Die Crete Senesi ist ein Teil der Toskana zwischen den Provinzen Arezzo und Siena und umfasst die Gebiete der Kommunen Asciano, Buonconvento, Monteroni d’Arbia, Rapolano Terme und San Giovanni d’Asso.
Sie erstreckt sich südlich von Siena bis hin zu den Hängen des Monte Amiata.
Dies ist die Toskana, wie man sie von Kalendern und Reiseführern kennt: sanfte Hügelketten, alte Dörfer und Bauernhöfe, Zypressenalleen und ockerfarbene Felder.
In der Vergangenheit war dieses Gebiet vom Meer bedeckt und als sich das Wasser zurückzog, entstanden aus dem Bodensatz aus Schlamm und Sand die heutigen lieblichen Hügel.
Schon die Etrusker und die Römer hatten damit begonnen, das Land südöstlich von Siena abzuholzen und nach und nach in kahle Lehmhügel zu verwandeln.
Bereits Bilder aus dem 14. Jahrhundert zeigen eine waldlose, bis ins letzte kultivierte Landschaft.
Die Landschaft der Crete Senesi wird vor allem durch Erosion geprägt.
Wir haben diese Landschaft an wunderschönen Herbsttagen schon mehrmals besucht.
Die Bilder stammen von verschiedenen Jahren, sind aber immer Ende Oktober aufgenommen worden.
Unsere Rundfahrt in diesem Jahr:
Buonconvento, im Tal der Orcia, ist ein kleines, lebhaftes Städtchen, umgeben von hohen Mauern und mit einer hübschen Altstadt.
Es war unser erster Halt an diesem Tag : Wochenmarkt vor der Stadtmauer.
Die Zeit der Mandarinen/Clementinen aus Kalabrien hatte begonnen, aber auch die Steinpilzzeit war noch nicht zu Ende.
Eingedeckt mit Köstlichkeiten verließen wir die Stadt wieder.
Die Straße führt hinauf auf die Hügel der Crete.
Nicht immer sind es Zypressenallen, die zu den Gutshöfen führen.
Kurz vor der Abtei Monte Oliveto - ein Landstrich mit Lehmhügeln, in denen die Erosion mächtige Furchen geschaffen hat.
Die Klosteranlage von Monte Oliveto Maggiore
Die Benediktinerabtei wurde Anfang des 14. Jahrhunderts vom Rechtsgelehrten Bernardo Tolomei gegründet . Im Lauf der Jahre entwickelte sie sich zu einem der grössten und wichtigsten Klöster Italiens.
Nach wie vor ist die Abtei Sitz des Generalabtes der Olivetaner und des Istituto di restauro del libro, einer berühmten Werkstatt für die Restauration von Pergamenten und alten Büchern.
Im Kreuzgang und in der Kirche erzählen die Fresken von Luca Signorelli und Sodoma das Leben des Heiligen Benedikt.
Eine sehr erbauliche Darstellung des Heiligen.
Aber auch sehr lebensnahe Darstellungen der damaligen Freizeitvergnügungen.
Im Herbst herrschen in der Crete die Grau-, Ocker- und Brauntöne vor .
Im Spätherbst , vor allem nach ausgiebigen Regenfällen, ergänzt frisches Grün der neuen Saat wunderbar das Braun der abgeernteten, meist schon umgepflügten Felder.
Ein Augenschmaus vor allem für Maler und für Fotografen.
Asciano liegt mitten in der Crete.
Das Städtchen war vor allem für die Republik Siena von großer Bedeutung, war wohlhabend und ist heute mit seinem ansprechenden mittelalterlichen Ortskern einen Besuch wert.
Die Basilika von Sant ‘Agata
Die kurvenreiche Straße in Richtung Siena führt lange ständig bergauf, bergab mit wunderbaren Ausblicken in die Crete.
Bemerkung zum nächsten Bild : In Italien gilt nach wie vor Rechtsverkehr, auch wenn es anders aussieht.
Im Hintergrund ist Siena mit seinen vielen Türmen zu erkennen
Wir benützten die Umgehungsstraße um Siena herum, um wieder zu unserem Feriendomicil in der Nähe von Rosia im Mersetal zu gelangen.
Die Steinpilze aus Buonconvento warteten auf die Zubereitung!
Zum Abschluss des schönen Tages gab es selbst zubereitete Steinpilze in Sahnesoße mit Pasta.
Die Crete ist eine raue, eine eher karge Landschaft.
Wer vor allem die lieblichen Weinhügel des Chianti oder die Eichenwälder der westlichen Toskana, die Buchenwälder des Mugello nördlich von Florenz oder nur die berühmten Städte kennt, findet hier eine Landschaft, die so anders ist und die sich einprägt, wie kaum eine andere.
Sie dürfte zu jeder Jahreszeit reizvoll sein :
im Herbst (s.o.)
aber auch im Frühjahr und Frühsommer, wenn der Wind über die riesigen Getreidefelder streicht und es aussieht wie grüne Wellen,
oder zur Zeit der Sonnenblumenblüte,
oder vor der Ernte im Sommer , wenn die Getreidefelder vor allem im Abendlicht golden erscheinen,
aber vielleicht auch im Winter, wenn eine dünne Schneeschicht sich über die Hügel gelegt hat.
Elke