Am letzten Sonntag wollte ich es noch einmal wissen. Eine Woche zuvor war ich mit dem Schlitten auf der Kappeler Alpe bei Pfronten. Da geht man eine gute Stunde zu Fuß meist durch den Wald auf einem Pfad hinauf und kann nach einer Brotzeit und einem Bier in der warmen Stube mit dem Schlitten mehr oder weniger schnell bergab bis zum Parkplatz fahren. Leider war die Sicht ziemlich schlecht und so habe ich es vorgestern erneut versucht, diesen Teil der Ostallgäuer Berge mit dem Schlitten zu erkunden.
Wieder stellte ich das Auto am Parkplatz in Kappel ab. Allerdings ging es für mich schon bald auf einem im Winter praktisch nicht begangenen Pfad rüber zur Gundhütte. Da die Temperatur nicht über minus 10 Grad Celsius stieg, ließ ich auch meine Kamera im Auto und knipste die folgenden Bilder nur mit dem Handy. Kältebedingt und technisch bedingt sind deshalb die Bilder nicht von allzu guter Qualität.
Es sind etwa eineinhalb Stunden Gehzeit. Ich war meist alleine auf dem verschneiten Pfad unterwegs zur Gundhütte. Dabei geht es mal bergauf und mal bergab fast immer durch den Wald.
Der Berg im Hintergrund ist der Falkenstein. Darauf befindet sich eine Burgruine und ein Luxushotel.
Die einzigen Schneeschuhwanderer, die mir auf diesem Weg begegnet sind, hatten die Ehre, mich zu fotografieren.
Endlich ist die Gundhütte erreicht. Eine heiße Kartoffelsuppe und eine halbe Bier erwarten mich hier zur Stärkung.
Obwohl ich mit Thermohose und anderen passenden Kleidungsstücken warm angezogen war und ich somit keine Kälte auf dem Weg spürte, erfreute mich der Anblick der geheizten Hütte ungemein. 
Die Speisen- und Getränkekarte ist nicht sonderlich umfangreich. Dafür genauso stilgerecht wie die Kinderlederhose als Behältnis für das Hüttenbuch. In dieses sollte sich jeder Besucher eintragen. Das erleichtert die Suche nach Vermissten.
Solch ein Anhänger wird im Winter an das Schneemobil angekoppelt um Lebensmittel und alles, was auf einer bewirtschafteten Hütte benötigt wird, nach oben zu bringen.
Hier das Zugfahrzeug
In der Stube war am Sonntag noch ausreichend Platz vorhanden. Dies vielleicht auch deshalb, weil die Hütte weder direkt an einer Skipiste noch an einem Schlittenhang liegt. Deshalb kommen wohl überwiegend Schneeschuhwanderer und solche Individualisten wie ich hierher.
Bilder und Infos zur Hütte findet ihr hier:
Nachdem ich aufgewärmt und gestärkt war, machte ich mich wieder auf den Rückweg.
Nachmittags kommt langsam die Sonne raus und der Himmel wird blau.
Blick auf den Pfrontener Ortsteil Kappel und das Ostallgäu.
Weil ich vom Weg abgewichen bin, komme ich nun zur Hündleskopfhütte. Die ist deshalb für Schlittenfahrer ideal, weil es von dort aus nur noch auf einem guten Weg bergab geht.
Mit diesem Fahrzeug wird die Hütte versorgt. Gleichzeitig wird die Rodelbahn geglättet, so daß man mit entsprechender Geschwindigkeit abfahren kann. Wären da nicht die Mulden, die den flotten Rodler gelegentlich Luftsprünge machen lassen. Die Landung auf dem Schlitten ist dann meist etwas hart.
Die Wirtin hat eine Marktlücke entdeckt. HIer gibt es nur vegetarische Speisen. Dafür ist hier alles auch ein gutes Stück teurer als woanders.
https://huendeleskopfhuette.de/
Nun gehts nur noch auf einer Brücke über den Bach und schon bin ich wieder am Auto.
Auf dem Heimweg in Marktoberdorf habe ich es mir wie meistens dann noch ein paar Stunden in der Saune und dem Whirlpool bequem gemacht.
Auch so kann man einen kalten Wintertag geniessen. Die ganze Infrastruktur rund ums Skifahren brauche ich persönlich nicht dazu. Eine halbe Bier und eine warme Suppe genügen. Zwischendurch mal ein Schnaps aus dem Flachmann und der Wintertag ist gerettet.
jürgen
