Urlaubsreisen und darüber erzählen in Zeiten wie diesen?

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Michael (mkr) hat eine Traumreise gemacht, die ihm einzigartige Erlebnisse ermöglichte .
https://www.schoener-reisen.at/forum/showthre…64545#post64545

Nach wundervollen Wochen wurde er wieder mit der derzeitigen Realität konfrontiert, die die meisten von uns vor allem in den westeuropäischen Ländern zunehmend belastet .

Michael schreibt:

Zitat

Es ist nur, dass ich ein wenig verunsichert bin, ob Berichte von meiner Reise in die andere Welt, in Zeiten wie diesen einen Sinn machen. Wenn ich einige Beiträge hier im Forum lese, dann denke ich mir, dass so ein Abenteuer wie ich es erleben durfte eigentlich nicht (mehr) so einfach daneben Platz nehmen darf. Zumindest nach meinem Gefühl.

Ich habe den Vorschlag gemacht, dass wir diese Frage aufgreifen , sie aber vom Bereich Reiseberichte
"Pazifik/Südsee" abtrennen.(Link s.o.)

Vielleicht gibt es weitere Meinungen dazu!

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Hallo Michael -
ich bemühe mich zwar, aber ich kann Deine Gedanken nicht nachvollziehen.

Willst Du damit andeuten, dass Euer einmaliges und sicher auch luxuriöses Abenteuer nicht hierher passt?

Der letzte Bericht von Josef über Lemberg, der Fünfteiler von waldi über eine Burg in Hessen, das nostalgische Video von Vize, mein Bericht über Rügen, usw, um nur die letzten Reisethemen aufzugreifen , dann hoffenlich bald etliche Bilder und Berichte von Jürgen, der sich derzeit in Thailand aufhält- warum sollte das alles nicht zusammenpassen ( neben aller Sorge über Tagesaktuelles )?

Hilf mir bitte zu verstehen, wo Deine Bedenken sind.

Gruß,
Elke

Was Helga schreibt, kann ich recht gut nachempfinden.

Wir werden derzeit mit all dem Elend, der Not, dem Terror, den Problemen mit Flucht hautnah konfrontiert . Früher haben wir das in der Sahelzone, in Eritrea, in Mali und, und und - auch in Südamerika zur Kenntnis genommen, aber kaum jemand von uns hat sich herausgefordert gefühlt.
Jetzt sehen wir jeden Tag, wie scheinbar unlösbar die Probleme sind . Wir kommen nicht drum herum, uns mehr Gedanken zu machen als früher, als wir das alles nur durch die Medien erfahren haben.
Der Kontrast zwischen dem , wie wir leben und dem Leben, das viele Millionen Menschen auf der Erde leben, war schon immer und ist immer noch riesig.

Michael, ich verstehe Deine Gefühle im Moment durchaus.
Aber nicht die Konsequenz, die Du jetzt ziehst.

Warum sollen wir hier jetzt nicht mehr von schönen Reisen und Erlebnissen ( ob Kreuzfahrten, Flugreisen, Wohnmobilreisen, Wanderungen) berichten?
Müssen wir jetzt ein schlechtes Gewissen haben, weil wir so etwas unternehmen ( können) ?

Zitat von hadedeha

Wir alle können die Welt nicht besser machen (oder höchstens im ganz Kleinen um uns herum)

Da stimme ich Helga zu .

Treffender als Hermann Hesse kann man es nicht sagen:

„Fühle mit allem Leid der Welt, aber richte deine Kräfte nicht dorthin, wo du machtlos bist, sondern zum Nächsten, dem du helfen, den du lieben und erfreuen kannst“

Dieser Satz hängt über meinem Schreibtisch - seit der Zeit als der Jugoslawienkrieg mit all seinen Grausamkeiten tobte und ich mich in einer privaten Hilfsorganisation engagierte.
Diese Erkenntnis gilt heute noch viel mehr.

Ich werde auf meine Urlaubsreisen nicht verzichten, auch nicht darauf, zu feiern und schöne Dinge zu genießen, die ich mir leisten kann.
Aber ich bin mir bewusst, dass es nicht mein Verdienst ist, dass ich dieses "Privileg" habe . Ich versuche, ein klein wenig ( auch wenn ich im Großen überhaupt nichts ausrichten kann) an Freude und positiver persönlicher Zuwendung an einige wenige Flüchtlinge weiterzugeben .

Zitat von hadedeha

und deshalb sollten wir alle - solange es geht - die schönen Dinge genießen. Dazu gehören auch Berichte und Bilder von Deiner Traumreise.
Ich würde mich drauf freuen.

Ja, ich würde mich auch freuen, wenn Du uns davon erzählen würdest.

Wenn es gewünscht wird, können wir die Diskussion darüber, ob , wie Du schreibst,

Zitat von mkr

Berichte von meiner Reise in die andere Welt, in Zeiten wie diesen einen Sinn machen.

an anderer Stelle fortführen.

Das Thema macht meines Erachtens in einem Reiseforum durchaus Sinn,
aber hier unter"Reiseberichte- Pazifik/ Südsee" passt es doch eher nicht.

Ich würde dann einen Teil der Beiträge von hier dorthin verschieben.
Wenn gewünscht!

Liebe Grüße,
Elke

Nächste Woche wollten wir zu einer Tour durch Nord-Pas-de-Calais und die Picardie starten. Die Tour hatte ich mit vielen Sehenswürdigkeiten fertig ausgearbeitet. Stationen sollten u. a. auch Calais und Dunkerque sein. Aufgrund der aktuellen Ereignisse dort haben wir uns nach langem Hin und Her entschlossen, diese Reise auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Es erscheint uns nicht angemessen, als "wohlhabende" Touristen momentan dort zu einer Sightseeing-Tour aufzulaufen. Vielleicht ist das Quatsch, aber mit diesem unguten Gefühl wollen wir eine solche Reise nicht antreten.

Trotzdem werden wir das Reisen genießen - eben woanders. Und berichten werden wir natürlich auch.

Herzliche Grüße,
Irmgard und Klaus

PS: Diesen Satz rahme ich mir auch ein: „Fühle mit allem Leid der Welt, aber richte deine Kräfte nicht dorthin, wo du machtlos bist, sondern zum Nächsten, dem du helfen, den du lieben und erfreuen kannst“, danke Elke!

Ich habe an anderer Stelle schon erwähnt, dass wir für Mai eine Fähre nach Griechenland gebucht haben.
Natürlich machen wir uns Gedanken.
Auf keinen Fall wollen wir mit dem Wohnmobil auf den Routen fahren, auf denen Flüchtlinge unterwegs sind.

Zitat von Vadda

Es erscheint uns nicht angemessen, als "wohlhabende" Touristen momentan dort zu einer Sightseeing-Tour aufzulaufen.

Genau so denken wir ( Obwohl wir nicht wissen ,was bis Mai ist)
Für eine Lösung des Flüchlingsproblems sind wir machtlos.

Aber die Griechen sind zur Zeit in einer schwierigen Lage.
Sollen wir jenen Griechen , die vom Tourismus leben, nicht durch unsere Anwesenheit zeigen, dass wir sie nicht isolieren und allein lassen wollen?

Wir werden fahren - jetzt erst recht ! ( Wenn sich nichts Entscheidendes ändert)
Und ich werde darüber berichten - über Gastfreundschaft, schöne Landschaften, hoffentlich über viele positve Erlebnisse.

Liebe Grüße,
Elke