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die Gedenkstätte der Foibe Massaker in Basovizza bei Triest

  • claus-juergen
  • 11. November 2019 um 17:52
  • claus-juergen
    Administrator
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    • 11. November 2019 um 17:52
    • #1

    Nicht jeder meiner Reiseberichte zeigt bunte Bilder von schönen Landschaften oder ähnlichem. Manchmal bin ich auch auf den Spuren der Geschichte und entdecke dabei Dinge, die ich als berichtenswert einschätze. So auch bei diesem Thema.

    Bei unserer Rückreise mit dem Motorrad aus Kroatien haben wir im Sommer die Gedenkstätte für die Opfer der Foibe Massaker in Basovizza bei Triest besucht.

    Das Thema war zu Zeiten Jugoslawiens tabu. Man hat offiziell sogar die Geschehnisse im und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg geleugnet. Seit der Auflösung des Vielvölkerstaats in den 90er Jahren haben auch die Nachfolger Slowenien und Kroatien Probleme damit, sich zu diesen Verbrechen zu bekennen. Um was es hier genau geht, schildert kurz und knapp Wikipedia.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Foibe-Massaker

    Kaum erkennbar ist an der SS14 bei Basovizza ein Wegweiser zur Nationalen Gedenkstätte.

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    Zufällig findet die wohl kaum ein Reisender.

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    Die gesamte Anlage kommt dem Besucher sicherlich seltsam vor.

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    Soweit ich es verstanden habe, verschließt dieser große rostige Metallklotz wohl die bestehende Foibe.

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    Die Foibe, also die Karsthöhle bei Basovizza steht stellvertretend für all die Foiben, die für die Tito Partisanen als Hinrichtungsstätte für Menschen dienten, die nicht in ihr Weltbild passten. In erster Linie waren das italienisch sprechende Bewohner von Istrien, Dalmatien, aber auch dem heutigen Friaul Julisch Venetien in Italien. Diese Provinz wurde im Frühjahr 1945 von den kommunistischen Partisanen besetzt und von "andersdenkenden oder anders sprechenden gesäubert", wobei mir das letzte Wort überhaupt nicht gefällt. Aber so bezeichnete man in diesen Jahren den Massenmord am Gegner oder Kriegsverlierer.

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    Die Opfer der Partisanen waren vor allem Vertreter der italienischen Behörden und Verwaltung wie Angehörige der Polizei, Beamte und deren Angehörige, aber auch Kirchenvertreter.

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    Im Außenbereich sind nur die Namen derjenigen aufgelistet, die sicher hier zu Tode kamen.

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    Anscheinend endete das Morden erst im Jahr 1947, also ganze zwei Jahre nach dem Kriegsende.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0&thumbnail=large


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    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_28327

    Diese Skulptur soll die bevorzugte Hinrichtungsmethode darstellen. Um Munition zu sparen, band man die Menschen mit Draht aneinander und stellte sie an den Rand der Naturhöhle. Nun genügte es meist, den ersten in der Reihe zu erschießen und beim Sturz in die Tiefe riß er die anderen mit in die Tiefe. Grausam, aber effektiv.

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    Wer nun meint, dieses Massaker geschahen ausschließlich nach dem Weltkrieg, der irrt sich. Italien hat bereits im September 1943 angesichts der Invasion der Westalliierten kapituliert. In der Folge ließen die Soldaten nicht nur an den Fronten, sondern auch im damaligen Italien ihre Waffen zurück, zogen Zivilkleidung an und gingen nach Hause. Zum damaligen Italien gehörte nun mal auch Istrien bis Rijeka (italienisch Fiume), der Raum Zadar (italienisch Zara) und die Region um Triest.

    Dieses Machtvakuum nutzten Titos Partisanen aus indem sie die Italiener massakrierten. Es dauerte vier Wochen, bis die deutsche Wehrmacht die Region erneut besetzte und bis zum Ende des Weltkriegs hielt. Dann begannen unter den Partisanen die Massaker an den Italienern erneut.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Waffenstillstand_von_Cassibile

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    Wer die Gedenkstätte besucht, sollte jedoch auch ins Innere des Gebäudes gehen.

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    Dort hängen Bilder aus dieser schrecklichen Zeit an der Wand.

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    Auch wenn wohl viele unter uns nicht die italienische Sprache beherrschen, ist das Geschehen doch so aufbereitet, daß es jeder Besucher versteht.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_28341


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    Auf einem Monitor wird ein Film über die damaligen Ereignisse gezeigt. Auch der ist selbsterklärend.

    ?random=0&maxWidth=0&embedded=0#imageAnker_28340

    Ich meine, daß diese Gedenkstätte auch für uns als Generation nach diesen Ereignissen und als Angehörige anderer Nationen durchaus zu denken geben sollte. Wer kann denn schon sagen, was die Zukunft bringt? Europa ist und war nie ein Hort des Friedens, auch wenn es uns derzeit so erscheint. Umso wichtiger erscheint mir die Aufklärung über solche Ereignisse. Daran hapert es meiner Meinung nach noch in Slowenien und Kroatien.

    Abschließend noch die Übersetzung aus dem italienischen Wikipedia zum Thema.

    https://translate.google.com/translate?hl=d…zza&prev=search

    jürgen

    3 Mal editiert, zuletzt von claus-juergen (11. November 2019 um 18:07)

  • Susanne - ehem. Mitglied
    Spezialist
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    Bilder
    3.874
    • 11. November 2019 um 21:41
    • #2

    lieber Jürgen.

    Zwar wissen wir hier in Österreich oder Deutschland eine Menge über die Verbtechen des Nazi-Regiimes. Aber das ist ein Teil der Geschichte, der weithehend unbekannt oder wenig bekannt ist. Dabei nur wenige Autostunden von uns entfernt. Danke, Jürgen für den erschütternden Bericht!

    Susanne

  • Gast001
    Gast
    • 12. November 2019 um 13:03
    • #3

    Jürgen, Du hattest uns mit diesem Rätsel

    I 1830 Friaul > BASOVIZZA > Nationalmonument > Foiba di Basovizza

    schon mal auf das Thema aufmerksam gemacht.

    Dein Bericht dazu verstärkt das Grauen, das ich empfinde, wenn ich an jene Zeit denke.


    Immer und immer wieder daran erinnern, darauf aufmerksam machen, Tatsachen benennen,,. die Erinnerung wach halten ist so wichtig!

    Für manchen ist es vielleicht auch mehr als Erinnerung wach halten , sondern endlich erkennen, dass man zu solchen Verbrechen stehen muss, um zu erkennen wie sich so etwas entwickelt und und zu verhindern, dass sich so etwas ( Du nennst es in Deinem Bericht "Säuberung" ) in irgendeiner Weise wiederholt. Es beginnt mit Ausgrenzung und Diskriminierung .

    Danke, Jügen.

    Viele Grüße,

    Elke

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  • Foibe Massaker

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