Das Wertacher Hörnle ist für uns Allgäuer eigentlich gar kein Berg. Nicht einmal 1700 Meter ist der teilweise bewaldete Grasbuckel südlich der Ortschaft Wertach im Oberallgäu hoch. Dazu sind die Wege hinauf recht einfach und somit ideal für eine Familienwanderung mit Hund und Kind.
Anders schaut es im Winter aus. Wenn Schnee liegt ist der Weg auf den Berg wesentlich beschwerlicher als im Sommer. Da spielt es auch keine Rolle, ob man Tourenski oder Schneeschuhe an den Füßen hat. Der selbe Weg strengt einfach viel mehr an.
Ich bin am letzten Samstag zusammen mit Freunden von Unterjoch aus über die Buchelalpe auf den Berg gegangen. Los ging es noch ohne Schneeschuhe wegen dem festgetretenen Schnee bis zur Alpe. Bis dorthin führt eine befestigte Straße, die im Winter auch als Rodelbahn dient.
Es lag eh relativ wenig Schnee und so findet ein jeder ohne diese lustigen Wegweiser hinauf zur Alpe.
Die ist am späten Vormittag noch kaum besucht. Die Liegestühle warten auf die Sonnenanbeter die sich hier in den nächsten Stunden einfinden.
Auch an den Bierbänken gibt es jetzt noch genügend Platz.
Hier auf etwa 1300 Meter Höhe sieht man an den sonnigen Hängen nicht mehr viel Schnee.
Ich teste hier gleich mal meine neue App ARBergeKarte. So ganz stimmt die jedoch nicht, weil das schlaue Gerät Berge sieht, die ich nicht sehen kann. Diese schauen wohl nur ein klein wenig hinter den anderen Bergen oder den Bäumen hervor. Wir blicken hier übrigens ins Tannheimer Tal.
Blick von der Alpe nach Süden
Hier werden die Schneeschuhe angeschnallt und es geht weiter bergauf. Der Schnee wird auch tiefer. Allerdings ist er meist doch ziemlich festgetreten. Vor uns waren schon andere da. Auch dieses Bild zeigt das Tannheimer Tal. Nun jedoch von einem etwas höheren Standpunkt aus.
Das Wertacher Hörnle ist wegen der relativ sanften und gefahrlosen Anstiege im Winter vor allem bei Schneeschuhgängern und Tourenskifahrern beliebt.
Blick nach Westen zu den Allgäuer Alpen
Blick nach Süden. Links von der Gruppe sieht man den Iseler. Unterhalb des Berges befindet sich Oberjoch, das höchstgelegene Dorf Deutschlands.
Nördlich dieses Vorgipfels liegt der eigentliche Gipfel vom Wertacher Hörnle. Im Hintergrund erkennt man recht gut, daß unterhalb der Berge jetzt Anfang Februar kein Schnee liegt. Damit ist Skifahren in unserer Region nur dort möglich, wo künstlich beschneit wird.
Nach einer kleinen Brotzeit und dem ausgiebigen Betrachten des Panoramas machen wir uns auf den Rückweg um auf der Buchelalpe die verdiente halbe Bier zu genießen.
Wir haben Glück und finden noch Platz an einer Bierbank.
Nach ein paar Stunden sind wir wieder im Tal bei unserem Auto. Ich persönlich empfinde die Anstrengung so einer Schneeschuhtour größer als wenn ich im Sommer auf einen 2000er gehe. Aber vielleicht sieht das jemand, der öfters mit Schneeschuhen in den Bergen unterwegs ist als ich etwas anders.
jürgen