Am Vatertag nehmen viele Väter an „Veranstaltungen“ teil, die einen bestimmten Zweck erfüllen sollen. Weg von Frau und Kind wird mit etwas oder etwas mehr Alkohol oft dem zeitweisen Vergessen der Alltagssorgen nachgeholfen. Ich habe mich an diesem Tag als „Spieser“ zu erkennen gegeben. Nein, das ist kein Rechtschreibfehler. Ich bin auf den Spieser, einen Berg von 1651 Metern Höhe bei Oberjoch im Oberallgäu gewandert. Dabei hat es an diesem Tag ursprünglich nicht nach idealem Wanderwetter ausgesehen. Schon bei der Anfahrt hat es bei Buchloe wie aus Eimern geregnet. Erst in Marktoberdorf war es bewölkt und trocken. In Nesselwang wussten wir bereits, daß der Tag uns gehört. Die Sonne kam raus und war mit einigen Wolken auf der gesamten Wanderung unser Begleiter. Doch was rede ich. Schaut euch die Bilder an und freut euch mit mir an diesem herrlichen Bergwandertag.
Schon seit Jahren gefällt mir diese ehemalige Tankstelle an der Queralpenstraße in Oberjoch. Wenige Meter weiter haben wir das Auto abgestellt und schon ging es los.
Wir kommen an einem Ferienheim mit einer „Wanderschuh Waschstraße“ vorbei. Mal sehen, ob wir diese heute am Rückweg in Anspruch nehmen müssen.
Wer auf dieser Tour kleine Kinder dabei hat, wird kaum ohne Verzögerungen an diesem Spielplatz mit Streichelzoo vorbeikommen.
Wenn ich mir nur die Namen all dieser Blumen merken könnte.
Bereits nach einer viertel Stunde sind wir am Ifenblick angelangt. Der Berg ist nur ganz schwach im Hintergrund zu erkennen. Die Ortschaft zu unseren Füssen ist Bad Hindelang.
Der Pfad mündet in eine geteerte steile Straße, die zur Hirschalpe führt die wir nach einer Stunde erreichen. Wir rasten hier jedoch noch nicht, weil wir auf den Gipfel wollen. Nun geht es auf einem Pfad eine halbe Stunde weiter bis zum Gipfel.
Alpenschlüsselblumen
Vom Gipfel aus haben wir einen schönen Rundblick. Nur schwer zu erkennen ist der Sendemast auf dem Grünten nordwestlich von uns.
Östlich von uns erkennen wir rechts den breiten Rücken des Iseler, in der Mitte den Einstein und dazwischen das Tannheimer Tal mit dem Haldensee.
Der markante Berg im Süden ist der Hochvogel (2592 Meter). Dieser Berg ist natürlich schon ein anderes Kaliber sowohl was Kondition als auch Technik anbelangt.
Eine Brotzeit mit Gipfelhalbe und Gipfelschnaps verleiten uns dazu, ein ausgiebiges Sonnenbad zu nehmen. Erst danach gehen wir auf einem Grat weiter nach Osten.
Wir erkennen Unterjoch und den Sorgschrofen. Die Spitze dieses Berges stellt die einzige Verbindung zur österreichischen Enklave Jungholz dar.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jungholz
Vor dieser Wand geht es bergab zur Hischalpe. Dort wartet ja nun meine Vatertagshalbe Bier.
Von da aus gehen wir dem selben Weg zurück wie wir hinaufgestiegen sind. Dabei ist mir noch diese Ruhebank aufgefallen. Ich glaube, die Inschrift auf der Tafel muß ich nicht übersetzen.
Mit ein paar Stunden im warmen Wasser der Alpspitzbadecenters Nesselwang ging dieser etwas andere Vatertag für uns zu Ende.
Jürgen