Rundwanderung durch die Ammerschlucht zu den Schleierfällen

  • Rundwanderung durch die Ammerschlucht zu den Schleierfällen

    Vor einigen Jahren waren wir schon einmal an den Schleierfällen. Da sie uns damals faszinierten und bis heute einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen haben, wollten wir unbedingt noch einmal hin.
    Die schöne Erinnerung mit den dazugehörigen Bildern gab es nur in unseren Köpfen, da wir zu jener Zeit ohne Fotoapparat unterwegs waren.
    So beschlossen wir am Pfingstsonntag unseren Wunsch in die Tat umzusetzen und eine 12 Kilometer weite Rundwanderung, die uns an den Schleierfällen vorbei führen sollte, zu unternehmen.
    Der Wetterbericht versprach etwas Sonne und viele Wolken, 15 - 17 Grad und erst zum Abend hin erneute Regenfälle.



    Als Ausgangspunkt wählen wir den kostenfreien Parkplatz „Aubichl“ am Ortsende von Bad Bayersoien.
    Der gut ausgeschilderte Weg leitet uns zunächst auf der Dorfstraße durch den Ort.


    ...


    Am Brunnen in der Mitte der Ortschaft biegen wir links ab, überqueren die Brücke der Schnellstraße und befinden uns auf einem breiten Weg, der sich an Blumenwiesen und grünen Weideflächen vorbeischlängelt.


    Im Hintergrund kann man den Gipfel des „Hörnle“ erkennen.




    Die jungen Rinder auf der Weide sehen einfach entzückend aus, so wie die Plüschtierchen der Marke mit dem Knopf im Ohr.



    Auf Höhe „Zum Grundbauer“ geht es in Kehren auf Stufen abwärts in das Tal des Flusses Ammer.



    Unten angekommen bei der „Soyermühle“ überqueren wir auf einer Brücke die Ammer.
    Erste Vorboten der Schleierfälle kann man hier schon ausmachen.


    ...

    Von nun an geht es durch lichten Wald in einem ständigen teils recht steilen Auf und Ab am Hochufer der Ammer entlang.
    Wo kleine Wasserläufe in die Ammer münden, sind Holzstege zur Überquerung angelegt.
    Das canyonartige Tal präsentiert sich spannend und in faszinierender Wildheit.


    ...

    Der Weg windet sich mal oberhalb mal direkt an der rauschenden Ammer entlang.



    Der von den Steilhängen abgerutschte Gesteinsschutt liegt als Mure im Flussbett
    Nach einem kurvigen Waldstück mit abgestürzter und verwilderter Baumvegetation erreichen wir das kaum erkennbare Hinweisschild zu den Schleierfällen.


    ...

    Das Naturdenkmal Schleierfälle befindet sich am Ende einer ca. 100 Meter langen Sackgasse, direkt am Ufer der Ammer.




    Etwas oberhalb rechts, kaum erkennbar ist der Eingang einer kleinen Höhle.
    Falls man eine Taschenlampe dabei hat, kann man einige Meter in dessen steinerne Gewölbe vordringen. - Wir verzichten auf den Abstecher, denn es treibt uns zu den Fällen.


    Wer jetzt einen imposanten, kräftig tosenden Wasserfall erwartet wird enttäuscht sein.
    Die Schleierfälle machen ihrem Namen alle Ehre und rieseln nur in einer dünnen Wasserwand zu Boden.


    ...

    Das „Schauspiel mit den zarten Wassergüssen“ gibt einem das Gefühl in einer mystischen Zauberwelt zu sein.


    ...

    Die Tröpfchen reihen sich Perlenketten gleich aneinander und fallen wie ein weißer Wasservorhang über das von Moosen bedeckte Felsgestein.
    Der Boden darunter auf den das Wasser tropft ist von einer lehmfarbenen, wie poliert glänzenden Kalkschicht überzogen und sollte aus Naturschutzgründen nicht betreten werden.


    ...

    Nun geht es aus dem Ammertal auf Wurzelwegen wieder steil bergan, über einen seltsam belegten Pfad mit daran anschließender Metallbrücke.


    ...

    Nicht weit entfernt liegt das Kraftwerk Kammerl.
    Auf einem kurzen Stück Teerstraße erreichen wir das Wirtshaus Acheleschwaig welches zu Saulgrub gehört (Dienstag und Mittwoch Ruhetag).



    Nach einer guten Stunde Erholung mit leckerem Essen machen wir uns wieder auf den Weg.
    Wir haben noch ca. 4 Kilometer bis zum Auto vor uns und seit Verlassen des Gasthofs regnet es heftig.


    ...


    Film- und Fotoapparat werden im Rucksack verstaut und erst wieder rausgeholt, als sich ein herrlicher Panoramablick über den Soiern See und den Ort Bad Bayersoien bietet.



    Inzwischen sind wir fast zurück am Ausgangsort und beide ziemlich durchnässt.
    Aber das tut der Freude über den gelungenen Tag mit seinen hinreißenden Eindrücken keinen Abbruch.


    Liebe Grüsse
    Albert + Gabi


    Albert hat ergänzend zu diesem Bericht einen ca. 9 Minuten langen Film bei YouTube eingestellt.
    https://www.youtube.com/watch?v=ThnGMLdW4Vw

  • Was für wunderschöne Wanderungen es doch bei uns gibt- das sind richtige Kleinode.


    Ja, der Name "Schleierwasserfälle" könnte nicht treffender sein.
    Die gelungenen Bilder von Euch belegen das.


    Die beschriebene Wanderung gefällt mir sehr gut ( das Video werde ich heute Abend genießen)
    Zwar sind die Blumenwiesen und Weiden schön anzusehen und - aber Du schreibst vom Ammertal

    Zitat

    Das canyonartige Tal präsentiert sich spannend und in faszinierender Wildheit


    das hört sich verlockend an, weil ich überzeugt bin, dass im Juni /Juli in dieser Wildnis so manche seltene Blume, wahrscheinlich sogar Orchidee zu finden ist.


    Danke, Gabi, für diesen Bericht!


    Gruß,
    Elke

  • HAllo Gabi,


    eine Wanderung so ganz nach meinem Gusto :) . Solche Wege und Stege kann man auch bei uns im Schwarzwald begehen und ich liebe diese wilden, verwunschenen und verwurzelten Pfade. Das Video von Albert ist eine sehr schöne Ergänzung zum Bildbericht, wo kommt nur diese Radkappe her ? - und das Essen zum krönenden Abschluß läßt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen ;)
    Vielen Dank für die schöne Wanderung, ich dachte fast, ich war dabei, nur daß ich es zuhause etwas trockener als Ihr zum Schluß hatte :)

    :blume17: Grüssle von Sylvi


    Nicht woher der Wind weht, sondern wie man die Segel setzt, darauf kommt es an!

  • Vielen Dank, Elke für die anerkennenden Worte.


    ...weil ich überzeugt bin, dass im Juni /Juli in dieser Wildnis so manche seltene Blume, wahrscheinlich sogar Orchidee zu finden ist.


    Das kann gut möglich sein, da Moorgebiete (Bad Bayersoien ist bekannt als Moor-Kurbad), Moose und Filze beste Voraussetzungen für das Vorkommen von heimischen Orchideen bieten.
    Leider haben wir recht wenig blühende Pflanzen gesehen, sonst hätte ich sicherlich ein paar Fotos gemacht.
    Das einzige war rotes Leimkraut auf feuchten Wiesen und Maiglöckchen im lichten Wald, deren Blütenansätze alle noch geschlossen waren.
    Da wir diese Wanderung bestimmt nicht das letzte Mal unternommen haben, werde ich künftig besonders nach seltenen Blumen und wilden Orchideenarten Ausschau halten.




    Schön, dass Dir die Wanderung mit uns gefallen hat. Danke, Sylvi!
    Der Schwarzwald ist eine für uns fast völlig unbekannte Region. Als Teenager war ich mal am Titisee; hatte damals aber für Landschaft und Natur noch kein richtiges Auge. Interessant ist, dass es so viele Ähnlichkeiten gibt.

    wo kommt nur diese Radkappe her ?


    Die Radkappe ist bestimmt von der Ammer angeschwemmt worden. Man kann nur hoffen, dass sie sich nicht beim Autowaschen am Fluss gelöst hat, sondern vom fahrenden Auto abgesprungen und reingekullert ist.


    Liebe Grüsse
    Gabi

  • Liebe Gabi, lieber Albert,


    dies ist eine Wanderung, die voll meinen Geschmack trifft. Obwohl Rosi es nicht mehr kann, habe ich mir diese Wanderung notiert, denn . . .


    Das „Schauspiel mit den zarten Wassergüssen“ gibt einem das Gefühl in einer mystischen Zauberwelt zu sein


    Genau dieses Gefühl habe ich beim betrachten der Bilder auch gehabt.


    Danke für die Vorstellung dieser Wanderung.

  • Wie Elke schon geschrieben hat, machen die Schleierfälle ihrem Namen alle Ehre. Danke für die Vorstellung einer wunderschönen Wanderung!


    Irmgard und Klaus

    • Gäste Informationen
    Hallo,gefällt dir der Thread, willst du was dazu schreiben, dann melde dich bitte an. Hast du noch kein Benutzerkonto, dann bitte registriere dich, nach der Freischaltung kannst du das Forum uneingeschränkt nutzen.

    Dieses Thema enthält 0 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.