Da wir derzeit einen tollen Winter mit viel Schnee und Sonne haben, mußte ich vor kurzem einfach raus und mich dieses Mal mit Hilfe von Schneeschuhen bewegen. Mit Bernd bin ich rund um Bad Bayersoien gelaufen. Der Moorkurort befindet sich im Landkreis Garmisch-Partenkirchen in der Nähe von Oberammergau im sogenannten Pfaffenwinkel.
Schneeschuhe umgeschnallt und los ging es ab der Kapelle, die zum Gedenken der Kriegsopfer oberhalb des Dorfes erbaut wurde.
Wir stapften durch teilweise unberührten Schnee ins Hochmoor.
In solchen Hütten trocknete man vor vielen Jahrzehnten die abgestochenen Moorbriketts, im Allgäu Wasen genannt, um sie im Winter zum Heizen zu verwenden. Viele Jahre nach dem letzten Weltkrieg war das Verheizen von getrocknetem Moor aus der Not heraus hier noch weit verbreitet. Heute wird das Moor nur noch zu Heilzwecken entnommen und nach Gebrauch für Moorpackungen und Moorbäder dem Hochmoor auch wieder zugeführt.
Die Ortschaft Schönberg.
Es erleichtert das Vorwärtskommen enorm, wenn man so einen Führer wie Bernd hat, der die Spur vor einem legt.
Der Bayersoier See ist zugefroren und mit Schnee bedeckt. Trotzdem sollte man ihn derzeit nicht betreten, da die Eisdecke zu dünn ist.
Wie der Zufall so spielt, kommen wir an der Fischerhütte vorbei, die auch noch dazu geöffnet hat. So ist es durchaus legitim, nach gut zwei Stunden Wanderung sich am warmen Ofen zu erholen und ein kaltes Bier zu probieren. Schließlich muß der Flüssigkeitsverlust ja schnellstmöglich wieder ausgeglichen werden.
Wie unschwer zu erkennen ist, wird hier kein Bier einer Großbrauerei ausgeschenkt, sondern das gleich nebenan im Kloster Ettal gebraute.
Vielleicht probiert ihr das Wandern mit Schneeschuhen auch mal aus. Es ist ganz leicht und auch nicht sonderlich anstrengend. Dazu hat man ein tolles Gefühl, wenn man die unberührte Winterlandschaft durchschreitet.
Jürgen