auf dem PIco do Arieiro auf Madeira

  • Im letzten Dezember war ich auf der Insel Madeira. Der Pico do Arieiro ist ein Berg auf welchen man bis zur Spitze mit dem Auto fahren kann. Von dort aus gibt es den Wanderweg zum benachbarten Pico Ruivo, dem höchsten Berg der Insel.


    Wie so oft im Urlaub, hat bei meinem Besuch des 1818 Meter hohen Berges das Wetter gepasst. Die Bilder möchte ich euch nicht vorenthalten. Irgendwo unterhalb des Gipfels muß man erst einmal durch die Wolken hindurchfahren. Das ist aber normal auf Madeira.




    Im Gegensatz zu den weiter südlich gelegenen Kanarischen Inseln gibt es auf Madeira wegen der häufigen Regenfälle selbst hoch oben in den Bergen Quellen und Bäche.




    Für Mensch und Tier wurden deshalb schon vor langer Zeit Brunnen gebaut.



    Die Radarstation des Pico do Arieiro ist schon von weitem sichtbar. Die ist auch der Grund dafür, daß eine befestigte Straße hier hinauf führt.





    Der Ausblick in alle vier Himmelsrichtungen war bei meinem Besuch nicht schlecht, auch wenn immer wieder Wolken unter mir vorbeizogen.





    Ein Großteil der Wege sind hier oben befestigt. Treppen und Geländer erleichtern das gefahrlose Wandern. Nicht unterschätzen darf man dabei aber, daß es ständig rauf und runter geht.





    Von diesem Aussichtspunkt, etwa 20 Gehminuten vom Parkplatz entfernt, soll man gut in die östlich gelegenen Täler sehen können. Ich habe mehr oder weniger nur Wolken gesehen.



    Nach Norden hingegen war der Ausblick nicht schlecht.



    Dort unter der Wolkendecke befindet sich Curral das Freiras, das Tal der Nonnen. Als ich etwa zwei Stunden später mit dem Auto ins Tal gefahren bin, war von den Wolken dort nichts mehr zu sehen. Manchmal geht es sehr schnell mit der Wetteränderung auf Madeira.




    Diese Kanzel befindet sich direkt am Gipfel.



    Diesen zu erklimmen war recht einfach.




    Auf dem Rückweg habe ich noch hier gehalten. Unter der Kuppel befindet sich ein Schacht in welchem Schnee gesammelt, zu Eis verdichtet und dann von Trägern auf Pfaden nach Funchal gebracht wurde.





    Gelegentlich hat es im Winter hier oben auf knapp 1800 Metern geschneit. Die Einheimischen haben den Schnee gesammelt und in das Loch geworfen.Dazu waren viele Arbeitsgänge nötig, weil die Schneedecke nicht sonderlich dick und somit oft ein oder zwei Tage später der Schnee schon wieder geschmolzen war. Also ging es sofort nach dem erneuten Schneefall wieder zu Fuß rauf auf den Berg um erneut Schnee zu sammeln. Im Loch drin standen dann ein paar Arbeiter und haben den Schnee mit den Füßen verdichtet. MIt der Zeit entstand so Eis im Loch.


    In Monte, einem Stadtteil im oberen Bereich der Inselhauptstadt Funchal wohnte damals der Adel bzw. die Zuckerbarone und andere Wirtschaftsführer. Nur die konnten sich den Luxus gekühlter Getränke und Speisen leisten. Auch Kaiser Karl aus der vergangenen Donaumonarchie verbrachte hier die letzten Jahre seines Lebens. Dem hat jedoch das Wetter weiter unten nicht behagt. Sein Heim ließ sich nicht beheizen und so zog er sich eine schwere Grippe zu an der er starb.


    Der Pfad runter nach Funchal existiert zwar noch, soll jedoch ziemlich eingewachsen sein. Mal sehen, vielleicht kann ich beim nächsten Besuch auf den Spuren der Lakaien des madeirensischen Adels wandeln...



    Ich kann nur jedem Besucher Madeiras, der mobil ist, empfehlen, dort hinauf zu fahren. Laßt euch nicht von den Wolken abschrecken. Über den Wolken ist die Sicht wie bei meinem Besuch oft recht gut.


    jürgen

  • Tolle Fotos, die Du uns zeigst. :thumbup:

    Dort unter der Wolkendecke befindet sich Curral das Freiras, das Tal der Nonnen.

    Der Ausblick auf das Nonnental (jedoch von einem anderen Berg) hatte bei uns geklappt. Als wir dort waren, verzogen sich gerade die Wolken. :)

    El mundo es un libro, y quienes no viajan leen sólo una página. (Aurelio Agustín)
    Gruß Jofina

  • Wie schnell macht man sich ein einseitiges Bild einer Gegend, wenn man nur eine einzige Beschreibung liest.
    Unser ( seit einiger Zeit leider :( "veschollenener") User Wallbergler hat in einem dreiteiligen Bericht von einem Urlaub auf den Azoren erzählt.
    Madeira , die Vulkan- aber auch Frühlingsinsel, Teil 1
    Am Ende des ersten Teils sind Bilder vom Pico do Arieiro


    Ist zwar schon länger her- aber abgesehen von dem vorwiegend schönen Wetter, hatte ich den Eindruck, dass es sich beim Besuch des Pico do Arieiro um eine anstrengende Wanderung handelt.


    Aber nun sehe ich eine gut ausgebaute Straße,einen riesigen Parkplatz, breite Wege und nicht wenige Menschen , die, wie Du Jürgen, im Dezember den Berg besuchen.


    Ein Ausflug, der sich sicher lohnt und der Lust macht, diese Gegend intensiver zu erkunden. Landschaft und Vegetation von Madeira würden auch mich locken. Was Du zeigst , erinnert mich ein wenig an die Anagaregion auf Teneriffa. ( Und von der war ich begeistert)


    Aber wie mag es da im Sommer zugehen?


    Jürgen, Du schreibst ja, dass es auch noch einen Pfad hinunter nach Funchal geben soll- vielleicht packst Du es mal und suchst ihn?
    Das Wandern auf diesem rauen, scharfkantigen vulkanischen Boden ist sicher mühsam ( Aber da hast Du ja Erfahrung von der Teideregion auf Teneriffa ^^ )


    Es wäre bestimmt ein besonderes Erlebnis!


    Gruß,
    Elke




  • hallo Elke,


    dank deines links habe ich erst jetzt die Berichte von Helmut über Madeira gelesen.


    Ergänzen kann ich folgendes:


    Auch auf den Pico Ruivo, den höchsten Berg der Insel führt eine geteerte Straße. Die sind wir über Queimadas bis zum Ende bei der Berghütte Teixeira gefahren. Dort herrschte jedoch absolut dichte Wolkensuppe, so daß wir auf die verhältnismäßig einfache Wanderung zum eigentlichen Gipfel des Pico Ruivo verzichtet haben.


    http://www.madeira-tipps.de/ht…iraPicoRuivo,index,0.html


    Zum Pico do Arieiro führt die Straße wegen der Radarstation bis zum Gipfel mit dem Berggasthaus. Hier fahren sogar Bussse hinauf. Von dort aus geht es rauf und runter, teils wie von Helmut beschrieben durch in den Fels gehauene Tunnel weiter, z. B. zum Pico Ruivo. Das erfordert dann schon eine gewisse Kondition, Trittsicherheit und die entsprechende Ausrüstung. Ohne Lampen kann man den Weg nicht gehen. Wir sind nur bis zu den beiden Aussichtskanzeln, knapp eine halbe Stunde vom Gipfel entfernt gelaufen.


    Über den Pfad vom Poco da Neve runter zum Stadtteil Monte von Funchal habe ich natürlich auch Infos eingeholt. Von einer Bekannten, die jetzt das 22. Mal ihren Urlaub auf Madeira verbringt weis ich, daß der Weg zwar beschildert, aber nicht immer leicht zu finden ist. Besonders im mittleren Abschnitt ist er sehr anspruchsvoll, weil eingewachsen. Die häufigen Waldbrände sorgen dafür, daß die aufgemalten Markierungen an den Bäumen verschwinden. Ohne ortskundigen Führer sollte man deshalb diesen Weg nicht begehen.


    Mit dem Vergleich der Anaga-Region in Teneriffa liegst du nicht schlecht. Die mittlere Vegetationszone von Madeira hat tatsächlich Ähnlichkeit mit diesem Teil von Teneriffa. Die Anaga Berge sind ja auch wesentlich feuchter als der Rest der Insel.


    Das Wandern an sich hat mir keine Probleme bereitet. Ich war nur etwas enttäuscht, weil ich zwei geplante Wanderungen entlang von Levadas aus Witterungsgründen nicht machen konnte. Levadawanderungen sind ja für die meisten Naturfreunde der Hauptgrund für den Besuch dieser Insel. Mal sehen, vielleicht komme ich ja wieder einmal nach Madeira.


    grüsse


    jürgen

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