Bayrischer Wald: In Zwiesel

  • Wir waren im Bayrischen Wald, um in erster Linie die Natur zu erleben, die Orte und Städtchen waren eher zweitrangig.


    Und doch möchte ich die 3 Teile über den Bayrischen Wald nicht abschließen , ohne ein wenig über das gastfreundliche Städtchen zu berichten, das uns fast eine Woche beherbergt hat: Zwiesel


    Am Arber und am Großen Arbersee
    Im Nationalparkzentrum Lusen
    Im Nationalparkzentrum Falkenstein


    Am vorletzten Tag unseres Aufenthaltes kannten wir uns mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln schon recht gut aus ( dachte ich) und wir beschlossen, mit dem kleinen Citybus vom Campingplatz über den Bahnhof hinauf in die Stadt zu fahren.


    ( Anmerkung: Habt Ihr es schon mal erlebt, dass in ein einem Linienbus der Fahrer die Fahrgäste beim Einsteigen per DU mir "Griaßdi" begrüßt und alle Gäste bei Aussteigen mit "Pfiadi" oder "Auf Wiedersehen" den Bus verlassen? Das ist Bayern.)


    Wir wollten in Zwiesel zunächst die Kirche St Nikolaus anschauen, die hoch oben schon von weitem sichtbar das Städtchen dominiert.



    Am Stadtplatz stiegen wir nicht aus, wir hätten ja den Berg hinauf zu Kirche gehen müssen und dachten, dass der Bus dorthin fährt.


    Aber der Bus bog vorher ab und entfernte sich vom Stadtzentrum.
    Pech... wir machten eine Stadtrundfahrt durch gepflegte Stadtrandsiedlungen und landeten nach 40 Min wieder am Bahnhof.


    Kurzentschlossen machten wir uns zu Fuß auf den Weg in das Stadtzentrum, was letztlich gar nicht schlecht war.


    Als erstes erreichten wir das Werksgelände der Firma Zwieseler Kristallglas ( Schott) mit der eindrucksvollen Glaspyramide auf dem Vorplatz.
    ( s. auch Rätsel hier)







    Ich freute mich, den Skifahrer wieder zu erkennen, mit dem Viktor uns schon einmal mit einem Rätsel auf die Folter gespannt hat.
    https://www.schoener-reisen.at…-Schott&highlight=Zwiesel



    Der Besuch des Werksverkauf war eine Versuchung.


    Ich mag farbiges Glas nicht sonderlich gerne- aber neben schönen Gebrauchsgläsern gab es eine Vitrine mit hauchzarten, transparenten mundgeblasenen Gläsern!


    Zum Glück siegte die "zweibeinige Vernunft" neben mir, die immer daran erinnerte, was ich zu Hause zuerst entsorgen müsste, um Platz für Neues zu haben.
    So beließ ich es beim Bewundern der schönen Gläser.


    Viktor hatte mir schon einen Tipp gegeben, dass es neben dem Verkaufsraum eine Gaststätte mit gutem , preiswertem Essen gibt.
    So war es.
    Gleich dem dem Schauglasblasen befindet sich die "Glasmacherstube"







    Gut gestärkt spazierten wir durch den Stadtpark entlang des Flusses Regen hinauf zu Kirche.




    Skulpturen am Weg


    "Spielende Kinder"



    "Glasmacher"



    Die Stadtkirche ist noch nicht sehr alt - neogotischer Baustil vom Beginn des 20. Jahrhunderts.




    Eine helle, freundliche, gut restaurierte Kirche



    Von der Kirche führt die Straße hinunter zum Stadtplatz.




    Unübersehbar : Der Nepomuk auf einer Verkehrsinsel



    In einer Seitengasse steht das Waldmuseum der Stadt Zwiesel



    Es interessierte uns und wir gingen hinein.


    In diesem alten Gebäude gibt es auf 3 Etagen etliches Interessantes zu sehen:


    Informationen über den Wald ,
    Holzspielzeug, Puppenhäuser, wie sie früher geschnitzt und dann außerhalb des Bayrischen Walds verkauft wurden,
    Meisterwerke der örtlichen Glasfachschule ( u.a. viele kunstvolle Schnupftabakbehälter aus Glas),
    Modelle eines Glasmacherdorfes,
    eine alte Apotheke,
    alte Möbel und Trachten,
    ausgestopfte einheimische Tiere..


    alles eigentlich recht gut gemacht-
    wenn es nur in den schlecht gelüfteten Räumen des alten Gebäudes nicht so muffig gewesen wäre.


    Ich hatte das Bedürfnis, die Räume sehr schnell wieder verlassen zu müssen.
    Das Museum soll demnächst umziehen - vielleicht schaue ich es mir dann nochmal an.


    Am Stadtplatz:




    Hier ist auch die Haltestelle des Citybusses, der uns dann wieder auf unseren Campingplatz brachte.




    Wir hatten nicht alles gesehen: es gibt noch eine hübsche Glaskapelle, viele Kunstwerke auf einem Skulpturenpfad, eine "Dampfbrauerei" , eine Bär- und Blutwurzdestillerie, unterirdische Gänge ("Fluchtkeller") ...


    Aber es muss schließlich für den nächsten Besuch noch etwas übrig blieben.


    Elke

  • Hallo Elma,


    danke für die Berichte aus dem Bayerischen Wald. Obwohl man ihn fast vor der Haustüre hat kennt man vieles nicht.



    Bezüglich den bayerisch grüßenden Busfahrern - wir haben Bekannte die waren am Chiemsee in einer FEWO und haben dann einen Abstecher nach Passau gemacht.


    Die waren total perplex weil in den Radiosendern Bayern1 etc. Dialekt gesprochen wird. Sowas gibt es bei Ihnen nicht.


    Liebe Grüße


    Barbara

  • Schon bemerkenswert, was in all den Jahren danach, als ich den Bay. Wald besuchte, sich für positive Veränderungen
    vor allem auch in Zwiesel, das du liebe Elke, so schön präsentierst, ergeben haben.


    Insbesondere wenn man auf die 70 ger Jahre zurück blickt, fällt auf, dass hier nicht einfach, und das gilt für den ges. Bay. Wald, städtebauliche Fehler wie in unseren neuen Retorten ähnlichen Stadtteilen gemacht wurden.


    Klar, der Bay. Wald erhielt erst etwas später Grenzlandgelder, aber was sie daraus gemacht haben, erste Klasse.


    Die Südd. Zeitung hat mal auf "die Metamorphose vom ärmlichen Hinterland zur boomenden Tourismusregion


    hingewiesen.


    Kann man mit gutem Gewissen unterschreiben.

    Und jetzt sieht man, was daraus geworden ist, auch aus deinem herrlichen Bericht , wie es in einem Bildband aus dem Viechtacher Verlag heißt:


    " "D' Welt is so groß, und hinter Straubing soll s' sogar noch weitergehn"


    Lieben Gruß
    Helmut

  • Bei dieser Berichterstattung müsste sich eigentlich der Zwieseler Tourismusverband mit einem großen Strauß Blumen bei dir melden. Eine bessere Werbung für die Region kann sich Niemand wünschen.
    Vielen Dank für all deine Informationen über den Bayrischen Wald.

  • Ein sehr schöner und informativer Bericht Elke.


    Vielen Dank dafür.


    Zwiesel war schon in meiner Kindheit immer eine Reise wert.

  • Hallo an Euch alle!
    Danke, dass Ihr Geduld für diesen doch vergleichsweise wenig spektakulären Kurzurlaubsbericht hattet.


    Ich freue mich, dass man offensichtlich gemerkt hat, dass diese ( für mich) Neuentdeckung einer wunderschönen Landschaft , die dazu noch fast ( na ja, nicht ganz) vor unserer Haustüre liegt, mich begeistert hat.
    Die ersten Anregungen für diese Region habe ich ja hier im Forum erhalten.


    Wenn ich jemanden angeregt habe, auch ( wieder) einmal dorthin zu fahren - so war das durchaus Absícht. :wink:


    Vielleicht gibt es dann weitere Berichte und Bilder!


    Liebe Grüße,
    Elke

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