Cittadella liegt in der Provinz Padua der Region Venetien. Nach fünf Jahren musste ich die Stadt einfach mal wieder in Augenschein nehmen, zumal ich jedes Jahr bei meinem Frühjahrs-Wellness-Aufenthalt in Abano Terme am Hin- und Rückweg da vorbeifahre. Nun war es mal wieder so weit.
Wenn man auf der Umgehungsstraße von Bassano di Grappa kommend nach Padua fährt, kann man die ca. 15 Meter hohe Stadtmauer beim Blick aus dem Autofenster nur teilweise sehen. Mich zog es in die Stadt um diese auf der etwa 1,5 km langen Mauer zu umrunden. Dies ist derzeit wegen andauernder Bauarbeiten allerdings nicht vollständig möglich.
Nur durch vier Tore, die sich ziemlich genau im Norden, Westen, Osten und Süden befinden, ist der Zugang zur Stadt seit Jahrhunderten gewährt. Hier sehen wir das Tor an der Straße nach Vicenza.
Wie es sich für eine befestigte Stadt in Oberitalien gehört, gibt’s dazu Zugbrücken und einen Wassergraben. Dieses Haus fiel mir besonders auf.
Das half allerdings nicht immer, ungebetene Gäste fernzuhalten. So war der berühmte streitsüchtige Korse im Jahr 1797 in der Gegend und hat die Region gleich mal von der Republik Venedig, die so nebenbei zerschlagen wurde, einkassiert. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hatten die Österreicher das Sagen, dann wurde bekanntlich von Garibaldi der italienische Nationalstaat errichtet. So viel zur jüngeren Geschichte.
Ich habe die Stadt von Süden her durch die Porta Padovana betreten. Rauf ging es auf die Mauer aber beim nördlichen Turm Porto Bassanese.
Dieser Teil ist am stärksten befestigt. Hier lag auch das Haus des Stadtkommendanten. Mit 5 Euro Eintritt war ich dabei.
Auf der ca. zwei Meter dicken Mauer ging es zuerst nach Osten bis zur derzeitigen Baustelle bei der Porta Trevisana, dann zurück auf den Nordturm, der die höchste Stelle der Befestigung ist.
Das einzige „Loch“ in der Stadtmauer befindet sich im Westen und stammt von einer kriegerischen Auseinandersetzung im 16. Jahrhundert. Hier gewährleistet eine moderne Brückenkonstruktion dem Touristen das weitere Erkunden der Anlage.
Blick in einen Garten direkt an der Mauer.
Dieses Freilichttheater am Teatro Sociale düfte neueren Datums sein.
Die Kirche wird hier Dom genannt und überragt natürlich die weltlichen Gebäude der Stadt. Auch der Markuslöwe auf dem Domplatz ist nicht zu übersehen.
Hier das ganze noch von unten.
Eine der beiden großen sich kreuzenden Straßen.
In der Ferne konnte ich an diesem Tag im Süden gerade noch die Euganeischen Hügel und im Nordem die Ausläufer der Alpen, vor allem den Monte Grappa erkennen.
…und schon sind wir wieder am Ausgangspunkt unseres Stadtrundgangs.
Solltet ihr mal in der Gegend weilen hoffe ich, euch mit den Bildern einen kleinen Tipp für einen Stopp in Cittadella gegeben zu haben.
Ciao
Jürgen