Nationalparkzentrum Falkenstein

  • Nachdem wir einen Tag im Nationalparkzentrum Lusen bei Neuschönau verbracht hatten,
    https://www.schoener-reisen.at…Nationalparkzentrum-Lusen
    wollten wir noch das zweite Zentrum im Nationalpark Bayrischer Wald am Falkenstein besuchen.


    Es liegt nur wenige Kilometer nordöstlich von Zwiesel.


    Wie schon an den anderen Tagen, so benützen wir auch an diesem Tag die Möglichkeit, mit unserer Gästekarte ("Guticard") kostenlos die öffentlichen Verkehrsmittel zu benützen.


    In nur 5 Min brachte uns die Waldbahn Richtung Bayrisch Eisenstein zur Haltestelle Ludwigsthal am Nationalpark Falkenstein.



    Überall im Nationalpark sind die Hauptwege gekennzeichnet und an Informationen mangelt es nicht.



    Bequem ging es leicht bergan durch die wunderbare Landschaft des Bayrischen Waldes - oft mit Blick zum Arbergipfel mit den unverkennbaren Radarstationen.




    Noch bevor man in die Tiergehege kommt, kann man in einer künstlich erbauten Steinzeithöhle eine Zeitreise in die Urgeschichte machen und erahnen, wie die Landschaft des Bayrischen Waldes aussah, als es noch zahlreiche Wildpferde, Auerochsen und Rentiere gab.
    Bilder, Videos, 3D Animationen, Schautafeln machen diese Zeit erlebbar.




    Auf einer Kunstfelswand wurden die Bilder von Wildpferden und Auerochsen rekonstruiert, so wie sie sie in der Grotte Chauvet in Südfrankreich aufgefunden wurde.



    Wenige Meter nach dieser Höhle öffnet sich ein weiter Blick auf die Weiden von Urrindern und Wildpferden.
    Wenn man Glück hat, sind sie in der Nähe und nicht irgendwo versteckt im Wald des großen Gehege.




    Weidenröschen am Wegrand



    Die Wildpferde ( Przewalski Urwildpferde) stammen aus einer Zuchtgruppe des Münchner Tierparks Hellabrunn. Die Herde am Falkenstein besteht aus einem Hengst, 4-6 Stuten und einigen Jungtieren.


    Die Tiere werden gezüchtet, um sie in ihren ursprünglichen Heimatregionen wieder auszuwildern.


    Auch hier waren die Informationen wieder vorbildlich.






    Auf dem Weg zum Wolfsgehege: kerzengerade gewachsene, uralte Fichten.



    Von einem Aussichtsturm kann man ein Stück weit in das Wolfsgehege blicken.
    Wir hatten kein Glück : es ließ sich kein Wolf blicken.



    Zaun des Geheges



    Quer durch das Gehege führt eine Holzbrücke - aber außer dem einen oder andern Knochen und den Trampelpfaden, die die Tiere vermutlich häufig benützen, sahen wir keine Spur eines Wolfes. Das Rudel soll derzeit aus 6 Rüden und 4 Fähen bestehen.
    https://www.nationalpark-bayer…stand_tfg_falkenstein.pdf



    Unauffällig zwischen Bäumen versteckt steht das 2006 eröffnete Informationszentrum "Haus zur Wildnis"


    Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle!


    Verschiedene Medien, Modelle, Videos und Präsentationen zeigen, was Wildnis bedeutet, was sie sein kann und wo sie noch entdeckt werden kann.
    Für Kinder gibt es einen großen Raum zum Spielen , Klettern, Rumtoben.


    Die Gastronomie kommt auch nicht zu kurz.


    Für mich ist es ein gelungenes Informationszentrum mitten im Nationalpark.
    ( Man sollte es allerdings nicht zur Hauptferienzeit besuchen, damit man sich Zeit nehmen kann, alles in Ruhe zu betrachten.)




    Ich wäre stolz, wenn dies Bild von mir wäre!


    Ein Luchs!
    Wir konnten keinen Luchs sehen , da es derzeit im Luchsgehege keine Tiere gibt. Sie sollen in den nächsten Wochen erst wieder eingesetzt werden.


    So fotografierte ich einfach das große farbige Dia im Haus zur Wildnis.


    Das nächste Mal gelingt mir dann vielleicht ein "echtes" Foto.



    Waldwildnis auf dem Weg zurück zur Waldbahnhaltestelle Ludwigsthal





    Das ist eine Erinnerung daran, dass wir uns im Glasmacherland befinden : künstlerisch gestaltete Glasscheiben im Wartehäuschen.




    Es war erst am frühen Nachmittag und wir beschlossen, mit der Waldbahn in das nur 15 min entfernte Bayrisch Eisenstein zu fahren.
    Ein grenzüberschreitendes Bahnhofsgebäude



    Blick nach Tschechien - der blaue Zug fährt nach Pilsen


    Dort wo die weiße Linie aufhört, endet Deutschland. Ein feine rote Line am Boden markiert die die Grenze. Mit einem Schritt ist man "drüben" .



    Vielleicht werden wir nächstes Mal nach Tschechien hinüberfahren - zum Spicak oder nach Pilsen.
    Dieses Mal schauten wir uns ein wenig in Bayrisch Eisenstein um.


    Der Große Arber immer in Sichtweite.



    Der Ort konnte uns nicht besonders begeistern. Es gibt zwar etliche landhausähnliche neue Häuser, aber auch etliche ungepflegte, zum Teil leer stehende Gebäude, wenig blumengeschmückte Balkone, einen lieblos angelegten Dorfplatz...


    Die Kirche des Orts:
    Erbaut zu Beginn des 20 Jhd im neobarocken Stil, dem Hl Johannes Nepomuk geweiht.





    Ich musste in der Kirche allerdings eine Weile suchen , bis ich eine relativ kleine, bescheidene Statue des Kirchenpatrons an der Rückwand der Kirche fand.



    Es gibt in der Nähe des Bahnhofs ein hübsches Museum , in dem fleißig gewerkelt wurde.


    Das Localbahnmuseum





    Unser Sinn stand jedoch nach etwas Anderem.


    In der Gartenwirtschaft des Gasthauses "Grenzlandhütte" ließen wir uns nieder.
    Die Wahl war nicht schlecht.


    Ich wurde schlagartig an meine Kindheit und die böhmische Küche meiner Großmutter erinnert:
    Rinderbraten , Pilzsoße und Böhmische Knödel, die genauso schmeckten, wie ich sie aus meiner Kindheit in Erinnerung hatte.



    Und das zu Preisen, von denen wir hier bei uns in Oberbayern nur träumen können.


    In einer knappen halben Stunde waren wir mit dem Zug wieder zurück in Zwiesel - der Citybus war gerade abgefahren und so legten wir den halben Kilometer zum Campingplatz zu Fuß zurück.


    Kein Problem nach diesem nicht sehr anstrengenden, doch an Eindrücken reichen Tag.



    Als Ergänzung:
    In diesem Bereich und auf diesen Linien hatten wir mit unserer "Guticard" freie Fahrt.


    Hier noch ein paar Links zu Informationen
    PDF Datei zum Runterladen
    Faltblatt Nationalparkzentrum Falkenstein
    https://www.nationalpark-bayer…/d_fb_npz_falkenstein.pdf


    Fahrpläne zum Download
    https://www.bayerwald-ticket.c…ti/artikel/150/2540/4529/
    als Faltblatt ( so wie man es überall bekommen kann)
    https://www.bayerwald-ticket.c…ld_Ticket_Sommer_2012.pdf


    Elke

  • Danke, Viktor!
    Das erinnert mich wieder daran, dass wir in diesem Gasthaus Grenzlandhütte noch einen Laib ganz köstliches Brot gekauft haben:
    aus dem Holzbackofen ( der dort steht), dunkles Brot mit verschiedenen ganz feinen ( nicht aufdringlichen) Gewürzen.


    Und das andere: es ist nicht immer einfach, in dieser Region den Glaswaren zu widerstehen.
    Es gibt viel Kitsch, aber auch sehr , sehr schöne Dinge und ich habe die Glasbläser ( auch in Zwiesel bei Schott ) bewundert, was sie aus einem Tropfen Rohmaterial alles zaubern können.


    Gruß,
    Elke

  • hallo elke,


    vielen dank für die mühe, die du dir mit der erstellung des berichts gemacht hast. wenn das wetter passt, muß man nicht weit reisen um neues zu entdecken. es treibt uns halt so oft wegen des wetters und des meeres nach süden.


    der bayerische wald ist jedenfalls immer wieder mal einen besuch wert, wie du uns mit deinem bericht gezeigt hast.


    aus eigener erfahrung noch ein hinweise zu bayerisch- bzw böhmisch eisenstein, den teilort in der tschechei. dort gibt es ein sogenanntes zonenhaltverbot, d. h. man darf den pkw nur an 2 oder 3 gebührenpflichtigen parkplätzen abstellen. auf allen straßen des ortes herrscht faktisch parkverbot. mißachtung dieser unscheinbaren schilder, die nur am ortseingang aufgestellt sind, hat das anlegen einer parkkralle, verbunden mit 80 € strafe zur folge. also aufgepasst, wer im benachbarten ausland scheinbar günstig essen gehen, einkaufen oder das schillernde nachtleben geniessen will.


    tanken und essen lohnt sich im übrigen nicht mehr gleich über der grenze. zu den preisen des örtlichen nachtlebens kann ich keine angaben machen.


    grüsse


    jürgen

  • Hallo Jürgen!


    Die Schilder habe ich in Bayr. Eisenstein nicht gesehen- aber wir waren ja mit dem Zug unterwegs.


    Aber solche "Zonenschilder" kenne ich nur zu gut auch von anderen Städten.
    Das sind dann auch solche "Zonen", wo gelangweilte Anwohner hinter dem Vorhang hängen oder auf dem Balkon lauern und dann schnell die Ordungshüter benachrichtigen.
    In Bayr. Eisenstein hätte ich so etwas nicht vermutet. Der Ort war wie ausgestorben uns scheint mir eigentlich keine Problem mit Besuchermassen zu haben.


    Zu den Preisen bei Speisen und den Treibstoffpreisen in Tschechien kann ich nichts sagen - aber Cabrio fährt doch oft nach Tschechien und hat schon öfter erwähnt, dass es sich "lohnt".
    s.https://www.schoener-reisen.at…9-Ausflug-nach-Tschechien
    #1 ,#3 ( Dieter) #4 ( Helga)


    Gruß,
    Elke

  • Was für ein aufwändiger Bericht, liebe Elke,


    wieder hast du Teilgebiete des Bay. Waldes einprägsam näher gebracht. Dafür bin ich richtig dankbar, denn ich kann mir nicht vorstellen noch mal dort hin zu fahren. Hängt wohl von extrem unliebsamen Erinnerungen im privaten Bereich ab.


    Was haben die in den letzten 20 Jahren nicht alles für die Grenzland Region getan, bewundernswert.


    Ein herrliches Kaleidoskop von touristischen Attraktionen ist da gewachsen und ohne dabei nie den sanften Tourismus aus den Augen zu verlieren.


    Deshalb ein besonderes Dankeschön für diesen Bericht
    Helmut

  • Wieder einer dieser besonderen, informativen Berichte von dir, Elke.


    Äußerst interessant finde ich die Möglichkeit, auf sicherem Pfad das Wolfsgehege zu überqueren.
    Auch wenn die Sichtung von Wölfen nicht erfolgreich war, so muss es doch spannend gewesen sein.
    Nationalpark- oder Informations-Zentren sind immer eine wahre Fundgrube an Wissen für die Besucher.
    Die Bilder vom Lokalbahnmuseum kommen mir irgendwie bekannt vor, obwohl ich nie dort war.


    Danke für die vielen Informationen, die du mit diesem Beitrag übermittelst.

  • Danke für diesen schönen und informativen Bericht mit tollen Bildern Elke.


    Die Wölfe haben wir bei den vielen Besuchen 2 mal ganz nah gesehen und jedesmal war es an einem feuchten Tag.


    Um zu der Aussage von Jürgen zu kommen die ich natürlich so nicht stehen lassen kann. Gleich der nächste Ort nach Bayr. Eisenstein ist Zelesna Ruda. Dort kann man überall parken und sehr gut essen. Die Tanke dort ist vom Preis her fast genauso günstig wie überall in Böhmen. Die Preisunterschiede sind ganz gering und das Superbenzin ist etwa zwischen 20 und 30 Cent billiger als bei uns.

  • ...Um zu der Aussage von Jürgen zu kommen die ich natürlich so nicht stehen lassen kann. Gleich der nächste Ort nach Bayr. Eisenstein ist Zelesna Ruda. Dort kann man überall parken und sehr gut essen. Die Tanke dort ist vom Preis her fast genauso günstig wie überall in Böhmen. Die Preisunterschiede sind ganz gering und das Superbenzin ist etwa zwischen 20 und 30 Cent billiger als bei uns.


    hallo elke und anton,


    im böhmisch eisenstein besteht das zonenhaltverbot, nicht in bayerisch eisenstein. die schilder sind ausschließlich an den beiden einfallstraßen von deutschland her und auch aus dem landesinneren von böhmen her aufgestellt und wiederholen sich nicht innerhalb der ortschaft. man darf also nicht den pkw einfach am staßenrand abstellen, auch nicht an der ortsausfahrt ins landesinnere an dem parkplatz bei den wertstoffcontainern. die geschichte mit der parkkralle kenne ich aus eigener erfahrung von vor 2 jahren. zum glück fahre ich ein auto aus tschechischer produktion. das braucht nicht nur verhältniswenig sprit sondern spart auch kosten in solchen fällen...


    zum thema tanken kann ich lediglich sagen, daß der preis für diesel kaum billiger als hierzulande war, weshalb wir auch in deutschland getankt haben. wir haben zwar in böhmisch eisenstein gegessen, wenn ich jedoch die preise im benachbarten bayerischen wald in den dortigen gaststätten betrachte, ist das preisniveau da auch kaum anders als in der tschechei.


    möglicherweise hat sich diesbezüglich in den letzten beiden jahren etwas geändert. zuletzt war ich im vorletzten winter in der gegend.


    grüsse


    jürgen

  • @Jürgen


    Wir zahlen für 2 mal Hirschsteak mit Böhmische Knödel, ein großes Wasser ein Glas Rotwein ein Cola und einen doppelten Espresso dort wo wir immer essen genau 28,- Euro. Wir essen aber nicht des Preises dort sondern weil wir noch nirgendwo anders so gutes Wild bekamen.


    Böhmisch Eisenstein sagt heute kein Mensch mehr sondern es heißt Zelesna Ruda, auch habe ich dort keine solche Verkehrsschilder gesehen. Natürlich habe ich dort auch immer auf einem Parkplatz einer Gaststätte geparkt und dort auch noch nie auf dem Markt eingekauft. Was der Diesel kostet weiß ich auch nicht da wir ja Super tanken und dessen Preis habe ich schon genannt.


    Im übrigen bin ich noch nie von Bayr. Eisenstein nach Zelesna Ruda gefahren, sondern wir kamen immer von Tschechien Richtung Deutschland fahrend.

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