Miercurea Sibiului (Reußmarkt) befindet sich im Kreis Sibiu, an der Kontaktfläche zwischen der
siebenbürgischen Hochebene und den Cindrelgebirge in den Südkarpaten.
34 km westlich von der Kreishauptstadt Hermannstadt, an den Europastraßen E68 und E81.
Miercurea Sibiului wurde um 1200 von siebenbürgisch-sächsischen Siedlern gegründet. In weiterer Folge
erlangte es als Sitz einer der „Sieben Stühle“ eine hohe administrative Bedeutung.
Wirtschaftlich dominierten von jeher Landwirtschaft und Viehzucht.
Der Hauptplatz von Miercurea Sibiului ist riesengroß.
Das Denkmal von Corneliu Medrea Virgil, geb. 8 März 1888 in Miercurea Sibiu – gest.
25 Juli 1964 in Bukarest. Corneliu Medrea Virgilwar ein rumänischer Bildhauer und korrespondierendes Mitglie der Rumänischen Akademie.
Hier sieht man deutlich, dass die Hauptverkehrsstraßen in Rumänien meist in einem guten Zustand sind.
Miercurea Sibiului besitzt drei Kirchen.
Wobei unser Interesse der evangelischen Wehrkirche galt.
Natürlich wurde jede Kleinigkeit genau festgehalten. (lache)
Nach unserem Läuten am Eingang der Außenwehrmauer, öffnete uns ein junger Mann,
der die deutsche Sprache perfekt beherrschte.
Die aus dem 13. Jahrhundert stammende evangelische Wehrkirche wurde als romanische Basilika
erbaut. Das ursprüngliche Mittelschiff besaß einen kleinen Turm und eine Empore, die an die
Szekler erinnert, die vormals diese Gegend bewohnten. Ende des 15. Jahrhunderts wurden die
Seitenschiffe überhöht, wobei der romanische Turm beinahe vollständig in deren Dach
einbezogen wurde.
Besonders tiefgreifende Veränderungen erfuhr die Kirche 1783 als das Hauptschiff und
die Seitenschiffe barock überwölbt wurden.
Die barocke Architektur (Gewölbe, Säulen) als auch die Innenausstattung (Altar, Kanzel,
Taufbecken, Gestühl) tragen die Merkmale des siebenbürgischen Barock.
Besonders sticht der monumentale von Simon Wolf und Johann Weiß geschaffene
Altar hervor.
Diese Tafel rechts des Altars bezieht sich auf die tiefgreifenden Veränderungen der Kirche 1783
als das Hauptschiff und die Seitenschiffe barock überwölbt wurden.
Hier ein Blick auf die herrliche Orgel. Aber davon später.
Überall konnte man Fahnen in deutscher Sprache sehen.
Dies konnte ich leider nicht zuordnen.
Der Aufgang zur Orgel war etwas abenteuerlich, aber dafür wurden wir vom
Anblick einer herrlichen Orgel belohnt.
Eine Orgelbaufirma Gebrüder Rieger aus Jägerndorf in Schlesien gab es jedenfalls.
Der junge Mann erzählte uns noch das die Orgel voll in Ordnung wäre uns spielte
uns als Beweis ein paar herrliche Kirchenlieder.
Noch ein letzter Blick von der Orgel auf den Altar.
Natürlich mussten wie auch das innere der Kirchenburg besichtigen.
Ein Gedreidespeicher neben dem anderen.
Da kamen wir aus dem Staunen nicht heraus. Da gab es zwei Ebenen mit Räumen in den
Außenmauern wo die Bauern Ihre Sachen im Kriegsfalle verstauen konnten.
Wie wir uns selbst überzeugen konnten und mehrere Räume besuchten.
Auch die Kornspeicher waren noch in Ordnung und wären jederzeit zu verwenden.
So verbrachten wir mehrere Stunden mit diesem jungen Mann der auch viel von der
heutigen Zeit zu erzählen wusste.
Der Abschied war richtiggehend herzlich und sollten wir wieder einmal in die Nähe des Ortes
kommen werden wir die Kirche wieder besuchen.