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waldis Fahrt nach Südtirol

  • waldi
  • 25. September 2013 um 00:53
  • herby_51
    Gast
    • 27. September 2013 um 11:26
    • #11

    Hallo,

    ich möchte zu Meran auch meinen Senf dazugeben.......

    Es ist eigentlich nicht viel, wir waren Heuer ja ca. nur 3 Stunden da und machten einen Spaziergang,

    aber die überaus hässliche Therme von Meran ist eigentlich nicht zu übersehen, ich dachte mir gleich: welch eine Bausünde !

    in dieser wunderbaren, schönen Stadt mit Ihren Jugendstilhäusern, den Laubengängen etc.!

    Dieser Architekt und diejenigen, die diesen Bau so genehmigt haben, die müssen doch komplett an

    Geschmacksverirrung gelitten haben, anders kann ich mir das nicht vorstellen, wenn man mit so einem

    Klotz alles verschandelt.................


    Wollte ich nur gesagt haben und ist auch meine Meinung, andere denken da vieleicht anders drüber!


    Viele liebe Grüße


    Herbert

  • Gast001
    Gast
    • 27. September 2013 um 11:27
    • #12

    Danke Helmut - genau das dachte ich auch, als ich Waldis Bericht und die Kommentare gelesen hatte-
    es konnte nur ein Missverständnis sein.

    Diese Denkmäler ( auch wenn Sissi es selbst nicht gewollt hätte) passen zur Kurstadt Meran, die doch im Wesentlichen um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert ihr Gesicht bekommen hat.
    Eine interessante Stadt - eine schöne Stadt.

    Du hast mich neugierig gemacht und da sie nur einen "Katzensprung" von mir entfernt ist, hab ich mir für nächstes Jahr eine Reise dorthin vorgenommen. Ich freu mich schon, unter den Arkaden der Altstadt zu spazieren, die vornehmen Straßen mit den schön gestalteten Häusern zu inspizieren...

    Zusammen mit den Anregungen aus den Südtirolberichten von Herbert dürfte das ein "Programm" für viele Tage werden.

    Ich werde in Meran mein besonderes Augenmerk darauf richten, wie alte und moderne Bausubstanz harmonieren.

    Ich liebe Jugendstilgebäude ( Prag, Wien...wunderschön) .
    Und wenn ich das Bild des Hotel "Therme" sehe, so frage ich mich, ob es da nicht bessere Lösungen gegeben hätte.

    Nur eines ( und da widerspreche ich Dir und auch Helmut) - ich bin kein Freund von Architektur im Retrolook.
    Heute im Jugendstil bauen- nein, das würde mir nicht gefallen.
    Es gab zu jener Zeit , als der Jugendstil sich verbreitete , auch Widerstand , weil er sich so sehr von dem monumentalen klassizistischen Baustil abhob. ( z.B. Secession in WIen)

    Meine Überzeugung: Jede Zeit muss ihren eigenen Stil entwickeln. Es gibt tolle moderne Bauwerke, die sich in bestehende Stadtbilder einordnen (nicht unbedingt anpassen)
    ( Bitte nicht verwechseln mit dem historisch angepassten Wiederaufbau und dem Restaurieren von Gebäuden, die bereits bestanden und von denen es noch Mauerreste, bzw Bilder/Vorlagen gibt)

    Ich bin sicher, dass es für diesen Kasten, der sich "Hotel Therme " nennt, bessere, durchaus zeitgemäße architektonische, aber sensiblere Lösungen gegeben hätte.

    Danke , Waldi für desen Bericht
    aber auch für Deine Anregungen, die auf Erkundungen von Meran neugerig machen.

    Liebe Grüße,
    Elke

  • waldi
    Administrator
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    • 27. September 2013 um 15:40
    • #13
    Zitat von wallbergler

    Also da besteht jetzt ein gewaltiges Missverständnis.
    Die Skulptur die ich meine, steht mit Absatz abgehoben, wie die anderen Themen extra.
    Also nach dem Klotz, habe ich die Liebesschlösser, danach die Lauben, danach die Sissi für Werbezwecken ausgenutzt, und schließlich
    den Löffel gemeint, also das künstlerische Etwas.

    Und nicht, wie du irrtümlich annehmen könntest, da vielleicht von mir unglücklich darunter angelegt, die Sissi Statue. Wie auch, denn die ist ja künstlerisch mit hoher Kompetenz geformt.


    Dem war - wie auch Elke richtig vermutet hat - wirklich so!
    Es war ein Missverständnis!
    Und wenns um Sissi geht bin ich halt a bisserl empfindlich. :roll:

    Zitat von wallbergler

    Samma wieda guad, gei?


    Ich war Dir nie bös!
    Man kann geteilter Meinung und trotzdem befreundet sein, oder?

    Und nach der Klarstellung stelle ich fest, dass wir gleicher Auffassung sind.
    Mit dem Löffel können wir halt nix anfangen!


    Es freut mich, dass Euch die Gegend gefällt.
    Mir gefiel sie ausgesprochen gut und ich werde mir irgendwann auch mehr Zeit nehmen um Südtirol besser kennenzulernen.
    Das waren ja nur zwei Stippvisiten von mir um die Grundlagen für einen längeren Aufenthalt zu schaffen.
    Nach dieser Klärung kann ich getrost in meiner Berichterstattung fortfahren.

    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • waldi
    Administrator
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    • 28. September 2013 um 01:54
    • #14

    Teil 3


    Schloss Trauttmansdorff


    Auf meiner Suche nach Sissis Spuren in Südtirol darf Schloss Trauttmansdorff nicht fehlen.
    Schließlich hat Kaiserin Elisabeth hier einige Zeit verbracht.


    Kurz noch einen Blick auf die bewegte Geschichte Tirols und Merans:
    Vor gut 1000 Jahren reichte das Herzogtum Baiern über Trient und Triest hinaus.
    So lange war Meran die Hauptstadt Tirols!

    Doch 1363 vermachte Margarete von Tirol, auch Margarete Maultasch (letzteres bedeutete so viel wie Hure, liederliches Weib) genannt,
    die in ihrer Ehe mit Johann Heinrich kinderlos geblieben war, das Land Tirol an den Habsburger Rudolf IV..

    Damit begann der Aufstieg der Habsburger zu einer der mächtigsten Dynastien Europas und Merans Abstieg zugunsten von Innsbruck.
    Trotzdem zog es immer wieder Habsburger nach Meran.

    Nach der Niederlage gegen Napoléon Bonaparte wurde Tirol im Frieden von Pressburg vom 26. Dezember 1805 an das Kurfürstentum Bayern abgetreten.
    Dies führte zum Tiroler Volksaufstand.
    Nach der Niederlage der Aufständischen gegen die Truppen des französisch-bayrischen Bündnisses musste Andreas Hofer dies mit seinem Leben bezahlen.

    1814 kam Tirol dann nach der Niederlage Napoleons wieder nach Österreich.

    Nach dem Tod Napoleons zog sich dessen zweite Frau, Marie Louise, (auch eine Habsburgerin) für eine Weile nach Meran zurück.

    Der nächste Habsburger in Meran war der "grüne Rebell", Erzherzog Johann.
    Nach seiner Hochzeit mit Anna Plochl kaufte er das Schloss in Schenna und wurde später "Graf von Meran".

    Auch den Bruder von Kaiser Franz Joseph, der spätere Kaiser "Maximilian von Mexiko" zog es öfter nach Meran.

    Der jüngste Bruder von Franz Joseph, Carl Ludwig, kaufte 1863 den Ansitz Rottenstein und ein Jahr später das Schloss Rametz.

    Meran war also bei den Habsburgern nicht gerade unbeliebt als sich Kaiserin Elisabeth im Herbst 1870 entschloss den Winter in Meran zu verbringen.
    Da Elisabeth nicht bei ihrem Schwager Carl Ludwig auf Burg Rottenstein Quartier nehmen wollte wählten die Emissäre Schloss Trauttmansdorff aus.
    Der Hofstaat der Kaiserin wurde auf umliegende Burgen und Villen verteilt.

    Das "Schloss" wirkt aber, wie wir später in den Bildern sehen werden, eher wie eine kleine Burg mit kleinen Räumen in verschiedenen Ebenen - eigentlich wenig kaiserlich.
    Wo heute Schloss Trauttmansdorff steht, befand sich im Mittelalter tatsächlich eine kleine Burg.
    Sie hieß Neuberg und wurde um 1300 in Urkunden zum ersten Mal erwähnt.


    Sehen wir uns Trauttmansdorff wie es heute aussieht etwas näher an.

    Von einem großzügig angelegten Parkplatz kommt man zum modernen "Kassenhäuschen".


    Eine Brücke über die Straße die nach Schenna führt bringt uns dem Schloss näher.


    Ein munter plauderndes Paar empfängt die Gäste.


    Vor dem Burgtor steht ein Touristenpaar und bittet um Einlass.


    Am Burgtor weist eine Gedenktafel auf die Besuche von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth hin.


    Über dem Burgtor steht die "schwarze Frau", wie die anderen Figuren auch vom Grödner Künstler Aron Demetz aus Holz geschnitzt.


    Diese Skulptur erinnert an den letzten Besuch der Kaiserin im Jahre 1889.
    Seit dem Tod ihres Sohnes, Kronprinz Rudolf, am 30 Jänner 1889, ging die Kaiserin nur noch schwarz gekleidet.

    Ich betrete den Schlosshof...


    ... um zuerst das Touriseum zu besichtigen.
    2003 wurde das Südtiroler Landesmuseum für Touristik eröffnet.
    Es bietet einen Überblick über die Geschichte des Tourismus in Südtirol und Meran.

    Ich werde vom Ortspfarrer mit Musik empfangen.


    Mit solch einem "Komfortsessel" wurden die hohen und zahlungskräftigen Gäste herumkutschiert.


    Kaiserin Elisabeth lehnte das grundsätzlich ab, aber manchmal nahmen es die nicht ganz so gehtüchtigen Hofdamen in Anspruch.

    Solche Koffer dürfte auch die Kaiserin benutzt haben.


    Dieses Bild erinnert an eine weniger schöne Zeit.


    Dann komme ich zur neueren Zeit.
    An solche Liegestühle erinnere ich mich noch.


    Die Knutschkugel kam Mitte der sechziger Jahre auf den Markt.


    Die Vespa war das Fortbewegungsmittel des Italieners nach dem Krieg.
    Sie wird seit 1946 in Italien gefertigt und entwickelte sich zu einem Exportschlager - bis heute!


    Ich verließ das Touriseum und gelangte in den Bereich der Dauerausstellung "Schloss Trauttmansdorff und seine Bewohner".

    Das Wappen derer von Trautmanstorff.


    Warum man es heute anders schreibt weiß ich nicht.

    An der Decke und den Wänden des Vestibüls brachte der aus Franken stammende Schlossherr Friedrich von Deuster
    um 1900 die Wappen aller österreichischen Länder an – eine Huldigung an das Haus Habsburg.


    Ein "Lakai aus südlicheren Landen" (Mohr darf ich ja nicht mehr sagen!) empfängt mich im Vorraum der ehemals kaiserlichen Wohnräume.


    Auffallend schön sind die alten Kachelöfen!

    ...


    ...


    1899, zwei Jahre nach dem Kauf von Schloss Trauttmansdorff, ließ der Baron Friedrich von Deuster den Ostflügel erhöhen.
    Dadurch gewann er einen großen, mit einem offenen Kamin versehenen Saal.


    An den Wänden wurden Spiegel mit Goldrahmen aufgehängt, die gewölbte Decke erhielt reichlich Verzierungen in Stuck
    und ein großes Fresko, das die schönen Künste symbolisiert.


    In diesem dem Rokoko nachempfundenen Saal ließ der Baron rauschende Abendgesellschaften veranstalten.

    Der nächste Raum ist das...


    Darin darf eine Büste desselben natürlich nicht fehlen!


    Ansonsten sind die Räume ziemlich leer.

    Vielleicht die Tapete...


    ... oder ein Bademantel der Elisabeth gehört haben soll.


    Das ...


    ... ist an den Wänden bemalt und hat eine schöne Holzdecke.


    Aus den Fenstern blickt man ins Etschtal (schreibt man im Prospekt).


    Das...


    ... oder Freskenzimmer ist der älteste erhaltene Raum im Schloss mit Fresken aus dem Jahr 1564.
    Sie zeigen elf Szenen aus dem öffentlichen Wirken Christi und werden Bartlme Dill Riemenschneider zugeschrieben.


    Der Raum hat eine reich verzierte Holzkasettendecke.


    An der Wand finde ich alte gemalte "Tapete".


    Ich gehe die Treppe hoch und komme ins...


    Baron Friedrich von Deuster, der 1897 Schloss Trauttmansdorff kaufte, folgte dem Sissi-Kult,
    der nach der Ermordung der Kaiserin aufkam
    und ließ in der Decke des Studiolo ein großes Wappen der Wittelsbacher und der Habsburger anbringen.


    Ein Blick aus dem Fenster des Studiolo.


    Im...


    ... ist wieder ein dekorativer Kachelofen zu bewundern...


    ... und zwei Bildnisse der Kaiserin.

    ...


    Im rechten Bild ist ein Briefumschlag zu sehen den die Kaiserin an Franz Joseph schicken wollte.

    Zum Abschluß noch ein Blick in die Kapelle auf Trauttmansdorff.



    Im nächsten Teil zeige ich Euch ein paar Bilder aus den Gärten von Schloss Trauttmansdorff.

    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • Olifan
    Gast
    • 28. September 2013 um 08:05
    • #15

    Hallo waldi,

    wie du dich mit geschichtlichen Zusammenhängen befasst und was Du alles zu berichten weißt ist beeindruckend.
    Ich finde es toll, wenn man eine Vorliebe hat und sich aus Leidenschaft so engagiert auf Spurensuche begibt. Der Reiz liegt wohl darin, soviel wie nur möglich über das „Objekt der Begierde“ zu erfahren, das Wissen darüber wie die Glieder in einer Kette zusammenzufügen und zu veranschaulichen.
    Die wunderschönen Gemälde „Deiner“ Kaiserin sind sicher eine ganz besondere Ergänzung in Deiner Sammlung und haben Dir bestimmt glänzende Augen vor Freude gemacht.

    Das Schloss Trauttmansdorff mit seinem Erlebnismuseum „Touriseum„ scheint wirklich eine wahre Fundgrube und das nicht nur in Sachen Sisi zu sein.
    Vielen Dank für den grandiosen Bericht und die herrlichen Fotos.

    Liebe Grüsse
    Gabi

  • wallbergler
    Gast
    • 28. September 2013 um 09:53
    • #16

    Lieber Waldi,

    wie oft bin ich schon an Trauttmannstorff vorbei gefahren. Und nun bringst du bei einer Begehung die Besonderheiten so ausführlich in Wort und Bild geschildert, näher.

    Den Naturfreund hätte vor allem aber hier der saisonale Blütenrausch dieses so wunderbar angelegten Gartens verzaubert.

    Was mir aufgefallen ist, Sissy war ja 1870 dort, dem mussten seinerzeit ja schon sicher zahlreiche Hintergrundgespräche im Hause Habsburg voraus gegangen sein. Man muss sich das mal vorstellen, in Europa war ja da schon der Krieg gegen Napoleon , in dem der direkte Nachbar Bayern ein Teil des Bündnisses, was Napoleon damals nicht wusste, mit dem Norddeutschen Bund war.
    (Wie sich da schon abzeichnete ein Teil ihrer rastlosen Weltreisen).

    Und wie die Geschichte uns lehrte, war ja, dass damals dieser Krieg auch durchaus der Auslöser für den 1. und 2. Weltkrieg durch die schon damals sich abzeichnende Großmannssucht Deutschlands.

    Nach dieser Abschweifung, finde ich es aber bemerkenswert wie du wieder einmal fein strukturiert das Wesentliche heraus gegriffen und auch ins Bild gebracht hast. Danke dafür.

    Ganz lieben Gruß
    Helmut

  • Huewer
    Gast
    • 28. September 2013 um 12:59
    • #17

    Hallo Waldi,

    Geschichte war ja nie mein Fach, aber durch deine Berichte kommt einiges an Erinnerungen wieder zum Vorschein.
    Danke für die außerordentliche Arbeit, die du dir machst, um uns an deinen Interessen und damit verbundenen Informationen teilhaben läst.

  • waldi
    Administrator
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    • 28. September 2013 um 14:14
    • #18
    Zitat von Olifan

    Der Reiz liegt wohl darin, soviel wie nur möglich über das „Objekt der Begierde“ zu erfahren, das Wissen darüber wie die Glieder in einer Kette zusammenzufügen und zu veranschaulichen.

    Das hast Du wunderbar formuliert, Gabi!

    Zitat von Olifan

    Die wunderschönen Gemälde „Deiner“ Kaiserin sind sicher eine ganz besondere Ergänzung in Deiner Sammlung und haben Dir bestimmt glänzende Augen vor Freude gemacht.

    Naja, das sind ja nur "kleine Repliken" großer Gemälde die irgendwo in einem Museum hängen.
    Aber trotzdem hats mich gefreut.

    Zitat von Olifan

    Das Schloss Trauttmansdorff mit seinem Erlebnismuseum „Touriseum„ scheint wirklich eine wahre Fundgrube und das nicht nur in Sachen Sisi zu sein.
    Wer Museen mag der dürfte seine Freude daran haben.

    Aber die Meisten werden sich an den wunderschönen Gärten um das Schloss ergötzen.
    Darüber werde ich im folgenden Beitrag kurz berichten.
    Es war bei diesem Besuch nicht der Schwerpunkt, aber ich bin natürlich mal ein paar Schritte in den Gärten gegangen.
    Das muss bei einem späteren Besuch nachgeholt werden.


    Zitat von wallbergler


    Den Naturfreund hätte vor allem aber hier der saisonale Blütenrausch dieses so wunderbar angelegten Gartens verzaubert.


    Geduld lieber Helmut!
    Wie ich in meiner Antwort auf Gabi oben schon geschrieben habe, kommt dazu ein kurzer Beitrag von mir.

    Zitat von wallbergler

    Was mir aufgefallen ist, Sissy war ja 1870 dort, dem mussten seinerzeit ja schon sicher zahlreiche Hintergrundgespräche im Hause Habsburg voraus gegangen sein. Man muss sich das mal vorstellen, in Europa war ja da schon der Krieg gegen Napoleon , in dem der direkte Nachbar Bayern ein Teil des Bündnisses, was Napoleon damals nicht wusste, mit dem Norddeutschen Bund war.


    Natürlich rauchten damals die Köpfe in Wien aber...
    Der Kriegsschauplatz 1870/71 beschränkte sich fast nur auf französisches Gebiet - war also nicht so nah an Südtirol.
    Die offizielle Bestätigung des Hofes zur Winterreise von Elisabeth nach Meran kam erst am 28. September 1870, weil durch die Kapitulation der ausweglos eingekreisten französischen Truppen am 2. September 1870 der Krieg praktisch beendet war. Napoléon III. gab sich bei Sedan gefangen und wurde in den folgenden Monaten im Schloss Wilhelmshöhe festgehalten bevor er im Frühjahr 1871 nach London übersiedelte. Es war also das Schlimmste bereits vorbei.

    Zitat von wallbergler

    Und wie die Geschichte uns lehrte, war ja, dass damals dieser Krieg auch durchaus der Auslöser für den 1. und 2. Weltkrieg durch die schon damals sich abzeichnende Großmannssucht Deutschlands.


    Wie das so ist mit den Kriegen: Es wird gekämpft um sich zu bereichern!
    Jede Regelung danach schafft neue Ungerechtigkeiten die zu weiteren Auseinandersetzungen führen.
    So wie die Schaffung des Staates Jugoslawien nach dem 2. Weltkrieg zu den Jugoslawienkriegen (Balkankonflikt) zwischen 1991 und 2002 führten.
    Und da brodelt es ja immer noch im Untergrund!
    Ich bin froh darüber dass wir in Mitteleuropa seitdem keinen Krieg mehr erleben mussten.

    Dies sollte aber kein Beitrag über Kriege sondern über schöne Landschaften und Orte werden.
    Jetzt muss ich mich unbedingt um die Gärten von Schloss Trauttmansdorff kümmern!


    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

  • waldi
    Administrator
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    • 28. September 2013 um 16:24
    • #19

    Teil 4


    Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff



    Zitat

    1994 erfolgte der erste Spatenstich zum Bau der Anlage.

    Es erforderte sieben Jahre Bauzeit, in denen das gesamte Terrain einschließlich der Terrassen und Wasserläufe neu gestaltet wurde;

    erst dann wurden die Gärten von Schloss Trauttmansdorff öffentlich zugänglich gemacht.


    An der Gestaltung der mehr als 80 Gartenlandschaften beteiligten sich LandschaftsplanerInnen sowie -architektinnen und -architekten

    aus ganz Europa und sogar aus Japan; auch das starke Team vor Ort brachte viele Ideen ein.

    Um gleich zum Auftakt einen "gewachsenen" Garten präsentieren zu können, pflanzte das Trauttmansdorff-Team auch groß gewachsene Sträucher und Bäume.


    Am 16. Juni 2001 war es soweit: Die Gärten von Schloss Trauttmansdorff öffneten ihre Tore

    und lockten in der ersten Saison bereits 120.000 neugierige BesucherInnen an.


    Am 2. Juli 2005 hießen die Gärten ihren 1.000.000sten Besucher willkommen.


    Aufgrund seiner Vielfalt und seiner innovativen Gestaltung als Erlebnisort erhielt Trauttmansdorff die begehrte Auszeichnung "Schönster Garten Italiens 2005".


    Im Herbst 2007 begrüßten die Gärten ihren 2.000.000sten Gast.


    Im August 2010 betrat der 3.000.000ste Gast die Gärten von Schloss Trauttmansdorff;

    insgesamt besuchten allein in der Gartensaison 2010 412.000 Personen die Gärten

    und toppten damit ein weiteres Mal die Besucherrekorde der vorangegangenen Jahre.


    (bei 229 Öffnungstagen in der Gartensaison sind das etwa 1400 Gäste pro Tag)

    Alles anzeigen


    Quelle: Die Homepage von Schloss Trauttmansdorff


    Mein Weg führte mich auf die Sissi-Terasse.


    Dort hat man vor Kurzem eine neue Bronzestatue der Kaiserin auf den Sissithron gesetzt den Baron Deuster zu Ehren der Kaiserin errichten ließ.


    Der Sissithron...


    ... mit den Porträten von Kaiser und Kaiserin.

    ...


    Sie haben einen herrlichen Ausblick auf den südlichen Teil der botanischen Gärten.



    Im mittleren oberen Bildteil kann man den Matteo Thun'schen Gucker erkennen.
    Den werde ich gleich noch besuchen.


    Herrliches Panorama!

    Der Teich mit dem Pavillon aus der Nähe.


    Futuristische Gewächshäuser?


    Herrliche Blumenfelder.


    In einem davon ist noch eine Büste der Kaiserin versteckt.


    Gleich daneben habe ich die Gelegenheit eine Eidechse beim Sonnenbad zu erwischen.


    Ein Blick nach oben...


    ... zeigt mir dass ich gleich da bin.

    Noch ein Foto in Richtung Schloss durch die Sträucher.


    Schon bin ich oben auf dem Thun'schen Gucker der nach seinem Architekten Matteo Thun benannt ist.
    Trotz meiner Höhenangst habe ich keinerlei Bedenken beim Betreten der Aussichtsplattform.

    Einfach schön!







    Ich habe mir vorgenommen dass ich mir bei meinem nächsten Besuch einen ganzen Tag Zeit nehme für diese herrlichen Gärten.
    Es gibt noch so vieles zu sehen und zu erfahren.


    z.B.: Welchen Sinn hat diese Glocke?


    Oder wie heisst der Strauch der solche Blüten trägt?


    Es gibt bestimmt ein nächstes Mal!
    Vielleicht reicht es dann auch für einen Brunch auf der Sissi-Terasse oder ein Abendkonzert oder zu einem der anderen Events.


    [/b]

    Liebe Grüße von waldi :174:

    Und immer neugierig bleiben!

    Einmal editiert, zuletzt von waldi (30. September 2016 um 22:54)

  • herby_51
    Gast
    • 28. September 2013 um 18:17
    • #20

    Hallo Waldi,

    du hast diese wunderbaren Gärten supertoll in Scene gesetzt, da muss ich unbedingt auch mal hin.

    Tolle Fotos, wirklich gut beschrieben und gut recheriert. Vielen Dank dafür, mach bitte weiter so!


    Viele liebe Grüße

    Herbert

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