Albanien Sommer 2006: Rozafa, Buna und Schwarze Drina

  • Albanien Teil 1
    Rozafa, Bojana (Buna) und Schwarze Drina



    Lange Zeit gab es in Nordalbanien nur bei Podgorica einen Grenzübergang nach Albanien.. Seit wenigen Jahren wurde ca 20 km südöstlich von Ulcinj ein kleiner Grenzübergang geöffnet.




    Die Stadt Shkodra liegt am Südostufer des großen Skutarisees in der fruchtbaren Ebene der Bojana (Buna) Die Straße von der Grenze nach Shkodra wurde 2005 Jahr neu gerichtet und ist in gutem Zustand. Wir waren überrascht über die zahlreichen neu und gepflegt aussehenden Häuser in dieser ländlichen Region.



    Auffallend waren Dutzende von Bunkeranlagen und Gefechtsstellungen – heute alle unbenützt und teilweise zerstört.
    Albanien muss zur Regierungszeit des Diktators Enver Hoxha regelrecht von einer Kette aus Stellungen und Bunkern umgeben gewesen sein.



    Nach ca 30 km erblickten wir die Festung „ Rozafa“ oberhalb der Bojana und der Drina, kurz vor der Stadt Shkodra.


    Festung mit dem Fluss Bojana



    Festung mit dem Fluss Schwarze Drina



    Zur Zeit Enver Hoxhas wurden mit Hilfe eines kompakten Systems aus Netzen und Reusen sämtliche Fische gefangen, die den Skutarisee verlassen hatten.



    Kleine Siedlung am Stadtrand



    Das Handy scheint auch in Albanien ständiger Begleiter und Statussymbol zu sein.


    Die Straße zur Festung „Rozafa“ führt über die Bojanabrücke.



    Die Festung „Rozafa“ liegt auf einem riesigen Felsblock mitten in der Ebene und wird auf der einen Seite von der Bojana ( Buna) , auf der anderen Seite von der Schwarzen Drina umflossen. Eine strategisch günstige Lage, was bereits die Illyrer vor mehr als 2500 Jahren erkannten, als sie den Ort zur Hauptstadt ihres Reiches machten.
    Es folgten im Laufe der vielen Jahrhunderte die Römer, Serben, Venetier. Im 15 Jahrhundert zerstörten die Osmanen die Anlage und blieben rund 500 Jahre.
    Montenegriner und Habsburger, Italiener folgten nach, bis schließlich 1944 Albanien unabhängig erklärt und 1946 die Volksrepublik Albanien ausgerufen wurde. Eine sehr schwierige Zeit der Isolation erlebten die Albaner zwischen 1954 und 1985 unter dem Diktator Enver Hoxha.
    ( siehe https://www.schoener-reisen.at/forum/showthread.php?t=492 Informationen über Albanien))


    Der Besuch der Burganlage „Rozafa“ bei der Stadt Skhodra ist ein lohnender Abstecher, nicht zuletzt wegen der großartigen Aussicht von oben.


    Shkodra



    Die Burganlage „Rozafa“








    Nach der Legende gab es vor mehr als 2000 Jahren drei Brüder, die die Mauern der Festungsanlage errichten wollten. Vergeblich – die Mauern stürzten nachts immer wieder ein. Ein alter Mann riet ihnen, in das Mauerwerk einen Menschen lebend einzumauern. Dies sollte helfen, die Mauern stabil zu machen.
    Die Wahl fiel auf Rozafa, die Frau des Jüngsten.
    Sie widersetzte sich nicht. In Sorge um ihren kleinen Sohn bat sie jedoch darum, ihre rechte Brust, ihren rechten Arm und ihren rechten Fuß frei zu lassen, damit sie ihr Kind nähren, liebkosen und mit dem Fuß die Wiege schaukeln konnte.
    So geschah es, und die Festungsmauern blieben stehen.


    Rozafa



    Diese Ruine war je nach Herrscher abwechselnd Moschee, Kirche oder Lagerraum



    Blick hinunter zur Bojana



    Eine Landschildkröte im Burghof



    In der Burg gibt es ein schönes Restaurant mit traditionell eingerichteten Räumen. Fotos wären schön gewesen – aber man verlangte pro Foto 5 Euro ( dies ist kein Druckfehler!!!) Den Kellner konnte ich im Vorbeigehen unbemerkt fotografieren.
    Der Sinn dieser „Geschäftsidee“ blieb mir verborgen.



    Bojana ( Buna) und Skutarisee ( im Hintergrund)


    Die Bojana bildet den Abfluss aus dem Skutarisee. Sie mündet in Montenegro in die Adria


    siehe
    https://www.schoener-reisen.at…2/viewtopic.php?t=1609Ada ( Bildbericht Ada)
    https://www.schoener-reisen.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1524 (Bildbericht Bojana)
    https://www.schoener-reisen.at/phpBB2/viewtopic.php?t=1528 ( Bildbericht Skutarisee)



    Brücke über die Bojana




    Blick von der Burganlage auf das breite Tal der Schwarzen Drina.



    Die Schwarze Drina kommt aus Mazedonien und mündet hier in die Bojana.



    Oberhalb des Flusses ließ sich Enver Hoxha eine Villa errichten.
    Was im Hintergrund so groß gebaut wird, konnten wir nicht endgültig erfahren. Es soll eine Hotel- und Restaurantanlage werden.



    Die Straße nach der ca 100 km entfernten Hauptstadt Tirana.




    In den Außenbezirken der Stadt Shkodar ( ca 80- 90 Tsd Einwohner) kann man sich einen Eindruck verschaffen, wie die Menschen heute leben und wohnen.
    Große, etwas verwahrlost wirkende Plattenbauten und Wohnblöcke prägen diese Wohnviertel.
    Die Straßen – sofern sie überhaupt asphaltiert sind – weisen zahlreiche Schlaglöcher auf.




    Auf den Straßen werden an offenen Verkaufsplätzen Waren angeboten.


    Karpfen und andere Fische vom Skutarisee




    Obst- und Gemüseverkäuferin



    Was wir als Schrott betrachten, kann in Albanien von geschickten Handwerkern sicher wieder zum Funktionieren gebracht werden ( Generatoren, Pumpen, Motoren...)



    Über eine relativ breite Straße erreicht man das Zentrum der Stadt.


    Meine Eindrücke vom Zentrum der Stadt folgen in einem 2. Teils meines Bildberichtes


    ELMA

  • Hallo ELMA,
    vielen Dank für diesen Superbericht!
    Er paßt sehr gut zu Josefs (60plus) Bericht aus dem letzten Jahr ;o)

    lG Lucky


    Die Intelligenz auf der Erde ist eine Konstante.
    Nur: die Bevölkerung wächst...

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