Vorgestern war ein wunderschöner Tag bei uns im Allgäu. Da ließ ich es mir nicht nehmen, auch Mitte November noch auf einen kleinen Grasbuckel zu wandern wie wir im Allgäu z. B. das Ofterschwanger Horn mit einer Höhe von gerade mal 1406 Metern nennen.
Dieser Berg ist der nördlichste der sogenannten Hörnergruppe. Diese relativ niedrigen Berge begrenzen im Westen das obere Illertal. Die höchste Erhebung ist auch nur 1800 Meter hoch.
Los ging es an der Talstation der Seilbahn am Ortsrand von Ofterschwang.
Schon nach wenigen Minuten Gehzeit komme ich an der Wurzelhütte vorbei. Diese und auch die folgenden Hütten die auf meinem Weg zum Gipfel liegen sind coronabedingt geschlossen.
Gleich hinter der Hütte hat ein Bergbauer sein neues Wohnhaus fast fertiggestellt. Mir gefällt das von der Architektur recht gut, weil hier traditionelle Bauweise mit moderner Technik verbunden wird.
Das Grautier fühlt sich offensichtlich wohl hier oben.
Schon bald habe ich auf einem steilen, aber breiten Weg die nächste Hütte erreicht. Die Hochbichlhütte wird auch Sofahütte genannt. Warum das so ist? Seht selbst!
Rechts im Bild sieht man eine Beschneiungslanze. Die sogenannte Hörnergruppe zu der auch das Ofterschwanger Horn gehört ist ein gut ausgebautes Skigebiet. Mir gefällt das zwar alles nicht so gut. Aber wer Skifahren will, findet hier eine gute Infrastruktur mit mehreren Hütten an den Pisten. Die Hänge sind meiner Einschätzung nach nicht allzu steil und somit auch für Anfänger geeignet.
Die Sofas gehören seit vielen jahren bereits zum Image dieser Hütte und stehen ganzjährig draußen. Das Preisniveau ist übrigens durchaus in Ordnung, ganz anders als in manchem Nobelskigebiet in Austria, der Schweiz oder Frankreich.
Das schwarze Sofa war noch für mich frei.
Eigentlich hätte ich hier bleiben und die Aussicht geniessen können. Aber der Gipfel ist ja nicht mehr weit und erst oben schmeckt die Brotzeit richtig gut.
Weiter geht es auf einem Pfad durch den Wald nach oben.
Natürlich wird hier in relativ niedrigen Lagen künstlich beschneit sofern es kalt ist und auch ausreichend Wasser vorhanden ist. Lifte gibt es hier mehrere. Die sind jetzt allerdings noch nicht in Betrieb.
Ich komme an der Weltcup Hütte vorbei. Die wird gerade für die kommende Skisaison hergerichtet. Ob es eine solche angesichts von Corona auch gibt oder wie das alles entsprechend den AHA-Regeln gestaltet werden soll bleibt abzuwarten.
Nach etwas mehr als einer Stunde Gehzeit habe ich die 500 Höhenmeter überwunden und bin oben am Gipfel angekommen.
Blickrichtung Oberstdorf
Jetzt habe ich mir die Brotzeit verdient.
Für den Rückweg wähle ich jetzt eine andere Route. Ich gehe südlich und westlich um den Berg herum.
Der letzte Enzian blüht wohl nicht mehr lange.
Ich komme auf meinem Rückweg an einem Riesenklotz von Hotel namens Allgäuer Berghof vorbei. Drumherum etwas Wald und Skipisten. Bis hierher verläuft eine Teerstraße. Diese meide ich jedoch für den Rückweg. Stattdessen nehme ich einen geschotterten Forstweg und komme an meinem Esel und der Wurzelhütte vorbei wieder zum Auto.
Insgesamt war ich etwas mehr als drei Stunden unterwegs. Das war genau richtig, weil ich ja noch ein paar Stationen auf dem Heimweg bei Tageslicht anfahren wollte.
Die Tour könnte man als Familientour bezeichnen. Dies allerdings nur, wenn alle Teilnehmer auch steile Passagen durch den Wald nicht scheuen. Einkehrmöglichkeiten mit Spielplätzen für die Kids gibts am Weg genug.
jürgen