Typisch japanisch: Pachinko

  • Da in Japan Glücksspiel um Geld verboten ist, hat man sich etwas anderes einfallen lassen, nämlich Pachinko.
    Es gibt unendlich viele dieser Glücksspielhallen in allen Orten Japans. Schon draußen hört man den ohrenbetäubenden Lärm prasselnder Stahlkugeln und lauter Musik.




    Ähnlich wie in Las Vegas reihen sich die Spielautomaten mit unterschiedlichen Spieleinsätzen aneinander.




    Die Automaten bestehen aus einem mechanischen Teil, in dem unaufhörlich Stahlkugeln abgefeuert werden, und einem Bildschirm, auf dem ständig wechselnde Aktionen angezeigt werden.




    Nachdem 1000 Yen (zur Zeit ca. 8,-- Euro)in einem Schlitz verschwunden sind, erhält man wohl 100 Stahlkugeln, die im oberen Fach einzufüllen sind. Sofort werden die Kugeln automatisch in die Spielfläche geschossen und berühren dort wie bei unseren Flippern Kontakte.
    Mit einem Drehknopf kann die Abschuß-Geschwindigkeit geregelt werden und beinflußt somit die Richtung der Kugeln.
    Mit der zweiten Hand müssen Stahlkugeln nachgefüllt und Aktionen ausgelöst werden.
    Der Spieler ist also voll beschäftigt und hat für andere Dinge keine Zeit mehr.



    Einige Wenige gewinnen eine Menge Stahlkugeln, die man an den Betreiber verkaufen kann.



    Nur wer das mal probiert hat, kann auch darüber berichten.



    Ich kann es nicht begreifen, wie man es länger bei diesem Höllenlärm in den Pachinko Hallen aushalten kann. Dabei ist es schon vorgekommen, das Mütter ihre Kinder im Auto vergessen haben.
    Sucht nach solchen Spielen ist jedoch nicht typisch japanisch sondern weltweit verbreitet.



    Grüße aus Japan


    Bernd

  • Das ist wirklich eine "andere" Welt....
    mit den Spielautomaten in unseren Spielhallen kaum zu vergleichen .


    Ich hatte im Casino von Novo Gorica in SLO mal die Gelegenheit, in einem solchen riesigen Raum mit unglaublich vielen Glücksspielautomaten die Menschen zu beobachten
    und da sah ich bestätigt was Du schreibst

    Zitat

    Sucht nach solchen Spielen ist jedoch nicht typisch japanisch sondern weltweit verbreitet.


    Wie steht es eigentlich mit dem Jugendschutz in Japan?


    Wie war eigentlich Deine "Ausbeute" an Stahlkugeln? Hast Du wenigstens die 1000 Yen wieder zurückbekommen?


    Lieben Gruß nach Japan!


    Elke

  • Eigentlich für mich immer noch nicht begreifbar. Wann weiß ja, dass letztlich hier nur viel Geld verloren geht.


    Ich habe , im Kleinen sind diese Spielautomaten in Deutschland in den 60 ger und 70 ger Jahren wie die Pilze aus dem Boden geschossen, die Benutzung immer von vornherein schon gemieden.


    Mir war einfach die Zeit zu schade, statt in der freien Natur mit Bergsteigen, Radeln, Fußballspielen usw. die Zeit zu nutzen,
    sich dem Lärm, auch schon im Kleinen, und dem Gestank und den teil suspekten Gestalten zu nähern.


    In Las Vegas sah ich dann staunend das ganze Ausmaß, verrückt, ähnlich wie hier, lieber Bernd.



    Dass diese "Spielsucht" , nichts anderes ist es ja, solche Ausmaße annimmt und sich auch verbreitert, ist schon unglaublich.


    So wie diese Variante, schön bunt, laut , aber auch das Portemonnaie auf die Dauer schröpfend.


    Nur wer, wie wir mal aus Interesse, um das mal gesehen und mitgemacht zu haben, für kurze Zeit einmal spielt, kann eigentlich nur fassungslos im Nach hinein dem Treiben zu sehen.


    Danke, dass du uns diese jap. Variante gezeigt hast. Hübsch anzusehen ist es ja, lach.



    Ganz lieben Gruß
    Helmut


  • Wie steht es eigentlich mit dem Jugendschutz in Japan?


    Wie war eigentlich Deine "Ausbeute" an Stahlkugeln? Hast Du wenigstens die 1000 Yen wieder zurückbekommen?


    Jugendliche habe ich in den Spielhallen nie gesehen.


    Meine Kugeln waren in ca. 5 Minuten weg, obwohl auch mal welche rauskamen. Allerdings habe ich den Action Knopf nicht gedrückt, da ich nicht wusste was zu tun ist. Letztendlich war ich froh, den Lärm wieder hintermir zu lassen.


    Liebe Grüße
    Bernd

  • hallo bernd,


    irgendwie habe ich den eindruck, daß japan von uns aus gesehen wirklich am anderen ende der welt liegt. gelten da doch ganz andere regeln als hierzulande. deine berichte über japan erscheinen mir wie vom anderen stern.


    die spielsucht allerdings ist auch bei uns ein zunehmendes problem. allein aus augsburg ist mir bekannt, daß sich die anzahl der spielhallen in den letzten jahren vervielfacht hat. wenn man dann noch beobachtet, daß hier nicht gerade die elite unserer gesellschaft ihre paar kröten verspielt, gibt dies einem doch zu denken. nach wie vor sind spielhallen auch hervorragend zur geldwäsche geeignet. man generiert einfach riesige einnahmen, zahlt bargeld auf ein konto ein, versteuert das ganze und hat "legale" umsätze erwirtschaftet.


    irgendwie nicht meine welt...


    da halte ich es lieber so wie helmut und vergnüge mich in den bergen, am oder im wasser oder überhaupt in der natur, und dies möglichst dort, wo nicht allzuviele menschen sind.


    grüsse


    jürgen

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