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Kleine Bergwanderung auf Irrwegen im Namloser Tal - Lechtal

  • claus-juergen
  • 11. Oktober 2014 um 20:12
  • claus-juergen
    Administrator
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    • 11. Oktober 2014 um 20:12
    • #1

    Das Lechtal, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2014. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner Ein Mann und eine Frau starken Besatzung 5 Jahre unterwegs ist, um fremde Berge zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Kilometer vom Heimatort entfernt dringt die Enterprise in Bergtäler vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.

    Nur so konnte es geschehen, daß das eigentlich berg- und weltraumerprobte Team bestehend aus Lydia („Kommunikationsoffizier Lieutenant Nyota Uhura“) und Jürgen („Captain James T. Kirk) sich etwas „verlaufen“ hat. Etwas ist im übrigen untertrieben. Wir hatten uns vorgenommen, die 2523 Meter hohe Namloser Wetterspitze zu besteigen. Eigentlich ganz einfach. Haben wir doch gutes Kartenmaterial, ferner haben wir im Internet den Tourenbericht gelesen und dabei auch Bilder des Berges (!) gesehen und glaubten, auch die üblichen roten Wegmarkierungen lesen zu können. Leider oder Gott sei Dank kam es dann etwas anders. Wir haben den Berg einfach übersehen.

    Doch fangen wir mal an mit unserer herbstlichen Wanderung. Das Lechtal mit seinen Seitentälern ist aufgrund der räumlichen Nähe zu meinem Heimatort immer wieder mal Ziel meiner Ausflüge. Es gibt dort so viele Möglichkeiten, vor allem in größeren Höhen Berge zu erklimmen, die wenig bis gar nicht erschlossen sind. Eigentlich ideal für mich als Individualist. Wir stellten die „Enterprise“ auf einem kleinen Parkplatz auf der Verbindungsstraße vom Lechtal über Namlos und Berwang nach Bichlbach etwas westlich des Weilers Namlos am Straßenrand ab.

    Eine leicht ansteigende kleine geteerte Straße führt nach Süden zum Almdorf Fallerschein auf 1302 Meter Höhe.




    Michl von der Fallerscheinstube scheint ein rechter Spaßvogel zu sein. Davon konnten wir uns auf dem Rückweg beim obligatorischen Einkehrschwung selbst überzeugen.




    Nach einer knappen Stunde Gehzeit standen wir vor dem nur mit Holzhäusern bebauten Dorf.




    Viele dieser insgesamt 42 Häuschen, manche nur mit 12-V-Solarstrom, manche ohne Strom, die meisten mit fließendem Wasser vom Dorfbrunnen, kann man mieten. Manche sind ganzjährig vermietet. Wer sich dafür interessiert, kann Michls Website (der witzige Wirt) besuchen.

    https://www.alpe-fallerschein.com/

    Wir lassen das Dorf hinter uns und gehen auf einem Pfad immer weiter bergan.



    Gelegentlich müssen wir einen Bach überqueren.



    Gelegentlich erfreuen wir uns auch an einem herbstlichen Blümelein.



    Der Blick zurück zeigt die Berge des Namloser Tals. Hinter dem Wald liegt Fallerschein.



    Nun hat die „Besatzung der Enterprise“ den entscheidenden Fehler begangen. Nach etwa zweieinhalb Stunden Gehzeit sehen wir direkt vor uns diese Sommerhütte mit einer einladenden Bank für eine erste Brotzeit und traumhaften Blick auf die einsame Bergwelt. Wer genau hinsieht, erkennt rechts vom Dach den Weg, der sich in Serpentinen den Hang hinaufzieht.



    Ein kurzer Blick in die Karte und wir haben rechts mit links verwechselt. Schließlich sahen wir rote Wegmarkierungen und glaubten, diesen folgen zu müssen. Der weitere Weg führte uns unterhalb dieser Wand entlang auf einem schmalen Pfad, der die sich nach jedem Starkregen ändernden steilen Schotterfelder querte.




    Immer wieder galt es solche Rinnen zu queren.



    Nach etwa dreieinhalb Stunden Gehzeit hatten wir auf gut 2000 Meter Höhe einen grasbewachsenen Sattel erreicht.



    Von dort hatten wir zwar einen traumhaften Ausblick in die südlichen Lechtaler Alpen rund um das Hahntennjoch. Vom weiteren Verlauf des Weges war außer zwei roten Wegmarkierungen an Pfosten im tiefen Gras nun nichts mehr zu sehen. Hier konnte etwas nicht stimmen.



    Dann sahen wir unseren Berg: Die Namloser Wetterspitze befand sich östlich von uns. Wir waren ab dieser Hütte genau in entgegengesetzter Richtung gegangen. Der markierte Steig führte zu einem kaum begangenen Fernwanderweg aber nicht auf die Wetterspitze.



    Ohne markierten Weg da rauf zu Gehen war keine Alternative.



    Beim Blick durchs Teleobjektiv auf unseren Berg können wir ganz deutlich die Serpentinen des Pfads erkennen. Ich habe mich schon gewundert, daß der Weg auf den Gipfel für konditionsstarke Wanderer ohne besondere Schwierigkeiten beschrieben ist. Nun wußte ich, daß wir den schwierigen Weg ganz woanders hin gesucht haben.




    Jetzt war es jedenfalls zu spät für eine Umkehr. Eine Stunde zurück zur Hütte und noch mal eineinhalb Stunden rauf auf den Gipfel wäre zwar möglich, jedoch kein Vergnügen mehr gewesen. So genossen wir die warme Herbstsonne, eine weitere Brotzeit mit dem verdienten „Gipfelbier und Gipfelschnaps“, die meiner Meinung nach in jeden Rucksack gehören. Mein „Kommunikationsoffizier“ wollte eigentlich nun gar nicht mehr runter. So schön warm war es da im herbstlichen Sommerföhn. Seit Stunden keinen Menschen gesehen. Nur gelegentliche Flugzeuge zogen ihre Kondensstreifen am Himmel. Zu schön um von der gemeinsamen Schulzeit vor vielen Jahrzehnten zu träumen.



    Letztendlich mußte „Käptn Kirk“ zum Aufbruch mahnen. Genau da oben, an der Grenze Sonne zum Schatten haben wir traumhafte knapp zwei Stunden in Gras liegend verbracht. Diese Aufnahme entstand gut eineinhalb Stunden nach Beginn des Abstiegs.



    Die nördlichen Ausläufer der Wetterspitze waren nun von der Nachmittagssonne beschienen.



    Die Jagd auf Rot- und Gamswild ist in diesem Hochtal aufgrund des hohen Wildbestands recht vielversprechend. Deshalb gibt es auch einige solcher Ansitze.



    Fallerschein lag nun bereits im Schatten der westlich aufragenden Berge.



    Nun wollten wir natürlich Michl kennenlernen und hierzu bei ihm einkehren. Zwei „Mohren“ und eine Kaspressknödel- und eine Speckknödelsuppe, verbunden mit zwei von Michl spendierten Schnäpsen rundeten den Tag ab. Michl ist tatsächlich ein lustiger freundlicher Geselle. Schade, daß er seine Gaststätte, die von den Wanderern und Gästen der Ferienhäuser lebt, nur im Sommer geöffnet hat. Viele Gäste kehrten zumindet an diesem Wochentag nicht bei ihm ein.



    Ich finde es einfall toll, was es hier noch für einfache Unterkunftsmöglichkeiten in unserer modernen Zeit gibt. Durchaus denkbar, daß ich mal ein paar Nächte hier oben verbringen werde. Das Mobiltelefon hatte im Übrigen auf der gesamten Wanderung keinen Empfang.




    Ohne weitere Zwischenfälle gelangten wir am späten Nachmittag an der „Enterprise“ an, öffneten das Verdeck und fuhren bei immer noch knapp unter 20 Grad durch die heute traumhaft schöne Landschaft ins Ostallgäu, wo wir in Weizern bei einer Käserei einen "Ranken" Bergkäse mitnahmen und bei Marktoberdorf noch einen weiteren Einkehrschwung machten. Ziel verfehlt – Tag gelungen!

    Jürgen

  • Josef
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    • 11. Oktober 2014 um 20:22
    • #2

    Jürgen, herrlicher Bericht mit super Aufnahmen

    Liebe Grüße

    Josef

  • claus-juergen
    Administrator
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    • 11. Oktober 2014 um 20:34
    • #3
    Zitat von Josef

    Jürgen, herrlicher Bericht mit super Aufnahmen

    hallo Josef,

    es war auch ein traumhafter Herbsttag wie es ihn eigentlich nur ein bis zwei mal im Herbst eines jeden Jahres gibt. Solche Tage muß man ausnutzen. Da kann man mehr als eine Woche davon zehren.

    grüsse

    jürgen

  • RenateFrey
    Gast
    • 11. Oktober 2014 um 20:52
    • #4

    Top, tolle Bilder. Hab mich auch schon öfter mal verlaufen und konnte gar nicht fassen, wie es passiert ist.

  • Gast001
    Gast
    • 12. Oktober 2014 um 00:23
    • #5

    Der Tag hätte - ohne Verlaufen- nicht schöner sein können!
    So mag ich Berggehen auch !!
    Wir gehen vor allem im Herbst, wenn das Vieh nicht mehr auf den Almen ist, oft querfeldein - ohne eine Gipfel anzustreben.

    Wenn dann eine noch bewirtschaftete Hütte "am Weg " ist, dann gehen wir natürlich nicht dran vorbei :wink:

    Lieben Gruß,
    Elke

  • wallbergler
    Gast
    • 12. Oktober 2014 um 10:43
    • #6

    Mein lieber Jürgen,

    herrlich verpackte Geschichte eines letztlich glücklich verlaufenden Irrweges. Sag mal Jürgen, ranken sich da nicht noch Geschichten um den Ort Fallerschein?
    Nicht nur, dass dieses größte Almdorf Tirols in eine Feriensiedlung umgewandelt wurde, sondern dass davor das abgeschottete Dorf unter sich.......

    Hörte ich mal von Einheimischen.

    Nun, deine Bilder überzeugen aber und wieder mal, so einfach geht es da auch nicht hinauf. Kondition kennen wir ja von dir , aber so mancher Städter wird da sicher nur noch hochprusten. lach.

    Vielen Dank für die Einsicht in ein herrliches Naturgebiet.

    ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Gast001
    Gast
    • 12. Oktober 2014 um 10:52
    • #7
    Zitat

    wenn man nichts anstrebt kann man sich auch nicht verlaufen

    Eine herrliche Weisheit, Dieter!
    :thanks:
    ( Lässt sich leicht übertragen...... )

    Liebe Grüße,
    Elke

  • vadda
    Gast
    • 12. Oktober 2014 um 10:58
    • #8

    Nicht nur eine schöne Wanderung, nein, sondern diese auch noch toll bebildert. Herzlichen Dank!

    Da ihr, Captain Kirk und Lieutenant Uhura auf meine Begleitung verzichtet habt, konntet ihr euch ja nur verlaufen. Ich hoffe, ihr habt daraus gelernt!

    Gruß,
    Lieutenant Commander Pavel Andreievich Chekov

  • claus-juergen
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    • 19. Oktober 2014 um 22:01
    • #9
    Zitat von wallbergler

    ... Sag mal Jürgen, ranken sich da nicht noch Geschichten um den Ort Fallerschein?
    Nicht nur, dass dieses größte Almdorf Tirols in eine Feriensiedlung umgewandelt wurde, sondern dass davor das abgeschottete Dorf unter sich.......

    Hörte ich mal von Einheimischen...

    hallo Helmut,

    so eine Geschichte kenne ich auch von den Bewohnern der abgeschiedenen Insel Susak im Kvarner. In Fallerschein kann das vor langer Zeit durchaus denkbar gewesen sein. Gewesen deshalb, weil da heute ja kein Mensch mehr wohnt. Michl mit seiner Familie wohnt nur im Sommer oben und die anderen Holzhäuser sind ja zum Vermieten da.

    Früher hatten es die Bewohner solch abgelegener Dörfer sicherlich nicht leicht. Jahraus Jahrein viel Arbeit, kein Fernsehen und kein Internet. Im Winter bei dem vielen Schnee kann man kaum außer Haus, geschweige denn ins Tal gehen. Die Auswahl an möglichen Ehepartnern ist ja in so einem Minidorf auch recht begrenzt. Durchaus denkbar, daß da Krankheitssymptome wie bei manchen Adelsgeschlechtern auftraten...

    grüsse

    jürgen

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