Der vergangene Sonntag reizte uns mit seinem Sonnenschein zu einem Fahrradausflug …
… zum Museum des alten Schiffshebewerks nach Henrichenburg. Weithin sichtbar sind die Oberhaupttürme mit ihren Kugeln und Lanzenspitzen
Im Kessel- und Maschinenhaus …
… wird nicht nur der Antrieb eines Dampfschiffes erklärt, …
… sondern auch die Funktionsweise des von Kaiser Wilhelm II. im Jahr 1899 eingeweihten Hebewerkes.
Ein solches Schwimmer-Hebewerk nach dem Prinzip Auftrieb wurde hier erstmals verwirklicht. Der mit Wasser gefüllte Trog, in dem die Schiffe gehoben wurden (Blick von oben), …
… (im Trog) …
…ruht über Zwischenstützen auf fünf Schwimmern, die in mit Wasser gefüllte Behälter eintauchen und den Trog somit tragen.
Der Auftrieb durch diese Schwimmer hebt das Gewicht des Troges (3.100 t) vollständig auf, sodass mit minimalem maschinellem Kraftaufwand die 16 m Höhenunterschied überwunden werden können. Schiffe bis zu einem Gewicht von 750 t konnten in dem Trog schwimmend gehoben oder gesenkt werden, da durch die Wasserverdrängung der Schiffe das Gewicht des Troges immer gleich blieb.
An einem Modell können (nicht nur) Kinder diese Funktionsweise erproben.
Der Preußische Reichsadler mit seinen Insignien Krone, Zepter und Reichsapfel schmückt unterhalb des Torleitstandes das Oberhaupt. Friedrich I. (Fridericus Rex), Begründer des Königreichs Preußen findet sich in den ineinander verschlungenen goldenen Buchstaben „F“ und „R“ wieder.
Das Kunstwappen am Torleitstand des Unterhaupts soll eine Botschaft vermitteln. Der Bug der Kogge in der Bildmitte soll an die Hanse und die Zeit der wirtschaftlichen Blüte erinnern. Die Lichter rechts und links des Bugs symbolisieren den Weg in die Zukunft, zu neuer Blüte. Die Wesen auf beiden Seiten vermitteln den Eindruck einer Begrenzung, somit einer Wasserstraße bzw. Kanals. Das zinnenbekrönte Frauengesicht als Gallionsfigur soll für das Gelingen (Fortuna) des gesamten Projektes am Dortmund-Ems-Kanal sorgen. Mit dieser Botschaft werden die Schiffer begrüßt oder verabschiedet.
Hier noch einige Bilder des weitläufigen Museumsgeländes, auf dem noch viel mehr Sehenswertes zu erkunden gibt.
Der Betrieb des alten Schiffshebewerks wurde im Jahr 1969 stillgelegt und durch das 1962 eröffnete neue Hebewerk ersetzt. Mittlerweile fließt der Schiffsverkehr aber durch eine Sparschleuse.
Das „neue“ Schiffshebewerk
Blick vom Oberhaupt auf das Oberwasser
Am Unterwasser konnten wir das Frachtschiff „Lauenburg“ besichtigen. Selbst die Zigarrenstummel des Kapitäns lagen noch im Ascher.
Mit einem letzten Blick auf die Turmspitzen des Oberhaupts…
… sagen wir:
Irmgard und Klaus