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Cicau > alte Holzkirche.

  • Josef
  • 16. Oktober 2014 um 19:58
  • Josef
    Ruhe in Frieden
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    • 16. Oktober 2014 um 19:58
    • #1

    Bei den Fahrten durch Rumänien wird man immer wieder von unvorhergesehen
    Sehenswürdigkeiten und Erlebnissen überrascht. Darum haben wir uns abgewöhnt
    irgendwelche Vorplanungen zu machen, wenn wir nicht direkt am Anfang vorhaben einen
    gewissen Ort zu erreichen. Immer wieder wird man von unvorhergesehenen Schönheiten
    überrascht.
    Von solch einer Begebenheit wie wir sie immer wieder erlebten möchte ich Berichten.
    Wir fuhren im Kreis Alba (historische Region Siebenbürgen) nach dem wir das herrliche
    Nonnenkloster Dumbrava besucht hatten auf der Europastraße 81 Richtung Süden.
    Auf einmal sahen wir eine unscheinbare Hinweistafel die auf eine alte Kirche hinwies.
    Diese Kirche aus dem 15. Jahrhundert erweckte unser Interesse.

    Hier befindet sich der Ort Cicău.

    Also weg von der Straße und einer schmalen Erdstraße entlang. Zuerst kamen wir noch in das kleine Dorf
    Mirăslău. Von dort gab es nur mehr hügeliges Gebiet ohne an einem Haus vorbeizukommen.
    Eine kleine Abwechslung gab es als uns ein Hirte mit seinen Hunden zuwinkte. Ich blieb stehen
    und wollte zum Hirten gehen, aber die Menge Hunde die mich neugierig beobachteten liesen
    mich doch etwas vorsichtig sein.

    Erst später sahen wir welch große Herde von Schafen die zu betreuen hatten.
    Die Schafe waren über eine weite Fläche verstreut und es waren sicher etliche hundert Schafe.

    So fuhren wir die Sandstraße weiter entlang und auf einmal sahen wir auf einem Hügel einen
    Kirchturm.

    Auch eine Ortstafel ohne Häuser war vorhanden.

    Jetzt einen Weg für die Zufahrt zur Kirche suchen. Aber das war ergebnislos.
    So blieben wir bei einer Viehtränke stehen und sahen eine kleine Brücke und einen Steig der Richtung.
    Kirche führte.

    Erna testete noch einmal die Brücke ob sie es wagen sollte sie zu überqueren. (lache)

    Der Aufstieg über den schmalen Steig war eine schöne Abwechslung und auf einmal sahen wir
    schon einen Zaun wie wir noch keinen gesehen hatten. Als wir zum Tor kamen sahen wir eine
    herrliche alte Kirche.

    Die Holzkirche „Sf. Arhangheli „, im 15. Jahrhundert errichtet und im 18. Jahrhundert umgebaut
    gehört zum kleinen Dorf Cicău (ungarisch. Csákó).

    Zu unserer Überraschung war die Kirche offen und es wurden gerade Vorbereitungen
    getroffen eine Messe zu feiern.

    Als wir die Kirche betraten war ich sprachlos.
    Die gesamte Kirche war schwarz von dem Kerzenlicht welches über Jahrhunderte als
    Beleuchtung diente. In der Kirche waren außer dem Priester noch ca. 10 Personen anwesend.
    Ich fragte noch schnell ob ich ein paar Fotos machen dürfte.

    Anschließend begann schon die heilige Messe. Wir waren so beeindruckt von dieser kleinen Kirche und den Menschen, das
    wir der gesamten Messe beiwohnten. Tief gerührt verließen wir anschließend die Kirche.

    Was uns dann am Rückweg zum Auto beschäftigte war die Frage da wir nur insgesamt 2 Häuser
    gesehen hatten, wie waren diese Menschen und der Priester zur Kirche gekommen, da wir auch kein
    Fahrzeug sahen. Auch keine Ochsen oder Pferdefuhrwerke. Wahrscheinlich war der Priester
    zu Fuß vom Dorf Mirăslău gekommen, welches ca. 5 Kilometer entfernt ist.

    Der Friedhof befand sich weiter von der Kirche entfernt.

    Überall waren die Hänge abgesessen wie wir leider feststellen mussten.

    Liebe Grüße

    Josef

  • vize2
    Gast
    • 16. Oktober 2014 um 20:02
    • #2

    Hallo Josef

    Was für ein wunderschöner Bericht, herzlichen Dank dafür!
    In der von dir gezeigten Kirche könnte wohl sogar ich als Agnostiker eine gewisse Andacht verspüren...

    Viele Grüsse
    Viktor

  • Gast001
    Gast
    • 16. Oktober 2014 um 20:58
    • #3

    Es ist immer das Gleiche:
    Ich lasse mich von Deinen Berichten und von den Bildern in eine Welt und Zeit versetzen, die mich faszinert, weil sie zwar nicht exotisch ist, wie manches aus fernen Ländern, aber dennoch fremd.

    Es gelingt Dir auch mit diesem Bericht durch Deine Texte und durch die Auswahl Deiner Bilder eine respektvolle Nähe zu den Menschen dort zu zu schaffen, so dass man meint, dabei zu sein.

    Du hast ein wunderbares Talent, Josef, zusammen mit Erna Plätze aufzuspüren, die kaum sonst jemand für sehenswert hält.

    Wer sucht schon eine Kirche in einem Ort, in dem keine Häuser stehen?
    Und wer erhält schon die Erlaubnis , in der Kirche Gläubige zu fotografieren?

    Viktor hat das so formuliert......

    Zitat

    In der von dir gezeigten Kirche könnte wohl sogar ich als Agnostiker eine gewisse Andacht verspüren...


    ich möchte hinzufügen:
    man kann sich dem Eindruck einer tiefen Frömmigkeit dieser Menschen nicht entziehen.

    Ich wünsche Euch , dass Ihr noch ganz oft so reisen könnt!

    Liebe Grüße,
    Elke

  • wallbergler
    Gast
    • 17. Oktober 2014 um 09:34
    • #4

    Lieber Josef,

    du setzt immer noch einen drauf. Diesmal führst du uns, so scheint es, wieder in ein anderes Zeitalter zurück. So muss es früher bei uns ausgesehen haben.

    Straßen, so sie denn vorhanden sind, allenfalls als Schotterwege. Nicht auszudenken, die anderen Pfade und angedeuteten Wege bei Regen.
    Erodierende Hänge, Häuser , die dem ersten Anschein nach, mehr oder minder vom Mörtel getragen werden, aber mit einem für Tiefgläubige festem Halt, nämlich einer Kirche, in der Wandmalereien frei gelegt wurden und trotzdem noch mit verbliebenen kleinen Schätzen ausgestattet ist.

    Es drängt sich auf,es ist das letzte Häuflein der Aufrechten, die aus dem starken Glauben ihren Halt beziehen.

    Es ist wieder das Friedvolle , das aus allen Bildern heraus strömt.

    Synonym dafür scheint mir schon auch der beschauliche Schäfer mit seinem herzigen, wuscheligen Partnern zu sein.

    Wieder ein Genuss, dein aussagekräftiger Bildbericht, der einen automatisch zum Nachdenken zwingt, wohin in einer industrialisierten und von Geldgier geprägten
    Zeit der Weg führen kann.

    ganz lieben Gruß
    Helmut

  • vadda
    Gast
    • 17. Oktober 2014 um 09:55
    • #5

    Einfach nur DANKE, Josef!

    Irmgard und Klaus

  • Josef
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    • 17. Oktober 2014 um 19:14
    • #6
    Zitat von Dieter


    Deine Berichte verfolge ich mit wachsendem Interesse , sie sind einfach erstklassig.

    Eine Frage hätte ich aber an dich : Wieso und warum hast du dir für deine Urlaubsreisen genau dieses Land ausgesucht , hat das einen bestimmten Grund ??

    Nein wir haben zu Rumänien überhaupt keine Beziehung.

    Sowohl Erna als auch ich stammen von der Steiermark ab.
    Nachverfolgbar laut Taufregister mehrere 100 Jahre.

    Muss dazu aber weiter ausholen:

    Wir fuhren schon die 80iger Jahre jede Woche nach Ungarn.
    So trafen wir in einem Kaffeehaus immer Österreicher die in Ungarn wohnten
    und auch deutschsprachige Ungarn.
    Da bildeten sich Freundschaften und jeder wartete schon auf das nächste Treffen.
    Da war auch ein Ungar dessen Verwandtschaft in Rumänien lebte. Siebenbürgen
    gehörte ja in der österreichisch ungarischen Monarchie zu Ungarn.
    Dieser schwärmte uns immer von der Schönheit Rumäniens vor.

    So beschlossen wir im Jahre 2000 erstmals nach Rumänien zu fahren.
    Obwohl wir von den anderen ungarischen Bekannten gewarnt wurden, uns würde alles
    gestohlen und weis was noch alles.
    Die Zollbeamten seien korrupt und man würde ohne Bestechung genauesten kontrolliert.

    Also wurden mehrere Stangen Zigaretten und teurer Whisky gekauft und was weis ich noch alles
    um die Zollbeamten zu bestechen. Abhalten liesen wir uns nicht obwohl uns auch die Pöllauer Bekannten
    und Campingfreunde davor aufs eindringlichste warnten. Die haben heute noch Angst und wagen nicht nach
    Rumänien zu fahren.
    Natürlich hatten wir auch so Umhängetaschen wo wir unterm Hemd das Geld versteckten.

    Ganz im Osten Ungarns nördlich Debrecen östlich Nyíregyháza beim Grenzübergang Nagygéc-Petea
    nahe der Ukraine fuhren wir nach Rumänien.
    Es waren nur ein paar Autos vor uns und so standen wir bald vor dem Zollschranken.

    2 Zöllner sehr korrekt bekleidet und sehr freundlich fragten nach den Pässen. Diese schoben sie
    in ein Gerät so wie ich es im Westen bis zu dieser Zeit noch nie gesehen hatte und sagten „kontrol“ und
    gingen zum Kofferraum.
    Als ich den Kofferraum öffnete sagte der eine „ah Tourist“ gab uns die Pässe und wir konnten abfahren.
    Hätte nie gewagt denen etwas anzubieten, denn ich war der Ansicht die könnten es falsch auslegen.
    So stand ich da, mit meinen Geschenken.

    In der ersten größeren Stadt „Satu Mare“ es war schon gegen Abend schlechte Straßen und Bettler mit Krücken klopften an das Autofenster.
    Da verlor ich fast den Mut und fragte Erna sollen wir umdrehen und zurück nach Ungarn fahren?
    Erna meinte ich sollte vorerst weiterfahren umdrehen könnten wir noch. Mir war trotzdem etwas mulmig.

    So fuhren wir weiter und kamen in die nächste größere Stadt „Baia Mare“ und fragten nach einem Hotel.
    Der Mann zeigte gerade aus und meinte „gut Hotel“. So kamen wir zum Hotel „Mara“ im welchen wir
    noch heute wenn wir nach Maramureş fahren nächtigen.
    Vor dem Hotel wurden wir von einem Hotelangestellten Empfangen der uns einen bewachten Parkplatz zuwies und im Hotel war alles in Ordnung.
    So sind wir 3 Nächte geblieben und haben die Umgebung erkundet. Wir waren im Gebiet von Maramureş (wo gesagt wird die Zeit sei vor
    100 Jahren stehengeblieben) ganz an der Grenze zur Ukraine. So fuhren wir in die Dörfer
    und sahen in jedem Dorf diese gewaltigen Holzkirchen mit bis zu 90 Meter hohe Türmen,
    ganz aus Holz. Frauen wenn wir uns den Kirchen näherten kamen sofort mit dem Schlüssel
    zur Kirche und wir wurden auch fast immer in Ihre Häuser eingeladen.

    Aber sie hatten so nichts außer Buttermilch, Topfen und Schnaps und nochmals Schnaps.
    Von Gefahr in den Dörfern keine Spur. Manchmal vergas ich sogar das Auto zuzusperren.

    Weiter ging die Fahrt Richtung Osten in die Bukowina und Moldau mit Ihren herrlich bemalten Klöstern.
    Dann Richtung Süden und über die Karpaten Richtung Westen nach Siebenbürgen.

    Es gab zwar überall schlimme Armut und in der Folge auch abenteuerliche Straßen.
    Wir fanden aber überall gute Hotels wo wir uns wohl fühlten und es natürlich gutes Essen gab.
    Aber wir hatten nie schlechte Erfahrungen gemacht.

    Darum fahren wir immer wieder nach Rumänien, denn das Land ist so herrlich und Abwechslungsreich in seiner Kultur.
    Ein Priester sagte mir einmal, wenn man Rumänien gesehen hat, hat man die Kulturen
    ganz Europas gesehen. Denn Rumänien war unter russischen, türkischen, griechischen
    und westeuropäischen Einfluss und überall wurden herrliche Bauten zurückgelassen.
    Auch die Landschaft ist herrlich mit Bergen (Karpatenbogen), Donaudelta und die Ebenen Richtung Ungarn und Serbien.

    Letztes Mal waren wir 2013 in Rumänien und wenn es gesundheitlich klappt fahren wir nächstes
    Jahr wieder hin. Diesmal wieder in den Norden und Osten.

    Eher habe ich Angst das man im Forum schön langsam der Ansicht ist ich hätte einen Kirchenwahn.
    Aber in jedem Ort ist eine Kirche schöner als die andere. Vor allem auch die orthodoxen Kirchen und
    Klöster sind von einer Pracht, gewaltig. Habe aber sicher nichts mit der Kirche am Hut.

    Liebe Grüße

    Josef

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