Das Westliche Ende Europas liegt an der Algarve in Portugal. Es handelt sich um das Cabo de Sao Vicente, das Kap des Heiligen Vinzenz. Der Legende nach soll der Leichnam des christlichen Märtyrers im Jahr 304 in einem führerlosen Boot hier angetrieben worden sein.
Schon die alten Römer vermuteten hier nicht nur das Ende der Welt sondern hier soll auch laut Plinius d. Ä. ein alter Sitz der Götter sein.
Die Portugiesen errichteten hier im 16. Jahrhundert sowohl eine Festung als auch ein Kloster. Der legendäre Pirat Sir Francis Drake hat im Jahr 1587 bei einem Angriff alles zerstört. Die heutige Anlage der Festung und des Leuchtturms stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.
In diesem Bericht habe ich euch ja bereits die nur fünf Kilometer entfernte Festung Fortaleza de Sagres vorgestellt.
https://www.schoener-reisen.at/forum/showthre…-an-der-Algarve
Wenn wir von dort aus der Küste folgen, kommen wir zuerst an der Fortaleza de Beliche vorbei. Auf der gesamten Strecke dort hin gibt es kaum Vegetation. Auch diese Festung fiel dem englischen Piraten zum Opfer, wurde jedoch schon 1632 wieder aufgebaut. Da die Festung mit Kapelle ungesichert am Felshang steht, ist sie seit einiger Zeit gesperrt. Irgendwann droht der Absturz, wenn nicht umfangreiche Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden. Danach schaut es aber derzeit nicht aus.
Die Kapelle der Heiligen Katharina konnte ich nur durch das Eisentor fotografieren.
Nach wenigen Fahrminuten haben wir das Cabo de Sao Vicente erreicht.
Ein paar Verkaufsstände gibt es hier, unter anderem werden hier auch warme Wollpullis verkauft. Da auch hier meist ein kräftiger Wind bläst, finden sich doch immer wieder Abnehmer dafür.
Der bekannteste Verkaufsstand dürfte jedoch dieser sein. Ein Bild davon darf in keinem Reiseführer fehlen. Wir haben die Bratwurst übriges nicht probiert.
Hier am Kap sind die Felsen bis zu 70 Meter hoch.
Anhand dieser gewaltigen Felsen muß der Leuchtturm auch nicht sonderlich hoch sein. Trotzdem zählt die Lichtanlage mit 2,66 Metern Durchmesser zu der größten Europas. Den Lichtkegel kann man bei guter Witterung noch in 33 Seemeilen Entfernung erkennen.
Im übrigen wird an der Costa Vicentina, zu der auch dieses Kap gehört, der Wind durch eine ständig steigende Anzahl von Windkraftanlagen zur Stomerzeugung genutzt.
Jürgen