Immer wieder Lust aufs Neues!
Nachdem uns Helmut schon einmal von den Vorzügen seines EBikes geschrieben hat
gibt es wieder einen Bericht über Erfahrungen mit einem andern Sportgerät:
Mit Schneeschuhen.
In diesem bei uns in OBB Jahr schneereichen Januar eine tolle Alternative zum Skifahren.
Ich habe Helmuts Betrag von hier abgetrennt und als eigenen Beitrag unter neuem Thema eingestellt.
Vielleicht macht es dem einen oder anderen auch Lust,Schneeschuhwandern auszuprobieren und darüber zu berichten!
Neben Schlittenfahren (s. Bericht von Jürgen) eine Sache , die sicher Spaß macht!
Elke
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Helmut schreibt:
Angekündigt habe ich es ja, siehe hier #198
Zuletzt hat mich eben mein Freund Carsten mit einem Anruf begeistert. Er war am Sonntag im Skigebiet Gaissau-Hintersee. ( ist in der relativen Nähe von Salzburg). Dieses wird übrigens unterstützt durch einen chinesischen Investor!!!!!!
Nix wie Amerika first, genau das Gegenteil, lach
Dabei schwärmte mir Carsten von seiner Schneeschuhtour in den höchsten Tönen vor, so dass ich nun endlich überzeugt war, mir Schneeschuhe zu kaufen.
Zuerst hatte ich immer Bedenken, kenne ich doch diese früheren Geräte mit Bambusumrahmung .
Schließlich kam für mich in meinem Alter Skifahren und Langlauf ( insbes. die Abfahrten ) nicht mehr in Frage.
Die Knochen knirschen ab 70 schon von alleine.
Abgeschreckt vom Kauf hat mich bei diesen breiten Dingern immer ein ev. vorwärts eingesprungener Axel oder Flic Flac (handgestützter Überschlag) beim Gehen.
Für etwas muss ja das Internet gut sein, also die Liste der Bewertungen der Hersteller nachgesehen.
So fachlich gerüstet zog es mich gestern in die Innenstadt von München , um beim Sport Scheck diese Dinger zu kaufen.
Entschieden habe ich mich für die Schneeschuhe Tubbs Flex Alp.
Das Unbehagen , wie diese Dinger gebändigt werden, blieb vorerst mal.
Ausgerechnet heute war es dann dauerkalt - 7 °, nebelig . Da war es nicht verwunderlich ,dass dauernd das kleine Männchen im Kopf immer wie ein Mephisto einflüsterte, bleib in der warmen Stube.
Denkste, dieser Winter war zum Träumen. Also raus in die Natur mit Klirrfaktor und ein hügeliges Gelände gesucht.
Es musste weit und übersichtlich sein ( man will ja im Ernstfall gefunden werden) und die Möglichkeit bestehen, am Waldrand entlang zu wandern.
Davon habe ich in der Nähe ja genug.
Also Skiunterwäsche, Anorak, Skihose und die hohen Bergschuhe , Mütze , Brille und Skistecken.
Die Skihose hatte zudem am Fußende innen einen gamaschenähnlichen Überzug über die Bergschuhe.
Hört sich nach Aufwand an , ist es aber nicht, da alles griffbereit.
So fuhr ich Richtung St. Emmeran und bog weit vorher einen Feldweg ein.
Schneeschuhe und Bergschuhe habe ich schon im vorhinein aufeinander eingestellt.
Jetzt war ich aber gespannt, wie ein Drahtseil.
Nun, dieser Schneeschuh hatte die besten Bewertungen. Zum einen relativ schlank, leicht, und ganz wichtig, einsteigen und nur an einer Lasche ziehen . Fertig.
Das ist wichtig, denn es liegt auf der Hand, dass der Wallbergler in diesem Alter nicht mehr als Bewegungstalent durchgeht.
Und dann gings los. Und was sage ich:
LIebe Foris,
ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich plötzlich emotional aufgewühlt war. Sozusagen einen Gefühls Tsunami erlebte.
Es ging wie von selbst, fantastisch , völlig allein auf weiter Flur, der Rücken total entlastet durch federweiches Auftreten.
hier mal der erste Blick aus der Vogelperspektive, alles eine Einheit, nicht zu breit, leichtgängiges Gelenk zum Gehen
Hier schon der erste Blick zurück, weit hinten links der Parkplatz bei der Strauchgruppe, mit den Schneeschuhspuren im Vordergrund
Immer am Wald entlang,
der sich durch den Frost im weißen Winterkleid zeigte
Diese Spuren zeugen schon von der Nähe eines Futterplatzes für Wildtiere, denke mal Reh-oder Hirschspuren
der Winter gibt sich alle Mühe , auch Schneerosen ähnliche Gebilde auf Sträuchern zu formen
Bald ging es hügelig bergab
und am Waldrand hatte sich allerhand Schnee nieder gelegt, das war locker 1/2 Meter
und nach einigen vorsichtigen Straßenüberquerungen befand ich mich oben auf einer Hügelspitze und sah nach St. Emmeran hinunter
Schnee soweit das Auge reicht, also auch bei Nebel die Brille unbedingt dabei.
Auch wenn es am heutigen Tage keine spektakulären Aufnahmen sein konnten, so zeigt sich doch der Reiz dieser Wanderung
im weiten Rund
Schließlich führte mich der Weg wieder zurück , immer am Waldrand entlang.
Um das Gelände kennen zu lernen, ist dies schon eine Hilfestellung. Sollte irgendwo ein Bach erscheinen, so ist das Erkennen bei diesem kalten frostigen Tagen und der relativen Schneemenge im Hinblick darauf von Vorteil , um nicht mitten im unbekannten Feld überrascht zu werden.
Außerdem sehen es die Bauern nicht gerne , wenn querfeldein gewandert wird, obwohl es bei solcher Winterkonstellation egal ist.
Man geht wie auf Wolken und gefährdet mit Schneeschuhen nicht den Untergrund.
Und nun zeige ich zum Abschluss noch ( also Kriterien für einen Schneeschuhkauf) , dass dieser Schneeschuh eine Steighilfe hat.
es ist dieser kleine , aber wichtige Bügel für steiles Bergaufgehen, damit dabei der Schuh relativ waagrecht bleibt und das Gehen erleichtert
hier hochgeklappt für die darauf zu senkende Bergschuhsohle
und so sieht das eingepackt und handlich aus.
Ich hoffe , ich habe euch einen kleinen Überblick über gute Schneeschuhe gegeben und vielleicht versteht ihr auch , dass ich sogar bei diesem Wetter voller Freude durch den Schnee gestapft bin.
Lieben Gruß
Helmut