Solch ein Bild möchte ich nicht schießen

  • Wie muss einem zumute sein, wenn man als Fotograf solche Bilder schießen "muss".


    UNICEF-Foto des Jahres 2015


    Platz 1: Schiere Verzweiflung - ein Bild des mazedonischen Fotografen Georgi Licovski, aufgenommen an der griechisch-mazedonischen Grenze


    Platz 2: Wo die Kinder schlafen - eine Bildreportage des Horrors von Magnus Wennmann, Schweden


    Platz 3: Gaza: Was Badruddin aushalten muss - ein Bild von Heidi Levine/USA, das sehr betroffen macht


    Ich glaube, dass die von der UNICEF, des Kinderhilfswerkes der Vereinten Nationen ausgezeichneten Bilder die wirklichen Probleme des Jahres 2015 exakt wiederspiegeln.


    Lieben Gruß,
    Klaus

  • Nein Klaus, so ein Bild möchte ich auch nie schießen-
    ich könnte es auch nicht!


    Und doch ist es wichtig, dass solche Bilder festgehalten werden.


    Ich erinnere an das Bild von 1972 mit dem Mädchen, das im Vietnamkrieg vor der Napalmkatastrophe flüchtete.
    https://www.welt.de/geschichte…-vom-Napalm-Maedchen.html


    Es ging um die Welt und beeinflusste nicht unwesentlich die Einstellung zu diesem Krieg.
    1972 war das alles fern von uns in D - und doch machte das Bild damals betroffen.


    Heute sind wir viel dichter dran.


    Hoffen wir, dass Bilder, wie Du sie in den Links #1 zeigst, auch die Einstellung vieler Zeitgenossen zu den Problemen unserer Zeit beeinflussen.
    Jene, denen es nicht gelingt , hinter den Berichten über Fluchtwege , über die Zahlen , die uns derzeit erschrecken - die einzelnen Menschen und deren Schicksal zu sehen.


    Lieben Gruß,
    Elke

  • Zitat von Elke

    Hoffen wir, dass Bilder, wie Du sie in den Links #1 zeigst, auch die Einstellung vieler Zeitgenossen zu den Problemen unserer Zeit beeinflussen.
    Jene, denen es nicht gelingt , hinter den Berichten über Fluchtwege , über die Zahlen , die uns derzeit erschrecken - die einzelnen Menschen und deren Schicksal zu sehen.


    Danke Elke, danke! Oft werden nur Menschenmassen gesehen und nicht der einzelne Mensch mit seinem persönlichen Schicksal. Die reale Erkenntinis über Asylsuchende erreicht man m. E. nur, wenn man mit denselben spricht - mache, net schwätze.


    Zitat von Dieter

    Es ist schon eine traurige Zeit in der wir momentan leben.


    Ich muss dir da vehement widersprechen, Dieter. Wir leben hier in Frieden, nicht in einer traurigen Zeit. Eine traurige Zeit hatten "wir" z. B. im letzten Weltkrieg, den - wir Gott sei Dank - nicht "live"erleben mussten. "Krieg" ist für uns doch lediglich ein abstraktes Wort - wir haben ihn nie erlebt!


    Ich denke gerne an meine Jugend zurück:


    httpss://www.youtube.com/watch?v=RkZC7sqImaM


    Waren wir damals nicht aktiver?


    Ex Hippie Klaus

  • Es sind alle drei Bilder erschütternd und treiben einem die Tränen in die Augen.

    Viele Grüße
    Helga


    Das Heilmittel für alles ist Salzwasser: Schweiß, Tränen oder das Meer.
    Karen Blixen

  • hallo,


    wenn man der Statistik glauben darf, leben wir heute weltweit wesentlich sicherer als noch vor zig Jahren. Es sterben tatsächlich weniger Menschen bei bewaffneten Konflikten als in den 60er oder 50er Jahren. Nur war damals die Welt medial nicht so vernetzt wie heute, wo jede Auseinandersetzung zwischen Völkern Minuten später in den Medien gemeldet und natürlich auch entsprechend aufbereitet wird. Damals gab es dauerhafte Konflikte, die jahrzehntelang dauerten und täglich Opfer forderten. Aus der Erinnerung kennen wir gerade noch den Vietnamkrieg oder den Koreakrieg oder die Kriege im Nahen Osten.


    Während dieser zeit tobten aber in vielen Staaten Mittel- und Südamerikas Bürgerkriege wie auch in einigen afrikanischen Staaten, die viele Opfer forderten. Hunderttausende wenn nicht gar Millionen Menschen wurden vertrieben. Manche Konflikte dauern bis heute an. Denken wir nur an Somalia, Äthiopien/Eritrea oder den Kongo.


    Wir machen uns scheinbar erst jetzt Gedanken, wo wir durch den vermehrten Zustrom von Flüchtlingen selbst betroffen sind. Was die sogenannte europäische Solidarität in dieser Frage betrifft, ist die in weite Ferne gerückt. Ein einiges friedliches Europa ist eine Wunschvorstellung, die sich leider auch im 21. Jahrhundert nicht verwirklichen lässt.


    Elke hat das berühmte Bild des verbrannten Mädchens aus Vietnam angesprochen. Manche Bilder haben tatsächlich eine große Wirkung auf die Einstellung der Menschen zu bestimmten Themen. Solche Bilder können auch wachrütteln. Deshalb ist es gut, daß vor internationalen Gremien Pressefotos des Jahres gekürt werden.


    grüsse


    jürgen

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