Neulich habe ich euch den Ort Camaret-sur-Mer in der Bretagne vorgestellt.
Camaret-sur-Mer in der Bretagne
Die Kleinstadt war Ausgangspunkt für unsere Wanderung zum Pointe du Toulinguet und später weiter bis zum Pointe du Pen Hir. Das Wetter war für eine Wanderung entlang der Westküste der Bretagne ideal. Wolken und Sonne wechselten sich ab. Wind gab es kaum. Unsere Tour dauerte immerhin gut dreieinhalb Stunden.
Los ging es direkt neben dem Hafen. Der Weg ist als Sentier Cotier gut gekennzeichnet.
Bereits nach wenigen Minuten passieren wir ein weiteres Bauwerk des Festungsbaumeisters Vauban.
Camaret-sur-Mer
Von nun an kommen wir immer wieder an Resten des Atlantikwalls vorbei. Dieser wurden von der Organisation Todt nach dem Sieg über Frankreich 1940 entlang der Küste der Bretagne und der Normandie in wenigen Jahren errichtet um der erwarteten anglo-amerikanischen Invasion aus England Widerstand leisten zu können. Bekanntlich fand diese an einem anderen Küstenabschnitt statt und war erfolgreich.
Was Fritz Todt mit seinen mehr als einer Million Arbeitskräften, davon viele Zwangsarbeiter innerhalb kürzester Zeit gebaut hat, steht den militärischen Bauten des Vauban kaum nach.
httpss://de.wikipedia.org/wiki/Organisation_Tod
das Pointe du Toulinguet
So manches Blümlein blühte schon im Mai.
Auf der anderen Seite der Halbinsel dieser Bilderbuchstrand. An dem ist das Baden verboten weil die Strömung zu gefährlich ist.
Das Ende der Halbinsel ist nicht begehbar weil die alte Festung auch heute noch dem französischen Militär vorbehalten ist.
Dafür hat man vom Eingangstor aus einen schönen Blick in die Ferne
die Ferienhäuser hoch über dem Meer sind derzeit noch nicht genutzt
Wer genau hinsieht, entdeckt links von der Häuserreihe seltsame Ruinen. Welchem Zweck dieses zerstörte Gebäude einmal diente, konnte ich im Detail erst nach meinem Aufenthalt in der Gegend herausfinden.
Der französische Schriftsteller Saint-Pol-Roux war anscheinend in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ziemlich bekannt und erfolgreich. Er baute sich ein schloßartiges Haus für sich und seine Familie. So in etwa hat das Gebäude ausgesehen.
(Bild aus Wikipedia)
Was genau sich am 24. Juni 1940 in der Villa abspielte, wird wohl für immer im Dunkeln bleiben. Fakt ist, daß der Schriftsteller und seine Familie das Haus verlassen mußten und die Wehrmacht die Räumlichkeiten bis zur Bombardierung durch die Alliierten im Jahr 1944 nutzte. Der Literat starb bereits im Oktober 1940.
httpss://de.wikipedia.org/wiki/Saint-Pol-Roux
Mit den Bildern der traurigen Reste des Traumhauses eines Schriftstellers beende ich den ersten Teil dieser Wanderung.
jürgen