1732 -BAYERN > OBERSCHÖNEGG > Römerturm

hallo Rätselfreunde,

wer kann mir sagen, auf welchen Turm ich hier gestiegen bin? Wo steht der Turm?

Viel Spaß wünscht

jürgen

Hallo Helga,

Nein, da steht er nicht.

Grüße

Jürgen

Hallo Elke,

Ja, das Bauwerk steht im Bayerischen Allgäu. Nur der untere Teil gehörte mal zu einer Burg. Die wurde zerstört bis ein Mäzen vor langer Zeit den Turm wieder aufbauen ließ. Von der Burg ist ansonsten nichts mehr vorhanden.

Grüße

Jürgen

Hallo Elke,

Sakrafix, das ging aber fix. Nähere Info folgen im Laufe des Tages. Gratulation!

Grüße

Jürgen

hallo,

mit den Römern hat dieser Turm hier gar nichts zu tun. Viel eher mit den Fuggern, der bedeutendsten Kaufmannsfamilie aus Augsburg. Die waren nicht nur sagenhaft reich, sondern sind auch heute noch nicht gerade unvermögend. Ein Familienzweig residiert seit glaublich zweihundert Jahren im nahen Babenhausen. Dort gehört der Familie Fugger nicht nur ein Riesenschloss, sondern noch so allerhand anderes an Ländereien und Immobilien. Klar, daß die Familie sich vor gut zweihundert Jahren auch entsprechend der Tradition (Fuggerei) http://www.augsburg.de/kultur/sehenswuerdigkeiten/fuggerei/ als wohltätig erwies. So kauften die Fugger die Ruine und errichteten einen Aussichtsturm auf den Fundamenten.

"Die Burg wurde erstmals 1220 erwähnt und war Sitz des bedeutenden Reichsministerialgeschlechts der Herren von Schönegg. Diese gründeten 1273 das in der Nähe gelegene Frauenkloster Klosterbeuren. Die Burg Altenschönegg wurde angeblich 1281 durch König Rudolf von Habsburg und 1319 von Memminger Bürgern zerstört. Seit 1355 Pflegamt des Hochstifts Augsburg. In diesem Jahr erwarb der Augsburger Bischof Marquard I. von Randeck die Herrschaft Schönegg, nachdem das Geschlecht im Mannesstamm ausgestorben war. In der Zeit von 1395 bis 1462 war die Burg an die Herren von Aichelberg, danach an den bischöflichen Hofmeister Stain von Ronsperg verpfändet. Bischof Burkhard von Ellerbach aus Augsburg warf dem Stadtrat zu Memmingen vor, dass die Bürger Memmingens die Burgkapelle St. Burkard - wohl im Städtekrieg 1388/1389 - zerstört hätten. Die Burg selbst wurde wiederholt zerstört. So 1446 durch Bürger von Ulm und 1462 im Streit Kaiser Friedrichs III. mit Herzog Ludwig IX. Den Status des Pflegeamtes der Hochstifts Augsburgs behielt die Burg bis 1802 bei.

Am 3. Juni 1809 erwarb Reichsfürst Anselm Maria Fugger von Babenhausen den quadratischen 30 Meter hohen Backstein-Bergfried mit einem Sockelgeschoss aus Nagelfluhquader, ließ ihn instand setzen und machte ihn als sogenannten Römerturm der Bevölkerung als Aussichtsturm zugänglich. Der Turm besteht im unteren Bereich aus Quadersteinen aus dem 12. oder frühen 13. Jahrhunderts. Das Oberteil, aus Backsteinen gemauert, dürfte aus dem 15. oder 16. Jahrhundert stammen. Ebenfalls war Weinried, das sogenannte „Siebenhügeldorf“ im Besitz der Fugger." (aus Wikipedia)

Das ist kein Bierkeller, sondern war mal Teil der Burg.

Meine Gattin wusste vor dem Ausflug nach Oberschönegg, wohin es gehen sollte. Also hatten wir eine Taschenlampe dabei, weil es im Inneren des Turms doch recht dunkel ist. Und rauf auf die Aussichtsterrasse wollten wir in jedem Fall steigen. Wie man sieht, hat es sich gelohnt.

Wer genau hinsieht, erkennt links im Bild das Zeichen der Molkerei Ehrmann. Rechts im Bild sind die Tanks für Milch, Zucker, Marmelade und sonstige Zusatzstoffe für Joghurt erkennbar. Der Joghurtmulti hat hier seinen Sitz und sorgt für Wohlstand im kleinen Dorf Oberschönegg. Klar, daß für uns auch ein Werkseinkauf mit dem Ausflug verbunden war. Der Ort hat gerade mal 1000 Einwohner, ist dank sprudelnder Gewerbesteuer jedoch recht wohlhabend.

Als gebürtiger Ostallgäuer mit ein paar richtig hohen Bergen im Landkreis schaue ich natürlich etwas spöttisch auf das Unterallgäu herab. Schließlich sind die Berge von dort aus schon ein Stück weit entfernt.

Für uns war es jedenfalls ein wunderschön warmer Tag im zu Ende gehenden Oktober um einen Ausflug nach Westen zu unternehmen.

jürgen