen oder auch Statuen.


    Erwähnen möchte ich jedoch, daß diese App in regionale Karten unterteilt ist. Man muß also vorab z. B. die Karte Allgäu oder Oberbayern Süd-West runterladen. Das Ding funktioniert offenbar für fast alle Länder weltweit. Ich habe z. B. auch Regionen von Thailand in dieser App gespeicht. Erstaunlich wie genau diese Karten sind.


    Die mit Namen markierten Berge auf den obigen Bildern haben mit maps.me nichts zu tun. Hierfür habe ich eine eigene App namens "ARBergeKarte", die ebenfalls kostenfrei ist. Diese App sagt mir zwar den Namen der Berge, die ich mit dem Handy anvisiere, aber nicht weitere Infos wie Höhenangaben. Vielleicht bin ich auch nur zu dumm, den eigentlichen Nutzen herauszufinden. Diese App sieht aber auch viel mehr als ich, weil der Betrachter oft Berge gar nicht sehen kann, da sie weiter hinten liegen oder nur klitzeklein hinter anderen Gipfeln herausschauen oder witterungsbedingt nicht zu sehen sind. Ich nutze die App deshalb, weil ich oft in den Bergen nicht exakt sagen kann um welchen Berg es sich handelt. Bekanntlich schaut nun mal jeder Berg aus jeder Blickrichtung gesehen etwas anders aus.


    Die Bilder im Bericht oben sind somit nichts anderes als Bildschirmkopien dieser App.


    Es gibt wohl viele Apps, die für meine Nutzen sinnvoll wären. Aber jede App frist auch ein Stück vom Speicher des Handys. Deshalb beschränke ich mich bisher auf diejenigen, die ich immer wieder nutze.


    grüsse


    jürgen

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