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VELEM > Wassermühle

  • Josef
  • 11. November 2006 um 11:55
  • Josef
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    • 11. November 2006 um 11:55
    • #1

    Die Wassermühle von Velem nahe Szombathely, Komitat Vas, wird erstmals im Jahre 1568 in den Urkunden des Archivs von Szombathely erwähnt. Sie dürfte sich zu dieser Zeit im Besitz der Familie Batthyány befunden haben. Ferenc Batthyány (1497-1566) war Großgrundbesitzer von Trandanubien und Banus (Gouverneur) von Kroatien. Er hatte das Fundament zur materiellen Lage der Grafenfamilie gelegt. Als Banus von Kroatien hatte er große Donationsgüter - wie z. B. im Jahre 1524 den Gutshof von Németújvár (Güssing, Österreich) bekommen.
    Jahrhunderte später, 1715 gehörte die Mühle zu dem Rechnitzer Sibrik Gut. Sie wird in einem Schriftstück von 1757 erwähnt.

    Der Müllner kletterte bei unseren besuchen sofort auf die Vorrichtung oberhalb des Mühlrades und setzte

    die Mühle in Betrieb.

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    Die Schlafstelle des Müllers. Das Zimmer des Müllers durften immer nur Damen besuchen, wie er uns erzählte.

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    Alte Bilder an der Wand im Zimmers des Müllers.

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    Gleichfalls gehörte es zu den Traditionen der Mühle, Bedrängten Unterschlupf zu gewähren. So dem berühmten Betyár (Hirte-Räuber) Jóska Savanyú (1845-1907) aus dem Bakonywald, in einer von seinen Panduren (Soldaten) verursachten bedrängten Lage. Er fand Unterschlupf auf dem Dachboden des auch heute noch bestehenden Weinkellers und wurde von den Töchtern des Müllers ernährt.

    Der Weinkeller

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    Heute ist die Mühle von Velem ein Museum und ist jederzeit zu besichtigen. Die Mühle ist voll funktionstüchtig.
    Der 85jährige Müller freut sich jedes Mal über einen Besuch und setzt voller Stolz die Mühle in Betrieb.

    Wir kennen den Müller schon seit nunmehr 20 Jahren und konnten in den alten Büchern stundenlang Einsicht nehmen und das bei so manchem guten Pálinka (Schnaps). In diesen Büchern sind die Ereignisse über Jahrhunderte genau verzeichnet.

    Bild von 1996. von links: Onkel und Tante meiner Gattin, Müller, meine Gattin.

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    und 2006.

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    Der ganze Stolz des Müllers ist sein mindestens 20 Jahre alter, aber wie neu ausehender Lada. Laut seinen Erzählungen müsse er fast bei jeder Ausfahrt eine Stunde reparieren. der Kofferraum ist halbvoll mit Werkzeug (lache).

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    Der Abschied ist immer sehr herzlich.

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    Es tut mir leid, wenn doch Privates eingeflossen ist, aber wer weiß wie lange dieser nette Herr noch seiner Lebensaufgabe nachkommen kann.

    Der Müller war inzwischen fast 90 Jahre und wir hatten das Gefühl dies ist der letzte Abschied.

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    So war es auch bei unserem nächsten Besuch der Mühle war eine Dame als Museumführerin da, die

    die Führung gut machte, aber alles Persönliche war nicht mehr vorhanden.

    Auch waren alle Bücher über die Mühle verschwunden.

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    Die Dame wußte auf unserer Frage nach dem Müller über nichts Bescheid. Nicht ein Mal ob

    der Müller noch am Leben sei. Was uns sehr traurig stimmte.

    Da wir fast jedes Jahr nach Velem kommen mussten wir leider nach etlichen Jahren feststellen,

    dass das Tor zum Eingang der Mühle verschlossen und das Gelände mit Gebüsch verwachsen ist.

    Ich bin der Ansicht, dass die Mühle dem Verfall preisgegeben wurde. Wäre glücklich, sollte es nicht der Fall sein.

    Liebe Grüße

    Josef

    3 Mal editiert, zuletzt von Josef (13. Januar 2020 um 20:06)

  • Hartmut
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    • 11. November 2006 um 14:38
    • #2

    Auch Dir Josef muss ich anerkennede Worte aussprechen.

    Du verstehst es auch einen Bildbericht mit Worten zu einem Erlebnis werden zu lassen.

    Danke für Dein Engagement.

    [COLOR="#0000CD"]Entdecke die Welt, wie einst Captain Cook, Baedeker oder Marco Polo[/COLOR]

    Carpe Diem Annette und Hartmut

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  • Gast001
    Gast
    • 11. November 2006 um 21:44
    • #3

    Hallo Josef!
    In wenigen Jahren werden solche Zeitzeugen vermutlich verschwunden sein. Nur gut, dass es Menschen wie Euch gibt, die eine alte Tradition auf diese Weise dokumentieren.

    Zitat von 60plus

    . Er fand Unterschlupf auf dem Dachboden des auch heute noch bestehenden Weinkellers und wurde von den Töchtern des Müllers ernährt.


    Und da dürfte es ihm sicher nicht schlecht ergangen sein. :wink:

    Zitat von 60plus

    .Es tut mir leid wenn doch Privates eingeflossen ist, aber wer weiß wie lange dieser nette Herr noch seiner Lebensaufgabe nachkommen kann..

    Ich mag diese Art von Berichten - sie lassen mich Anteil nehmen ( wie Harmut sagt: sie lassen den Bericht zu einem Erlebnis werden) und sagen oft mehr als ein Reiseführer.
    Danke, Josef!
    Gruß,
    ELMA

  • Josef
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    • 11. November 2006 um 21:52
    • #4

    Hallo!

    Zu den Betyáren (Räubern) ist mir ein ungarisches Volkslied untergekommen:

    Nicht nur Panduren und Gendarmen jagten die Betyáren, auch die Unbilden des Wetters, Regen, Schnee und Sturm setzten ihnen zu:

    Trink, Betyár, die Zeit vergeht,
    Kalter Wind vom Berge weht.
    Ist einmal das Laubwerk weg,
    Findt im Wald er kein Verstek.
    Nimmt ein großes Lattichblatt,
    Daß er eine Zudeck hät.

    Im Winter war es am leichtesten, die Betyáren zu umstellen und einzufangen und da gab es oft weder Richter noch Verhandlung; sie wurden einfach an den nächsten Baum aufgehängt:

    Pappel an des Dorfes Rand,
    Den Betyár man darauf band,
    Unten schon die Wölfe lauern,
    Um ihn nur die Krähen trauern.

    O, mein Gott, wenn ich bedenk,
    War das Leben kein Geschenk,
    Hier am Galgen hänge ich
    Und verdorre jämmerlich.

    Liebe Grüße

    Josef

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    Josef

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