Da wir trotz jahrzehntelangen Urlaubs in Istrien, den Gipfel des Berges
Učka, den Vojak (1401 Meter) nie besucht hatten, beschlossen ihn zu besuchen.
So fuhren wir die alte Straße über den Učka hoch nach Vela Učka und weiter
bis zum Pass Poklon, der die Bergmassive Učka und Čičarija miteinander verbindet.
Der Pass liegt 922 Meter über dem Meeresspiegel.
Die Gläubigen aus Istrien reisten seit Jahrhunderten über diesen Pass zum Wallfahrtsort Trsat,
dessen Kirche man auf einem Hügel oberhalb der Schlucht des Flusses Rječina in der
Ferne erblicken kann. Trsat ist der älteste Marienwallfahrtsort Kroatiens.
Diese Tradition gewann nach dem Ersten Weltkrieg, während der italienischen Besetzung Istriens
noch mehr an Bedeutung. Nachdem sich der Wallfahrtsort zu dieser Zeit jenseits der Staatsgrenze
befand, konnten die Wallfahrer den Ort nicht erreichen. So nutzten sie den Poklon-Pass um der
Muttergottes ihre Verehrung entgegenzubringen.
Zum Andenken an diese Tradition wurde am Aussichtspunkt auf dem Poklon-Pass ein Kreuz aufgestellt.
Auch befindet sich ein altes Restaurant am Pass.
Blick auf Rijeka.
Ca. 500 Meter vor dem Poklon-Pass zweigt eine Straße zum Gipfel des Vojak ab.
An der Straße steht eine Fahrverbotstafel.
Leider war es uns aus gesundheitlichen Gründen nicht möglich, die 7 km bis zum Gipfel
zu Fuß zurückzulegen. So beschlossen wir doch mit dem Auto hochzufahren.
Wir fuhren bis zur Antennenanlage. Diese gehört angeblich zumindest teilweise der
Armee, weshalb man sie nicht näher besichtigen darf.
Von hier ist es noch ein kurzes Stück des Weges zur Aussichtswarte.
Die Aussichtswarte befindet sich auf dem höchsten Gipfel des Učka.
Gebaut wurde der Turm von den Bergsteigern und Naturliebhabern aus dem „Österreichischen Touristen Club“ zur Zeit der Österreich-Ungarischen Monarchie im Jahre 1911.
Während des ersten Weltkrieges fungierte der Turm als österreich-ungarischer Kriegs- und Seebeobachtungsposten.
Die Aussicht am Vojak ist gewaltig - einerseits zum Meer bzw. zur Kvarner Bucht und auf der anderen Seite ins Učka-Gebirge und den dazugehörigen Nationalpark.
Heute bietet der Turm gleichzeitig eine Infostelle, einen Souvenirladen und einen mit
einem Fernrohr ausgestatteten Aussichtpunkt mit (laut Beschreibung) einmaligem Rundblick
auf die Kvarner Bucht und die Inseln, die Berge in Gorski kotar, die Halbinsel Istrien
und manchmal reicht der Blick sogar bis nach Venedig und noch weiter in die Ferne.
Am Gipfel befindet sich auch eine öffentlich zugängliche Startrampe für Paragleiter!
Hier ein Blick auf Rijeka.
Auf dem Rückweg kurz nach Vela Učka interessierte uns noch
die Quelle Voda Josipa II. (Wasser des Joseph des II.)
Der Brunnen wurde im 18. Jahrhundert errichtet und wurde im Jahre 2003 renoviert.