Bevor der Frühling in unsere Gefilde einzieht, haben wir im Norden noch einmal den Winter erleben wollen und uns dafür Dänemark ausgesucht.
Insel Rømø
Unsere erste Anlaufstation war die Insel Rømø. Über einen gut 9 km langen Straßendamm durch das Wattenmeer ist die 130 km² große Insel zu erreichen.
Nachdem wir uns im Kommandørgårdens Camping einquartiert hatten, starteten wir mit den Fahrrädern zum Strand bei Lakolk.
Wie sich zeigte, hätten wir durchaus bereits mit dem Wohnmobil diesen Ausflug beginnen können. Der Strand erwies sich auch als Fahrzeugtauglich.
Um bei Ebbe ins Wasser zu gelangen, muss man von den Dünen aus einen Kilometer (!) durch den Sand hinter sich bringen.
Dieser hat es richtig gemacht.
Am nächsten Tag verwöhnte uns die Sonne, allerdings war es mit nur 7°C doch recht frisch. Doch die sogenannte „atlantische Dünenheide” ließ uns das Frieren vergessen.
Die Rømø Kirke aus dem Jahr 1200 …
… beherbergt zahlreiche Votivschiffe.
Die reich verzierten Bänke sind oft mit Namen versehen. Man konnte den Platz gegen eine jährliche Abgabe „mieten“.
Rømø ist mit nur 700 Einwohnern recht dünn besiedelt, …
… so konnten wir uns auf der Fahrt über die Ostdeiche nach Juvre Enge die weite, menschenleere Landschaft bestaunen.
Währen Irmgard auf das große Marschgebiet schaut, um Vögel zu beobachten, …
… habe ich die Zeit mit Blicken durch den Sucher der Kamera verbracht.
Ganz in der Ferne hatte Irmgard die Stare entdeckt, ich konnte sie nur durch das Tele ausmachen.
Das Naturphänomen der „schwarzen Sonne“ blieb uns leider verborgen. Im Frühjahr und im Herbst kann man hier oft das „Luftballett“ beobachten, wenn tausende Stare bei ihrer Suche nach einem Nachtquartier die Sonne verdunkeln. Aber wir können uns zum Trost an solchen Filmchen erfreuen.
httpss://www.youtube.com/watch?v=eakKfY5aHmY
Militärisches Übungsgebiet „Juvre Sand“ im Norden der Insel
Die Weiterfahrt wurde schwierig, wollten wir doch nun den höchsten Punkt der Insel erklimmen, den Høstbjerg. Am Fuße angekommen, konnten wir noch einige Höhenmeter „erradeln“, bevor der tiefe Sand uns den Fußmarsch aufzwang. Die herrliche Aussicht entschädigte uns für diese Mühen (von Höhenkrankheit wurden wir auf dem 19 Meter hohen Berg verschont).
„Nach einer sanften Umarmung des Windes und der frischen Luft auf der Spitze des Høstbjergs“ (so steht es in einer Beschreibung - brrrr…) setzten wir unsere Tour auf dem Ringvejen fort.
Zwischen den Dünen versteckt sind die Ferienhäuser aus den 70er Jahren auf dem Ringvejen. Hier inmitten der Natur könnte ich mir durchaus einen Urlaub vorstellen.
Der schon am Vortag besuchte Strand Lakolk, im Sommer früher „die breiteste Autobahn Dänemarks mit Parkerlaubnis“ sah im Sonnenschein noch eindrucksvoller aus.
Windgeschützt vor den Dünen war eine Pause angesagt, …
… bevor wir durch Wald und Heide der Kirkeby und der Vråby Plantage …
… den Sønderstrand im Südwesten der Insel erreichten. Wem der 1 km breite Lakolk-Strand nicht gereicht hat, hier sind es von den Dünen über den Strand zum Wasser 4 (!) Kilometer. Bei einer solchen Größe des Strandes macht es natürlich Sinn, je ein Kitebuggy- und ein Strandsegler-Gebiet auszuweisen. Im Sommer stehen auf dem Strand Auto an Auto. Aber Vorsicht: Bei Flut und starkem Westwind wird der komplette Strand überflutet.
Mit einem Blick aus dem Wohnmobilfenster …
… verabschieden wir uns von der Insel Rømø. Der nächste Tag sollte uns weiter Richtung Norden führen.
Herzliche Grüße,
Irmgard und Klaus