1859 Mohnmühle > eine alte Steingutschüssel

  • Diese Steingutschüssel ist schon sehr lange in unserer Familie.

    Ich weiß nicht wie alt sie ist. 100 Jahre gewiss. Sie wurde von meiner Großmutter noch bis in die 50er Jahre hinein immer wieder benützt.


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    Die Schüssel aus Ton ist außen glasiert, innen nicht.

    Innen ist sie rau.

    Das Besondere ist der seltsam geformte "Klöppel", ein wichtiges Zubehör für die Benützung der Schüssel.


    Wer weiß . wofür die Schüssel viele hundert Mal benützt wurde?

    ( immer für dasselbe )


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Zu groß. Das ist meiner Meinung nach eine Teigschüssel. Meine Oma hatte eine ähnliche Schüssel und hat darin Hefeteig gemacht, wenn ich mich richtig erinnere. Der "Klöppel diente zum walken des Teiges. Oder hab ich zuviel Phantasie?

  • Mörser mit Stößel f

    Das trifft es, Dieter.

    Aber wozu brauchte man solch eine große Schüssel !


    Für Gewürze benützt man kleinere Mörser,

    mit diesem hier zerstoße ich Pfeffer, auch Bärlauchblätter u.a. in kleinen Mengen.



    Was in der Schüssel zerrieben wurde, kauft man heute meist schon küchenfertig.

    Was könnte es gewesen sein ?


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Evelin ,

    Deine Großmutter kannte den ursprünglichen Zweck der Schüssel vermutlich auch noch.

    Die Spur führt zum Backen von......

    Eine bestimmte, beliebte Zutat musste man zuerst mit Handarbeit gebrauchsfertig machen, damit sie ihren vollen Geschmack erhielt.

    ( Nicht jeder mag sie ;))


    Die dunkle Farbe im Inneren der Schüssel ergab sich im Laufe der Jahre.


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Ich mag diese Zutat, da wird gequollener Mohn zerstampft?

  • Richtig , Evelin !

    Die Idee mit dem Rätsel ergab sich, nachdem Richard hier in #7

    Meine Frau hatte heute frei :)

    das Rezept für seine Mohn Babka verraten hat und Du geschrieben hast , dass Du Mohn magst.


    Heute kann man gemahlenen Mühn schon fertig kaufen.

    Manche Leute verwenden auch nicht gemahlenen Mohn. Das Mohnaroma ist dann allerdings weniger intensiv.


    Mohnbuchteln liebten wir alle.


    Die Großmutter setzte sich mitten in der Stube auf den Boden und klemmte die Steingutschüssel zwischen die Knie.

    Dann brauchte sie beide Hände.

    Mit der einen Hand hielt sie den "Mörser" oben fest und drückte ihn in die Schüssel. Mit der anderen umfasste sie die verdickte Stelle und dann drehte sie mit dieser Hand den Mörser ständig im Kreis am Rand entlang.

    Dem Mohn wurden nach und nach immer ein paar Tropfen Milch zugegeben.

    Das konnte etliche Zeit dauern.

    Fertig war der Mohn , wenn es eine hellgraue, geschmeidige Masse war und all die dunkelblauen Körner zerquetscht waren.


    Manchmal musste ich Großmutter ablösen - aber viel Geduld hatte ich für diese Arbeit nicht.


    Die frischen Mohnbuchteln mit Vanillesauce waren ein Genuss.


    Liebe Grüße,

    Elke

  • Elke, du bringst mit diesem kleinen Rätsel Kindheitserinnerungen zurück. Danke dafür!

    Mohnbuchteln kamen in meiner Kindheit nicht vor, dafür habe ich heiß und innig Mohnpielen geliebt.

    Die gabs allerdings nur zum Weihnachtsfest.

    Meine Oma hat das Rezept aus Schlesien mitgebracht: In Milch eingeweichte alte Brötchen, Rosinen , Mandeln, Mohn, Zucker. Alles gut vermengen, ziehen lassen und kalt servieren. Sieht nicht besonders lecker aus, schmeckt aber vorzüglich als Nachtisch.

    Könnte ich eigentlich mal wieder machen...

    Gute Nacht Evelin

  • Bei uns im Haushalt gab es noch eine Mühle zum Drehen, wo der graue Mohn oben rein kam und der schwarze, z.b für den Strudel, unten herauskam. Das war vielleicht schon die nächste - weniger beschwerliche - Stufe.... "Das ist eine Mohnmühle", dieses Zitat fiel mir zu Deinem Bild ein. Aber dann dachte ich, nein, das kann es nicht sein. Aber doch!!!

    Alles Liebe!

    Susanne

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  • Gast001

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