Winterurlaub im Lungau Teil 3
Mauterndorf
Am letzten Urlaubstag gab es vor allem auf den Berggipfeln Sturm, Schneefahnen jagten waagrecht über die Pisten, etliche Verbindungslifte konnten nicht fahren.
So beschlossen wir einen Ausflug in das nur wenige Kilometer entfernte Mauterndorf zu machen.
Zunächst führt die Straße an dem Schloss Moosham vorbei
Schon von weitem ist die Burg von Mauterndorf zu sehen.
Mauterndorf besitzt eine verkehrsgünstige Lage am Fuße des Aufstiegs zum Radstädter- Tauern-Pass. Der Salzburger Erzbischof Leonhard von Keutschach veranlasste den Bau eines Saumpfades, der sich im Mittelalter für die Pferdefuhrwerke zu einer bedeutenden Handelsstraße entwickelte.
Die alte Mühle an der Fleischerbrücke
Auf der Brücke verkauften im Mittelalter die Fleischer ihre Ware
Mühle und Wandspruch
Bereits die Römer kannten den Übergang über den Tauernpass.
Römischer Meilenstein in Mauterndorf
Mauterndorf war schon im Mittelalter Zoll- und Mautstelle und hat auch daher seinen Namen.
Pferde konnten versorgt werden, Herbergen, Gaststätten und Kaufhäuser luden zur Rast ein.
So kann man heute noch das alte "Putzhaus" an der Brücke über die Taurach sehen ( seit 1836 aus Stein), auf der im Mittelalter der Fleischverkauf stattfand.
Im Untergeschoss des Gebäudes wurden direkt am Fluss die Innerein gereinigt.
Mauterndorf war mittelalterliches Zentrum für den Handel mit
Salz
Speick ( Aromatikum aus der Wurzel einer Alpenpflanze)
Terpentin ( hergestellt aus Baumpech)
Eisen ( Eisenerz gab es in zahlreichen Bergwerken im Lungau)
Gold ( vor allem am Kareck gab es mehrere Goldgruben)
Die Blütezeit der Lungauer Bergbaus war im 16. Jahrhundert. Bedeutende Gewerkegeschlechter siedelten sich an und wurden reich.
Eine der mächtigsten Bergwerksbesitzerfamilien , die "Jocher", kam aus Bayern.
Sie wollten ihren Stammsitz im Lungau dem Baustil ihrer Heimat anpassen und so entstanden die Treppengiebelhäuser in bayrisch-fränkischer Art. Im Lungau stellt diese Bauweise eine Besonderheit dar.
Kirche von Mauterndorf
Auch heute gibt es in Mauterndorf noch zahlreiche Gasthäuser, die sicher schon eine lange Geschichte haben
Fenster zur Hauptstraße
Hoch über dem kleinen Städtchen erhebt sich unübersehbar die Burg der Herren von Keutschach
Nach einer wunderschönen, sonnigen Woche im Lungau erwartete uns nach der Rückfahrt am Samstag tiefer Winter. Von den erhofften Frühlingsboten am nördlichen Alpenrand im Rosenheimer Land keine Spur!
Schneeräumen war angesagt.
Am 5. März gab es mehr als einen halben Meter Neuschnee. Auf dem Autodach habe ich nach 36 Stunden ununterbrochenem Schneefall 75 cm Neuschnee gemessen.
Vor dem Haus
Wenn es nicht Sonntag gewesen wäre, hätten wir problemlos unseren Skiurlaub fortsetzen und von daheim aus mit den Langlaufskiern zum Einkaufen fahren können.
Das war schon ungewöhnlich!!
ELMA