Bei meinem Spaziergang um das ungarische Parlament bin ich über Schuhe gestolpert.
Cipők a Dunaparton
"Schuhe am Donauufer" lautet der Titel dieses Denkmals, das an die dunkelste Zeit in Ungarn erinnert.
Lange Zeit wähnten sich die ungarischen Juden in Budapest während des zweiten Weltkrieges relativ sicher.
Der Druck Hitlers in der Judenfrage wurde aber immer größer und als er im März 1944 die Besetzung Ungarns befahl, eine neue Regierung einsetzte und das Tragen des Judensternes anordnete, wurden Ghettos, Zwangsarbeit und Deportation zur Realität.
Als 1944/45 die Pfeilkreuzler (ungarische Nazis) Exempel statuieren wollten trieben sie Juden an das Donauufer und schossen auf sie.
Die Opfer fielen in die Donau und trieben davon. Nur ein paar Schuhe blieben zurück.
Auf einer Länge von 40 Metern wurden sechzig Paar Schuhe aus Metall von Gyula Pauer und Can Togay zum Gedenken an die Erschießungen am Boden angebracht.
Gedenktafeln in hebräischer, ungarischer und englischer Sprache sind in das Pflaster eingelassen.
Von den 825.000 Personen, die in Ungarn innerhalb der Grenzen von 1941 bis 1945 lebten und als Juden angesehen wurden, kamen im Holocaust etwa 565.000 ums Leben.
Der Bildhauer Gyula Pauer - selbst Jude - schreibt zu diesem Denkmal auf seiner HP:
Azt hiszem, Istennek tetszo módon.
Frei übersetzt: Ich denke, dass es Gott gefällt.
Liebe Grüße von waldi